Holger Schmidt - Klein anfangen, groß rauskommen

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Der Leichtathlet Mathias Mester nimmt kein Blatt vor den Mund. Er erzählt viele lustige, aber auch provokante Anekdoten. Warum er sich nie vorstellen könnte, eine kleinwüchsige Frau zu haben. Wie er im Fußball ein Kopfballtor erzielte. Wie er in einer WG mit einem Blinden wohnte («Es war ziemlich dreckig. Er hat den Staub nicht gesehen, und ich bin nicht drangekommen»). Und vieles mehr. Es geht nicht nur um Training und Wettkampf, sondern vor allem um einen lebenshungrigen, wachen und extrem lustigen Menschen und dessen Sicht auf die Welt.

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Als Mathias auszog, war das natürlich kein einfacher Schritt. Für uns wie für ihn. Ich machte mir schon viele Sorgen, ob das alles klappen könnte. Das Wäsche machen, das Putzen und vor allem das Einrichten, Schränke aufbauen, Bilder aufhängen. Ohne dass jemand Gewehr bei Fuß stehen würde, wenn es nicht klappen würde. Aber auch da hat er sich keine Gedanken gemacht und es einfach umgesetzt. Insgesamt ist er sicher in vielem arg sorglos, es ist ja auch irgendwie seine Stärke, nicht alles totzugrübeln. Aber für eine Mutter ist es eben nicht beruhigend, wenn das Kind komplett ohne Angst und Scheu durch die Welt geht.

Was er allerdings nie wollte, war, auswärts zu schlafen. Immer wieder ging er zu Freunden, packte einen kleinen Rucksack und hatte das feste Vorhaben, dort zu übernachten. Doch spätestens um zehn oder halb elf rief die Mutter des Freundes an und bat, ihn abzuholen. Woran das lag, wissen wir nicht. Er war auch nicht panisch oder so, er wollte einfach nur nach Hause. Damals dachten wir: Er wird wohl nie zu Hause ausziehen. Den Sprung hat er dann irgendwann geschafft, aber der Abnabelungsprozess nach dem Umzug hat etwas länger gedauert. Anfangs stand er jeden Mittwoch auf der Matte, und das hat uns natürlich gefreut. Aber es war auch schön zu sehen, als er irgendwann komplett auf eigenen Beinen stand. Der Sport hat ihm dabei sicher wie bei vielem anderen sehr geholfen. Und er sah in der neuen WG in Leverkusen auch eine Aufgabe: Er musste sich um Marc kümmern. Der war ja schließlich behindert. Obwohl der sich auch nicht so fühlte. Er war ja nur sehbehindert.

Das Gefühl des „Normalseins“ war bei Mathias auch immer so ausgeprägt, dass er sich nie hätte vorstellen können, eine kleinwüchsige Freundin zu haben. Als er ein Teenager war, sind wir mit ihm zu einem Kleinwuchs-Treffen gefahren. Ich sagte im Auto eher beiläufig: „Vielleicht findest du dort ja ein nettes Mädchen.“ Er hörte sofort auf zu reden und schaute mich völlig entgeistert an. Sein Blick sagte: „Mama, traust du mir etwa nicht zu, eine normal große Freundin zu finden?“

Gefunden hat er solche inzwischen häufiger. Leider hat es nie furchtbar lange gehalten. Ob er mich irgendwann noch mal zur Großmutter macht, weiß ich nicht. Das ist aber auch nicht wichtig. Wichtig ist, dass er eines Tages die Richtige findet. Und daran glaube ich, genau wie er, ganz fest.

Bei Mathias’ Wettkämpfen sind wir natürlich immer extrem nervös. Obwohl das Ergebnis für Eltern irgendwie zweitrangig ist. Sie sind stolz auf ihr Kind, egal, den wievielten Platz es am Ende belegt. Und natürlich schwingt auch immer eine Sorge mit. Die Kraftbelastung für seinen kleinen Körper ist schon enorm. Deshalb habe ich schon ein wenig gehofft, dass er nach Rio aufhören würde. Hätte er dort Gold gewonnen, hätte er es wahrscheinlich auch getan. Ziemlich zeitnah machte er uns aber klar, dass er weiterkämpfen wird. Ich akzeptierte das natürlich, es ist seine Freude, es treibt ihn an. Nun bin ich dennoch sehr froh, dass er nach dem Gewinn der Europameisterschaft im Juni 2021 in Polen seinen Rücktritt vom Leistungssport beschlossen hat.

Aber wenn wir ihn heute an der Seite von Angela Merkel oder dem Bundespräsidenten sehen, dann können wir gar nicht sagen, wie stolz wir auf ihn sind. Nicht mal nur auf den reinen sportlichen Erfolg, sondern vor allem auf die Tatsache, mit welchem Durchsetzungsvermögen er dort angekommen ist. Mein Mann und ich sitzen manchmal auf der Tribüne oder vor dem Fernseher und sagen uns: „Schon krass, was aus ihm geworden ist. Als wäre es das Normalste der Welt.“ Aber eigentlich wissen wir: Das ist es doch auch.

Gaby Mester, Jahrgang 1964, ist Mathias Mesters Mutter.

Ich bin nicht behindert. Ich bin nur klein!

Mit dem Begriff „behindert“ habe ich ehrlich gesagt ein Problem. Ich fühle mich nicht behindert im Sinne von übermäßig eingeschränkt. Wenn mich jemand plakativ als Behinderter anspricht, entgegne ich für gewöhnlich: „Ich bin nicht behindert. Ich bin nur klein!“

Ich kann schließlich alles. Und ich führe ein in meinen Augen komplett normales Leben. So normal, dass ich – auch wenn mir das vielleicht niemand glauben mag – meine Eltern vor der Arbeit an diesem Buch nie gefragt habe, weshalb ich überhaupt kleinwüchsig bin. Aber das Warum war zu keinem Zeitpunkt meines Lebens eine Frage, die mich bewegt hat. Es war einfach so, ich habe mich damit arrangiert. Vielleicht hätte mich das Warum beschäftigt, wenn es einen Hinweis darauf hätte geben können, was man dagegen tun kann. Aber mir war klar: Es war so, es ließ sich nicht ändern. Und ich war so, wie ich bin, zufrieden und glücklich. Auch schon ohne den sportlichen Erfolg, der sich erst Jahre später einstellte.

Dabei gab es in meiner Kindheit viele Erlebnisse, nach denen ich meine Größe hätte hinterfragen können. Zum Beispiel, als wir im Biologie-Unterricht über Hormone gesprochen haben. Der Lehrer erzählte irgendwas davon, was passiere, wenn sich dieses Hormon mit jenem nicht vertrage. Dann werde jemand kleinwüchsig. Für kurze Zeit war es still im Klassenraum, dann schauten mich alle an und plötzlich zeigten alle mit dem Finger auf mich. „Hier! Matze! Wir kennen ja einen!“, riefen dann alle wild durcheinander. Der Lehrer fragte mich, was denn bei mir konkret die Gründe für meinen Kleinwuchs wären. Ein solch „lebendes Beispiel“ habe man schließlich nicht immer zur Hand, um den Schülern etwas anschaulich zu vermitteln. Aber ich konnte ihm keine Antwort geben. Und ich habe meine Mutter auch an diesem Mittag nicht danach gefragt. Weil das Thema zwischen der dritten Stunde und dem Mittagstisch für mich schon wieder erledigt war.

Mein Wissen über meinen Kleinwuchs beschränkte sich auf die Tatsache, dass meine Eltern schon vor der Geburt wussten, dass ich kleinwüchsig werden würde. Aber ich habe zum Beispiel auch nie gefragt, ob es denn keine Therapie gegeben hätte. Es gibt ja Kinder, die sind einfach nur klein. Lionel Messi zum Beispiel hatte Wachstumsstörungen. Er war mit 13 auch erst 1,40 Meter groß. Doch bei ihm war es hormonell behandelbar. Heute ist er 1,70 Meter. Und das reicht ihm, um der beste Fußballer der Welt zu sein. Und wie ich nun sehe, reichen ein Meter zweiundvierzigkommafünf auch, um einer der besten Para-Speerwerfer der Welt zu sein.

Mir war klar: Ich muss schon zweifelsfrei kleinwüchsig sein, sonst hätten meine Eltern sicher etwas unternommen. Aber auch so ist alles in Ordnung. Ich denke, es gibt Männer von 1,65 Meter, die mit ihrer Länge ein größeres Problem haben als ich. Sie hadern wahrscheinlich öfter damit, warum sie so klein sind. Und ich, der noch mal zweiundzwanzigeinhalb Zentimeter kleiner ist, betrachte dies als die normalste Sache der Welt.

Ich dachte mir immer: Ich bin halt ein bisschen kleiner, das ist so, fertig. Auch wenn die logischste aller Erklärungen von vornherein wegfiel. Denn genetisch bedingt ist mein Kleinwuchs nicht, ich bin der erste meiner Art im gesamten Stammbaum.

Toll finde ich, dass meine Eltern sich auch nicht haben beirren lassen. Ich war ihr erstes Kind und nach mir haben sie noch zwei weitere bekommen. Auch das hat mir das Gefühl gegeben, dass ich nichts furchtbar Besonderes oder gar Abschreckendes war. Zwei Jahre nach mir kam meine Schwester zur Welt, vier weitere Jahre später mein Bruder. Und beide sind normalwüchsig. Melanie ist 1,61 Meter groß, Marco 1,80 Meter.

14 Jahre lang war ich auch mal nicht der Kleinste in der Familie, dann zogen irgendwann auch meine Cousins wieder vorbei. Aber das waren für mich keine schlimmen Momente. An den Tag, ab dem mein kleiner Bruder oder meine kleine Schwester größer waren als ich, kann ich mich nicht erinnern. Es waren keine einschneidenden Erlebnisse in meinem Leben. Was ich dafür umso erfreuter verfolgt habe, war die Tatsache, dass meine Oma – die ausgewachsen etwa 1,65 Meter maß – mir immer mehr entgegenkam und irgendwann fast so klein war wie ich. Im Alter wächst man ja in die umgekehrte Richtung. Irgendwann klagte Oma mal: „Ach Matze, ich werde immer, immer kleiner.“ Und ich antwortete: „Keine Angst, Oma. Es ist schön hier unten.“ Trotzdem hoffe ich, dass mir das Altersschrumpfen erspart bleibt. Schließlich ist da nicht mehr viel Luft.

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