Flossenformel
RF 4 Hartstrahlen, 9–10 gefiederte Weichstrahlen
AF 3 Hartstrahlen und 10–11 gefiederte Weichstrahlen
Bezahnung:Die Kieferknochen der Regenbogenforelle sind mit eher kleinen Zähnen besetzt, am Pflugscharbein ist der Stiel bezahnt, auf der Platte sitzen meist vier Zähne.
Verwechslungsarten:Die Junghuchen besitzen zwar manchmal auch weiße Säume an den paarigen Flossen und der Afterflosse, aber keine schwarzen Tupfen auf der Schwanzflosse. Den Junghuchen fehlt das rötliche Längsband entlang der Flanken, zudem erscheint ihr Körper und Kopf auffallend schlank und im Querschnitt fast drehrund.
Biologie:Die Regenbogenforelle wurde um 1880 nach Europa und in weiterer Folge nach Österreich eingeführt, ihre ursprüngliche Heimat liegt in Nordamerika. Die Regenbogenforelle ist im Vergleich zur Bachforelle hinsichtlich der Wassertemperatur, Gewässerstruktur und anderer Umweltbedingungen wesentlich toleranter. Deshalb kann sie sich auch in naturfern verbauten Gewässern wie Stauseen, aber auch in Baggerseen und Teichen gut halten.
Auch wenn die Regenbogenforelle wohl der „meistbesetzte“ Fisch in Europa ist und viele Bestände nur durch Besatz aufrecht erhalten werden, reproduziert diese Fischart heute in zahlreichen heimischen Freigewässern sehr erfolgreich, beispielsweise in der Mur, Gail oder in der Lammer. In vielen mitteleuropäischen Bächen und Flüssen ist die Regenbogenforelle heute mit Abstand die häufigste Fischart. Recht unterschiedlich fällt ihr „rechtlicher Status“ aus, er hängt von den örtlichen Fischereigesetzen ab. So gilt sie mancherorts als eingebürgert, standortfremd oder heimisch und genießt demnach in manchen Gewässern eine Schonzeit und ein Mindestmaß oder eben nicht. In manchen europäischen Ländern, etwa auch in Kärnten, darf die Regenbogenforelle nicht mehr in Freigewässer besetzt werden, in vielen Gewässern wäre die Angelfischerei ohne diese Fischart in den letzen Jahren aber nicht mehr möglich gewesen. Natürlich sollte man die Regenbogenforelle nicht in Gewässer mit intaktem Bachforellen- oder Äschenbestand besetzen. In den zahlreichen vom Menschen beeinträchtigten Gewässern ist die Regenbogenforelle jedoch oft die einzige überlebensfähige Salmonidenart.
Laichzeit:Regenbogenforellen laichen je nach Abstammung im Herbst oder im Frühjahr.
Wenig schwarze Tupfen, Regenbogenforelle aus der Lammer
Zahlreiche schwarze Tupfen, Regenbogenforelle aus der Mur
1-jährige Regenbogenforelle
Goldforelle
Nahrung:Regenbogenforellen ernähren sich in Freigewässern in der Hauptsache von Wasserinsekten und deren Larven, Kleinkrebsen, Würmern, Muscheln und Schnecken. Größere Exemplare entwickeln sich in manchen Gewässern zu ausgesprochenen Raubfischen, die sich fast ausschließlich von Fischen ernähren. Andererseits spielen Insekten auch bei großen Regenbogenforellen noch eine wichtige Rolle in der Nahrungszusammensetzung. Regenbogenforellen sind bei der Auswahl ihrer Nahrung nicht besonders wählerisch, so kommt es häufig vor, dass sie Brot oder Speisereste fressen, die eigentlich für Wasservögel gedacht waren.
Fischerei:Für die Fischerei ist die Regenbogenforelle die mit Abstand wichtigste Salmonidenart in Mitteleuropa, die hauptsächlich als Speise-, aber auch als Besatzfisch produziert wird. Auch für Angler ist diese Fischart von großem Interesse.
Gefährdungsstatus
Rote Liste Österreich: nicht eingestuft
Rote Liste Deutschland: nicht bewertet
Rote Liste Bayern: nicht angeführt
Rote Liste Baden-Württemberg: nicht bewertet
Kopfporträt der Regenbogenforelle
Familie: Lachsartige, Salmonidae
Bachforelle: Salmo trutta forma fario (Linnaeus, 1758)
Steinforelle, Flussforelle, Rotgetupfte
Englisch: Brown trout
Kopf einer 1-jährigen Bachforelle
Lokale Farbvariante eines Bachforellenstammes aus der Wilden Gerlos
Merkmale:Heimische Fischart mit kleinen Schuppen und großem Maul. Die Körperform erscheint langgestreckt, keulenförmig und ist seitlich zusammengedrückt. Erwachsene Tiere zeigen mehr oder weniger zahlreiche schwarze Tupfen, die sich vom Rücken bis über die Flanken ziehen. Diese Tupfen können rund und klar abgegrenzt, aber auch sternförmig und über mehrere Schuppen verteilt sein. Charakteristisch für die Bachforelle sind allerdings ihre roten Tupfen, die oft weiß eingefasst sind. Die Bauchseite ist weißlich, die Flanken graugrün bis dottergelb gefärbt, der Rücken meist olivgrün. In den ersten beiden Lebensjahren sind an den Flanken deutliche große Jugendflecken erkennbar. Grundsätzlich dient die Körperfärbung der Bachforelle ihrer Tarnung, entsprechend variabel sind auch die Farbvarianten, die bei dieser Fischart zu finden sind. Die Bachforelle besitzt auch die Fähigkeit, ihre Körperfärbung in kurzer Zeit einer neuen Umgebung anzupassen. In der Rückenflosse finden sich dunkle Tupfen, ihre Grundfärbung ist meist grau/grün. Bei manchen Exemplaren finden sich in der Rückenflosse aber auch zahlreiche rote Tupfen. Die Brust-, Bauch- und Afterflosse können gelb, grün oder auch weißlich gefärbt sein, sind aber farblich meist auf die restliche Körperfärbung abgestimmt. Auf der Fettflosse finden sich bei manchen Bachforellen rote und/oder schwarze Tupfen. Die Schwanzflosse ist besonders bei jungen Tieren oft deutlich eingebuchtet, ältere Exemplare zeigen dagegen meist einen gerade verlaufenden Rand der Schwanzflosse. Während der Laichzeit färben sich Bachforellen ähnlich wie die Meerforellen dunkel ein, besonders bei den Milchnern können dann der Bauch und die paarigen Flossen schwarz eingefärbt sein. Der Kopf läuft, seitlich betrachtet, gegen die Schnauze schlank zu, die Maulspalte reicht meist bis hinter das Auge. Ältere Milchner prägen einen typischen „Charakterkopf“ mit starkem Laichhaken aus, die Unterscheidung der Geschlechter anhand des Kiefer- oder Laichhakens ist aber nicht immer möglich. Die Kiefer sind mit kräftigen Zähnen besetzt.
Wachstum:Das Wachstum der Bachforelle hängt stark von ihrem Lebensraum ab, so können in kleinen, nahrungsarmen Bächen sogenannte Steinforellen vorkommen, die bereits mit einer Größe von ca. 15 cm laichreif werden und an ihrem proportional großen Kopf erkennbar sind. Andererseits können Bachforellen in nahrungsreichen Bächen oder Flüssen zu Exemplaren mit über 10 kg abwachsen. Unter normalen Bedingungen kann man von einer Durchschnittslänge zwischen 25 und 35 cm ausgehen.
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