Paul Strohmaier - Tauche tiefer, wenn du schon im Fettnäpfchen schwimmst

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Tauche tiefer, wenn du schon im Fettnäpfchen schwimmst: краткое содержание, описание и аннотация

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Klaus' verzweifelte (Ver-)Suche nach dem «ersten Mal» sind ebenso drollig wie vergeblich. Es ist aber auch verflixt: Immer, wenn er glaubt, ganz «nah dran» zu sein, kommt irgendetwas dazwischen! Gut, dass sein bester Freund Rick auf diesem Gebiet ein wahrer Kenner ist und ihm stets mit Rat und Tat zur Seite steht. Und dann der Paukenschlag: Nach einem äußerst turbulenten gemeinsamen Sommerurlaub auf der griechischen Insel Kreta ereignet sich etwas, womit niemand gerechnet hätte. Die Welt steht Kopf! Und die beiden jungen Männer begreifen ein für alle Mal, dass sich das Wesentliche oberhalb der Gürtellinie abspielt …
Ein ebenso humorvoller wie herzerwärmender Roman über die wichtigste Sache der Welt!

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Impressum 2 Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. © 2021 novum publishing ISBN Printausgabe: 978-3-99107-513-4 ISBN e-book: 978-3-99107-514-1 Lektorat: Alexandra Eryiğit-Klos Umschlagfoto: Ernest Akayeu | Dreamstime.com Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh www.novumverlag.com

Kapitel 1 3

Kapitel 2 22

Kapitel 3 70

Kapitel 4 156

Kapitel 5 244

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2021 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99107-513-4

ISBN e-book: 978-3-99107-514-1

Lektorat: Alexandra Eryiğit-Klos

Umschlagfoto: Ernest Akayeu | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Kapitel 1

„Heute Abend wird es passieren!“, sagte ich euphorisch zu Rick, der am anderen Ende der Leitung den Coach gab und mich begeistert anfeuerte. „Ja, das ist die richtige Einstellung! So muss es sein! So wird das was!“ „Ja, genau so ist es!“, rief ich mir selbst zu.

„Und mit wem?“, fragte er sachlich. „Na ja, ich hab da mehrere zur Auswahl. Nadja, Sabrina, Tanja oder die kleine, süße Nicole.“ „Sehr gut, ich spüre, dass das dein Abend ist. Lass ihn dir nicht nehmen. Du wirst ihn verwandeln, du wirst den Elfmeter endlich in die Maschen setzen!“ Rick war wirklich gut als Motivator, er wusste nämlich, wovon er sprach. Er war der Meister, der Goalgetter, er hatte mit seinen fünfundzwanzig Jahren schon mehr Frauen vernascht, als ich Bier getrunken hatte, behauptete er zumindest. Ich dagegen war immer nur der Vorbereiter gewesen, nur derjenige, der zwar tolle Pässe spielte, aber nie einen Ball ins Netz brachte, der immer eine wirklich gute Vorbereitung hatte, aber in der Meisterschaft kein Bein auf den Platz bekam.

Ich war immer der gewesen, der beim Aufwärmen jeden Aufschlag, auch den zweiten, so platzierte, dass nicht mal Michael Chang ihn erwischt hätte, aber im Match, wenn es wirklich drauf ankam, dann machte ich Doppelfehler ohne Ende, dann war auch jeder zweite Aufschlag knapp über der Linie.

Aber das würde sich heute ändern. Heute Abend würde das ein für alle Mal vorbei sein.

In den letzten Monaten habe ich mich nämlich akribisch darauf vorbereitet, mir sämtliche „Wünsch dir das“-Bücher gekauft, was ich Rick nie verraten würde, und mir einen Plan erstellt, wie der Abend ablaufen würde. Ich habe die Tipps in den Büchern verwendet und mich geistig vollkommen auf dieses Ereignis eingestellt, meine Gedanken darauf fokussiert, mir vorgestellt, wie ich auf der Einweihung des neuen Agenturbüros erscheinen werde, wie mich die Frauen anstarren, wie ich locker, lässig und cool an ihnen vorbeischlendere, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Wie Daniel Craig oder noch besser. Diesen Film habe ich in den letzten Wochen Hunderte Male vor meinem geistigen Auge vorüberziehen lassen, und in wenigen Stunden würde er Wirklichkeit werden, das war mir sonnenklar. Das konnte gar nicht anders sein.

Voller Vorfreude legte ich die alte „Kauf mich!“-Scheibe der Toten Hosen in den CD-Player, stutzte dann kurz – nein, mit tote Hose ist es heute vorbei, ich brauchte was anderes. Metallica? „Die sind zu wild, aber Bon Jovi geht, auf Bon Jovi stehen sie alle, die passen haargenau zu meinem neuen Image.“

Während die New-Jersey-Rocker mit „It’s My Life“ losknallten, suchte ich erst mal in aller Ruhe meine Garderobe für den heutigen Abend zusammen. Das dauerte nicht lange, da ich schon ganz genau wusste, was Eindruck schindete. Ich legte vorsichtig meinen hellbraunen Anzug, den ich für die Hochzeit meiner Schwester Doris gekauft und der bei allen Damen dort eine bleibende Wirkung hinterlassen hatte – Doris’ Mann hatte mir das oftmals bestätigt –, aufs Bett, dazu ein schwarzes Hemd und eine schwarze Krawatte. Dezent, aber doch beeindruckend.

Danach packte ich meinen Koffer, denn morgen am Vormittag begann der dreiwöchige, wohlverdiente Sommerurlaub, der Rick und mich auf die Insel Kreta führen sollte. Der heutige Knallerabend und dann noch drei Wochen Kreta, das konnte sich sehen lassen. „Und nach dem heutigen Erfolgserlebnis wird Kreta mit Rick ein Kindergeburtstag. Mal sehen, wer da mehr abbekommt. Dem werd’ ich mal schön die Show stehlen.“ Ich grinste überlegen.

Es war jetzt vier, erst um sechs sollte es losgehen. Da war noch genügend Zeit.

Fünf Minuten später hatte ich sämtliche Fernsehzeitschriften durchgeblättert und meine Nervosität war doch ein wenig gestiegen. Zwei Stunden, was sollte ich in den nächsten zwei Stunden machen? Gute Frage!

Bier trinken? Nicht gut, weil ein zu frühes alkoholisches Stadium meine Pläne zunichtemachen könnte. Onanieren? Verlockend, sehr verlockend, aber ich wollte ja nicht so enden wie der Typ in „Verrückt nach Mary“. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob ich dann am Abend noch voll funktionstüchtig wäre. Ob ich Rick anrufen sollte?

Das Handy hatte ich schon in der Hand … Aber ich würde doch nicht wegen jedem Scheiß Rick fragen!

Nach einem kurzen Zögern machte ich es mir auf dem Bett bequem und begann mein altbekanntes Tagewerk. Aber irgendwie wollte es nicht hinhauen. Ich kam mir vor wie beim Leichtathletiktraining mit zwölf, als der Trainer immer von Tempohärte sprach, was ich nie wirklich verstanden hatte. Tempo wäre nun überhaupt kein Problem gewesen, aber die Härte. Nachdem ich es einige Sekunden weiter versuchte, setzte ich mich doch sehr erschrocken auf. Das kannte ich bislang gar nicht!

Vor meinem geistigen Auge sah ich mich schon jetzt, mit fünfundzwanzig, in der Praxis von Dr. Hirsch, meinem Hausarzt, sitzen und flennend um Viagra bitten. Dr. Hirsch würde wie damals, als er mir im Alter von fünf Röteln diagnostizierte, was in seinen schwarzen Vollbart nuscheln, freundlich grüßen und mich dann mit der Sprechstundenhilfe allein lassen. „Würdest du dich bitte frei machen …?“, sagte die mitleidig. Kalter Schweiß drang aus meinen Poren. Was, wenn ich mich zu sehr auf diesen Abend konzentriert und dabei das wichtigste Werkzeug vergessen hatte?

Rick musste helfen. Hastig wählte ich seine Nummer, aber der Idiot ging nicht ran. „Verdammt! Habe ich wirklich mal ein Problem, hebt er nicht ab!“, knurrte ich.

Im selben Moment kam mir die rettende Idee – das Internet. Dort findet Mann alles, was Mann will. Während der Laptop hochfuhr, versuchte ich noch einmal Rick zu erreichen. Vergeblich. Dieser Mistkerl! Wenn es darum ging, an irgendwelchen Tresen, in dunklen Bars und Diskotheken Mädels abzuschleppen, dann war er immer voll da. Wenn er mir mit Inbrunst seine Aufrisssprüche wie „Hallo! Servus, bin der Rick, komm mit mir, kriegst ’nen guten … Schnaps!“ oder „Guten Abend, ich hab’ eine tolle neue Matratze zu Hause!“ (angeblich seine kürzeste, erfolgreiche Anmache, die nicht einmal fünf Sekunden dauerte) vorspielte, hörte ich ihm zu und applaudierte höflich, aber wo war er jetzt, wenn ich ihn mal brauchte?

Was sollte ich nun tun? Sollte ich jetzt im Chat nach einer Gespielin suchen oder doch wieder einmal die wunderbar nicht jugendfreien Seiten des weltweiten Netzes begutachten? Wie wär’s denn mit beidem gleichzeitig? Das würde doch definitiv Zeit sparen, von der ich ohnehin nicht mehr allzu viel hatte. Ich öffnete parallel meine bevorzugte Chatseite und eine Homepage der Erotik- und Sexgöttinnen.

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