Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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Im Frühjahr machten sie den ersten Schulausflug, und Chuchollek hing wie eine Klette an ihm. Sie kehrten in einem Forsthaus ein. Hinter dem Garten floß ein Bach, und dort fing Chuchollek einen Maulwurf. Am Bach stand ein Eimer, und Jons mußte ihn mit Wasser füllen. Dann warf Chuchollek den Maulwurf hinein und sah zu, wie er um sein Leben kämpfte. »Laß das sein!« sagte Jons und stieß nach dem Eimer. Chuchollek pfiff durch die Zähne und stieß Jons die Faust unter das Kinn. »Laß das sein!« schrie Jons verzweifelt. Aber der andre pfiff von neuem und beugte sich tief über den Eimer.

In diesem Augenblick wurde Jons erlöst. Er warf sich so plötzlich über den Tierquäler, daß sie alle hinstürzten, Jons, Chuchollek, der Eimer. Jons sah das breite Gesicht unter sich, in dem sich weiße Flecken der Wut bildeten, und er schlug hinein. Chuchollek biß und kratzte. Aber Jons schlug, bis der andre sich nicht mehr rührte.

Charlemagne riß ihn von ihm fort. Sein Gesicht war blaß vor Zorn und Entsetzen, aber Jons sah es nicht. Er sah einen rötlichen Nebel vor sich. »Er hat mich vergiftet!«, schrie er, »er hat mich vergiftet!« Dann brach er zu den Füßen des Lehrers zusammen.

Es war gut, daß es Charlemagne war. Er hob Jons auf und sah Chuchollek an. »Nach Hause!« sagte er kurz. Und sie sahen ihn fortschleichen, am Gartenzaun entlang, die Hände in den Taschen. Trotzig und höhnisch in der Haltung seiner Schultern, seines kurzen Nackens, aber ein geschlagener Tyrann. Er war entthront. Er schleppte seinen Mantel noch mit, seine Rüstung, eine eilig geraffte Beute. Er würde vielleicht noch den Kopf über die Schulter wenden und eine Drohung seiner Wiederkehr zurückschreien. Aber er war entthront, ohne Stachel, ohne Macht.

Charlemagne nahm Jons mit in seine Wohnung. Eine Frau im hellen Kleid war da und zwei Töchter, die mitleidig um ihn herumstanden. Er wurde in das Arbeitszimmer gelegt, auf ein altes Ledersofa, und mit einer Decke zugedeckt. Die Frau ließ die Vorhänge herunter, legte die Hand auf seine Stirn und sagte, er möge nun schlafen. Nachher bleibe er bis zum Abend bei ihnen.

Jons wollte nicht schlafen. Sein Herz hämmerte immer noch in seiner Brust, und er hatte noch nichts erklärt. Vielleicht hielten sie ihn für einen Wahnsinnigen oder für einen Mörder. Aber die Ruhe war so schön, die Dämmerung, die langen, hohen Bücherreihen. Draußen fuhr ein Wagen die Straße entlang, und die Hufe des Pferdes verklangen auf dem Pflaster. So wie seine eigenen Stiefel mit den eisenbeschlagenen Absätzen. Er seufzte ein paarmal tief auf und schlief dann ein.

Es war schon dunkel, als er erwachte. Hinter den Vorhängen stand der Schein einer Laterne, und Schatten waren im Zimmer. Auch Charlemagne war da. Er saß in einer Ecke in einem tiefen Stuhl und rauchte. »Nun erzähle, Jons«, sagte er.

Als er geendet hatte, machte der Lehrer Licht und setzte sich zu ihm aufs Sofa. »Es ist nun zu Ende«, sagte er. »Er kommt fort, und du wirst ihn nicht wiedersehen. Auch ist er schon jetzt fort aus dir, du hast ihn vertrieben. Sei nun ruhig. Du hast zum erstenmal das Böse gesehen, Jons, und das Böse hat eine dunkle, gefährliche Gewalt. Man muß es ausbrennen, und du hast es getan.

Ich will dir sagen, Jons, daß du noch zu scheu bist. Du hast dort am Meiler gelebt, und es war fast aus der Welt. Du hättest zu mir kommen sollen, so wie du zu deinem alten Lehrer gegangen wärest. Ich habe immer Zeit für dich, Jons. Es ist gut, daß du zu uns in die Schule gekommen bist. Wir sind hier alt und müde und satt geworden, alle zusammen. Es wird eine Zeit kommen, da wird man dich und deinesgleichen brauchen. Du verstehst das noch nicht, aber einmal wirst du dich an diese Worte erinnern. Du kommst aus dem Walde, und aus dem Walde ist uns noch immer Gutes gekommen. Nimm nichts von dem an, was sie dir hier als herrlich vorzeigen. Was du hast, ist besser. Lerne, aber verlerne nichts. Werde kein Städter, spotte nicht, prahle nicht. Dein Blut ist gut, bewahre es dir!«

Alle Last fiel von Jons ab. Er war nicht mehr allein, er war aufgenommen in einen Tempel. Er würde tun, was von ihm erwartet wurde.

Er blieb bis zum Abend, bedankte sich und ging als ein Neugeborener in seine Kammer, wo der Buchfink noch leise zwitscherte.

Von da an wurde es leichter für ihn. Er hatte das Böse gesehen, und nun schmerzten die kleinen Bosheiten der Menschen ihn nicht mehr so wie früher. Auch seine Kammer mit der hohen Mauer vor dem Fenster war nun nicht mehr ohne Luft und Licht. Er war in einem tiefen Schacht gewesen, und Erde hatte auf seiner Brust gelegen. Danach konnte auch eine Kammer wie ein Himmelreich sein. Natürlich schien die Sonne am Abend nicht hinein, aber er hielt deshalb die Schwestern nicht für Betrügerinnen. Er sah nun mit verwandelten Augen auf ihr Dasein.

Die alte Frau Holstein war die Witwe eines kleinen Beamten, und nach dem Tode ihres Mannes, und nachdem sie erkannt hatte, daß ihre Töchter niemals Witwen sein würden, hatte sie, um leben zu können, den Plan gefaßt, eine Pension einzurichten. Es war besser gegangen, als sie gefürchtet hatte. Der große Ehrgeiz erfüllte damals das Land, die Schulen waren überfüllt, und viele kleine Leute waren der Meinung, daß ihre Söhne über sie hinaussteigen müßten. So war ihre Pension immer gefüllt, aber Jons sah, daß es ein bitteres Brot war. Der Tag war von Lärm und Widersetzlichkeit erfüllt, die Nacht von Müdigkeit und Sorge, und der Anblick von so viel Jugend und Zukunft machte die Schwestern bitter und erfüllte sie mit Haß gegeneinander. Sie waren so groß, daß nur ein Riese gewagt haben könnte, sie zu heiraten, und es war nicht nur ihre Größe allein, die sie von der Bestimmung der Frau ausschloß.

Oft, wenn Jons zu seiner Kammer kam oder sie verließ, hörte er hinter dem Vorhang den erbitterten Streit der Unglücklichen, gezischte Beleidigungen, höhnischen Schimpf, und einmal war er Zeuge, wie sie gleich kümmerlichen Furien aufeinander losgingen, mit Kratzen und Kneifen, ein groteskes und schauerliches Bild, indes die klagende Stimme der Mutter sie an ihren Vater erinnerte und was er dazu sagen würde.

Nun, Herr Holstein brauchte nichts mehr dazu zu sagen, aber Jons war tief erschrocken und dann von Mitleid erfüllt. Er stellte sich vor, was für ein Schauspiel das für die andern gewesen wäre, aber er war schon alt genug, um zu wissen, daß dies traurig und nicht lustig war. Er dachte mit einer jähen Liebe an seine Mutter und seine Schwestern und daß er wohl noch vieles würde erfahren müssen, ehe er imstande sein würde, diese verwirrende Welt zu »bewegen«. Es kam ihm erst nachträglich zum Bewußtsein, daß damals, in der letzten Szene mit Chuchollek, der Zorn seiner Mutter in ihm aufgelodert war, eine jäh aufschießende und ganz und gar blinde Wut, und daß er somit nicht nur das Erbe seines Vaters in sich trage, sondern auch einen Teil ihres dunklen, einsamen und unerkennbaren Wesens.

Er wurde noch stiller als früher, duldete niemanden für längere Zeit in seiner Kammer und ging mit zusammengebissenen Zähnen daran, einzuholen, was er im letzten halben Jahr verloren hatte. Er konnte nun alle Bücher lesen, die Charlemagne besaß, und wenn er auch immer noch langsam dachte, so behielt er doch jedes Wort, und sein Wissen war so sorgfältig geschichtet wie das Holz im Meiler, ehe die Zeit kommen würde, in der es zu glühen beginnen sollte.

Auch war er nun, von diesem Winter an, nicht mehr so verlassen wie bisher. In einem entfernten Zimmer der Pension, das erst später ausgebaut worden war und das man durch einen dunklen Gang erreichte, wohnte der einzige Student dieses jungen Männerstaates, eine in hohem Ansehen stehende Person, die ganz für sich blieb, von Sagen umwoben, und die in der Umgangssprache der Pensionäre den Namen »Jumbo« führte. Jons war ihm ein paarmal auf der Treppe begegnet, einem nicht großen, schon etwas beleibten jungen Mann, mit einer Brille vor freundlichen, aber etwas abwesenden Augen und einem nachdenklichen, etwas traurigen Mund, der »Guten Morgen« sagte, ohne Jons zu sehen. Er schien in einer besonderen Welt zu leben, in der es einige Sorgen gab und einige Fröhlichkeit, auch etwas Spott und etwas überlegene Gleichgültigkeit, und Jons dachte, daß er wohl bald ein großer Gelehrter werden würde oder ein Mann der Regierung, der eine Stadt oder einen Kreis zu verwalten haben würde.

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