• Satelliten und Oberkörper sollen sich auf einer Linie befinden, oder platzieren Sie die Satelliten etwas vor dem Körper.
• Stellen Sie einen zweiten Stuhl gegenüber dem therapeutischen Sitzplatz im Abstand von 2 bis 3 Metern für die Begleitung auf.
Therapeutischer Hörplatz mit dem Naturschallwandler-System.
Anordnung des therapeutischen Hörplatzes in der Draufsicht.
Musikalische Voraussetzungen:Ein Lied von einer einzelnen weiblichen Gesangsstimme mit einfacher musikalischer Begleitung, das folgende Qualitäten aufweist:
• Die Stimme der Sängerin muss zentriert sein, das heißt, bei gleichem Abstand zu den Satelliten der Naturschallwandler und der Mittenstellung der Balanceregelung des Verstärkers ist die Sängerin genau in der Mitte zu hören.
• Das Lied hat Dynamik (unterschiedliche Lautstärken) und ist in mehreren Tonlagen gesungen.
• Das Lied hat einen schönen Inhalt (ich weiß, darüber könnten wir jetzt viele unterschiedliche Ansichten teilen – nehmen Sie einfach eins, das Ihnen gefällt und guttut).
• Diese Voraussetzungen sind beispielsweise erfüllt in dem Lied »Over the Rainbow« von Eva Cassidy aus ihrer CD »Songbird«, mit dem wir schon seit vielen Jahren mit sehr gutem Erfolg arbeiten.
Wenn Sie sich selbst testen wollen, benötigen Sie eine zweite Person, die Ihnen einige Fragen zu Ihrer Hörwahrnehmung stellt und die Antworten und die Beobachtungen notiert.
Der Mensch, dessen Hörfeld wir prüfen, heißt im Text »Person«, der begleitende Mensch »Begleiter«.
Lassen Sie sich gemeinsam Zeit für diesen Ablauf. Das Testlied kann gern 1- bis 2-mal wiederholt werden, bis alle Testfragen eindeutig beantwortet sind. Besonders die Person, mit der wir das Hörfeld prüfen, soll die Möglichkeit haben, sich auf die Musik und das holografische Hören einzustimmen.
Nun kann der Test mit den Naturschallwandlern beginnen.
Anmerkung für Hörgeräteträger
Grundsätzlich ist die Feststellung der Hörfähigkeit auch hier immer ohne Hörgeräte durchzuführen. Je nach Grad der Schwerhörigkeit muss die Übung der Person vor dem Abnehmen der Hörgeräte jedoch genau erklärt und eventuell müssen Zeichen für die Regulierung der Lautstärke vereinbart werden.
Wie beim Test mit natürlicher Schallquelle gilt: Sollte der Hörgeräteträger ohne die Apparate auch bei sehr lautem Sprechen nichts verstehen, wird der gesamte Test mit den Hörgeräten durchgeführt. Das Training hat dann gemäß den Anleitungen in diesem Buch über einen längeren Zeitraum zu erfolgen, bevor wir ohne Hörhilfe weiterarbeiten können.
1. Ebene: Feststellung der allgemeinen Hörfähigkeit in Verbindung mit Lautstärke
Vorgehen für diese Ebene Schritt für Schritt
• Die Person setzt sich entspannt und bequem auf den Trainingsplatz. Der Begleiter setzt sich auf den Stuhl gegenüber und hält die Fernbedienung. Er hat Zettel und Stift bereitgelegt, um wichtige Beobachtungen und Antworten zu notieren. Die Musik ist noch aus.
• Der Begleiter bittet die Person, die Augen zu schließen.
• Er spielt das ausgewählte Lied leise an. Er stellt die Lautstärke langsam und behutsam lauter, bis diese für die Person angenehm ist, das heißt die Sängerin von der Person klar und deutlich gehört wird. Dies findet der Begleiter heraus, indem er die Person fragt:
– »Ist die Lautstärke so angenehm?«
– »Können Sie die Sängerin gut hören?«
• Diese Fragen werden so oft gestellt, und die Lautstärke wird entsprechend angepasst, bis die Person die Frage klar bejaht. (Beachten Sie bitte, dass die Sängerin Eva Cassidy singt, während die Fragen gestellt werden; bei dem Lied »Over the Rainbow« kommt im Mittelteil eine Passage vor, während der die Sängerin nicht singt.)
Bemerkungen und Hinweise
Der Vergleich der Lautstärke des gesungenen Lieds zur Lautstärke einer normalen Unterhaltung gibt uns einen Hinweis darauf, wie der Stand unserer allgemeinen Hörfähigkeit gerade ist. Muss die Sängerin lauter eingestellt werden, bevor wir ihr Lied als angenehm empfinden, deutet dies auf eine Schwäche unseres Hörsinns hin.
2. Ebene: Prüfung der Balance des Hörfelds rechts/links
Das ist der Test, ob wir mit beiden Ohren gleich gut hören.
Vorgehen für diese Ebene Schritt für Schritt
• Die Musik läuft weiter, die Person bleibt entspannt mit geschlossenen Augen sitzen. Der Begleiter schaut die Person an und prüft:
– Wie ist die Kopfhaltung?
– Ist der Kopf gerade?
– Wird der Kopf gedreht und/oder schräg gehalten?
– Sind die Schultern etwa auf gleicher Höhe?
Person balanciert und symmetrisch.
Person aus der Mitte (Hinweis auf Dysbalance im Hörfeld).
Diese Skizzen können Sie kopieren und dann verwenden, um die aktuelle Lage der Achsen einzuzeichnen.
Person auf dem Hörplatz mit dem Naturschallwandler-System: obere Körperachsen mit leichter Verschiebung, die rechte Schulter etwas tiefer als die linke, der Kopf leicht nach rechts gekippt.
Übertragung der wahrgenommenen Achsen in die Skizze.
Bemerkungen und Hinweise
Eine unterschiedliche Stärke der Hörwahrnehmung links und rechts beziehungsweise eine einseitige Hörschwäche spiegelt sich praktisch immer in einer mehr oder weniger dysbalancierten Körperhaltung und Körpergeometrie wider. Insbesondere wird dann normalerweise ein Ohr nach vorne gedreht, meist ist dies das »stärkere«. Ist insbesondere der Kopf nicht gerade nach vorne gerichtet, gilt dies als ein sehr deutlicher Hinweis darauf, dass ein Hörfeld – eine Seite – stärker als das andere ist. Dieser Zusammenhang von Dysbalance und Hören wird im Test auf der 3. Ebene weiter untersucht.
3. Ebene: Orientierung/Ortung der Geräuschquelle
Hier geht es um die Fähigkeit, ohne optischen Bezug eine Klangquelle im Raum korrekt zu orten.
Vorgehen für diese Ebene Schritt für Schritt
• Der Begleiter fragt die Person, nachdem diese noch eine Weile entspannt dem Lied zugehört hat: »Wo hören Sie die Sängerin? Zeigen Sie bitte mit der Hand dorthin.« Wichtig ist, dass die Person mit der Hand dorthin zeigt und nicht nur beschreibt, wo sie die Sängerin hört. Die Beteiligung des Körpers macht die Wahrnehmung der gerade jetzt vorhandenen Hörsituation viel deutlicher.
• Auch diese Frage sollte der Begleiter 1- bis 2-mal mit zeitlichem Abstand wiederholen, bis die Sängerin von der Wahrnehmung der Person her eine klare Position hat, falls zu Beginn die Ortung noch nicht klar war. Entscheidend bei dieser Frage ist: Wo höre ich die Sängerin tatsächlich? Es ist nicht wichtig, sie an der »richtigen« Stelle zu hören, es geht nicht darum, zu »wissen«, wo sie ist, sondern zuerst einmal darum, die Sängerin überhaupt an einer eindeutigen Position zu hören – egal, wo. Wir brauchen diesen Wahrnehmungs-Anfangspunkt für das weitere Training. Es kann auch sein, dass die Sängerin sich von der eigenen Wahrnehmung her »bewegt«, das heißt im zeitlichen Verlauf des Hörens an verschiedenen Positionen im Raum wahrgenommen wird. Das ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass das System der hörenden Person arbeitet und die Ordnung sucht. Lassen Sie der Person in diesem Fall etwas Zeit. Wie bereits am Beginn der Testbeschreibung erläutert, kann das Lied wiederholt werden. Sollte jedoch an dieser Stelle des Tests auch nach 2 bis 3 Minuten keine eindeutige Lokalisierung möglich sein, belassen wir es dabei und schließen den Test ab.
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