Holger Schmidt - Klein anfangen, groß rauskommen

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Der Leichtathlet Mathias Mester nimmt kein Blatt vor den Mund. Er erzählt viele lustige, aber auch provokante Anekdoten. Warum er sich nie vorstellen könnte, eine kleinwüchsige Frau zu haben. Wie er im Fußball ein Kopfballtor erzielte. Wie er in einer WG mit einem Blinden wohnte («Es war ziemlich dreckig. Er hat den Staub nicht gesehen, und ich bin nicht drangekommen»). Und vieles mehr. Es geht nicht nur um Training und Wettkampf, sondern vor allem um einen lebenshungrigen, wachen und extrem lustigen Menschen und dessen Sicht auf die Welt.

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Einmal Karneval als Zwerg gehen

Es ist ein Spruch, der eigentlich keinen Sinn ergibt. Doch er schoss mir irgendwann mal spontan in den Sinn. Die Frage, welche Ziele ich im Leben habe, fand ich nämlich immer seltsam. Sie ist so allgemein, so schnell dahingefragt, erwartet aber eine tiefgründige Antwort. Eine, die ich nicht geben konnte. Denn was ist das eine Ziel im Leben? Also reagierte ich das eine oder andere Mal mit einem Spruch. „Mein Lebensziel? Einmal im Leben an Karneval als Zwerg gehen.“ Ich hielt das für eine super Antwort. Sie lässt das Gegenüber immer erst stutzen und dann lachen. Und ich merke immer, wie es in ihnen arbeitet. Lassen sie das Ganze nun einfach als Witz stehen oder haken sie nach? Meistens entschieden sie sich für Ersteres.

Und je öfter ich den Spruch bringe, desto mehr denke ich: Irgendwann solltest Du das wirklich mal tun. Ich habe mich an Karneval immer „normal“ verkleidet. Mal ging ich als Superman. Sehr gerne trug ich einen pinken Bademantel. Eben immer das, worauf ich gerade Lust hatte. Doch eines Tages werde ich mir Niko Kappel und fünf andere Kleinwüchsige packen, wir ziehen uns rote Mützen auf und gehen als die „7 Zwerge“. Das ist zwar nicht mein großes Lebensziel. Aber es wird ganz sicher ein großer Spaß.

Als Weihnachtself bin ich einmal gegangen. Aber das war kein Vergnügen. Zig Mal an dem Abend kam irgendwer auf mich zu, nannte mir irgendwelche Weihnachts-Wünsche und bat mich, sie dem Weihnachtsmann zu übergeben. Zumindest scheine ich authentisch gewirkt zu haben.

Karneval habe ich trotzdem eigentlich immer gemocht, in meinen Jahren in Köln habe ich ihn sogar richtig lieben gelernt. Im Karneval falle ich weniger auf. Normal sieht da keiner aus, da wirkt Kleinsein höchstens wie ein besonderes Gimmick. Und wenn jemand auf mich zukommt und sagt „coole Verkleidung“, dann empfinde ich es wirklich als normale Aussage in Bezug auf meine Verkleidung und nicht als Spruch über meine Größe.

Aber dass man in der Masse untertauchen kann, ist nicht der Hauptgrund, warum ich Karneval so mag. Es liegt eher an der Unbeschwertheit, am Miteinander, an der Lebensfreude. Alle sind fröhlich, alle liegen sich in den Armen, selten scheinen die Sorgen des Alltags weiter weg. Wenn „Viva Colonia“ erklingt, wenn „et Trömmelche jeht“ oder wenn sich die ganze Bar zur FC-Hymne „Mer stonn zo Dir, FC Kölle“ in den Armen liegt, dann fühle ich mich selig.

Und auch einige der witzigsten Erinnerungen verbinde ich mit Karneval. Ein Kumpel hat in einer eng besetzten Kneipe die ganze Zeit mit einer Frau gesprochen, die als Neytiri aus „Avatar“ verkleidet war. Sie war von oben bis unten blau angemalt. Irgendwann war mein Kumpel für eine Weile verschwunden. Als er zurückkam, fragte ich ihn, ob er mit der Frau rumgeknutscht habe. Er bestritt es heftigst, ich bekam einen Lachanfall und musste direkt ein Foto machen. Sein komplett blau verschmiertes Gesicht verriet ihn nämlich. Blaue Nase, blauer Mund, blaue Wange, da waren keine Fragen mehr offen.

Die kleine Nähmaschine

Niko Kappel nennt sich selbst „Bonsai“. So tauften ihn die Kollegen, als er in Sindelfingen in eine Trainingsgruppe Nichtbehinderter kam. Und da er auch über eine Menge Selbstironie verfügt, war er begeistert und hat sich den Namen gleich als Markenzeichen angeeignet. „Bonsai“ finde ich auch gut. Diese kleinen Bäume sind stark, gesund und schön. Das passt zweifellos zu Niko. Außer schön. Okay, war nur Spaß. Niko und ich necken uns den ganzen Tag auf diesem Niveau.

Doch alles in allem bin ich froh, dass ich einen Vornamen habe, der praktisch automatisch einen Spitznamen generiert. Als Mathias – mit einem „t“ natürlich, die mit zwei „t“ sind die Großen – war ich vom ersten Tag an eben „Matze“. Das klingt frech und pfiffig und nach einem Kumpel-Typ. Deshalb passt es wohl ganz gut zu mir. Und deshalb hat sich auch nie jemand wirklich Gedanken darüber gemacht, ob man mir denn nicht einen „echten“ Spitznamen verpassen müsste.

Doch einmal, während meiner Zeit als Fußballer, bekam ich kurzzeitig doch einen neuen Namen. Weil ich beim Laufen so kleine Trippelschrittchen machte, nannte ein Mitspieler mich „Die kleine Nähmaschine“. Ich selbst fand das gut, musste herzhaft lachen und nannte mich in der Folge manchmal selbst so. Aber irgendwann verlief das wieder im Sande. Den Transfer vom Fußball in die Leichtathletik hat der Name nicht wirklich geschafft. Zwar gibt es beim Speerwurf den sehr wichtigen Anlauf und auch den absolviere ich natürlich mit Nähmaschinen-Schrittchen. Doch das entscheidende ist der Wurf. Ich bin nun mal Speerwerfer und wenn mir einen Sportler-Spitznamen verpassen wollte, dann hätte dieser wohl eher mit dem Werfen zu tun und nicht mit dem Laufen.

In Marketing-Angelegenheiten oder beim Posten benutze ich gerne den „Weltmester“. Es ist ein Markenname. Naheliegend und doch einmalig. Aber ein klassischer Spitzname ist das nicht. Gerufen werde ich so eher selten. Alles in allem bin ich mit Matze mehr als zufrieden. Das gefällt mir, so kennt man mich und es erspart mir und den anderen die Gedanken, ob dieser oder jener Spitzname nun passend, schmeichelhaft oder vielleicht doch mit Blick auf meinen Kleinwuchs zwiespältig oder untauglich ist.

Klein anfangen ...

Jeder fängt mal klein an. Das gilt für mich natürlich im Besonderen. Wobei der Rückstand bei der Geburt gar nicht so furchtbar groß war. Als ich auf die Welt kam, war ich 48 Zentimeter groß. Das durchschnittliche Baby in Deutschland liegt bei 51 Zentimetern. Ich war also nur sechs Prozent kleiner als der Durchschnitt. Da der erwachsene Mann in Deutschland im Schnitt 1,80 Meter groß ist, wäre ich demnach bei gleichem Abstand heute 1,69 Meter groß. Oder andersherum gerechnet: Wäre der Unterschied schon bei der Geburt so groß wie heute, wäre ich mit 40 Zentimetern geboren worden.

Zum ersten Mal wirklich gemerkt, dass ich anders bin, habe ich im Kindergarten. Weil die anderen beim Sitzen alle längst mit den Füßen auf den Boden kamen und ich noch nicht. Und ich dann auch schnell farblich abgegrenzt war. Denn wir hatten zwei Sorten Stühle. Die mit dem grünen Punkt waren die kleinen, die mit dem roten Punkt die etwas größeren. Und manchmal saßen wir dann zusammen, ich auf einem grünen Stuhl inmitten ganz vieler roter. Es war gut gedacht vom Kindergarten, die Stühle farblich anders zu gestalten, damit man gleich sieht, ob es ein kleiner oder ein großer ist. Aber im Endeffekt wurde ich dadurch gebrandmarkt, auch wenn es kein größeres Trauma bei mir hinterließ.

Körperlich wurde der Abstand zu den normal großen Kindern aber immer größer und größer. Ich wuchs zwar, aber die Stühle und andere Dinge wuchsen ungleich mehr. In der Grundschule waren die meisten anderen schon ein gutes Stück größer als ich. Nur ein Junge, der Kleinste unter den normal Großen, überragte mich gerade mal um einen Kopf. Bei den Bundesjugendspielen musste er deshalb immer im Lauf-Duell gegen mich ran. War für den armen Kerl sicher auch eine ziemlich peinliche Situation. Aber er hat es sich zumindest nicht anmerken lassen. Zu mir persönlich war er immer sehr locker, aber sein Ehrgeiz, wenigstens mich zu schlagen, war umso größer. Was ihm nicht immer gelang. Ausgewachsen mit meinen einmeterzweiundvierzigkommafünf war ich dann etwa im selben Alter wie die normalen Großen.

Der Hausmeister unserer Schule war mein Freund. Er baute mir einen eigenen Haken, etwas tiefer als die der anderen, direkt neben der Tür. Auf der einen Seite hingen die Jacke des Hausmeisters und meine und auf der anderen Seite all die anderen. Das fand ich cool. Wer hat schon seinen eigenen, ganz persönlichen Haken? Ich war der Einzige, etwas Besonderes, und die anderen hatten einen 08/15-Haken. Das fühlte sich anders an als ein grüner Punkt.

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