Andrea Weitzel - Kollegenorientierung im Journalismus

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Kollegenorientierung im Journalismus: краткое содержание, описание и аннотация

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Ob die persönlichen Ansichten von Journalisten ihre Publikationsentscheidungen beeinflussen, ist eine in der Kommunikationswissenschaft viel diskutierte Frage. Andrea Weitzel zeigt in einer vergleichenden Befragung deutscher und italienischer Journalisten am Beispiel der Eurokrise nicht nur, dass Kollegen, Vorgesetzte und die redaktionelle Linie größere Bedeutung haben als die persönlichen Ansichten. Sie geht auch einen Schritt weiter und prüft mit einer Reihe von Pfadanalysen, welche Bedingungen den Einfluss individueller Ansichten begünstigen: Wichtig sind u.a. die Nähe zur Mehrheitsmeinung und das Meinungsklima in der Redaktion. Neben vielen Gemeinsamkeiten treten bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Journalisten beider Länder zu Tage.

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Abbildung 15b: Pfadmodell mit dem Faktor wirtschaftspolitische redaktionelle Linie für deutsche Journalisten

Abbildung 15c: Pfadmodell mit dem Faktor wirtschaftspolitische redaktionelle Linie für italienische Journalisten

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Vertrauen in politische Institutionen und Massenmedien

Tabelle 2: Ausgewählte Zeitungen und Nachrichtenmagazine

Tabelle 3: Stichprobengröße und Ausschöpfungsquote

Tabelle 4: Soziodemografische und berufliche Merkmale der Journalisten

Tabelle 5: Berufs- und Rollenverständnis von Journalisten

Tabelle 6: Faktoren des Rollenverständnisses

Tabelle 7: Meinung von Journalisten und Bürgern zur EU-Mitgliedschaft

Tabelle 8: Meinung von Journalisten und Bürgern zum Euro

Tabelle 9: Vergleich der wirtschaftspolitischen Grundüberzeugungen

Tabelle 10: Vergleich der wirtschaftspolitischen Einstellungen

Tabelle 11: Meinung zu Maßnahmen der Krisenbekämpfung

Tabelle 12: Zusammenhang zwischen der Meinung zu Staatsintervention (Index) und der individuellen Meinung zu den Maßnahmen

Tabelle 13: Struktur der Meinung zu den Maßnahmen der Krisenlösung

Tabelle 14: Meldungen

Tabelle 15: Publikationswürdigkeit der Meldungen

Tabelle 16: Berücksichtigung der Kollegenmeinung beim Verfassen von Beiträgen

Tabelle 17: Redaktionelles Meinungsspektrum zur Eurokrise

Tabelle 18: Zusammenhang zwischen eigener Meinung und zugeschriebener Publikationswürdigkeit in Abhängigkeit von Meinungsklima und Land

Tabelle 19: Vermutete Mehrheitsmeinung der Kollegen

Tabelle 20: Distanz zwischen eigener Meinung und vermuteter Mehrheitsmeinung der Kollegen

Tabelle 21: Zusammenhang zwischen Distanz zur Mehrheitsmeinung der Kollegen und dem redaktionellen Meinungsklima

Tabelle 22: Mittelwertunterschiede bei der Distanz zur Mehrheitsmeinung der Kollegen zwischen Journalisten mit wahrgenommenen heterogenen vs. homogenen Meinungsklima

Tabelle 23a: Übereinstimmung mit dem Chefredakteur in Bezug auf EU-Mitgliedschaft

Tabelle 23b: Übereinstimmung mit dem Chefredakteur in Bezug auf den Euro

Tabelle 24a: Europapolitische Linie der Redaktionen

Tabelle 24b: Wirtschaftspolitische Linie der Redaktionen

Tabelle 25a: Übersicht zum Anteil erklärter Varianz der Publikationsentscheidung deutscher Journalisten

Tabelle 25b: Übersicht zum Anteil erklärter Varianz der Publikationsentscheidung italienischer Journalisten

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird ausschließlich die männliche Schreibweise verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für alle Geschlechter.

1 Einleitung

Eine Analyse der Berichterstattung zur Eurokrise in zehn Ländern zwischen 2010 und 2012 ergab, dass „a widely shared European representation of this crisis does not exist […] national identities and interests still matter and these remain stronger than the idea of European identity itself“ (Mancini und Mazzoni 2015, S. 177). Die Unterschiede reichten vom Umfang der Berichterstattung über die Gewichtung einzelner Aspekte bis zur Darstellung und Bewertung von Akteuren, Maßnahmen und Folgen. Die Berichterstattung war stärker von dominanten Sichtweisen einzelner Länder geprägt als von politischen und wirtschaftlichen Schlüsselereignissen (Kepplinger et al. 2015, S. 61). Nationale Unterschiede überlagerten auch Unterschiede zwischen verschiedenen Zeitungstypen. Es gebe zwar durchaus Ähnlichkeiten in der Berichterstattung der europäischen Staaten, Unterschiede blieben jedoch wichtig (Mancini und Mazzoni 2015, S. 178). Nationale Interessen ihres Landes könnten für die Berichterstattung der Medien maßgeblich sein. In der deutschen Berichterstattung wurde die Einführung von Eurobonds abgelehnt mit der Begründung, Deutschland müsse dann die Schulden der anderen Länder bezahlen. Übernahmen Journalisten diese Sichtweise von den Politikern – oder Politiker von Journalisten? Die Berichterstattung zur Eurokrise zeigt, dass Journalismus an nationale Normen, Institutionen, Publika und Themen gebunden ist (Scholl und Weischenberg 1998). „Selbst vermeintlich globale Themen und Ereignisse werden national sehr unterschiedlich berichtet, weil sie durch Herausstreichen nationaler Bezüge ‚domestiziert‘ und in die jeweiligen Wahrnehmungswelten und Rezeptionsprismen eingeordnet werden“ (Esser 2004, S. 154).

Eine Ursache der Unterschiede zwischen dem beobachteten Geschehen und seiner Darstellung kann das Selbstverständnis der Journalisten sein. In früheren Befragungen gaben 93 Prozent der Politikjournalisten an, es sei ihre Aufgabe, „das Publikum möglichst neutral und präzise zu informieren“. Nur eine Minderheit von 13 Prozent wollte „dem Publikum eigene Ansichten präsentieren“ oder „die politische Tagesordnung beeinflussen und Themen auf die Agenda setzen“ (20 Prozent). Eine Mehrheit von 60 Prozent der befragten Journalisten wollte „Kritik an Missständen üben“ (Weischenberg et al. 2006, S. 284; Lünenborg und Berghofer 2010, S. 37–40). Als „Politiker mit anderen Mitteln“ sahen sich aber nur 12 Prozent (Köcher 1985, S. 90; Malasomma 1991, S. 118). Etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der deutschen Journalisten sagte 2014/15, es sei ihre Aufgabe das Publikum zu erziehen (Hanitzsch et al. 2016, S. 2). Auf der anderen Seite stimmte die Hälfte der vom Bayerischen Rundfunk Befragten der Aussage zu, dass Medien an ihnen und ihren Problemen vorbeireden (van Eimeren und Egger 2016, S. 19). Die „Kehrseite der gestörten Publikumsbeziehung ist die intensive Orientierung an Berufskollegen“ (Donsbach 1981, S. 168). Die Kollegen dienen als Ersatz für das diffuse Publikumsbild und zur Validierung der eigenen Meinung, diagnostizierte (Donsbach 1982, S. 212–213).

Eine Ursache der unterschiedlichen Darstellung des gleichen Geschehens kann auch die in verschiedenen Ländern unterschiedliche Verbindung zwischen Journalismus und Politik sein. Sie ist einerseits notwendige Voraussetzung der journalistischen Arbeit, andererseits verlangt die Aufgabe der Medien als Kritik- und Kontrollinstanz eine Distanz zu Politikern und politischen Institutionen. Auch organisatorische Zwänge schränken die Wahrnehmung der Kritik- und Kontrollfunktion ein. Journalisten haben wenig Zeit für Recherche, sind hohem Selektionsdruck ausgesetzt und stehen im Wettbewerb um Leser, Zuschauer und Zuhörer. Dies kann zu mehr konformer und weniger kritischer Berichterstattung innerhalb der Länder führen (Wahl-Jorgensen 2014, S. 307). Die Beziehung zwischen Bevölkerung, Medien und Politik kann man als Dreiecksbeziehung beschreiben. Danach besteht eine Kluft zwischen Bevölkerung und Journalisten sowie eine enge Verbindung zwischen Journalisten und politischen Akteuren. 1Ein Drittel der vom Institut für Publizistik Befragten war der Meinung, die Medien würden als Sprachrohr der Mächtigen dienen (Schultz et al. 2017, S. 253).

Ein Teil der angesprochenen Probleme ist vermutlich eine Folge des Berufsverständnisses von Journalisten und ihrer damit verbundenen Nachrichtenauswahl. Die Schwierigkeit der Nachrichtenselektion besteht darin, dass „the facts are not simple, and not at all obvious, but subject to choice and opinion“ (Lippmann 1965 (1922), S. 218). Bei vielen Nachrichtenentscheidungen fehlen objektive Beurteilungskriterien (Donsbach 2004, S. 136–137). Um ihre Wahrnehmung der Realität zu überprüfen, orientieren Journalisten sich an ihren Kollegen. Durch viele Gespräche kennen sie die Sichtweisen der Kollegen. Innerhalb der Redaktion bzw. des Ressorts etabliert sich ein bestimmtes Meinungsklima. Die Bereitschaft von Journalisten, bei emotional aufgeladenen Diskussionen ihren Standpunkt in einem redaktionellen Beitrag zu vertreten, hängt nach der Theorie der Schweigespirale davon ab, ob sie glauben, mit ihrem Standpunkt zur öffentlichen Mehrheit oder Minderheit zu gehören (Noelle-Neumann 1980). Ein weiterer Faktor ist die Disposition, sich gruppenkonform zu verhalten oder das Handeln unabhängig von der Gruppe der Kollegen auszurichten. Journalisten beachten auch Kollegen bei anderen Medien. Ähnliche Darstellungen fassen sie als Bestätigung der eigenen Entscheidungen auf (Kepplinger 1979, S. 14). Ihre intensive Kollegenorientierung begünstigt ähnliche Realitätssichten und ähnliche Realitätsdarstellungen. 2Bei der Berichterstattung über die europäische Staatsschuldenkrise (2010–2012) waren die Narrative zu den Akteuren „EU“ und „Europäische Zentralbank“ innerhalb der Länder homogen (Barbieri und Campus 2015, S. 73). Schon zu Beginn war die Berichterstattung konsonant, dies verstärkte sich für einige Themen im Zeitverlauf. Im Falle der langfristigen Krisenlösung wurden die Unterschiede zwischen den Ländern aber geringer (Salgado et al. 2015, S. 120–121). Vor allem bei Konflikten bilden sich im Journalismus gegensätzliche Lager: Während der von Unsicherheit geprägten Orientierungsphase der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 glichen sich die Bewertungen der FAZ und SZ einander an. In der anschließenden Routinephase zeigten sich entgegengesetzte Bewertungen in beiden Zeitungen (Geiß 2013, S. 104).

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