Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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»Was meinst du, Brüderchen, wenn wir eine Kirche hätten? Ganz einfach aus Holz und mit einem Rohrdach? Wie?«

Daida setzte die Flasche ab und sah ihn an.

»Und kein Staat und kein Kreis baut sie, sondern wir allein? Der liebe Gott hat die Nonne geschickt, und wer Ohren hat zu hören, der höre!«

Daida hörte schon. Er war sehr hellhörig in solchen Dingen. »Aber das Schneiden?« sagte er.

»Ja, Brüderchen, das Schneiden ... meinst du nicht, daß sie das meiste über die Ablagen in den See werfen werden, damit der Borkenkäfer nicht ran kann?« Und wenn es nun so eine kleine Schneidemühle gäbe am See, hier eine und da eine, und man spricht mit den Leuten, man hat mit ihnen gesprochen, und sie warten nur auf das Holzchen von der Nonne und vom lieben Gott ... was meinst du?«

»Aber Schneiden kostet Geld!«

»Findet sich, Brüderchen, findet sich alles. Auch nehmen sie mal einen Hasen und mal ein Gerichtchen Krebse und mal was Größeres ...«

»Dann wäre nur ...«

»Richtig, nur das Flößen. Gibt wenig Schlaf in diesem Jahr, Brüderchen, aber Ruhm und Ehre gibt es. Und in den Kirchenrat kommst du, und einen Orden bekommst du vielleicht, schöner als die Schnalle von Korsanke!«

»Aber das andere alles innen, Bruder ... eine Menge gehört dazu.«

»Das bitten wir zusammen, Brüderchen. Wenn das Holz da ist, gehen wir auf die Reise, mit einer Liste, und der Herr Pfarrer hat unterschrieben, ›Im Namen der armen Gemeinde Sowirog, gnädigstes Frauchen, die sich eine Kirche bauen will ...‹, willst du also, Brüderchen?«

Daida wollte es und Gonschor ebenso. Und Gogun hatte den Oberbefehl, die Leitung, die Planung. Er war besessen von der Kirche, und in seinem Herzen mischten sich Frömmigkeit und Angst, die Lust an Spaß und Gefahr auf eine wunderliche Weise. Er arbeitete fleißig wie sonst, aber nach dem Feierabend trieb es ihn rastlos um die Ufer des Sees. So viel war zu bedenken, heimlich zu erfragen, voraus zu wissen. Und erst als die ersten geschälten Stämme über die hohe Ablage gegenüber Sowirog in den See gerollt wurden und dort liegen blieben, zu ganzen Wäldern sich sammelten, unbewacht und ungezählt, begann er wieder zu singen, wartete den Neumond ab, schlief einen Tag und eine Nacht, und ging dann mit Daida und Gonschor an die Arbeit.

Sie konnten nicht mehr als eine Tracht in der Nacht fortschaffen. Die Stämme waren glatt und drehten sich, und ehe sie sie verbunden und von den andern freigemacht hatten, war die halbe Nacht vergangen. Doch lernten sie schnell, vermieden ihre ersten Fehler, kletterten barfuß über die Stämme, sahen im Dunkeln wie die Katzen und waren im Herbst schon so weit, daß sie mit drei Traften, die hintereinandergebunden waren, über den See fuhren.

Sie wechselten die Plätze, von denen sie das Holz nahmen, sie wechselten die Sägemühlen, und als die ersten Schneestürme kamen, meinte Gogun, daß es genug sei. Wenn noch etwas fehlte, werde der Herr von Balk es ihnen geben.

Gogun war schmal geworden, und seine Frau ließ es an Bemerkungen nicht fehlen. Aber er winkte nur mit der Hand. »Für den lieben Gott, Mütterchen«, sagte er fröhlich, »alles für den lieben Gott!«

Im Winter holten sie die Grundsteine von allen Windrichtungen herbei. Die Schlittenbahn war gut, Goguns kleines Pferd fragte nicht danach, woher der Hafer kam, und mit Erstaunen sah das Dorf, wie die Steine immer zahlreicher wurden, die am Fuß des Hügels über dem See sich auftürmten. Ja, er wollte eine hohe Mauer um sein Grundstück bauen, meinte Gogun lächelnd, damit der Teufel kein Unkraut in seinen Acker säen könne. »Selbst der Teufel«, sagte die Witwe Kroll und stieß mit der Stiefelspitze an den größten Stein. »Holen wird er dich, ehe du diesen aufgehoben hast.«

»Mütterchen«, sagte Gogun, »wenn er dich verdaut hat, wird er lange an keine Speise denken.«

Im Frühjahr ging Gogun zum Pfarrer. Es war in ihren Augen mit ihm nicht viel anders geworden, als daß seine Frau ihn verlassen hatte. Es hieß, daß sie die Luft zwischen den Seen nicht vertrage, aber die Leute blinzelten einander zu, und der Pfarrer war ihnen lieber geworden ohne seine Frau.

Doch konnte niemand sagen, daß er fröhlicher geworden sei. Noch immer predigte er wie ein Eingekerkerter oder wie ein Verschütteter in einem Bergwerk. Er brachte ihnen keinen andern Trost, als daß er ihnen zeigte, wie sehr er im Dunklen war. Und das war mehr, als sie jemals an einem Pfarrer oder einem Mann der Obrigkeit erlebt hatten. Sie hatten immer gedacht, daß jenseits ihres Dorfes oder jenseits ihrer Armut der helle Himmel beginne, aber nun sahen sie, daß der des Pfarrers dunkler war als der ihrige. Zuerst glaubten sie, es liege daran, daß er so allein sei, ohne Frau und Kinder, ein Mann in einem großen Hause, in dem auch das Mädchen zu singen aufgehört hatte und in dem nur die Heimchen an der Asche zirpten. Aber dann merkten sie langsam, daß er nicht wußte, was Gott mit ihm und ihnen allen vorhabe. Sie waren weit davon entfernt, ihn zu tadeln, sie selbst hatten es nicht immer gewußt. Sie sagten nicht, daß er nicht mehr glaube; sie sagten nur, daß Gott ihn für eine Weile verlassen habe. Und für einen Mann wie Stilling, der alles wußte, was im Dorfe geschah, und der auch wußte, was im Herzen des Pfarrers vorging, war es rührend zu sehen, wie nun die Gemeinde ihren Pfarrer zu trösten suchte. Die ärmste Gemeinde, die er jemals gehabt hatte, aber ihre Hände hoben keinen Stein auf. Und es lagen doch so viele Steine in der Gemarkung von Sowirog.

»Der liebe Gott hat noch immer geholfen, Herr Pfarrer«, konnte Michael Gogun sagen, »er wird auch diesmal helfen.« Es schien ein billiger Trost, ein solcher, den der Pfarrer selbst nie aussprach, und er war auch nicht etwa für den Pfarrer gesprochen. Er war an einen Hagelschlag angeknüpft oder an eine Mißernte, aber der Pfarrer verstand sehr wohl, daß er für ihn bestimmt war. Es rührte ihn mehr als alle Teilnahme, die er jemals empfangen hatte, aber wenn er herumging, fragte er sich doch jedesmal, wie lange das nun noch so weitergehen solle, daß seine Gemeinde ihn bei der Hand nahm, um ihn aus dem finsteren Tal zu führen. Es wäre alles gut gewesen, wenn er als ein Seelsorger hier eingesetzt wäre, als weiter nichts. Ein Mann, der bei Gesunden und Kranken saß und ihnen zusprach, weil er mehr von der Welt und den Menschen wußte als sie.

Aber nicht als ein Diener Gottes, denn er wußte nichts von Gott. Das Äußerste, was ein Mensch geben kann, ist Brot und ein bißchen Trost, und daß er beides mit Liebe und einem reinen Herzen reicht. Aber Brot und Trost waren nur gut, weil sie von dieser Welt waren, eingeschlungen in das Leben, das sie kannten, und den Gesetzen gehorsam, die sie erfahren hatten. Sie sättigten nicht mehr, wenn man sie hinaushob aus dieser Welt und sie unter Sterne legte, die man nicht sah und nie gesehen hatte. Das Brot, das man reichte, schwarzes, duftendes Brot, im Backofen der Pfarrhäuser gebacken, machte die Bojarkinder satt, wenn ihr Vater das ihrige vertrunken hatte, und wenn man den Weinenden über die Wange strich, wurden sie vielleicht still, weil sie merkten, wie das andere Herz in den Fingerspitzen schlug.

Aber wenn kein Brot mehr da war im Pfarrhause, sättigte es die Kinder nicht, wenn man von der Speisung der Fünftausend erzählte. Sie hörten mit großen Augen zu, aber nach einer Weile fragten sie, ob der Herr Jesus nun auch nach Sowirog kommen werde, um ihnen die fünf Brote zu bringen. Und der Pfarrer wußte, daß er nicht kommen würde.

Und wenn es nicht nur um Tränen ging, sondern um die starre, wortlose Verzweiflung, mit der Gina Bojar auf das kleine Bett blickte, in dem das jüngste ihrer Kinder gelegen hatte, fortgegangen in das ewige Dunkel, so genügte es nicht, ihr über die frühgefurchten Wangen zu streichen und davon zu sprechen, daß der Herr es gegeben und genommen habe und daß in der Goldenen Stadt ein Wiedersehen sein werde. Niemand wußte von diesem Wiedersehen. Keiner hatte es erfahren, und Gina glaubte es in dieser Stunde nicht. Und wenn sie nun fragte, woher er es wisse, dann würde er nur sagen können, daß er es glaube. Und nicht einmal das würde er sagen können.

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