Manuel Schramm - Wirtschafts- und Sozialgeschichte Westeuropas seit 1945

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Wirtschafts- und Sozialgeschichte Westeuropas seit 1945: краткое содержание, описание и аннотация

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Das Studienbuch liefert einen kurzen und kompakten Überblick über die Geschichte von Wirtschaft und Gesellschaft, Politik und Kultur Westeuropas seit dem Zweiten Weltkrieg. Es diskutiert in vergleichender Perspektive Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entwicklung der westeuropäischen Gesellschaften. Dabei bezieht es neben klassischen Feldern der Sozialgeschichte auch neuere Themen wie Umweltgeschichte, Geschichte der Jugend sowie Frauen- und Geschlechtergeschichte mit ein.
Das Buch gliedert sich in drei große Abschnitte: die Hungerjahre der Nachkriegszeit (1945-49), den Durchbruch zum Massenkonsum (1950-70) und das Zeitalter der Globalisierung (seit 1970). Daneben werden aber auch längerfristige Entwicklungen wie Wertewandel, Säkularisierung oder Amerikanisierung thematisiert.

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Erst im Herbst 1945 begann sich die Haltung der Westalliierten zu wandeln und die Zwangsrepatriierung sowjetischer DPs wurde eingestellt. Bereits vorher war die Behandlung der jüdischen DPs revidiert worden. Der Anlass dafür war der im August 1945 an den amerikanischen Präsidenten gerichtete „Harrison Report“, der die Zustände in den jüdischen DP-Lagern anprangerte. Der Autor Earl G. Harrison argumentierte, für die Juden habe sich mit Kriegsende nichts verändert, außer dass sie nicht mehr umgebracht würden. Ansonsten waren sie noch in denselben Lagern unter militärischer Bewachung inhaftiert wie vor der Befreiung. Daraufhin wurden die Lager entweder der jüdischen Selbstverwaltung oder der UNRRA unterstellt.

Im Laufe des Jahres 1946 wurde immer deutlicher, dass die Politik der Repatriierung an ihre Grenzen stieß. 1947 hausten noch ca. 1 Million DPs in Deutschland und Österreich, die nicht repatriiert werden konnten oder wollten. Um sie sollte sich die 1946 gegründete Internationale Flüchtlingsorganisation kümmern. Die meisten Flüchtlinge dieser „letzten Million“ verließen Europa und kamen in den USA, Australien, Israel und Kanada unter. Ca. 140.000 DPs waren 1951 noch in der Bundesrepublik und blieben dort. Das letzte DP-Lager in Wehnen bei Oldenburg wurde erst 1959 geschlossen.

Die Integration der DPs in den westeuropäischen Herkunfts- oder Aufnahmeländern erwies sich als schwierig. Das gilt sogar für diejenigen, die in ihr Heimatland zurückkehrten. Besonders die ehemaligen Zwangsarbeiter hatten mit dem Vorurteil zu kämpfen, sie seien eigentlich als Kollaborateure nach Deutschland gegangen. Die Nachkriegserinnerung konzentrierte sich in Frankreich, aber auch in anderen westeuropäischen Ländern wie Belgien, den Niederlanden und Italien auf den verklärten Widerstand und die Opfer im Kampf gegen die deutschen Besatzer. Demgegenüber stießen viele ehemalige Zwangsarbeiter auf Desinteresse oder Ablehnung. Auf der anderen Seite war die berufliche und familiäre Eingliederung vergleichsweise unproblematisch. Angestrebt wurde besonders in Frankreich, die ehemaligen Zwangsarbeiter in ihre alten Betriebe zu reintegrieren. Wo dies nicht gelang, genossen sie Vorrang bei der Zuweisung von Arbeitsplätzen. Schwieriger war naturgemäß die Integration der ausländischen, meist osteuropäischen Flüchtlinge. Viele, insbesondere qualifizierte Arbeiter oder Akademiker, mussten einen Statusverlust hinnehmen und fanden lediglich in niedrig qualifizierten Bereichen Arbeit.

1.3.2Ethnische Säuberungen

Ähnliche Integrationsprobleme zeigten sich bei den deutschen Vertriebenen. Insgesamt handelte es sich bei den summarisch „Vertreibungen“ genannten ethnischen Säuberungen der Deutschen aus Polen, der Tschechoslowakei, der Sowjetunion und Ungarn um die größte Zwangsmigration der europäischen Geschichte. Man schätzt, dass 12 bis 14 Millionen Deutsche ihre Heimat verlassen mussten. Ca. 8 Millionen siedelten sich in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands an, ca. 4 Millionen in der SBZ. Der prozentuale Anteil der Vertriebenen an der Bevölkerung lag also im Osten Deutschlands höher als im Westen. Allerdings war dort die öffentliche Thematisierung der Vertreibung (offiziell „Umsiedlung“) tabuisiert, im Gegensatz zur Bundesrepublik, wo besonders die Vertriebenenverbände die Erinnerung bis heute wachhalten. Die Zahl der Todesopfer ist umstritten, aber neuere Schätzungen gehen eher von ca. 30.000 (Tschechoslowakei) bzw. 400.000 (Polen) Toten aus, als von den in der älteren Literatur häufig genannten 2 Millionen.

Generell muss man, was die zeitliche Abfolge angeht, zwischen Flucht in den letzten Kriegstagen, Vertreibung nach Kriegsende und vertraglich geregelter Zwangsaussiedlung nach dem Potsdamer Abkommen (August 1945) unterscheiden. Vor allem die ersten beiden Phasen, Flucht und Vertreibung, waren von massiver Gewalt und hohen Opferzahlen begleitet. Das Potsdamer Abkommen legitimierte zwar einerseits die Vertreibungen, versprach aber auch einen „geordneten und humanen“ Bevölkerungstransfer. Auch wenn dies nicht in jedem Fall eingehalten wurde, sanken die Opferzahlen nach dem Potsdamer Abkommen deutlich. In der Ikonografie dominiert das Bild der Flüchtlingstrecks mit Planwagen, aber wahrscheinlich sind mehr Vertriebene mit der Eisenbahn gekommen (allerdings nicht in bequemen Personenwaggons, sondern in Vieh- oder Güterwaggons).

Abb 4Ein Flüchtlingstreck nach Deutschland im Juli 1944 Quelle Bundesarchiv - фото 6

Abb 4Ein Flüchtlingstreck nach Deutschland im Juli 1944 (Quelle: Bundesarchiv 183-W0402–500).

Bei den Motiven für die ethnischen Säuberungen überschnitten sich populäre Rachegelüste und ethnischer Hass mit den Zielen und Planungen der Alliierten. Es ist wohl nicht zutreffend, dass die Westalliierten den ethnischen Säuberungen nur widerwillig zugestimmt hätten. Vielmehr sahen sie in der Schaffung ethnisch homogener Nationalstaaten ein Mittel zur Verhinderung von neuen Konflikten in der Zukunft. Das Motiv der kollektiven Bestrafung spielte ebenfalls eine Rolle.

Die Integration dieser großen Zahl an Vertriebenen wird nicht zu Unrecht als große Leistung der jungen Bundesrepublik angesehen. Sie wurde begünstigt durch die Ende der vierziger Jahre einsetzende gute Konjunktur, die die Integration in den Arbeitsmarkt erheblich erleichterte. Im Übrigen aber hat die neuere Forschung gezeigt, dass die Integration nicht so reibungslos verlief wie früher gedacht. In vielen Teilen Deutschlands wurden die Vertriebenen nicht als bemitleidenswerte (noch dazu deutsche) Opfer gesehen, sondern als „Polacken“ beschimpft und ausgegrenzt. Auch sozioökonomisch mussten viele einen Statusverlust hinnehmen. In sozialhistorischer Hinsicht bemerkenswert ist, dass die Vertreibungen erheblich zum Strukturwandel der bundesdeutschen Wirtschaft von der Landwirtschaft zur Industrie beitrugen. Viele der Neuankömmlinge hatten vorher in der Landwirtschaft gearbeitet und fanden in der neuen Heimat Arbeit in der Industrie. Das entlastete die einheimische Bevölkerung, die somit nicht oder doch sehr viel langsamer zur Abwanderung in die Industrie gezwungen wurde.

1.3.3Die Geburt des modernen Flüchtlings

Was waren die Ergebnisse dieser wohl größten Flüchtlingskrise der europäischen Geschichte? Auf internationaler Ebene die UN-Flüchtlingskonvention von 1951, die noch heute die Grundlage für den internationalen Flüchtlingsstatus bildet. Ursprünglich war sie beschränkt auf europäische Flüchtlinge, die aufgrund von Ereignissen vor 1951 fliehen mussten. Diese Einschränkungen wurden 1967 aufgehoben. Die Konvention konstituierte einen individuellen Flüchtlingsstatus, der auf begründeter Furcht des Flüchtlings vor Verfolgung aufgrund von Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe oder politischer Meinung beruht. Dieser individuelle Schutzanspruch war neu; in der Zwischenkriegszeit waren lediglich Flüchtlingskontingente von einigen Staaten aufgenommen worden.

Die Veränderung des Flüchtlingsstatus war aber nicht der entscheidende Grund, warum die Flüchtlingskrise in der europäischen Nachkriegszeit doch in den meisten westeuropäischen Staaten relativ glimpflich verlief. Vielmehr wurde die Eingliederung erleichtert durch den wirtschaftlichen Aufschwung der fünfziger und sechziger Jahre. Zwar mussten viele Flüchtlinge sozialen Abstieg hinnehmen, aber eine dauerhafte Konfliktlinie entstand aus dem Flüchtlingsproblem nicht. Allerdings trugen die Flüchtlinge einen überproportionalen Teil der Kosten des Strukturwandels und der Modernisierung der westeuropäischen Gesellschaften.

Literatur

Cohen, Gerard Daniel: In War´s Wake. Europe´s Displaced Persons in the Postwar Order, Oxford 2012

Gatrell, Peter: The Making of the Modern Refugee, Oxford 2013

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