Andrea Weitzel - Kollegenorientierung im Journalismus

Здесь есть возможность читать онлайн «Andrea Weitzel - Kollegenorientierung im Journalismus» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Kollegenorientierung im Journalismus: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Kollegenorientierung im Journalismus»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ob die persönlichen Ansichten von Journalisten ihre Publikationsentscheidungen beeinflussen, ist eine in der Kommunikationswissenschaft viel diskutierte Frage. Andrea Weitzel zeigt in einer vergleichenden Befragung deutscher und italienischer Journalisten am Beispiel der Eurokrise nicht nur, dass Kollegen, Vorgesetzte und die redaktionelle Linie größere Bedeutung haben als die persönlichen Ansichten. Sie geht auch einen Schritt weiter und prüft mit einer Reihe von Pfadanalysen, welche Bedingungen den Einfluss individueller Ansichten begünstigen: Wichtig sind u.a. die Nähe zur Mehrheitsmeinung und das Meinungsklima in der Redaktion. Neben vielen Gemeinsamkeiten treten bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Journalisten beider Länder zu Tage.

Kollegenorientierung im Journalismus — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Kollegenorientierung im Journalismus», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

11QC2a: „Welcher der folgenden Akteure ist Ihrer Meinung nach am besten in der Lage, wirksame Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu ergreifen?“ (Europäische Kommission 2014).

12Frage Q9: „Do you think that the degree to which economic policy, including budgetary policies, is coordinated in the euro area is appropriate? Should there be more or less coordination among euro-area governments?“ (Europäische Kommission 2013a, S. 48–49).

3 Journalistische Nachrichtenauswahl

3.1 Zum Verhältnis von Realität und Berichterstattung

In der wissenschaftlichen Debatte gibt es verschiedene wissenssoziologische Positionen zum Vorhandensein und zur Erkennbarkeit von Realität (Berger und Luckmann 2003). Aus der Perspektive radikaler Konstruktivisten gibt es keine objektive Realität, über die die Massenmedien berichten könnten. Demnach stellt die Berichterstattung ein Konstrukt dar, und Journalisten besitzen ein Monopol für die Definition von Realität. Die anderen beiden Positionen gehen von einer objektiv erkennbaren Realität aus, sie unterscheiden sich in der Beurteilung, inwieweit die Darstellung der Realität durch die Massenmedien möglich ist. Aus der Perspektive von gemäßigten Konstruktivisten gibt es eine erkennbare Realität. Nach ihrer Ansicht ist es jedoch nicht Aufgabe der Medien, die wissenschaftlich erkennbare Realität darzustellen. So verzeichnen Statistiken Tatsachen, sie besitzen aber keine soziale Bedeutung. Es ist Aufgabe der Massenmedien, Tatsachen zu interpretieren und ihnen dadurch eine allgemeine Bedeutung zu geben. Aus der Perspektive der Realisten gibt es eine objektiv erkennbare Realität und es ist Aufgabe der Medien diese Realität so weit wie möglich angemessen darzustellen. Deshalb sind systematische Vergleiche zwischen erkennbarer Realität, und Realitätsdarstellungen möglich und sinnvoll (Shoemaker und Reese 1996, S. 7). Die erwähnten Sichtweisen sind bedeutsam für die Interpretation der Ergebnisse von systematischen Inhaltsanalysen der Medienberichterstattung, z.B. über Krisen und Konflikte sowie der Anlage und Durchführung von Untersuchungen zu den Ursachen der Nachrichtenauswahl. Dabei kann man mehrere Forschungsrichtungen unterscheiden.

Erstens, Gatekeeper-Studien 13: Sie wurden von David Manning White (1950) begründet und von Walter Gieber (1956) fortgeführt. Journalisten wirkten im Prozess der Nachrichtenauswahl als passive Vermittler, die über Publikation oder nicht-Publikation entschieden. Durch den Vergleich von Agenturmaterial und der Berichterstattung, sogenannte Input-Output-Analysen, konnte erstens eine Realitätsdarstellung festgestellt werden und zweitens konnten Aussagen zu den Selektionskriterien durch das Notieren einer Begründung für die Nicht-Berücksichtigung einer Meldung gemacht werden. Der von White im Februar 1949 befragte und beobachtete Redakteur einer mittelgroßen amerikanischen Zeitung wies zwei Drittel der Meldungen aus Platzgründen zurück. Ein weiteres Drittel wurde als uninteressant eingestuft, weshalb White die Schlussfolgerung zog, die Nachrichtenauswahl sei auch subjektiv und erfolge auf der Basis persönlicher Werte, Erfahrungen und Einstellungen (White 1950, S. 390). Snider konnte die Ergebnisse in einer Replikationsstudie mit demselben Redakteur („Mr. Gates“) weitgehend bestätigen. Gründe für die Auswahl waren die eigenen Vorlieben und die Vorstellungen von den Wünschen des Publikums (Snider 1967, S. 427). Eine andere Richtung bekam die Gatekeeper-Forschung mit der Studie von Walter Gieber, der den Redakteur als „caught in a strait jacket of mechanical details“ (Gieber 1956, S. 432) beschrieb. Er charakterisierte den Redakteur als passiv und mit strukturellen Überlegungen beschäftigt.

Zweitens, Nachrichtenwert-Studien: Sie gehen auf eine Anregung von Walter Lippmann zurück. Die Auswahl von Nachrichten für die Publikation, sowie die Entscheidungen über ihre Platzierung und Größe sind Folgen einer Wechselbeziehung zwischen Ereigniseigenschaften und journalistischen Selektionskriterien, aufgrund derer die Ereignisse berichtenswert oder die Nachrichten publikationswürdig sind. Neben den Eigenschaften der Ereignisse, die mit Nachrichtenfaktoren erfasst werden, sind die Vorstellungen der Journalisten von der Berichtenswürdigkeit die Ursachen der Nachrichtenauswahl. Zunächst wurden die Begriffe Nachrichtenfaktor und Nachrichtenwert synonym verwendet. Die Differenzierung brachte Winfried Schulz ein, indem er den Nachrichtenwert einer Meldung aus der Summe und der Intensität ihrer Nachrichtenfaktoren ableitete. Die Grundannahme von Schulz lautete: „Je mehr eine Meldung dem entspricht, was Journalisten für wichtige und mithin berichtenswerte Eigenschaften der Realität halten, desto größer ist ihr Nachrichtenwert“ (Schulz 1976, S. 30). Nach Kepplinger beruht jede nicht rein zufällige Auswahl auf zwei Kriterien – im konkreten Fall auf den Nachrichtenfaktoren einer Meldung sowie dem Nachrichtenwert der Nachrichtenfaktoren aus Sicht von z.B. Redakteuren bei Qualitätszeitungen und Boulevardmedien. Diese können sich erheblich unterscheiden (Kepplinger und Weißbecker 1991, S. 330).

Drittens: news bias-Studien. 14Hier geht es um den Nachweis einer verzerrten Berichterstattung. In Konflikten oder Wahlkämpfen wird der Nachweis erbracht, dass die Berichterstattung systematisch eine Partei oder einen Kandidaten bevorzugt, indem sie häufiger und umfangreicher über diesen Akteur berichtet (Kerrick et al. 1964; Klein und Maccoby 1954). Der Sinn von Bias Studien liegt darin, die Konstruktionsprinzipien von Bias aufzudecken. „Es stellt sich die Frage, welche Merkmale der Welt in den Nachrichten mit der redaktionellen Linie korrelieren“, so Hagen (1992, S. 445). Ob eine Realitätsdarstellung objektiv oder verzerrt ist, kann man auf einem Kontinuum festhalten. Berücksichtigt man, ob der Bias offen oder versteckt ist und ob er beabsichtigt oder unbeabsichtigt ist, dann kann man anhand der „typology of news bias“ vier Arten von Bias unterscheiden. Wenn die Verzerrung offensichtlich und beabsichtigt ist, handelt es sich um Parteilichkeit. Dazu zählen Leitartikel, die politische Kandidaten unterstützen, Meinungskolumnen und Anzeigen. Bei Propaganda handelt es sich ebenfalls um beabsichtigte Parteilichkeit, sie soll jedoch versteckt bleiben. Unbeabsichtigter bias ist sichtbar und unbeabsichtigt, wie die überlegte Auswahl von Themen, die als publikationswürdig aufgefasst werden. Zum vierten Typus gehört Ideologie, die unbeabsichtigten und versteckten Bias enthält, der in Texte eingebettet ist (McQuail 1999, S. 191–194).

„Keines der drei vorangegangenen Modelle charakterisiert für sich allein betrachtet das Verhältnis von Berichterstattung und Realität angemessen“, resümierte Kepplinger (2011i, S. 58), weil sie die Intentionalität des Handelns von politischen Akteuren und die Intentionalität der journalistischen Selektionsentscheidung ausblenden. Am Anfang der Wirkungskette stehe eine Zwecksetzung – die Publikation oder die erwarteten Publikationsfolgen. Erst nach der Zwecksetzung und der Mittelwahl politischer Akteure beginne der Ursache-Wirkungsprozess, der durch die Selektionsentscheidung der Journalisten als intervenierende Variable unterbrochen werde (Kepplinger 2011i, S. 55). Wenn Journalisten bestimmte Zwecke verfolgen, sind die Selektionskriterien geeignete Mittel um Publikationsfolgen zu erreichen (Kepplinger 2011i, S. 56). 15

3.2 Modelle der Einflussfaktoren auf die Nachrichtenauswahl

Die Selektionskriterien von Journalisten kann man in intrinsische und extrinsische Kriterien unterteilen: Rein berufsspezifische, sachliche und überindividuelle Kriterien der Nachrichtenauswahl werden als intrinsische Selektionskriterien bezeichnet. Zu den intrinsischen, rein professionellen Selektionskriterien gehören außerdem organisatorische Zwänge wie die rechtzeitige Verfügbarkeit von Meldungen, die Art ihrer Aufmachung, die Nachrichtenlage zum Zeitpunkt der Entscheidung usw. (Kepplinger 1989, S. 11; Flegel und Chaffee S. H. 1971, S. 649). Professionelle Spielregeln haben einen homogenisierenden Effekt auf das Medien- und Nachrichtenangebot – insbesondere die Regeln der Nachrichtenauswahl (Ruß-Mohl 2010, S. 23). Zu den intrinsischen Selektionskriterien gehören die Nachrichtenfaktoren und ihre Nachrichtenwerte. Extrinsische Selektionskriterien sind nicht-professionelle, nicht sachbezogene und folglich individuelle Gründe. Hierzu gehören die tatsächlichen oder vermeintlichen Ansichten von Verlegern oder direkten Vorgesetzten, Einflüsse von Interessengruppen sowie die subjektiven Sichtweisen von Journalisten. Nachrichtenfaktoren mit hohem Nachrichtenwert sind zwar eine notwendige, jedoch keine hinreichende Bedingung für die Publikation einer Meldung. Da es erheblich mehr Ereignisse mit hohem Nachrichtenwert gibt, müssen Journalisten sich notwendigerweise auf andere Kriterien als den Nachrichtenwert der Nachrichtenfaktoren stützen (Kepplinger 2000, S. 107).

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Kollegenorientierung im Journalismus»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Kollegenorientierung im Journalismus» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Kollegenorientierung im Journalismus»

Обсуждение, отзывы о книге «Kollegenorientierung im Journalismus» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x