Diese Skizzen können Sie kopieren und dann verwenden, um die aktuelle Lage der Achsen einzuzeichnen.
Die Person mit leichter Verschiebung: Die linke Schulter ist etwas tiefer als die rechte, der Kopf leicht nach rechts gekippt.
Übertragung der wahrgenommenen Achsen in die Skizze.
Bemerkungen und Hinweise
Eine unterschiedliche Stärke der Hörwahrnehmung links und rechts beziehungsweise eine einseitige Hörschwäche spiegelt sich praktisch immer in einer mehr oder weniger dysbalancierten Körperhaltung und Körpergeometriewider. Vor allem wird dann normalerweise ein Ohr nach vorne gedreht, meist ist dies das »stärkere«. Ist insbesondere der Kopf nicht gerade nach vorne gerichtet, gilt dies als ein sehr deutlicher Hinweis darauf, dass ein Hörfeld – eine Seite – stärker als das andere ist. Dieser Zusammenhang von Dysbalance und Hören wird im Test auf der 3. Ebene weiter untersucht.
Körpergeometrie: Sie definiert die Balance und Symmetrie unseres Körpers in der vertikalen und horizontalen Struktur. In ihr sind unsere Erfahrungen und Belastungen gespeichert und abgebildet.
3. Ebene: Orientierung/Ortung der Geräuschquelle
Hier geht es um die Fähigkeit, ohne optischen Bezug eine Klangquelle im Raum korrekt zu orten.
Vorgehen für diese Ebene Schritt für Schritt
• Der Begleiter fragt die Person, nachdem diese noch eine Weile entspannt dem Plätschern zugehört hat: »Wo hören Sie das Wasserrauschen? Zeigen Sie bitte mit der Hand dorthin.« Wichtig ist, dass die Person mit der Hand dorthin zeigt und nicht nur beschreibt, wo sie das Wasserrauschen hört. Die Beteiligung des Körpers macht die Wahrnehmung der gerade jetzt vorhandenen Hörsituation viel deutlicher.
• Auch diese Frage sollte der Begleiter 1- bis 2-mal mit zeitlichem Abstand wiederholen, bis das Rauschen von der Wahrnehmung der Person her eine klare Position hat, falls zu Beginn die Ortung noch nicht klar war. Entscheidend bei dieser Frage ist: Wo höre ich das Rauschen tatsächlich? Es ist nicht wichtig, es an der »richtigen« Stelle zu hören, es geht nicht darum, zu »wissen«, wo es ist, sondern zuerst einmal darum, das Wasserrauschen überhaupt an einer eindeutigen Position zu hören – egal wo. Wir brauchen diesen Wahrnehmungs-Anfangspunkt für das weitere Training. Es kann auch sein, dass sich das Wasserrauschen von der eigenen Wahrnehmung her »bewegt«, das heißt im zeitlichen Verlauf des Hörens an verschiedenen Positionen im Raum wahrgenommen wird. Das ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass das System der hörenden Person arbeitet und die Ordnung sucht. Lassen Sie der Person in diesem Fall etwas Zeit. Sollte jedoch an dieser Stelle des Tests für die Person keine eindeutige Zuortung des Wasserrauschens nach 1 bis 2 Minuten des Hörens möglich sein, belassen wir es dabei und schließen den Test ab.
• Wird das Wasserrauschen an einer anderen Position im Raum gehört als hinter sich in der korrekten Höhe, die davon abhängt, wo der Wasserstrahl auftrifft – zum Beispiel oben, vorne oder schräg hinten –, ist die akustische Zuortung noch nicht justiert. Das ist kein Problem, dafür haben wir das Training und die genaue Anleitung in Kapitel I.5.
Für die Aufnahme, wo die Person das Wasserrauschen hört, folgt nun zuerst eine Skizze mit verschiedenen Möglichkeiten, wo dieses wahrgenommen werden kann. Gleich danach finden Sie eine Vorlage ohne Eintragungen zum Kopieren, die Sie verwenden können, um die Position des Wasserrauschens zu vermerken. (Bei einer korrekten akustischen Zuortung hört die Person das Wasserrauschen hinter sich genau in der Mitte in der korrekten Höhe [Referenzpunkt].)
Bestimmung der Position des Wasserrauschens im Raum.
Die Person zeigt an, wo sie das Geräusch hört (hier hört sie die Geräuschquelle nach links verschoben und zu hoch).
Bestimmung der Position des Wasserrauschens im Raum (Vorlage für die Erfassung).
Beenden des Hörtests
Sind Sie am Ende des Tests angekommen, stellen Sie das Wasser langsam ab, wobei es leiser wird, bis es nicht mehr zu hören ist. Sagen Sie der Person, dass Sie die Augen jetzt wieder langsam öffnen kann. Geben Sie ihr etwas Zeit, bis Sie mit der Besprechung der Ergebnisse beginnen.
Fazit unseres einfachen Hörtests und Nachbesprechung
Der hier vorgestellte Test hat zwar bereits eine Trainingswirkung, ist jedoch in erster Linie eine Bestandsaufnahme. Wir wollen uns damit gemeinsam einen Überblick verschaffen, wie die Hörsituation sich in den einzelnen Ebenen zeigt, indem wir gemeinsam das Wasserrauschen gehört haben.
Besprechen Sie die Ergebnisse und Beobachtungen einfühlsam miteinander. Tauschen Sie als Begleiter und getestete Person Ihre Wahrnehmungen aus, was Sie bei den einzelnen Ebenen festgestellt und wie Sie die einzelnen Ebenen erlebt haben. Es geht dabei nicht darum, sich auf die Ergebnisse zu fixieren. Wir haben einen momentanen Status festgestellt. Das sind keine unverrückbaren Tatsachen. (Achtung: Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie ein Hördefizit haben beziehungsweise wie groß es ist.)
Wie geht es weiter? Das erfahren Sie in Kapitel 2 (Zurück zur Mitte …). Nun beschreibe ich erst einmal die Variante dieses Hörtests mit dem Naturschallwandler.
Hörtest mit dem Naturschallwandler
Technische Voraussetzungen
Sie brauchen einen Verstärker mit Fernbedienung, einen CD-Spieler oder eine andere Klangquelle sowie ein Naturschallwandler-System (der Test funktioniert nicht mit herkömmlichen Lautsprecherboxen). Günstig, aber nicht unbedingt notwendig, ist eine Dezibel-Anzeige an der Musikanlage.
Vorbereitung: Installation eines therapeutischen Hörplatzes (Trainingsplatzes)
Um einen Hörplatz mit dem Naturschallwandler-(NSW-)System einzurichten, gehen Sie wie folgt vor:
• Stellen Sie das NSW-System vor einer geraden Wand auf, und schließen Sie es gemäß der Aufbauanleitung an. Achten Sie darauf, dass die Satelliten den gleichen Abstand vom Sitzplatz haben.
• Stellen Sie die 2 Satelliten auf Ständern auf geringster Höhe ein, sodass der Campanoid sich etwa auf Herzhöhe befindet, wenn die Person auf dem Stuhl sitzt.
• Stellen Sie einen Stuhl oder Hocker (idealerweise einen stabilen Korbstuhl) genau in der Mitte zwischen beiden Satelliten auf (therapeutischer Sitzplatz).
• Platzieren Sie das Tiefton-Modul rechts oder links zwischen Stuhl und Satelliten oder direkt hinter dem Sitzplatz (das ist optimal).
• Stellen Sie die Stuhllehne möglichst direkt an die Wand oder, wenn das Tiefton-Modul hinter dem Stuhl steht, mit ein paar Zentimetern Abstand an das Modul. Dieser Aufbau des therapeutischen Sitzplatzes kann auch mitten in einem Raum erfolgen. Es ist jedoch für den Hörenden leichter, direkt an einer Wand zu sitzen, da dies die Orientierung nach hinten (die Wand gibt Sicherheit: »Da ist niemand«) und nach vorne erleichtert.
Читать дальше