FBPG |
Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Neue Folge |
FS |
Festschrift |
GD |
Die großen Deutschen. Deutsche Biographie, 21956/57 |
HDStW |
Handwörterbuch der Staatswissenschaften |
HDSW |
Handwörterbuch der Sozialwissenschaften |
Hist. Wb. Philos. |
Historisches Wörterbuch der Philosophie, hrsg. v. J. Ritter u. K. Gründer, 1971ff. |
HRG |
Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 11971–1998, 22004ff. |
HZ |
Historische Zeitschrift |
IRMAE |
Ius Romanum Medii Aevi |
JhJb |
(Jherings) Jahrbücher für die Dogmatik des heutigen römischen und deutschen Privatrechts |
Jur. |
Juristen. Ein biographisches Lexikon. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, hrsg. von M. Stolleis, 2001 (Beck’sche Reihe) |
Jur.Univ. |
Juristas Universales, 4 Bände, hrsg. von R. Domingo, 2004 |
JuS |
Juristische Schulung |
JZ |
Juristenzeitung |
KZfSS |
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie |
Lange |
H. Lange: Römisches Recht im Mittelalter, I, 1997 |
Lange/Kriechbaum |
H. Lange/M. Kriechbaum: Römisches Recht im Mittelalter, II, 2007 |
Larenz: ML |
K. Larenz: Methodenlehre der Rechtswissenschaft, 51983 |
LexMA |
Lexikon des Mittelalters |
LThK |
Lexikon für Theologie und Kirche |
MA |
Mittelalter |
MDV |
Männer der deutschen Verwaltung, 1963 |
MGH |
Monumenta Germaniae Historica |
MIÖG |
Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung |
NDB |
Neue deutsche Biographie |
Ndr. |
Neudruck, Nachdruck |
Nds.Jur. |
Niedersächsische Juristen, hrsg. von J. Rückert und J. Vortmann, 2003 |
NJW |
Neue juristische Wochenschrift |
OLG |
Oberlandesgericht |
PdV |
Persönlichkeiten der Verwaltung, hrsg. v. K.G.A. Jeserich u.a., 1991 |
Quad. Fior. |
Quaderni Fiorentini per la storia del pensiero giuridico moderno |
QNPG |
Quellen zur neueren Privatrechtsgeschichte Deutschlands |
RabelsZ |
(Rabels) Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht |
Rg |
Rg. Rechtsgeschichte (Zeitschrift) |
RGG |
Religion in Geschichte und Gegenwart |
RHDF |
Revue historique du droit français et étranger |
Rössler-Franz BWDG: |
H. Rössler und G. Franz: Biographisches Wörterbuch zur Deutschen Geschichte, 21973–1975, bearb. v. K. Bosl, G. Franz, H.H. Hofmann, 3 Bde. |
Savigny: GRRM |
F.C. v. Savigny: Geschichte des Römischen Rechts im Mittelalter, 7 Bde., 21834–1851 |
Schmidt: Einf. |
Eberhard Schmidt: Einführung in die Geschichte der deutschen Strafrechtspflege, 31965 |
Schmollers Jahrb. |
Schmollers Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich |
v. Schulte: Gesch. |
J.F. v. Schulte: Geschichte der Quellen und Literatur des canonischen Rechts, 3 Bde., 1875–1880 |
Sinzheimer: JK |
H. Sinzheimer: Jüdische Klassiker der deutschen Rechtswissenschaft, 21953 |
StaatsRL |
P. Häberle u.a. (Hrsg.): Staatsrechtslehrer des 20. Jh.s, 2015 |
StGB |
Strafgesetzbuch (Deutschland) von 1871 |
StGra |
Studia Gratiana |
Stintzing-Landsberg: GdtRW |
R. v. Stintzing: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft, 1. Abt. 1880, 2. Abt. 1884, 3. Abt. von E. Landsberg: 1. Halbband 1898, 2. Halbband 1910 |
StL |
Staatslexikon der Görres-Gesellschaft, 71985ff. |
Stolleis: Gesch. |
M. Stolleis: Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, I 1988, II 1992, III 1999, IV 2012 |
TRE |
Theologische Realenzyklopädie |
TRG |
Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis |
unv. |
unverändert(er) |
Wesenberg: PRG |
G. Wesenberg: Neuere deutsche Privatrechtsgeschichte im Rahmen der europäischen Rechtsentwicklung, 41985 bearbeitet von G. Wesener |
WGGB |
Bürgerliches Gesetzbuch für Westgalizien von 1797 |
Wieacker: PRG |
F. Wieacker: Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 21967 |
Wolf: Rechtsdenker |
Erik Wolf: Große Rechtsdenker der deutschen Geistesgeschichte, 41963 |
ZEuP |
Zeitschrift für europäisches Privatrecht |
ZevKR |
Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht |
ZGB |
Schweizerisches Zivilgesetzbuch von 1907 |
ZGE |
Zeitschrift für geistiges Eigentum |
ZhF |
Zeitschrift für historische Forschung |
ZHR |
Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht |
ZNR |
Zeitschrift für neuere Rechtsgeschichte |
ZRG |
Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, GA = Germanistische Abteilung KA = Kanonistische Abteilung RA = Romanistische Abteilung |
ZStrW |
Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft |
ZStW |
Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft |
ZZP |
Zeitschrift für Zivilprozeß |
[Zum Inhalt]
|1|Einleitung
I. Von der Rezeption bis zum Ausgang der Aufklärung
Das Recht ist so alt wie die menschlichen Gemeinschaften. Viel weniger weit zurück reichen unsere Möglichkeiten, das Wirken einzelner Persönlichkeiten im Dienste des Rechts, wie es dieses Buch für Deutschland im europäischen Kontext darstellen will, quellenmäßig einzufangen.
Das mittelalterliche Recht, seiner Natur nach ungeschriebenes, mündlich überliefertes Gewohnheitsrecht, allenfalls einmal in Statuten für einen örtlich und sachlich eng begrenzten Bereich festgelegt oder in Privilegien, d.h. subjektiven Vorrechten für Einzelpersonen oder Korporationen, sich niederschlagend, bot schon seiner Art nach kaum einen Ansatz zu schöpferischer Gestaltung. Erst als mit den Rechtsspiegeln die Brücke zum geschriebenen Recht geschlagen wird, vermag sich in diesen noch privaten Rechtsaufzeichnungen das Ingenium ihrer Autoren niederzuschlagen und Einfluß auf die Rechtsentwicklung zu gewinnen. Solche Aufzeichnungen des jeweiligen Landesrechts entstehen im 12. und 13. Jahrhundert an vielen Stellen in Europa. In Deutschland fixiert → Eike von Repgow Eike von Repgow (zw. 1180 u. 1190 – nach 1232) im „Sachsenspiegel“ das Land- und Lehnrecht, in England stellen → Glanville Glanville, Ranulf de (1120/30–1190) und → Bracton Bracton, Henry de (1200/1210–1268) das „common law“ dar. Bahnbrechend für das kanonische Recht wird die Sammlung und Systematisierung der kirchlichen Rechtsquellen durch → Gratian Gratian (Ende 11. Jh. – um 1150).
Darüber hinaus schaffen die Wiederentdeckung der Digesten im 11. Jahrhundert und ein verändertes politisches und kulturelles Klima die Voraussetzungen für eine gemeineuropäische Rechtswissenschaft. Kurz nach 1100 beginnt in Bologna → Irnerius Irnerius (vor 1100–1125) mit Vorlesungen über die Digesten, das Kernstück des justinianischen „corpus iuris“. Einen Höhepunkt erreicht die von ihm begründete Schule der „Glossatoren“, die ihre Aufgabe darin sah, das römische Recht durch Worterklärungen, Verweise, Auflösung von Widersprüchen usw. glossierend zu erschließen, in → Azo Azo (vor 1190–1220), ihren Abschluß findet sie in der „Glossa ordinaria“ des → Accursius Accursius (um 1185–1263). Auf dieser Grundlage wirkten die italienischen und mehr und mehr auch die französischen Juristen des 14. und 15. Jahrhunderts – früher als „Postglossatoren“, heute meistens (im Hinblick auf die von ihnen bevorzugte Literaturgattung) als „Kommentatoren“ bezeichnet – auch zunehmend auf die Praxis ein. Ihre bedeutendsten Vertreter sind → Bartolus Bartolus de Saxoferrato (1313/14–1357) und → Baldus Baldus de Ubaldis (1319/27–1400).
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