Andrea Weitzel - Kollegenorientierung im Journalismus

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Kollegenorientierung im Journalismus: краткое содержание, описание и аннотация

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Ob die persönlichen Ansichten von Journalisten ihre Publikationsentscheidungen beeinflussen, ist eine in der Kommunikationswissenschaft viel diskutierte Frage. Andrea Weitzel zeigt in einer vergleichenden Befragung deutscher und italienischer Journalisten am Beispiel der Eurokrise nicht nur, dass Kollegen, Vorgesetzte und die redaktionelle Linie größere Bedeutung haben als die persönlichen Ansichten. Sie geht auch einen Schritt weiter und prüft mit einer Reihe von Pfadanalysen, welche Bedingungen den Einfluss individueller Ansichten begünstigen: Wichtig sind u.a. die Nähe zur Mehrheitsmeinung und das Meinungsklima in der Redaktion. Neben vielen Gemeinsamkeiten treten bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Journalisten beider Länder zu Tage.

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Das Akteurs-Modell systematisiert, welche Akteursgruppen Einfluss auf die journalistische Nachrichtenauswahl besitzen. Die wichtigste Einflussquelle sind Journalisten als Einzelpersonen oder als Gruppenmitglieder, die Nachrichten auswählen und aufbereiten. Eigentümer und Manager von Kommunikationsunternehmen können über die redaktionelle und andere Weisung Einfluss auf den Inhalt nehmen, obwohl sie keine genuin journalistischen Aufgaben wahrnehmen. Anzeigenkunden können versuchen, Einfluss auf den redaktionellen Teil der Berichterstattung zu nehmen oder ihre Interessen werden, um eine weitere Zusammenarbeit sicherzustellen, von den Journalisten berücksichtigt. Politische Machtgruppen, Parteien, Verbände oder Organisationen können ihren Einfluss mittelbar über die Eigentümer und Manager oder unmittelbar bei den Redakteuren geltend machen. Informationen sind die Währung, in der bezahlt wird, u.a. auch durch Verweigerung. Wirtschaftliche Machtgruppen, die nicht durch die Vergabe oder Verweigerung von Anzeigenaufträgen einwirken, setzen andere ökonomische oder juristische Mittel ein. Hierzu gehören u.a. Schadenersatzklagen. Schließlich nimmt auch die Öffentlichkeit im Verbreitungsgebiet der Zeitung Einfluss auf den Medieninhalt, indem ihre Wertvorstellungen Berücksichtigung finden (Kepplinger 2011i, S. 50).

Bei der Erklärung der Nachrichtenauswahl kann man unabhängige und abhängige Variablen unterscheiden. Zwischen beiden kann man intervenierende betrachten, deren Ausprägung den Einfluss der unabhängigen Variablen steuert. Beispiele hierfür sind die Distanz zwischen Ereignis- und Berichtsort, die Anzahl der beteiligten Personen und die Dauer des Geschehens. Die Ausprägungen einiger Nachrichtenfaktoren erfassen objektive Eigenschaften. Dazu gehört die Distanz zum Ereignisort. Andere beruhen auf Zuschreibungen. Dazu gehört die kulturelle Nähe zwischen Ereignis- und Berichtsregion. Auch die Entscheidung, was ein Ereignis ist, beruht auf einer Zuschreibung. Selbst wenn zwischen den Individuen hohe Übereinstimmung besteht, beruht diese „zumindest teilweise auf Konsens und nicht auf Erkenntnis“, so Kepplinger (Kepplinger 2011i, S. 50–51).

Mehrere Autoren haben Systematisierungen der Einflussfaktoren erstellt. Sie lassen sich auf verschiedenen Ebenen verorten. Dazu gehört das „Modell zur systematischen Erfassung von Faktoren, welche ein Journalismus-System konstituieren“ (Scholl und Weischenberg 1998, S. 20–22), auch Zwiebel-Modell genannt. Aufgrund seiner Operationalisierbarkeit erlaubt es, diese Einflüsse zu identifizieren. Es ist ein Analyseraster, das heuristischen Zwecken dient. Die äußerste Schicht bildet der Normenkontext. Dem Mediensystem sind die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, historische und rechtliche Grundlagen, Kommunikationspolitik sowie professionelle und ethische Standards zugeordnet. Die zweite Schicht ist der Strukturkontext. Zu den Faktoren der Medieninstitutionen gehören ökonomische und politische Imperative, organisatorische und technische Imperative. Der Funktionskontext besteht aus Medienaussagen, dazu zählen Informationsquellen und Referenzgruppen, Berichterstattungsmuster und Darstellungsformen, Konstruktionen von Wirklichkeit, Wirkungen und Rückwirkungen. Die innerste Schicht bildet der Rollenkontext. Zu den Merkmalen der Medienakteure gehören demographische Merkmale, soziale und politische Einstellungen, Rollenselbstverständnis und Publikumsimage, Professionalisierung und Sozialisation (Scholl und Weischenberg 1998, S. 20–22).

Einen ähnlichen Aufbau hat das von Esser entworfene Modell. Den Schalen 16Gesellschaftssphäre, Medienstruktursphäre, Institutionssphäre und Subjektsphäre (vgl. Abbildung 1) ordnete er relevante Einflussfaktoren zu, die dem Journalismus jedes Landes seine nationale und kulturelle Identität verleihen. Von den Schalen gehen handlungsprägende Einflüsse und Beschränkungen auf die Akteure im Systeminnern aus, wobei die Akteure dennoch handlungsfähig bleiben. Essers Arbeit operiert mit einem offenen Systembegriff und berücksichtigt innerhalb des Systems Akteure als intentional handelnde Personen. Der Stellenwert der Subjektsphäre lässt sich präziser bestimmen, wenn man folgende Annahmen Essers berücksichtigt:

Die Faktoren der äußeren Schalen prägen das Selbstverständnis und das journalistische Handeln der Medienakteure im Innern (Esser 1998a, S. 459). Diese Prägung kann hauptsächlich mit den Faktoren der Gesellschafts- und Medienstruktursphäre erklärt werden.

Die Faktoren der äußeren Schalen behindern, dass sich subjektive Werte und Motive ungefiltert in den Medieninhalten niederschlagen können (Esser 1998a, S. 459). Um zu klären, ob und wie sich subjektive Werte und Motive der Akteure in den Medieninhalten niederschlagen können, müssen Faktoren der Institutionssphäre berücksichtigt werden.

„Die Faktoren auf den verschiedenen Schalen-Ebenen beeinflussen sich in einem komplexen Prozeß wechselseitig“ (Esser 1998a, S. 459), das heißt, „nicht nur von ‚außen‘ nach ‚innen‘, sondern auch von ‚innen‘ nach ‚außen‘.“ Sie konstituieren das spezifische Gepräge, in dem die Medienakteure eines Landes handeln (Esser 1998a, S. 477).

Abbildung 1 Einflussfaktoren im Journalismus Integratives Mehrebenenmodell - фото 1

Abbildung 1: Einflussfaktoren im Journalismus – Integratives Mehrebenenmodell

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Esser (1998a, S. 27).

Das Sphären-Modell von Donsbach ist in Form einer umgekehrten Pyramide aufgebaut. Zur System-Ebene gehören Geschichte, Kultur, Normen sowie politische, wirtschaftliche und mediale Strukturen. Operationalisiert werden die Faktoren u.a. mit dem Rollenverständnis, dem Verhältnis von Politik und Medien und Medienfreiheiten. Zur Institutionen-Ebene gehören Merkmale der Organisation, wie ihre Rechtsform, die wirtschaftliche Grundlage und Hierarchien. Messbar ist dies anhand der redaktionellen Linie, der redaktionellen Kontrolle und den kommerziellen Zielen des Mediums. Die dritte Ebene wird als Gruppen-Ebene bezeichnet. Dazu gehören gemeinsame Prädispositionen der Journalisten aufgrund ihrer Sozialisation, ihrer Profession und ihres sozialen Umfelds. Auf der Individualebene sind subjektive Überzeugungen, das Bedürfnis nach sozialer Validierung von Urteilen und die berufliche Motivation verortet. Der Anteil der erklärten Varianz einer Nachrichtenentscheidung steigt, je weiter man nach unten zur Spitze der Pyramide kommt. Die gruppenspezifischen und individuellen Faktoren werden als erklärungskräftiger eingestuft als die systemischen und institutionellen Faktoren (Donsbach 1987, S. 111–139).

Abbildung 2 AnalyseEbenen der Forschung über Nachrichtenauswahl Quelle - фото 2

Abbildung 2: Analyse-Ebenen der Forschung über Nachrichtenauswahl

Quelle: Donsbach (2008b, S. 276), eigene Darstellung.

Das Modell von Shoemaker und Vos unterscheidet die individuelle Ebene, die Ebene der Kommunikationsroutinen, die Organisationsebene, die Ebene der sozialen Institutionen und die Ebene des Gesellschaftssystems (Shoemaker und Vos 2009, S. 31–108). Die zusätzliche Ebene der Kommunikationsroutinen zwischen der Individual- und der Gruppenebene macht deutlich, dass z.B. Rollenvorstellungen und ethische Maßstäbe im Rahmen der beruflichen Sozialisation innerhalb der Redaktion erworben wurden. Individuelle Merkmale werden danach innerhalb der Gruppe geformt (Reinemann und Baugut 2014a, S. 484). Routinen sind entscheidend und sie führen zu Uniformität, stellten Shoemaker und Vos (2009, S. 52) fest. Medienroutinen sind dazu da, die Arbeit des Journalisten auch unter Zeitdruck sicherzustellen. Es handelt sich um automatische, unbewusste Entscheidungen, die z.B. aufgrund von internalisierten Normen und Regeln angewandt werden (Shoemaker und Reese 1996, S. 262). „Routines seem to dictate the overall patterns of events, and individual gatekeepers decide which particular news items are used within the standard framework“ (Shoemaker und Vos 2009, S. 52). Die Autoren sehen darin keinen Widerspruch zu den Ergebnissen von Flegel und Chaffee S. H. (1971), die einen erheblichen Einfluss der Meinung von Journalisten auf ihre Konfliktberichterstattung nachgewiesen haben, weil es sich hierbei um unbewusste Routinen handeln würde. Einen Beleg dafür liefern sie nicht.

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