Martin Conrath - Das Archiv des Teufels

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»Ich will Heiderer vor Gericht bringen, wegen Kriegsverbrechen und dem Mord an meinem Bruder. In Deutschland wird mir das nur schwer gelingen. Selbst wenn ich Beweise gegen ihn habe, wird er höchstens seinen Posten als Minister nicht antreten können. Man wird sagen, er sei erkrankt. Alles andere wird vertuscht werden, um das Ansehen Adenauers nicht zu beschädigen.«
Der Roman zeigt, wie hochrangige Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg, mithilfe der amerikanischen Besatzungsmacht, in Deutschland eine zweite Karriere starteten.

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Diesmal steigt Robert in einen offenen Jeep. Er schließt die oberen Knöpfe seines Mantels, der Fahrtwind wird kühl sein, trotz der angenehmen Temperaturen. Der Militärpolizist prügelt den Gang rein, gibt Gas. Offensichtlich muss er sich erst daran gewöhnen, dass er nicht mehr im Feld ist. Mehrfach kann er eine Kollision nur knapp vermeiden, mancher Fluch fliegt ihnen hinterher. Es geht zurück in die Innenstadt, zum Stachus. Trümmer blockieren noch immer die Straße. Diesmal warten sie, es wird nicht mehr lange dauern, bis der Weg freigegeben wird, ein Umweg würde mehr Zeit benötigen.

Robert spielt die Möglichkeiten durch: War das eine Inszenierung? Wollte Morgan Roberts Leidensdruck testen, seine Schmerzgrenze ausloten? Gibt es etwas, das er weiß, dessen er sich aber nicht bewusst ist? Hat er einen Fehler gemacht? Eine Beurteilung abgegeben, die sich als falsch erwiesen und ein politisches Echo ausgelöst hat?

Der Fahrer tritt aufs Gaspedal, dann bremst er plötzlich so hart, dass Robert sich fast den Kopf an der Windschutzscheibe stößt. Der Militärpolizist entschuldigt sich, Robert winkt ab.

Sie passieren die Sperren, werden zweimal kontrolliert, der Militärpolizist hält vor dem Headquarter, salutiert, Robert grüßt, greift den Koffer, öffnet die Tür, nimmt die Stufen zu Morgans Büro – immer drei auf einmal. Bevor er klopft, richtet Robert seine Krawatte, atmet tief durch. Seine Faust schlägt fest, aber nicht wütend gegen das Holz der Tür.

Von drinnen hört er Morgans Bariton »Herein« rufen. Robert drückt die messingfarbene kalte Klinke und tritt ein. Morgan steht mit dem Rücken zur Tür am Fenster, schaut hinaus. Robert schließt die Tür, macht drei Schritte, bleibt stehen, stellt den Koffer ab, er wird warten, bis Morgan ihn anspricht. Es dauert sicher nicht lange.

»Was sehen Sie, wenn Sie auf dieses Land schauen, Bennett?«

Morgan ist bekannt für seine philosophische Ader, für seine Aphorismen und Parabeln. Und für sein strenges Regiment. Er duldet keine Schwäche und keine Ausnahmen. Aber Robert hat ihn bisher immer als gerecht und fair erlebt. Das kann er nicht von jedem Vorgesetzten behaupten. Im Feld gab es viele Offiziere, die sich nicht mit Ruhm bekleckerten, immer wieder falsche Entscheidungen trafen und nicht bereit waren, Verantwortung zu übernehmen.

Robert versteht die Frage als Aufforderung, näher zu treten. Er stellt sich neben Morgan, wirft einen Blick aus dem Fenster. Der Verkehr rauscht vorbei, alles scheint normal und friedlich, sieht man von den Trümmern ab und den vielen Soldaten, die patrouillieren.

»Eine geschundene, verletzte Bestie, die in Fesseln liegt und dabei ist, sich zu erholen.«

Eine Bestie, die Millionen Menschen gefressen hat, auch seinen Bruder.

Morgan lächelt silbrig. Seine Nase hätte ihn sofort ins KZ gebracht. Kein Nazi hätte ihm geglaubt, dass er deutsche Vorfahren hat und jeden Ariernachweis hätte erbringen können. »Sie kennen mich gut, Bennett.«

»Sonst hätte ich nicht den Job, den ich habe«, erlaubt sich Robert zu sagen.

»Würden Sie Deutschland die Wiederbewaffnung erlauben, Bennett?«

Robert muss nicht lange nachdenken. Er legt Empörung in das Wort. »Niemals! Sie wissen so gut wie ich, dass die Nazis weite Teile des Staates infiltriert haben. Mit unserer freundlichen Hilfe. Adenauer tut sein Bestes, und er wird versuchen, die Nazis im Zaum zu halten, dennoch ist die Demokratie brüchig. Jeder zweite Richter hat unter Hitler Unrecht gesprochen. Wir haben ihnen die Persilscheine zu Tausenden ausgestellt. Unsere Strategie ist gefährlich, aber die einzige Möglichkeit. Oder sehen Sie das anders, Sir?«

»Natürlich nicht. Da sind wir uns einig, und ohne Frage muss die Bestie erst gezähmt werden, bevor wir erlauben, dass sie ihre Krallen erneut wachsen lassen darf.«

Robert schaut Morgan an. »Sir, ich bin beruhigt, dass Sie das so sehen.« Nicht jeder durfte Morgans Haltung kommentieren, ihm gönnerhaft seine Meinung zugestehen. Das ist ein kleiner Vorteil, wenn man der Sohn eines Helden ist.

Morgan deutet aus dem Fenster. »Dennoch sehe ich etwas anderes als Sie, wenn ich auf dieses Land schaue.« Er macht eine Pause, erwartet eine Reaktion von Robert.

»Sir, was sehen Sie?«

Morgan zieht die Gardine vor. »Ich sehe ein Bollwerk der Freiheit, der Demokratie und der Marktwirtschaft. Ich sehe eine Pufferzone zwischen Kommunismus und Demokratie. Zwischen Böse und Gut. Zwischen der geknechteten und der freien Welt. Deutschland muss gelingen, mit allen Mitteln, sonst schlittern wir in einen dritten Weltkrieg. Sehr bald. Der Krieg in Korea ist der Vorbote. Die kommunistischen Goliaths China und Russland zeigen uns ihre Entschlossenheit. Ein Funke, und das Pulverfass Europa explodiert und bringt die ganze Welt an den Rand des Untergangs. Unsere Zivilisation ist bedroht.«

Robert durchzuckt Angst. Wird er nach Korea versetzt? Er sendet ein Stoßgebet zum Himmel. Insgeheim ist er immer noch davon überzeugt, dass es so etwas wie eine höhere Macht geben muss. Seit zwei Jahren tobt dort der Krieg um die koreanische Halbinsel, der größte Stellvertreterkrieg der Nachkriegszeit zwischen dem Westen, dem Osten und China. Ein riskantes Unterfangen, das Roberts Meinung nach nur in einem Debakel enden kann: im dritten Weltkrieg. Es fehlt nur noch ein Funke.

»Sir, das steht außer Zweifel. Darf ich fragen, warum ich hier bin? Warum Sie mich aus dem Flugzeug geholt haben?«

Morgan legt Robert eine Hand auf die Schulter. Eine vertrauliche Geste, die Robert misstrauisch macht. Er rechnet mit dem Schlimmsten.

Morgan nimmt seine Hand wieder weg, setzt sich hinter seinen Schreibtisch. Er ist ein bescheidener Mensch. Er braucht keinen pompösen Holzklotz zwischen sich und seinen Untergebenen. Das Möbel könnte genauso gut in der Amtsstube eines kleinen Finanzbeamten stehen: einfaches Holzfurnier, rechts und links Schubladen mit Rollladen, verschließbar. Ein Telefon. Ein Kästchen mit Karteikarten, auf denen wichtige Adressen und Telefonnummern in seiner winzigen, präzisen Handschrift notiert sind. Als Robert sie zum ersten Mal gesehen hat, dachte er, die Adressen seien aufgedruckt.

Morgans Arbeitsplatz ist so ordentlich und aufgeräumt, als hätte er erst heute den Dienst angetreten. Auf der grünen Schreibunterlage liegt ein Hefter, drei Zentimeter dick. Rot prangen die Worte »TOP SECRET« auf dem Deckel.

Morgan legt seine Handflächen auf den Hefter. »Das ist Ihr Auftrag. Alles, was Sie wissen müssen, steht darin. Adenauer hat mich gebeten, den besten Mann darauf anzusetzen.«

Adenauer persönlich? Robert wusste nicht, dass Morgans Kontakte so weit nach oben reichen. Er bleibt ruhig. »Sir, bei allem Respekt, ich glaube nicht, dass ich der beste Mann des CIC bin.«

»Ihre Bescheidenheit in allen Ehren, Bennett, aber für diesen Auftrag sind Sie es. Sie werden nicht mehr in die McGraw-Kaserne zurückkehren. Niemand soll wissen, dass sie noch in Deutschland sind. Ihr Name ist nun mal kein gewöhnlicher. Deswegen der ganze Zirkus, deswegen auch ein Deckname. Alles topsecret. Ihre neue Wohnung ist in Schwabing. Sie wird Ihnen gefallen. Unten wartet ein Wagen. Noch Fragen?«

Morgan hebt seine Hände vom Hefter, lehnt sich zurück. Robert nimmt die Akte an sich. Er glaubt Morgan kein Wort. Bei einem solchen Auftrag ist es unmöglich, dass seine verschobene Abreise geheim bleibt. Da hilft auch kein Deckname. Er wird mit zu vielen Menschen reden müssen, die ihn persönlich kennen. Er wird vorsichtig sein müssen, noch vorsichtiger als sonst. In seinem Job hat er sich viele Feinde gemacht, auf allen Seiten. »Nein Sir. Nicht im Moment. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen.« Diese Lüge geht Robert nicht leicht über die Lippen.

Morgan steht auf, hält ihm die Hand hin. »Ich weiß, dass Sie mich nicht enttäuschen werden, Robert.«

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