Holger Schmidt - Klein anfangen, groß rauskommen

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Der Leichtathlet Mathias Mester nimmt kein Blatt vor den Mund. Er erzählt viele lustige, aber auch provokante Anekdoten. Warum er sich nie vorstellen könnte, eine kleinwüchsige Frau zu haben. Wie er im Fußball ein Kopfballtor erzielte. Wie er in einer WG mit einem Blinden wohnte («Es war ziemlich dreckig. Er hat den Staub nicht gesehen, und ich bin nicht drangekommen»). Und vieles mehr. Es geht nicht nur um Training und Wettkampf, sondern vor allem um einen lebenshungrigen, wachen und extrem lustigen Menschen und dessen Sicht auf die Welt.

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Sie werden sich nun fragen: Wünschst du dir nicht ab und zu einfach deine Ruhe? Wünschst du dir nicht, einfach mal durch die Straßen gehen zu können, ohne angegafft zu werden? Meine Antwort: Nein, ich wünsche es mir nicht. Ich brauche dieses Aufsehen nicht, aber es gehört vom ersten Tag an zu meinem Leben dazu. Mal mehr, mal weniger, aber es war immer da. Nerven tun mich nur diejenigen, die nervig sind: frech, herablassend, beleidigend. Alle anderen ignoriere ich – oder ich erfreue mich an ihnen.

Kurioserweise sind die Reaktionen auf mich übrigens überall auf der Welt ähnlich. Der Sport hat mir schon viel von der Welt gezeigt. Ich war in China, in Indien, in Taiwan. Doch dort bin ich weder eine größere noch eine kleinere Attraktion als hier. Vor der Reise nach China hatte ich mich schon ein wenig damit beschäftigt. Man konnte überall lesen, dass es Behinderte in China schwer haben. Dass sie von den Eltern versteckt werden und ein behindertes Kind Schande über eine Familie bringt. Aber dort waren die Reaktionen nicht neugieriger oder herablassender als überall anders auf der Welt.

Gabi Mester: „Es ist das Normalste der Welt“

Ich muss zugeben: Im ersten Moment war die Nachricht für mich ein Schock. Mathias war ein Wunschkind, unser erstes, und im siebten Monat rechnet man eigentlich nicht mehr mit Problemen. Wenn man dann hört, dass das Kind behindert sein wird, ist das erst einmal keine schöne Nachricht.

Die kommenden zwei Monate waren auch nicht leicht. Wir haben viel nachgedacht und alles gelesen, was wir in die Finger bekamen. Es gab aber niemanden, mit dem wir reden konnten, denn wir kannten bis dahin niemanden, der ein kleinwüchsiges Kind hatte. Seltsam waren zu diesem Zeitpunkt die Tuscheleien in der Siedlung. Irgendwann war es herausgekommen, dass wir ein behindertes Kind bekommen würden, und dann verselbstständigten sich die Gerüchte und Geschichten.

Doch wir hatten uns bald mit dem Gedanken arrangiert und uns war bewusst, dass es sicher Schlimmeres gibt als ein kleinwüchsiges Kind. Für eine Abtreibung war es auch theoretisch zu spät, aber das wäre auch zu einem früheren Zeitpunkt nie und nimmer ein Thema geworden. Und ab dem Tag, an dem Mathias auf die Welt kam, war alles ganz normal. Für uns, und auch für alle Menschen in der Nachbarschaft. Natürlich gab es Dinge, auf die man bei einem kleinwüchsigen Kind besonders achten musste. Zum Beispiel, dass man den Kopf anders halten muss, weil dieser unverhältnismäßig schwer ist. Aber das lernten wir, so wie alle Eltern beim ersten Kind viele Dinge lernen müssen.

Bei der Geburt maß Mathias 48 Zentimeter. Das war eigentlich gar nicht so viel weniger als bei einem normal großen Kind. Doch man sah direkt, dass die Ärmchen und Beinchen deutlich kürzer waren. Und vor allem hinkte er von da an größentechnisch immer hinterher. Es dauerte, bis er zwei war, ehe er halbwegs laufen konnte, weil es auf den kleinen Beinchen eben einfach schwerer war.

Klar war uns, dass wir nicht der Verlockung nachgeben durften, ihm alles abzunehmen, nur weil er klein war. Das war natürlich besonders schwierig, weil er unser erstes Kind war, wir keine Erfahrung hatten und man dann viel mehr den Reflex hat, auf alles achten zu müssen. Aber wir wussten: Er musste sich erst einmal selbst bei allem durchbeißen, und er war auch durchaus in der Lage dazu. Wenn wirklich mal etwas nicht klappte, konnten wir ja immer noch eingreifen.

Aber Mathias war schon als Kind ein charmantes Schlitzohr. In der ersten Zeit im Kindergarten kam er zum Beispiel einfach durch die Tür rein und stellte sich hin. Dann kamen sofort alle auf ihn zugestürmt, nahmen ihm die Jacke ab und hingen sie auf. Dem Kleinen wollten alle helfen. Und er bedankte sich ja auch immer sehr artig. Bis wir irgendwann einschritten und sagten, dass damit Schluss sein muss. Sonst wäre all unsere Erziehung zur Selbstständigkeit für die Katz gewesen.

Das Haus umgebaut haben wir nicht. Es war so okay. Mathias kam überall ran, viele Maßnahmen wollte und brauchte er nicht. Nur die Lichtschalter, die Toilette und Türklinken haben wir etwas tiefer montiert. Und die Gläser stellten wir nach unten. Da mussten wir uns dann eben mal bücken, statt dass er klettern musste. Das war nur fair.

Grundsätzlich war es aber so, dass wir uns viel mehr sorgten als er selbst. Während wir uns Gedanken machten, ob dies oder jenes gutgehen könnte, war Mathias längst losgetigert und machte es einfach. Ihn störte seine Behinderung nicht, er dachte nie darüber nach. Es stimmt auch, dass er mich nie gefragt hat, warum er so klein ist. Ich hätte ihm auch nicht wirklich etwas sagen können. Uns wurde erklärt, es sei ein Gendefekt, aber Genaues wusste man nicht. Wahrscheinlich war man vor 35 Jahren auch einfach noch nicht so weit.

Aber für Mathias war seine Größe das Normalste der Welt. „Ich bin nicht behindert. Ich bin nur klein“, protestierte er, kaum dass er reden konnte. Und wenn ich im Grundschulalter mit ihm durch die Stadt lief und mich aufregte, weil die Menschen um uns rum starrten und tuschelten, sagte er nur: „Ach Mama, lass sie doch. Mir macht das nichts aus.“ Ich kann heute in solchen Situationen auch auf Durchzug stellen und weghören, aber ich habe viele Jahre dafür gebraucht.

Dass wir nach ihm noch weitere Kinder wollten, stand für uns zu jedem Zeitpunkt außer Frage. Natürlich haben wir die Ärzte gefragt, wie groß das Risiko sein würde, dass auch das zweite Kind kleinwüchsig werden würde. Aber abgesehen davon, dass dieses angeblich minimal war, hatten wir uns zuvor schon entschieden. Denn selbst wenn: Wir hatten ja erlebt, dass ein kleinwüchsiges Kind wahrlich kein Drama war. Und wenn das zweite auch so klein gewesen wäre, wäre Mathias wenigstens nicht alleine gewesen.

Grundsätzlich haben wir natürlich versucht, alle drei Kinder gleich zu behandeln. Aber in Gänze war das einfach gar nicht möglich. In mancher Hinsicht musste man einfach mehr auf ihn aufpassen oder ihm helfen. Wenn er zu Freunden ging, mussten wir berechnen, wann er etwa dort ankommt und kurz vorher anrufen, damit er überhaupt reinkam. Sonst hätte er stundenlang vor der Tür gestanden, weil er an die meisten Türklingeln nicht rankam.

Bei den Großeltern, Tanten und Onkels hatte er durchaus ein wenig den „B-Bonus“, wie seine Schwester mal schmunzelnd sagte – den Behinderten-Bonus. Dort wurde er schon verhätschelt. Für uns war es auch nicht leicht, dem sechs Jahre jüngeren Bruder zu erklären, warum der ältere Mathias auf den Schränken rumturnen durfte und er nicht. Aber ich denke, insgesamt haben wir das alles gut hinbekommen. Und seine Geschwister haben sich nie beschwert, dass sie benachteiligt würden, obwohl sie es sicher das eine oder andere Mal gedacht haben. Aber sie haben wohl erkannt, dass sich alles in einem Rahmen bewegte, der aufgrund der Umstände angemessen war.

Sehr schön ist für uns deshalb, heute zu sehen, dass die Kinder ein sehr gutes Verhältnis untereinander haben. Auch wir Eltern haben ein gutes und enges Verhältnis zu allen dreien, auch wenn sie mittlerweile alle flügge geworden sind.

Ein Außenseiter war er zum Glück nie. Sogar ganz im Gegenteil. Alle Menschen in der Siedlung akzeptierten und mochten ihn. Im Kindergarten war es sowieso nie kritisch, weil dort nur Kinder aus der Siedlung waren, die ihn alle kannten. Als er auf die höhere Schule kam, gab es zu Beginn einige Hänseleien, aber die hörten sehr schnell auch wieder auf. Der Sport gab ihm schon früh Selbstvertrauen, und er hatte seine große Clique, die Gold wert war. Auch weil sie immer alle auf ihn aufpassten. Und Mathias war einfach ein Junge wie alle anderen auch. Er hatte oft Quatsch im Kopf und baute oft Mist, aber nie wirklich schlimme Sachen.

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