Inhaltsverzeichnis
Theoretischer Bezugsrahmen und Fragestellung der Analyse
Zivilisationstheoretische Überlegungen
Exkurs: Theorien sozialen Wandels
Exkurs: Die Theorie struktureller Selektion
Exkurs: Die Anwendung zivilisationstheoretischer Kategorien für die Analyse von Veränderungen von Verhaltensstandards im Bereich der Erziehung
Das Material der Untersuchung – „Ratgeber – Frau und Familie“
Beratung in und durch Zeitschriften
Begründung für die gewählte Art der deskriptiven Darstellung
Matrix zur Erfassung erziehungsrelevanter Verhaltensstandards
Die deutsche Familie im Ratgeber der 50er Jahre
Elternbild und Anforderungen an ihr Verhalten gegenüber den Kindern im Ratgeber der 50er Jahre
Exkurs zum Männerbild der 50er Jahre
II. Erziehungsgrundsätze
III. Sozialisation und Erziehung in der frühen Kindheit
IV. Sozialisation und Erziehung in der Kindheit
V. Sozialisation und Erziehung in der Jugendzeit
Erzieherisches Handeln und Normen der Erziehung in den 50er Jahren – eine erste Interpretation
Zur Familiensituation Anfang der 50er Jahre
Allgemeine Erziehungsgrundsätze
Problemverhalten und Krisen der Erziehung
Hygiene, Kleidung und äußeres Erscheinungsbild
Umgangsformen und Manieren
Spiel- und Freizeitverhalten
Umgang mit den Medien
Geschlechtsspezifische Erziehung und Sozialisation
Freundschaft, Liebe, Sexualverhalten
Erziehung zum Verzicht – Taschengeld
Die Deutsche Familie im Ratgeber der 60er Jahre
I. Elternbild und Anforderungen an ihr Verhalten gegenüber den Kindern im „Ratgeber“ der 60er Jahre
II. Erziehungsgrundsätze
III. Sozialisation und Erziehung im Kleinkind- und Kindesalter
IV. Sozialisation und Erziehung in der Jugendzeit
Erzieherisches Handeln und Normen der Erziehung in den 60er Jahren – eine erste Interpretation
I. Die Familie im Ratgeber der 60er Jahre
II. Erziehungsgrundsätze im RATGEBER der 60er Jahre
III. Makrosoziologische Rahmenbezüge
IV. Standards in einzelnen Verhaltensbereichen
Problemverhalten und Krisen der Erziehung
Hygiene, Kleidung und äußeres Erscheinungsbild
Umgangsformen und Manieren
Spiel und Freizeitverhalten
Freundschaft und Liebe
Sexualität und Sexualverhalten
Umgang mit den Medien
Umgang mit Sachen / Geld
Lernen und Ausbildung
Die deutsche Familie im Ratgeber der 70er Jahre
I. Elternbild und Anforderungen an ihr Verhalten gegenüber den Kindern im Ratgeber der 70er Jahre
II. Erziehungsgrundsätze
Familie und Familienerziehung in den 70er Jahren – eine erste Interpretation
Standards in einzelnen Verhaltensbereichen
Problemverhalten und Krisen der Erziehung
Hygiene, Kleidung und äußeres Erscheinungsbild
Umgangsformen
Spielverhalten und Freizeitgestaltung
Geschlechtsspezifisches Verhalten
Freundschaft und Liebe
Sexualität und Sexualverhalten
Umgang mit Medien, Fernsehen
Umgang mit Geld und Sachen
Schule und Ausbildung
Die deutsche Familie im „Ratgeber“ der 80er Jahre
I. Elternbild und Anforderungen an ihr Verhalten gegenüber den Kindern
II. Erziehungsgrundsätze
III. Standards in einzelnen Verhaltensbereichen
Problemverhalten und Krisen der Erziehung
Hygiene, Kleidung und äußeres Erscheinungsbild
Umgangsformen und Manieren
Spiel und Freizeit
Geschlechtsrollen
Freundschaft und Liebe
Umgang mit den Medien
Umgang mit Sachen – Umgang mit Geld
Lernen und Ausbildung
Familie und Familienerziehung in den 80er Jahren – eine erste Interpretation
Die deutsche Familie in der Erziehungsberatung der Zeitschriften „Eltern“ und „Ratgeber – Frau und Familie“ – 90er Jahre
Standards in einzelnen Verhaltensbereichen
Kleidung und äußeres Erscheinungsbild
Umgangsformen und Manieren
Spiel und Freizeit
Geschlechterrollen und Sexualität
Freundschaft und Liebe
Umgang mit den Medien
Umgang mit Sachen und Geld
Lernen und Ausbildung
Verhaltensstandards im Wandel - zusammenfassende Darstellung und Interpretation
Familie und Erziehung im Wandel
Strukturelle Veränderungen des Familienalltags
Zeitgeschichtliche Veränderungen in den Erziehungszielen und im Erziehungsverhalten
Erziehungspraktiken
Veränderungen in einzelnen Verhaltensbereichen
Wohin geht die Erziehung ? – Kann das zivilisatorische Versprechen noch eingehalten werden?
Anlage 1: Erziehung und Zivilisierung, gedankliche Verbindungen
Anlage 2: Fragenkatalog für Berater
Anlage 3: Übersicht zur Beantwortung der Fragen an die Berater
Anlage 4: Zur Methode: die qualitative Inhaltsanalyse
Zum Verlaufsmodell der qualitativen Inhaltsanalyse
Das Ausgangsmaterial
Analysetechniken: qualitativ
Zusammenfassung, Explikation und Strukturierung
Analysetechniken: quantitativ
Zusammenfassende Inhaltsanalyse: 1954 bis 1999
Anmerkungen des Autors
Theoretischer Bezugsrahmen und Fragestellung der Analyse
Zivilisationstheoretische Überlegungen
Angeregt wurde diese Arbeit durch die Lektüre von Norbert Elias’ Zivilisationstheorie und seine Hinweise auf mögliche Erweiterungen und Präzisierungen.
Sein abseits soziologischer und psychologischer Lehre gelegener Versuch die Geschichte des Individuums mit der der Gesellschaft zu verbinden, seine Darstellung eines unauflöslichen Zusammenhangs zwischen Psychogenese und Soziogenese eröffnen dem historisch orientierten Pädagogen bis heute neue und oft überraschende Einsichten. Wie fruchtbar sein theoretischer Ansatz für die historische Pädagogik sein kann, zeigt sich, wenn man seinen Prozess der Zivilisation parallel etwa zur ‚Geschichte der Kindheit’ von Philip Aries liest, denn Elias liefert in vielem die Erklärung für das, was Aries in seiner Darstellung beschreibt.
Gerade in der Gegenüberstellung dieser beiden Autoren wird deutlich, was eine noch relativ theoriearme Erziehungsgeschichte von den Sozialwissenschaften lernen und übernehmen kann. Im Bereich der Psychologie sind es vor allem die Psychoanalyse und die neuere historisch Psychologie, die für uns von Interesse sein können. Zu diskutieren wären hier vor allem der Beitrag psychoanalytischer Theorien für die biographische Forschung, die einschlägigen Untersuchungen zum Sozialcharakter durch die analytische Sozialpsychologie sowie die historischen Studien zur Eltern-Kind-Beziehung von Hunt in Anlehnung an Ericson aber auch Ansätze einer psychogenetischen Entwicklungstheorie etwa bei van Berg und Lloyd de Mause.
Ergänzt werden müssen diese Betrachtungen allerdings durch kritische Auseinandersetzungen mit der Zivilisationstheorie wie sie etwa bei von Trotha, Homans, Blinkert, Baumann und vor allem Lasch vorgetragen werden. 1Diskutiert wird hier u. a. das Konzept der Selbstkontrolle im Sinne des Freud’schen Über-Ich oder der Elias’schen Selbstzwangapparatur. Lasch beispielsweise ist der Auffassung, dass in modernen Gesellschaften die Stärkung der Ich-Kontrolle im Vordergrund stehe und nicht die Entwicklung eines Über-Ich, dem vielfach ein gewissen Misstrauen entgegen gebracht wird.
Die einseitig psychologische Sicht erziehungsgeschichtlicher Phänomene verlangt aber nahezu zwangsläufig nach einer Ergänzung durch die Soziologie. Für unsere Zwecke, nämlich eine Erklärung für Veränderungen in den Verhaltensstandards im Erziehungsbereich zu finden, sind auch die strukturfunktionalistische Ansätze in der Tradition um Parsons von Interesse. Die Beschränkung dieser Ansätze liegt jedoch u. a. in deren wiederum ahistorischer Betrachtungsweise. Sie wird aufgebrochen durch die historisch arbeitende Soziologie, die ihren neueren Ausdruck in den sog. Modernitätstheorien findet. Zu diskutieren wären hier etwa Ansätze bei Eisenstadt, Bendix, Smelser oder Lerner 2.
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