Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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»Ich kann nicht mehr erzählen«, sagte Jons plötzlich. »Ich muß erst nachdenken über das, was Sie mir gesagt haben.«

»Siehst du, Mönchlein, ich wußte doch, daß es mit dir lohnt. Nach den Staatsexamen wird bei uns wenig gedacht, in allen Fakultäten. Du aber bist ein kleiner Faust und willst ›an dich nehmen Adlers Fittiche‹. Ein paar von den grauen Gestalten hast du schon kennengelernt, den Mangel, die Sorge, die Not. Auch die letzte wirst du kennenlernen, Mönchlein. Wir alle lernen sie kennen. Aber du brauchst dich nicht zu fürchten vor ihr, du nicht ... und komm bald wieder, Mönchlein.«

Er winkte mit der Hand, und Jons schien es, als verschwinde er immer weiter und tiefer hinter dem blauen Nebel, ein junger, etwas beleibter Prophet, der mit Spott und Liebe hinter seinem kleinen Adepten hersah.

VII

In demselben Frühjahr, in dem Jons das Haus unter dem alten Ahorn verlassen hatte und mit Herrn Stilling in die Stadt gefahren war, blieben die Förster in den großen Wäldern um den See auf ihren Reviergängen mitunter an einer der alten Kiefern am Wege stehen und sahen zu, wie ein kleiner weißgrauer Falter mit dunklen Bändern auf den Flügeln sich in einen Spalt der grauen Rinde setzte und dort bewegungslos verharrte. Sie nahmen ihn in die Hand, betrachteten ihn und zertraten ihn dann mit der Stiefelspitze. Sie fanden hier und da noch einen und töteten ihn auf die gleiche Weise.

Aber als der Sommer gekommen war, hörten sie mit dieser Beschäftigung auf. An allen Stämmen saßen Dutzende, ja Hunderte dieser unscheinbaren Wesen. Sie schwirrten um die Petroleumlampe auf den offenen Veranden der Forsthäuser, sie lagen als ein grauer Streifen am Ufer des Sees, sie waren wie eine ägyptische Plage. Bis sie allmählich verschwanden. Aber da wußte man in allen Wäldern der Provinz, daß der Tod umging. Der kleine, bescheidene Schmetterling hieß die Nonne, und er war der Tod der Wälder.

Die Leute aus Sowirog und aus hundert und tausend anderen Dörfern kamen nun am Abend aus dem Walde wie aus einem Teerofen. Sie trugen seltsame Gefäße auf ihren Rücken, aus denen ein Schlauch heraustrat, und mit ihnen gingen sie um die Kiefern und Fichten herum, wo in Brusthöhe die Rinde geglättet worden war, und drückten aus dem Mundstück des Schlauches einen zwei Finger breiten, klebrigen, schwarzen Streifen um den Baum. Es war ein Teerring, und er sollte verhindern, daß die Raupen, die häßlichen Kinder der unscheinbaren Nonne, am Stamm in die Höhe krochen und die Nadeln fraßen.

Er sollte es, aber er tat es nicht. Die großartige Verschwendungssucht der Natur spottete allem Menschenwerk. Eine einzige Nonne brachte mehr Kinder hervor, als alle sündigen Nonnen der Welt zusammen, solange die Erde stand, an Kindern geboren hatten. Millionen von ihnen gingen im nächsten Jahr in den Leimringen zugrunde, aber Milliarden fanden über ihre Leichen hinweg den ihnen vorgeschriebenen Weg in die Wipfel des Waldes und begannen ihr Todeswerk. Sie nährten sich von den Nadeln der Bäume, und wer im Sommer an einem stillen Tage unter den hohen Wipfeln stand und lauschte, konnte mit einem Gefühl des Grauens hören, wie der Wald starb. Ein leises, unaufhörliches Rieseln erfüllte den ganzen Raum. Das war der Kot der Raupen, der ohne Pause in das Gras fiel. Dann, als die Zeit weiterging, zeigte sich ein bräunlich-rötlicher Schimmer um die Kronen der Bäume, breitete sich aus, verdrängte das letzte Grün der Farbe, sank selbst zu Boden und hinterließ einen Gespensterwald, kahl, öde und gestorben, Meilen um Meilen entlang, und nur die Laubwälder blieben als Inseln stehen. Unzählige Vögel kamen zum gedeckten Tisch, und das Gras zu Füßen der Bäume stand so hoch, daß es einen Menschen verbarg.

Es war ein Zeichen des Himmels. Kiewitt sprach vom Untergang der Welt, und die Leute von Sowirog standen am Morgen vor ihren Häusern und blickten über den See, wo der Hauptweg des Todes sich erstreckte, ob über Nacht nun auch die Stämme zu Boden gesunken wären und Finsternis über den Wassern herrschte.

Aber die Stämme standen, grau, kahl und beraubt. Nicht mehr für lange, denn der Forstfiskus hatte beschlossen, alle kranken Wälder zu schlagen, damit das Sterben sich nicht im nächsten Jahr weiterverbreite. Die Leute von Sowirog schärften ihre Äxte und Sägen, Jakob steckte den Platz für einen zweiten Meiler ab, und Gogun beschloß, dem Dorf eine Kirche zu geben. Gott hatte die Nonne geschickt, damit die Wälder stürben, und die Wälder starben, damit Sowirog und der neue Pfarrer eine Kirche bekämen.

Gogun betrank sich oft, und in seinem geflochtenen Korbe ging manches mit, was nicht ganz ihm gehörte. Aber er war fromm. Alle Goguns waren fromm gewesen. Tränen standen in seinen Augen, wenn er in einer Kirche saß und die Orgel begann, den Raum mit Brausen zu erfüllen. Er war ein Sünder und wußte es, und weil er es wußte, war er fromm. Seine Frau schlug ihn mit einem Stein in den Rücken, und das war recht so. Sie war der Stellvertreter Gottes, und wenn Gott keine Zeit hatte, auf ihn zu achten, band sie den Stein in das Taschentuch und schlug. Alle Goguns hatten ordentliche Frauen.

Sein Vater war ein berühmter Wilddieb gewesen, und er war der »Kranichräuber«. Im Sommer, wenn die alten Kraniche ihre Jungen von den unzugänglichen Mooren in die Seewiesen führten, war Gogun Tag und Nacht im Walde. Er wußte mehr von Kranichen als alle Förster, und es gab wenige Gelege, aus denen er nicht ein Junges fing.

Er fing noch mehr als Kraniche, aber selbst das Böse, was er tat, sah unter seinen Händen so harmlos und fröhlich aus, daß niemand ihm zürnte. Wenn Korsanke ihn einmal holen mußte, tat er es mit Schonung, und er ritt langsam, um Goguns Geschichten zuzuhören. Der Amtsrichter nickte ihm zu, und im grauen Haus lächelte man, wenn er kam. Er war ein guter Mensch, der ab und zu sündigen mußte, und wozu war die Sünde in der Welt, wenn sie nicht getan wurde? Gott hatte sie geschickt, und Gott war weiser als der Amtsrichter.

Auch Gogun schärfte seine Axt und Säge, aber in den Nächten lag er lange schlaflos und dachte nach. Neue Sägewerke entstanden an den Ufern der Seen, schnell und flüchtig aufgebaut, um die Wälder zu schneiden, die geschlagen werden sollten, und dann wieder zu verschwinden. Unbekannte Namen waren dabei, Leute aus fremden Provinzen, dunkle Existenzen vielleicht, aber der Fiskus konnte nicht viel nach ihrem Leumund fragen. Das Holz würde sich zu Bergen türmen, der Borkenkäfer könnte dazukommen, und man mußte dafür sorgen, daß es bald verschwand.

Gogun strich um die Sägemühlen herum, wechselte hier mit einem Vorarbeiter ein Wort, dort mit dem Maschinisten oder mit dem Verwalter, erzählte Geschichten, sang seine Lieder, spielte auf seiner Harmonika und wußte nach ein paar Wochen Bescheid. Es gab überall Mühlen, die Lohnschnitt machten und die nicht viel danach fragten, wo das Holz herkam. Holz war soviel da wie Steine auf dem Acker, und je schneller es verschwand, desto besser.

Gogun fiel ein Stein vom Herzen, und er betrank sich. Es wäre natürlich auch gegangen, wenn sie jeden Stamm im Dorfe auf die hohen Böcke gehoben und mit der langen Säge geschnitten hätten, einer oben auf dem Stamm, der andere mit der Schutzbrille vor den Augen unter ihm. Aber es war eine harte Arbeit, und Jahre würden darüber hingegangen sein. Und jedes Kind würde es gesehen und etwas Dummes gefragt haben, von den Großen ganz zu schweigen. Sie fragten nur dummes Zeug. Nun aber würde niemand fragen, bis alles fertig war. Auch in den Schneidemühlen war der liebe Gott.

Und nun fehlten noch zwei Helfer, sonst ging es mit dem Flößen nicht. Die Helfer mußten fromm sein und trinken, und sie mußten den Mund halten können. Das Frommsein war für den Diebstahl und das Trinken für die harte Arbeit. Auch hier dachte er lange nach, weil ein einziges Wort am falschen Platz alles verderben konnte. Aber dann war er überzeugt, daß es mit Daida und Gonschor gehen würde.

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