Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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»Ein kleiner Pfarrer ...«, sagte Agricola leise und sah Gogun an, und Gogun fröstelte es ein wenig vor seinen dunklen Augen.

Dann stand der Pfarrer auf, trat ans Fenster und blickte über den Garten hinaus. Eine unsichtbare Uhr schlug mit kleinen, schnellen Hammerschlägen auf das unendliche Band der Zeit, und Gogun sah sich vorsichtig um, ob er sie entdecke. Aber er sah sie nicht. Er sah nur Bücher über Bücher und den Staub auf Tisch und Stühlen und die leise Verlassenheit und Verwahrlosung eines Hauses, aus dem die Frau fortgegangen ist, und es tat ihm bitter leid um den großen gebeugten Mann, der dort die Stirn an die Fensterscheiben legte und nachdachte, ob er versuchen sollte, ein »kleiner Pfarrer« zu werden. Kein Glück kam aus Büchern und Gedanken. Glück kam nur aus einer schnellen Hand und schnellen Füßen, und manchmal aus dem Gläschen, in dem man alles vergaß.

Der Pfarrer drehte sich um. Sein Gesicht war blaß, aber es war stiller und fröhlicher als vorhin, und die Bescheinigung wollte er schreiben. Morgen würde er ins Dorf kommen und sie mitbringen. Und er werde überlegen, ob er zu ihnen kommen wolle. Auch die Behörde habe da mitzureden.

Sie begannen noch vor der Ernte mit dem Bau. Herr von Balk hatte den Hügel über dem See als Baugrund geschenkt, und Gogun war drei Monate unterwegs gewesen. Auch der Pfarrer hatte nicht gewußt, was für einen erfolgreichen Apostel er ausgeschickt hatte. Sicherlich war es der erste, der mit einer Ziehharmonika ausgezogen war, um für ein Gotteshaus zu werben. Aber es sah schön aus, wenn er an einem Zaun oder einem Gutshof lehnte, die sanften braunen Augen in die Ferne gerichtet, und unter seinen geschickten Händen erklangen feierlich die Töne, die alle liebten, »Ich bete an die Macht der Liebe« oder »Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre.« Zog er dann sein Schreiben heraus, ordentlich mit dem Kirchensiegel versehen, und sein Buch, in dem schon so viele Namen und Zahlen standen, begann er von Sowirog zu erzählen, dem kleinen, armseligen Dorf, das eigentlich der Eulenwinkel hieß, wie auch dort die Flügel des Engels über den Rohrdächern rauschten und wie sie alle aufgerufen worden seien, Mann, Weib und Kind, um Steine zu schleppen und Balken zu behauen, die halben Nächte lang, denn die Tage gehörten der Arbeit: so gab es wenige Sparbüchsen, die sich nicht öffneten, und es dauerte nicht lange, so war er selbst überzeugt, daß Gott mit ihm sei und daß der Gute längst vergeben und vergessen habe, daß am Anfang etwas gewesen war, das man vielleicht nicht ganz Gott wohlgefällig nennen konnte. Aber auch Jakob hatte es mit der Wahrheit nicht immer ganz genau genommen, und doch war er zu den Erzvätern versammelt worden.

Es gab wohl hier und da einen im Dorf, der leise den Kopf schüttelte, wenn er auf die Bohlen und Bretter blickte, die über den See kamen und sich am Fuß des Hügels zu hohen Stapeln türmten. Und mancher bückte sich unauffällig in der Dämmerung und fuhr mit den Fingern prüfend über die Kopfenden der Stapel, ob nicht ein Zeichen zu fühlen sei, eingeschlagen oder eingebrannt in das Holz, ein Firmenzeichen, das den Eigentümer angab. Aber es war alles glatt und in Ordnung, keine Fußspur der Sünde, und auch der Krugwirt, der sich um die Schneidemühlen herumdrückte, bekam den spöttischen Bescheid, daß Nonnenholz das beste für einen Kirchenbau sei, besser jedenfalls als für Dorfkrüge, und höchstens noch ebensogut zu Galgen für Halsabschneider verwendbar.

Dabei blieb es und mußte wohl so bleiben, aber es war doch eine leise Unruhe in allen Hütten, wenn am frühen Morgen, kaum daß die Hähne zu krähen begonnen hatten, sie hin und wieder die hohe, noch immer ungebeugte Gestalt des alten Jeromin auf dem Hügel stehen sahen, auf dem die Fundamente schon wie eine Festung lagen. Er stand da, auf seinen Stock gestützt, das weiße Haar von der frühen Sonne beglänzt, und blickte über den See nach den Hügeln, auf denen die großen Wälder gerauscht hatten und die nun grau, fremd und wüst dalagen, mit einzelnen jungen Schonungen, die bewahrt geblieben waren.

Niemand wußte, was er da tat oder dachte. Er ging nicht wie die andern zu den Steinen und beklopfte sie, er kümmerte sich nicht um die Balken und Bretter. Er stand nur da, regungslos wie ein alter, gebleichter Baum, und starrte in die Ferne hinter dem See. »Er ist das Gewissen des Dorfes«, sagte Jakob, aber er sagte es nur zu sich.

Auch der Herr von Balk war viel auf dem Hügel zu sehen, und er wunderte sich, was seine Leute dort wieder anstellten. Er hatte das meiste dazu getan, daß alle Schwierigkeiten fortgeräumt wurden, auch daß man einen ordentlichen Plan einreichte, der nach vielem Hin und Her genehmigt wurde. Aber wenn er an seiner Habichtsnase vorbei auf alle Unruhe und Fröhlichkeit blickte, fragte er sich doch, ob hinter dieser wilden Frömmigkeit nicht wieder eine kleine Teufelei stecke, und auch er sah sich die Enden der Balken an, ob an ihnen nicht ein kleines Kainsmal zu entdecken sei. »Gar nicht gewußt, Michael«, sagte er zu Gogun, »wieviel gute Seelen hier um den See herum wohnen, was?«

»Man glaubt es nicht, Herr Rittmeister«, erwiderte Gogun treuherzig und wischte mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirne. »Erst wenn es um Gottes Haus geht, klopfen die Sünder an ihre Brust.«

»Und um das letzte Haus, Michael. Dann klopfen sie auch, und meistens reicht es dann ja auch.«

»Ja, ja ...«, sagte Gogun. »Die Leute ... die Leute ...« und er nickte Herrn von Balk verständnisvoll zu.

Auch der Pfarrer saß gern mit Balk auf den Brettern und sah zu. Aber lieber fuhr er die Karren mit Kalk und Sand den Hügel hinauf oder lud mit den anderen Balken auf seine Schulter. Es stehe nirgends geschrieben, sagte er, daß die Diener Gottes ein fertiges Haus zu beanspruchen hätten, und es würde um manche Pfarrer besser stehen, wenn sie ihre weißen Hände nicht nur zum Segen erhöben.

›Um dich zum Beispiel‹, dachte Balk. ›Aber mancher beginnt ja erst mit fünfzig Jahren sein wahres Leben‹. »Ja«, sagte er, »und vielleicht wäre es noch besser, wenn die Menschen das Segnen unterließen. Ein Bauer braucht nur drei Jahre, um den Acker zu erkennen, bei dem es nicht zu segnen lohnt. Aber ihr habt nach zweitausend Jahren noch nicht erkannt, wie es mit dem Menschenacker bestellt ist.«

Der Pfarrer stützte sich auf seinen Spaten und sah zum Hügel hinauf, über dem die Abendwolken zogen. »Und wissen Sie genau«, fragte er, »ob Ihr Leben ebenso verlaufen wäre, wenn Ihr Vater Sie nicht gesegnet hätte?« Es war zu spät, den Satz zu bewahren. Er hatte vergessen, was man von dem alten Herrn von Balk erzählte.

»Erinnere mich nicht«, sagte Balk trocken, »daß er mich jemals gesegnet hätte. Lag nicht in seiner Art ... aber meinen Sie nicht, daß die Kirche zu klein wird, Herr Pfarrer?«

Nein, der Pfarrer meinte es nicht. Sie war nur für dieses Dorf gedacht, und er wußte nicht einmal, ob es nicht ihre Kräfte übersteigen würde.

Nein, er denke nicht daran, sagte Balk. Es gebe ein merkwürdiges Schauspiel, von einem Pfarrer namens Brand. Da wurde auch eine Kirche gebaut, und sie sei zu klein, viel zu klein. Manche Pfarrer wollten ja wohl, daß die ganze herrliche Dreieinigkeit in ihrer Kirche wohnte. Ein sehr merkwürdiges Schauspiel, dieser »Brand« ...

Agricola erinnerte sich, nicht sehr genau, aber genug, um zu fühlen, daß es ihn anging. »Nein, das will ich nicht«, sagte er leise. »Nicht die ganze Dreieinigkeit. Ein kleiner Pfarrer will ich sein, der etwas Brot und etwas Trost verschenkt ... und manchmal weiß ich nicht, ob wir dazu eine Kirche brauchen.«

»Ich auch nicht«, meinte Balk.

Noch ein anderer saß manchmal bis zum Frührot auf den Balken, die noch nach den Wäldern rochen, und blickte auf das wachsende Haus. Das war Christean. Er kam auf seinen Krücken bis zum Fuß des Hügels, lehnte sie neben sich an die Balken, faltete die Hände, lehnte den Kopf an das warme Holz hinter sich und blieb so Stunde auf Stunde, unbeweglich, nur daß seine Finger sich manchmal rührten, als formten sie an einer unsichtbaren Gestalt. Er sah das Haus in Gedanken wachsen, die Mauern aus Holz, die der Regen grau färben würde, die hohen, schmalen Fenster, für die der Herr von Balk gemaltes Glas versprochen hatte, den stumpfen Turm, für den sie noch keine Glocke hatten, und wie das Ganze weit über den See blicken würde, Blut und Schweiß und Frömmigkeit des ärmsten Dorfes, und wie vielleicht Christus in einer stillen Nacht dort oben auf der Schwelle sitzen würde, um alle Hände zu segnen, die ihm ein Haus bereitet hatten.

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