Robert Müller - Ressentiment

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Das Ressentiment eignet demjenigen, dem die eigene Identität sowie der Wert derselben zutiefst fragwürdig geworden ist und der aufgrund fortwährend scheiternder Selbstbehauptung an einem zutiefst beschädigten Selbstverhältnis leidet.
Es äußert sich im verzweifelten wie fehlgeleiteten Versuch, Ohnmacht in Macht und Selbstzweifel in Selbstgewissheit zu verkehren – auf Kosten des ‚Anderen‘, der aufgrund der eigenen Schwäche gar nicht mehr anders denn als Bedrohung wahrgenommen werden kann. Die Feindbildkonstruktion ist daher die zentrale Funktion des Ressentiments, die Freund/Feind-Logik das zentrale Prinzip einer vom Ressentiment versehrten Gesellschaft.
Das Ressentiment ist eine Denk- und Gefühlsstruktur, die prädestiniert dafür scheint, von Populisten als Machttechnik instrumentalisiert zu werden.
Darum ist die Auseinandersetzung mit ihm – gerade in Anbetracht der teils dramatischen Erfolge des politischen Populismus – für die in die Defensive geratende Demokratie so eminent wichtig.

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Die vorliegende Studie untersucht das Ressentimentphänomen sowie die schrittweise Ausweitung der Kreise, die es zieht: es ist ein primär individualpsychologisches Phänomen. Daher sind zunächst die intra subjektiven Mechanismen, die Ressentiment hervorrufen, und die Art und Weise, wie sie die Persönlichkeit überformen, Gegenstand der Betrachtung. Es hat darüber hinaus wesentlich ein sozialpsychologisches Potenzial. Folgt man ihm auf die inter subjektive Ebene, kommen seine sich zuerst im mikro- und schließlich im makrosoziologischen Raum entfaltenden Wirkmechanismen in den Blick. Dabei zeigt sich, wie das Ressentiment von politischen Akteuren als Machttechnik instrumentalisiert wird und welche Folgen dies für die Gesellschaft hat. In der eingehenden Auseinandersetzung mit dem Ressentimentbegriff im Kontext von Nietzsches Thesen zur Entstehung von Moral zeigt sich ein noch weiter gefasster Wirkungskreis: auf einer sozusagen ›völkerpsychologischen‹ Ebene deutet Nietzsche das Ressentiment als einen der zentralen Faktoren in der Entstehung der europäischen Kultur insgesamt. Darauf folgt eine umfassende Kritik der bisherigen Befunde sowie der Wirkungsgeschichte des Ressentimentbegriffs. Das Schlusskapitel deutet schließlich in groben Linien Widerstandskräfte gegen die Mechanismen des Ressentiments, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene, an.

Dieser Essay will ein philosophisches (das heißt aus Leidenschaft zur Erkenntnis), ein eminent aufklärerisches Angebot zur Orientierung und reflexiven Vergegenwärtigung sein: er dient nicht zuletzt der Bewusstmachung der eigenen unvermeidlichen Versuchung durch und Verstrickung in das Ressentiment – der permanenten Gefahr, sich für die scheinbar leichtere, nämlich ressentimentale Lösung zu entscheiden, die gerade in dem Bemühen lauert, sich von Ressentiment und Ressentimentmensch zu distanzieren. In dem Streben, sich über die Ursachen des Ressentiments, seine im Unbewussten wirkenden Mechanismen und seine zutiefst verfängliche innere Logik Rechenschaft abzulegen, gründet die Hoffnung, die in uns allen abrufbaren dunklen Kräfte – wie Hass und Verachtung, Neid und Racheverlangen, Furcht und Verbitterung – zu lichten und einzuhegen, ihnen Widerstandskräfte entgegenzusetzen und sie konstruktiv zu wenden. Denn das Ressentiment birgt immer das Risiko, sich ihm anzuverwandeln, wenn man es zu bekämpfen sucht, seinerseits der unseligen Freund/Feind-Logik zu verfallen und so seine realitätsverzerrende und autosuggestive, seine feindselige, ausgrenzende und zersetzende Wirkung noch zu verstärken. Diesem Risiko trotzt, wer dem fehlgeleiteten Selbstbehauptungszwang auf Kosten des Anderen die Gelassenheit innerer Souveränität entgegen setzt.

Res|sen|ti|ment[rɛsãti'mã:, rǝ…], das; -s, -s [frz. Ressentiment = heimlicher Groll, zu: ressentir = lebhaft empfinden] (bildungsspr.): auf Vorurteilen, Unterlegenheitsgefühlen, Neid o.Ä. beruhende gefühlsmäßige, oft unbewusste Abneigung. 1

Res|sen|ti|ment[…] 2. (Psychol.) das Wiedererleben eines (durch das Wiederbeleben verstärkten) meist schmerzlichen Gefühls. 2

Ressentiment(v. lat. resentire, nachfühlen), Bez. für ein unterschwelliges Haß- u. Rachebedürfnis, das aufgrund eines wiederholten Erlebens einer unbewältigten schmerzl. Situation entsteht. Im Ggs. z. Neid resultiert das R. aus einer existentialen Mißgunst, nicht aus dem Begehren eines erwerbbaren Gutes. 3

Ressentiment(franz.), Nacherleben eines früheren Gefühls und deshalb Verstärkung dieses Gefühls; bes. […]: Gegengefühl, Vergeltungs-, Rachegefühl, Bedürfnis nach Abwertung der Qualitäten und Leistungen des Anderen, Gefühl des ohnmächtigen Hasses, den der sozial und geistig tiefer Stehende gegen den Vornehmen und Mächtigen empfindet. 4

Ressentiment.1. Französische Wortgeschichte. – Das Wort ‹R.› gehört wie ‹Milieu› zu jenen Begriffen aus der französischen Sprache, für die es in keiner anderen Sprache ein Ersatzwort gibt. Das Substantiv ist vom Verb ‹ressentir› abgeleitet und seit dem 16. Jh. in der französischen Literatur belegt. Entsprechend der inhaltlich zunächst neutralen Bedeutung des Verbs, das nicht den Inhalt, sondern nur die Art des Empfindens bezeichnet im Sinne eines ‚nachhaltigen und so auch nachwirkenden Empfindens‘, kann auch das Substantiv ‹R.› für längere Zeit eine inhaltlich neutrale, aber ‚nachhaltige Empfindung von besonderer Stärke‘ bezeichnen. […] Insgesamt bezeichnet ‹R.› eher ‚Empfindungen negativen Inhalts‘ als solche positiven Inhalts, weil sich negative Empfindungen nachhaltiger einprägen als positive. […] Den unvermeidlich überwiegenden Negativakzent des R. belegt schon M. de Montaigne, der den Begriff vermutlich in die Literatur eingeführt hat. Er verwendet ‹R.› sowohl im Sinne einer ‚nachhaltigen Empfindung‘ [vor allem des Schmerzes] als auch im Sinne des sich aus dieser ergebenden ‚Rachegedankens‘. 5

1. RESSENTIMENTBILDUNG, PRIMÄR

Am Anfang steht der Konflikt. Und die Unfähigkeit, diesen Konflikt auszutragen. Am Anfang steht der Unterlegene – der von vornherein Unterlegene. Derjenige, der dem Konflikt ausweicht, der seinen Standpunkt nicht zu benennen, seine Interessen nicht zu vertreten wagt, der sich ohnmächtig wähnt gegen die Übermacht des Anderen. Die Genesis des Ressentiments beginnt in den allzu menschlichen Affekten, die dem Unterlegenen, dem vielfach Unterlegenen, von seinen Niederlagen her zuwachsen. Der Zorn, der Groll, der Hass, die Verbitterung, der Rachedrang – die Bosheit, die sich von ihnen nährt. Und all dem gegenüber: die Ohnmacht, diese negativen Affekte ins Konfliktgeschehen hineinzutragen, ihnen Ausdruck zu geben, sie den spüren zu lassen, dem sie gebühren. Nietzsche charakterisiert den Ressentimentmenschen als denjenigen, dem »die eigentliche Reaktion, die der That« versagt bleibt; und der sich darum nur mit dem Mittel der »imaginäre[n] Rache« schadlos halten kann. 6Er ist derjenige, der dem Konflikt machtlos gegenüber steht, stattdessen »das Schweigen, das Nicht-Vergessen, das Warten, das vorläufige Sich-verkleinern, Sich-demüthigen« wählt. 7Es ist diese Hemmung , dies Nicht-Ausagieren der angesichts der Niederlage, der Herabwürdigung und Kränkung nur natürlichen Affekte, durch die das Ressentiment Eingang in die menschliche Psyche findet. Sie befördert die ressentimentale Doppeldeutigkeit – bestehend aus dem wiederholten Erleben des Schmerzes und dem sich davon ableitenden Wunsch nach Rache – herauf.

OHNMACHT, AFFEKTHEMMUNG, SELBSTVERGIFTUNG

Scheler identifiziert im Racheimpuls die gewichtigste Keimzelle des Ressentiments – worauf dessen Wortbedeutung ja bereits hinweist. Er erweist sich als reaktive Gemütsbewegung, als »Antwortsreaktion«, die Scheler dezidiert von aktiven oder aggressiven Impulsen unterscheidet: »Jedem Racheimpuls muß ein Angriff oder eine Verletzung vorhergegangen sein«. Er ist nicht primär, nicht originär – und gleich dem Racheimpuls ist auch das Ressentiment, das einmal aus ihm erwachsen mag, wesentlich Reaktion, ein Antwortgeschehen, das erst von einem ursprünglicheren und äußeren Reiz evoziert wird. Der Racheimpuls muss wiederum von anderen reaktiven Impulsen unterschieden werden: dem Akt der Verteidigung, dem Gegenschlag etwa. Während diese eine unmittelbare Reaktion darstellen, kommt bei der Rache die genannte Impulshemmung zum Tragen: die Gegenreaktion wird hier zumindest zeitweilig suspendiert und auf eine günstigere Zeit und eine bessere Gelegenheit verschoben. Gleichwohl ist der Racheimpuls – gleich anderen reaktiven Affekten wie »Hass, Bosheit, Neid, Scheelsucht, Hämischkeit« – noch nicht Ressentiment. Sie gehören allesamt zum »Grundbestande der menschlichen Natur«, sind natürlicher und durchaus gesunder Bestandteil des menschlichen Gefühlshaushalts. 8Aber sie haben das Potential, zu Ausgangspunkten und Entwicklungsstadien der Ressentimentbildung zu werden. Dieses Potential eignet ihnen als Antwortreaktionen auf erlittene Verletzungen und Kränkungen – es entfaltet sich, wenn sie in der Abreaktion gehemmt werden. Um diesen Affekten die ihnen angemessene Abfuhr zu verschaffen, müssen sie situativ ausagiert werden – etwa durch den »adäquaten Ausdruck der Gemütsbewegung«, also durch tätliche Verteidigung, durch das Ausholen zum Gegenschlag, oder zumindest durch spontanen Protest gegen die gerade erlittenen Verletzungen, kurz: das Benennen und Austragen des Konflikts. Dies kann alternativ durch »sittliche Überwindung« geschehen: etwa durch eine aufrichtig empfundene Entschuldigung des Aggressors, die dem Verletzten zur Genugtuung gereicht und das beschädigte Ehrgefühl wieder herstellt, und/oder durch » echtes Verzeihen« des Verletzten. Es mag ferner dadurch geschehen, dass dieser mit der Zeit schlicht seinen Frieden mit der Ehrverletzung durch den Anderen macht, sie verarbeitet, verwindet. In jedem Fall: wer sein Racheverlangen, seinen Hass oder seinen Neid ungehemmt auslebt, verfällt – Schelers Logik zufolge – nicht dem Ressentiment. 9Die Bedingungen zu seiner Entstehung sei lediglich da gegeben, »wo eine besondere Heftigkeit dieser Affekte mit dem Gefühl der Ohnmacht, sie in Tätigkeit umzusetzen, Hand in Hand geht, und sie darum ›verbissen‹ werden«. 10Dieser Hemmung der reaktiven Affekte liegt ein »ausgeprägtes Gefühl des ›Nichtkönnens‹, der ›Ohnmacht‹« zugrunde. Es äußert sich in der Furcht, bei einem direkten Konflikt zu unterliegen, der durch die unmittelbare Gegenreaktion ja unausweichlich würde. Das Ohnmachtserlebnis ist ein unhintergehbarer Aspekt des Erlebniszusammenhangs und Grundvoraussetzung der Ressentimentbildung überhaupt. 11

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