Martin Conrath - Das Archiv des Teufels

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»Ich will Heiderer vor Gericht bringen, wegen Kriegsverbrechen und dem Mord an meinem Bruder. In Deutschland wird mir das nur schwer gelingen. Selbst wenn ich Beweise gegen ihn habe, wird er höchstens seinen Posten als Minister nicht antreten können. Man wird sagen, er sei erkrankt. Alles andere wird vertuscht werden, um das Ansehen Adenauers nicht zu beschädigen.«
Der Roman zeigt, wie hochrangige Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg, mithilfe der amerikanischen Besatzungsmacht, in Deutschland eine zweite Karriere starteten.

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»Ich sollte nicht hier sein!«

Er setzt sich an den Sekretär, schiebt die Adler zur Seite und knallt den Hefter auf das blank polierte Holz. Er springt auf, hat eine Entscheidung gefällt.

»Nein!«, schreit er durch die Wohnung. »Verdammt, das können die nicht mit mir machen! Ich bin der Robert Bennett! Sohn von James Bennett.«

Ein einziges Mal in seinem Leben will er einen wirklichen Nutzen davon haben, ein Mal soll ihm die Tatsache, der Sohn eines Helden zu sein, zum Vorteil gereichen. Er reißt den Hörer von der Gabel, wählt die Vermittlung, lässt sich mit dem amerikanischen Fernwähldienst verbinden. Er wird seinen Vater bitten, ihn nach Hause zu holen, er soll, er muss seinen Einfluss geltend machen. Morgan beruft sich auf Adenauer? Sein Vater spielt mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Golf. Wer hat wohl die größere Macht? Robert hat genug für sein Land getan. Und genug getötet. Schreie hallen durch seinen Kopf. Er schüttelt ihn heftig, damit sie schweigen. Eine junge Frau meldet sich.

»Guten Tag, Sir. Bitte nennen Sie mir Ihre Zuteilungsnummer oder Ihre Dienstnummer.«

In der Leitung knackt es, leises Rauschen läuft im Hintergrund mit. »Counter Intelligence Corps; Bennett, Robert; Major, OA 75683457.«

»Vielen Dank, Major Bennett, bitte warten Sie einen Moment.«

Robert wirft einen Blick auf den Hefter. Die Vermittlerin wird anhand einer Liste, die wöchentlich aktualisiert wird, nachsehen, welche Verbindungen sie für Robert herstellen darf. Nur innerstädtisch, nur innerhalb der amerikanischen Zone, deutschlandweit oder international? Robert hört Papier rascheln. Er schlägt den Deckel des Hefters auf. Der Auftrag lautet: »Cleanen Sie Sigfried Heiderer.«

Den Namen Heiderer hat Robert schon gehört, ein Alt-Nazi, der in Deutschland in den Diensten des FBI steht. Mehr weiß er nicht über ihn. Es gibt einfach zu viele Nazis, und von einigen sind die FBI-Akten gesperrt. Heiderer gehört dazu, das geht aus einem Vermerk hervor.

Robert liest weiter. Heiderer war Ost-Experte, Kommandant des Bataillons Ostmark, bestehend aus Ukrainern, beteiligt am Massaker von Lemberg, an der Erschießung von Juden und Kriegsgefangenen. Das Bataillon rückte als Erstes ein und ist angeblich für Hunderte Morde verantwortlich. Eine Stimme hallt durch seinen Kopf. »Fang mich doch!« Es ist die Stimme seines Bruders Ted. Er ist sieben Jahre alt, Robert ist zehn. Die Sonne brennt ihnen auf die Haut, ihre Hemden haben sie ausgezogen, Schweiß glänzt auf ihren Rücken. Robert rennt los, er wird den kleinen Frechdachs fangen wie immer. Aber diesmal rennt Ted nicht den staubigen Weg nach Süden. Er biegt ab zum Green River, Robert folgt ihm. Was hat er vor? Er schlägt einen Haken, wieselt durchs Unterholz. Nicht dumm von Ted, da ist Robert langsamer, weil er größer ist. Robert kennt den Weg, und jetzt weiß er auch, was Ted vorhat. Er beschleunigt, bricht aus dem Dickicht, vor ihm das steile Ufer des Green River, er muss abrupt stoppen. Der Fluss ist hier breit und tief, die Strömung ist zu stark, um dagegen anzuschwimmen. Auf der anderen Seite steht Ted und dreht Robert eine Nase. Er hat das Seil in der Hand, mit dem sie sich über den Fluss schwingen.

»Ted!«, ruft Robert. »Das wirst du mir büßen.« Doch Robert kann seinem Bruder nicht böse sein, im Gegenteil. Ted hat ihn ausgetrickst. Er ist stolz auf seinen kleinen Bruder. Robert lacht, klatscht Beifall. »Okay, dieses eine Mal hast du gewonnen!«

Ted schwingt mit dem Seil zu Robert ans andere Ufer zurück, das Seil gibt nach. Wenn Ted in den Green River fällt, wird er ertrinken. Roberts Herz setzt für eine Sekunde aus. Doch das Seil hält. Robert fängt Ted auf, drückt ihn. »Du kleiner verrückter Kerl. Was, wenn du in den Fluss gefallen wärst? Du wärst ertrunken wie eine junge Katze.«

Ted schaut Robert mit seinen blauen Augen, mit seinem unschuldigen Blick an. »Dann hättest du mich gerettet. So wie immer. Du musst mich immer retten. Versprichst du das?« Er japst, redet so schnell, dass er fast keine Luft bekommt.

Robert streicht ihm über den Kopf. »Das verspreche ich dir. Ich werde dich beschützen und dich retten, was auch immer passieren wird.«

Die Trauer kriecht Robert die Kehle hoch. Er hat sein Versprechen nicht halten können. Robert hat es auf dem Weg nach Deutschland erfahren. Nur ein kurzes Telegramm von seinem Vater. »Ted ist tot. Lemberg.« Mehr haben sie in all den Jahren nicht erfahren können. Sie konnten ihn nicht einmal begraben. Niemand weiß, wo seine Leiche liegt. Die Marke ist ihnen zugespielt worden, inoffiziell. Ted hatte die Aufgabe, aus Lemberg jüdische Professoren und ihre Familien über die Ostsee nach Schweden und dann in die Staaten zu bringen. Das hat ihn das Leben gekostet. Aber niemand weiß, nein, wusste, wie. Robert nimmt den Hefter in die Hand, kann nicht glauben, was er da liest. Sigfried Heiderer ist mit großer Wahrscheinlichkeit für den Tod seines Bruders verantwortlich! Den soll er cleanen? Soll ein ominöses Archiv finden, in dem die Beweise gegen Heiderer enthalten sind?

Robert greift nach dem Hefter und wirft ihn durch den Raum. »Morgan, du verfluchte hinterlistige Ratte!«, schreit er. Es ist ihm egal, ob ihn jemand hört.

Die Blätter landen auf dem geölten Parkettboden. Was hat er Morgan angetan, dass er ihm ausgerechnet diesen Auftrag zuweist? Was für ein Ungeheuer ist dieser Mann? Warum zum Teufel soll er Heiderer cleanen? Der verfluchte Nazi soll in der Hölle schmoren. Das Telefon reißt ihn aus seinen Gedanken. Robert ergreift den Hörer. Es ist die Vermittlung.

»Major Bennett, ich kann Ihnen morgen Vormittag um neun Uhr dreißig die gewünschte Verbindung herstellen.«

Robert starrt auf die Blätter, die sich auf dem Parkettboden ausgebreitet haben. Vater wird ihn nach Hause holen, das steht außer Zweifel. Weg von diesem grauen, kalten Land, weg von Morgan und seinen Intrigen.

Robert zögert, ihm kommt ein Gedanke: Was wäre, wenn er tatsächlich nach Hause führe? Würde er sich nicht jeden Tag seines restlichen Lebens fragen, warum er die Chance vertan hat, den Mörder seines Bruders seiner gerechten Strafe zuzuführen? Und wenn Heiderer unschuldig ist? Es waren noch andere Befehlshaber in Lemberg. Vor allem die Ukrainischen Nationalisten trieben ihr Unwesen. Die Verhältnisse waren chaotisch, die Befehlsketten brüchig, die Militär-Archive sind verschollen. Das ist die offizielle Lesart. Robert legt den Hörer weg, sammelt die Blätter auf, die ihm plötzlich unendlich wertvoll erscheinen. Er streicht sie glatt, ordnet sie, überfliegt die Informationen noch einmal. Ergebnis: Heiderer kann, muss aber nicht der Mörder seines Bruders sein. Was auch immer Morgan sich gedacht hat, ihm den Auftrag zuzuteilen, ist Robert egal. Er wird alles gegen Heiderer zusammentragen, was er nur finden kann. Und wenn Heiderer seinen Bruder auf dem Gewissen hat, dann Gnade ihm Gott, dann wird er ihn in die Staaten schaffen, wo er vor Gericht gestellt wird und ihn nichts anderes erwartet als der Strang.

Aus dem Hörer quäkt die Stimme der Vermittlung. »Major Bennett? Sind Sie noch dran?« Sie klingt ungeduldig.

Robert betrachtet den Hefter. Er ist nicht mehr zu gebrauchen. Er wird sich einen anderen besorgen, einen mit Leineneinband, einen, der Teds Namen tragen wird. Robert hält sich den Hörer ans Ohr. »Verzeihen Sie, ich hatte gerade etwas Wichtiges zu tun. Ich brauche die Verbindung nicht mehr.«

Deutsche Demokratische Republik, Berlin, 5.3.1952

Das Schlimmste an dem Auftrag ist ihr Deckname: Herta Müller. Sie hasst diesen Namen. Ihre Lehrerin auf der Volksschule hieß so und sie war eine Hexe. Hat sie ständig gegängelt, sie immer drangenommen, wenn sie nichts wusste, hat sie dreimal am Tag in die Ecke gestellt und ihr mindestens einmal die Woche die Eselsmütze aufgesetzt. Die alte Müller hat sie gehasst, weil sie immerzu Fragen gestellt hat und weil ihr Vater Kommunist war. Und sie hat ihren Vater denunziert.

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