Andrea Weitzel - Kollegenorientierung im Journalismus

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Ob die persönlichen Ansichten von Journalisten ihre Publikationsentscheidungen beeinflussen, ist eine in der Kommunikationswissenschaft viel diskutierte Frage. Andrea Weitzel zeigt in einer vergleichenden Befragung deutscher und italienischer Journalisten am Beispiel der Eurokrise nicht nur, dass Kollegen, Vorgesetzte und die redaktionelle Linie größere Bedeutung haben als die persönlichen Ansichten. Sie geht auch einen Schritt weiter und prüft mit einer Reihe von Pfadanalysen, welche Bedingungen den Einfluss individueller Ansichten begünstigen: Wichtig sind u.a. die Nähe zur Mehrheitsmeinung und das Meinungsklima in der Redaktion. Neben vielen Gemeinsamkeiten treten bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Journalisten beider Länder zu Tage.

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Indem Journalisten ihre Selektionsentscheidungen von Normen geleitet treffen, repräsentieren sie ihren Berufsstand oder die Gesellschaft, in der sie leben, und handeln nicht als individuelle Entscheider. Shoemaker und Vos nennen drei Ursachen von Routinen: Die Orientierung am Publikum, externe Informationsquellen und die redaktionelle Kultur. Nachrichtenwerte stellen gelernte Routinen dar. Der Einfluss der Routine wirkt sich in allen Medienorganisationen gleich aus. Auf der Organisationsebene werden Faktoren verortet, entlang derer sich Medienorganisationen unterscheiden. Die redaktionelle Linie ist so ein organisationspezifischer Faktor, wobei sein Einfluss nicht einheitlich ist, weil Journalisten die redaktionelle Linie unterschiedlich interpretieren oder wahrnehmen. Weitere Einflussfaktoren sind die Strategien von Gruppen zur Entscheidungsfindung und das groupthink-Phänomen: die Gruppendynamik der Journalisten, „particularly their level of social cohesiveness“ (Shoemaker und Vos 2009, S. 72).

Reinemann und Baugut unterscheiden in ihrem Modell professionelle und nicht-professionelle Einflüsse auf die Nachrichtenauswahl. Zudem unterscheiden sie drei Ebenen, auf denen diese Einflüsse wirksam werden. Die nicht professionellen Merkmale beeinflussen die Entscheidung, Journalist zu werden und die Wahl der Medienorganisation. Die Zugehörigkeit zu einer Medienorganisation hat langfristig durch Sozialisationsprozesse Einfluss auf die professionellen Merkmale auf der Individualebene und kurzfristig durch Nachrichtenentscheidungen.

Abbildung 3 Modell des Einflusses professioneller und nicht professioneller - фото 3

Abbildung 3: Modell des Einflusses professioneller und nicht professioneller Faktoren auf Nachrichtenentscheidungen

Quelle: Reinemann und Baugut (2014b, S. 333), eigene Darstellung.

Aufgrund der Wechselwirkungen zwischen Faktoren verschiedener Ebenen entsteht ein Problem der Zuordnung zu den Ebenen: Besonders schwierig ist die Verortung des Rollen- bzw. Aufgabenverständnisses. Das Individuum, das den Beruf des Journalisten ergreift, hat Motive für die Wahl des Berufes. Während der beruflichen Sozialisation innerhalb der Gruppe, der Redaktion oder dem Ressort, werden die Vorstellungen von den Aufgaben eines Journalisten angepasst und verändert. Das Aufgabenverständnis ist in starkem Maße abhängig vom Publikum, von der Zielgruppe des Mediums. Boulevardjournalisten und Qualitätszeitungsjournalisten haben ein unterschiedliches Verständnis von ihren Aufgaben. Rollenwahrnehmung und ethische Überlegungen könnten ein Ergebnis der redaktionsinternen Sozialisation sein und folglich von allen Journalisten eines Mediums geteilt werden. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die Rollenwahrnehmung von allen Journalisten eines Landes geteilt wird, aus der eine bestimmte Nachrichten- bzw. Journalismuskultur entsteht (Reinemann und Baugut 2014b, S. 331). Durch rechtliche, wirtschaftliche, politische und historische Gemeinsamkeiten entsteht etwas, das als Journalismuskultur bezeichnet wird: eine Homogenität im Aufgabenverständnis von Journalisten eines Landes. Im Folgenden wird vom Berufsverständnis als Faktor auf System- oder Gesellschaftsebene gesprochen, weil es um das Verhältnis von Journalismus und Politik geht.

Mit Hilfe von Journalisten-Befragungen zu ihren Berufsmotiven und ihrem Rollenselbstverständnis, zur Wahrnehmung von Einflüssen auf Publikationsentscheidungen, kann eine Verbindung zwischen Einflüssen der Makro- bzw. Mesoebene und dem individuellen Handeln bzw. Handlungsorientierungen hergestellt werden (Engelmann 2011); (Reinemann und Baugut 2016, S. 313). Die gegenseitige Abhängigkeit von Struktur und Handlung wird deutlich, wenn man berücksichtigt, dass historische Unterschiede zu unterschiedlichen Rollenwahrnehmungen und Arbeitsroutinen geführt haben. Deutsche Journalisten sehen sich – im Gegensatz zu den britischen und amerikanischen – mehr in einer politisch aktiven Rolle (Donsbach 1982; Köcher 1985; Weaver und Wilhoit 1996; Weaver und Wilhoit 1986). In der Folge treffen sie eher Nachrichtenentscheidungen auf der Grundlage ihrer subjektiven Ansichten (Köcher 1985; Patterson und Donsbach 1996). Diese Tendenz wird durch unterschiedliche Redaktionsstrukturen verstärkt. Im Falle einer geringeren Trennung der Arbeitsrollen findet auch weniger professionelle Kontrolle statt, dies wiederum erleichtert subjektive Nachrichtenentscheidungen (Donsbach 1993).

Esser versuchte, die verschiedenen Modelle auf einen Nenner zu bringen: Auf der Ebene der Medienakteure verortet er das soziodemographische Profil, subjektive Werte, politische Einstellungen, Berufsmotive, Aufgabenverständnis, Publikumsbild. Auf der Ebene der Medienroutinen und -produkte verortet er strukturierte Arbeitsabläufe, verankerte Regeln und Normen bei Recherche und Produktion, feststehende Nachrichtenkriterien, Berichterstattungsmuster und Darstellungsformen sowie ritualisierte Interaktionen mit PR- und Nachrichtenquellen. Zur Ebene der Medienorganisation rechnet er die Arbeitsteilung, Kollegenorientierung, Redaktionssozialisation, Entscheidungshierarchien und -programme, innere Pressefreiheit, Eigentümereinfluss und Berufsethik. Der Ebene der Medieninstitutionen ordnet er Einfluss- und Austauschbeziehungen mit anderen gesellschaftlichen Institutionen zu, die sich niederschlagen in Medienrecht, Medienpolitik sowie Konzentrations- und Marktregulierung. Auf der Ebene der Mediensysteme findet eine Charakterisierung als privatwirtschaftlich-libertär, sozialverantwortlich, autoritär oder totalitär statt, sowie eine Einordnung des Verhältnisses zwischen Journalismus und gesellschaftlichen Werten, Traditionen und Ideologien (Esser 2004, S. 157–158).

Die dargestellten Rahmenmodelle haben einige Vorteile für international vergleichende Studien, wie Frank Esser betonte: Auf der Makroebene werden verschiedene Journalismussysteme voneinander abgegrenzt. Sie verbinden systemtheoretische und akteurstheoretische Ansätze und erlauben es, spezifische Kommunikatorprozesse auf den einzelnen Analyseebenen mit unterschiedlichen Theorien mittlerer Reichweite zu verknüpfen. Funktionale Äquivalente in verschiedenen Systemen könnten identifiziert werden, auch wenn sie unter anderem Namen firmieren oder anders konzeptualisiert sind. Die vielfältigen Kontextfaktoren, die mit dem Untersuchungsgegenstand in vielfältiger Beziehung stehen und ihn mitbestimmen, könnten leichter berücksichtigt werden. Zudem seien die Rahmenmodelle für die empirische Forschung gut operationalisierbar (Esser 2004, S. 158–159).

13Der Begriff des Gatekeepers stammt von Lewin (1947).

14Denis McQuail (1999: 191) definierte bias als „a consistent tendency to depart from the straight path of objective truth by deviating either to left or right (the word derives from the game of bowls, in which a ball can have an inbuilt tendency to deviate or be made to deviate by a player). In news and Information it refers to a systematic tendency to favour (in outcome) one side or position over another.“

15Zu den beabsichtigten Publikationsfolgen kommen meist weitere, unbeabsichtigte Folgen hinzu. Diese können positiv oder negativ ausfallen.

16Die Schalen werden auch als „Orientierungshorizonte“ bezeichnet.

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