Wenn ich mir heute anschaue, welche Entwicklung Matze genommen hat, bin ich unglaublich stolz auf ihn. Vor allem, weil ich bei jedem Fernsehauftritt noch genau den Matze Mester erkenne, der damals bei uns in der Goxeler Siedlung wohnte, im zu großen Trikot über den Fußballplatz lief, mit mir im Keller über Mädchen sprach oder in der Disco sein Shirt zu „Call On Me“ auszog. Er ist nicht überheblich oder arrogant geworden, nur weil er nun Aufmerksamkeit oder sogar Berühmtheit erlangt hat oder weil er es vom Kreisliga-Fußballer zum Weltmeister geschafft hat. Und er trägt auch keine Genugtuung vor sich her, ganz nach dem Motto: „Ich hab es doch immer gewusst.“ Auch wenn er zurück nach Goxel kommt, läuft er nicht als Star durchs Dorf, sondern als der Goxeler Jung, der er immer war. Er ist freundlich und offen zu allen, grüßt jeden und macht Witze – am meisten über sich selbst. Selbst Spöttern aus vergangenen Tagen reicht er symbolisch die Hand. Er könnte sagen: „Ihr könnt mich mal, ihr habt damals gelästert, ich brauche euch nicht.“ Doch er, der Harmonie-Mensch Matze Mester, freut sich einfach darüber, dass die Lästerer ihre Meinung geändert haben.
Natürlich weiß Matze schon, dass er mit seiner Prominenz ein Botschafter ist. Er weiß, dass er eine gewisse Verantwortung hat, weil es viele Kleinwüchsige in Deutschland gibt und Dinge, die er tut, auf andere projiziert werden. Diese Verantwortung nimmt er ernst. Er überlegt schon, was er tut, und noch mehr, was er lässt, wenn er sich in der Öffentlichkeit bewegt. Ohne dass er sich dadurch als Mensch verändert hätte.
Oft schickt er mir Fotos, wenn er auf Sportbällen, Ehrungen oder sonstigen Veranstaltungen prominente Menschen trifft. Selfies mit Angela Merkel oder Joachim Gauck, Wladimir Klitschko oder Verona Feldbusch. Nicht, um zu zeigen, wie toll er ist. Sondern weil er selbst darüber staunt und es genießt, was er da alles in der großen, weiten Welt erleben darf. Und wenn ich bei diesen Fotos auf sein Grinsen achte, muss ich immer sofort schmunzeln und denke: Das isser, Matze, mein Freund.
Als wir uns beim letzten Mal darüber unterhalten haben, was er so alles erlebt hat in den vergangenen Monaten und Jahren, da sagte ich irgendwann: „Weißt du was, Matze, eigentlich müsstest du ein Buch schreiben.“ Er grinste verschmitzt und sagte: „Du wirst lachen. Das tue ich gerade.“ Dass er mich auserwählt hat, ein Teil davon zu sein, macht mich unglaublich stolz.
Fabian Thier, Jahrgang 1985, ist einer der besten Jugendfreunde von Mathias Mester.
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