Norbert Nicoll - Adieu, Wachstum!

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Die «Grenzen des Wachstums» wurden 1972 zu dem Umweltbuch des 20. Jahrhunderts. Wo stehen wir heute? Norbert Nicoll liefert eine reichhaltige, kritische Darstellung der kapitalistischen Wachstumsidee. Er macht anschaulich, wie diese historisch entstanden ist, wie sie einen kleinen Teil Privilegierter reich gemacht hat und uns nun in eine Klima-, Energie- und Ressourcenkrise führt. In einer Tour de Force bringt er uns Fakten aus Ökologie, Ökonomie, Soziologie, Geologie, Geschichts- und Politikwissenschaft nahe. Er gewinnt daraus zugleich Ansätze für eine nachhaltige und menschenfreundliche Metamorphose der Wachstumsidee und macht plausibel: Wachstum und Wohlstand können und müssen entkoppelt werden, um unseren Planeten zukunftsfähig zu machen.

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Die urbane Revolution

Und noch eine sehr grundlegende Entwicklung hat ihren Ursprung in der Jungsteinzeit. Heute leben mehr als 50 Prozent der Menschen in Städten, man spricht von Urbanisierung. Durch die damaligen Umwälzungen in der Lebensweise entstanden zuerst kleine Dörfer. Aus manchen kleinen Dörfern wurden größere Dörfer, und aus manchen größeren Dörfern wurden Städte. Aber natürlich nur dann, wenn es dauerhafte landwirtschaftliche Überschüsse gab, die die Versorgung einer nicht landwirtschaftlich tätigen Stadtbevölkerung ermöglichten.

Wer über Überschüsse verfügte, konnte diese auch verkaufen. So entstand der Handel, für den die Städte immer wichtiger werden sollten. Gehandelt wurde erst im kleinen Rahmen, heute im ganz großen. Stichwort: Globalisierung. Darauf werden wir noch zu sprechen kommen …

Städte verstärkten die Tendenzen zur Spezialisierung und zur Ungleichheit. Letztere ist auch das Ergebnis spezialisierter Rollen in der Gesellschaft, die in unterschiedlichen Zugängen zu Ressourcen kodifiziert werden. Spezialisierung beschränkt sich natürlich nicht auf Städte. Schamanen und spezialisierte Handwerker gab es auch in Dörfern. Aber Städte bieten noch einmal sehr viel mehr Möglichkeiten der Spezialisierung. 194Und: Städte sind auch Treibhäuser für Wettbewerb. Konkurrenz um Status und knappe Ressourcen stellt sich dort viel einfacher ein als auf dem Dorf. 195

Ein anderes Verhältnis zur Natur

Die landwirtschaftliche Revolution ging einher mit einer religiösen. Nach heutigem Kenntnisstand waren die Jäger und Sammler Animisten. Letztere glauben, dass alles in der Natur beseelt ist. Alles lebt, alles ist vernetzt. Und folglich verdient jedes Ding im Kosmos Ehrfurcht. Die Menschen jagten wild lebende Tiere und wild wachsende Pflanzen, die vermutlich von ihnen als ebenbürtige Wesen betrachtet wurden. Anders formuliert: Die Wildbeuter jagten zwar Tiere, doch sie dürften ihre Jagdobjekte nicht als minderwertige Wesen gesehen haben. Sesshafte Bauern lebten dagegen davon, Tiere und Pflanzen zu besitzen und zu manipulieren. Die Vorstellung einer Gleichrangigkeit verschwand allmählich. Die einst ebenbürtigen spirituellen Partner verkamen zu stummen Besitzgütern. 196

Der Kulturphilosoph Thomas Liebsch ist überzeugt: Mit der Landwirtschaft und der Sesshaftigkeit begann die Durchsetzung einer Zerstörungs- und Ausbeutungslogik. Liebsch wörtlich: »Diese Bewirtschaftungslogik macht die Natur zum Nutzgegenstand des Menschen, zu seiner Ertrag bringenden Ressource, zum Ausbeutungsobjekt schlechthin.« 197Die ehemals vertrauensvolle Mensch-Natur-Beziehung sei zerstört worden, von nun an seien Mensch und Natur Gegner. 198

Die erste Energierevolution der Geschichte

Betrachten wir nun die Neolithische Revolution aus einer energetischen Perspektive. Der tägliche Energieverbrauch eines Menschen hat sich seit der Neolithischen Revolution mehr als verhundertfacht, 199man kann sie getrost als erste Energierevolution der Geschichte bezeichnen. Vorher verfügten die Menschen nur über menschliche Muskelenergie. Nun treten zwei weitere Energieformen daneben: Der Mensch stellt die Energie domestizierter Tiere in seinen Dienst und nutzt systematisch durch Ackerbau pflanzliche Energie.

Nahrung ist aus biologischer Sicht nichts anderes als Energie. Gesellschaften lassen sich am besten nach der Art und Weise klassifizieren, wie sie ihre Nahrung beschaffen. Ganz grob kann man drei Energieregime unterscheiden: Jäger und Sammler, Agrargesellschaften und Industriegesellschaften. Die Neolithische Revolution stellt den Übergang vom ersten zum zweiten Energieregime dar.

Der Energieinput von Jägern und Sammlern beruhte ausschließlich auf Biomasse. Sie nahmen, was die Natur ihnen gab – ohne gezielte Steuerung. Agrargesellschaften greifen bewusst und geplant in die Ökosysteme ein. Die Energieflüsse werden so gesteuert, dass sie entweder der menschlichen Ernährung oder der Ernährung der Nutztiere dienen.

Um einen Menschen nur durch die Jagd zu ernähren, war eine Fläche von etwa 1 Quadratkilometer Land erforderlich. Bei der Bewirtschaftung eines solchen Gebietes konnten durch die Viehzucht sieben Menschen und durch Ackerbau bis zu 100 Menschen ernährt werden. 200

Der Sozialphilosoph Ivan Illich hat schon vor Jahrzehnten die Ansicht vertreten, dass die Ungleichheit in Gesellschaften mit zunehmendem Energiefluss zunimmt. Nur wenn eine Gesellschaft den Energiefluss ihrer mächtigsten bzw. reichsten Bürger beschränke, könnten soziale Beziehungen ermöglicht werden, die sich durch ein hohes Maß an Gerechtigkeit auszeichneten. Jäger- und Sammlergesellschaften hatten nur wenig Energie zur Verfügung und waren aus heutiger Sicht, wie schon dargelegt wurde, egalitär. 201

Ohne die landwirtschaftlichen Überschüsse seit der Neolithischen Revolution hätten spezialisierte Berufsgruppen nicht entstehen können. Weil Ackerbau und Viehzucht ein Surplus erbrachten, konnte ein ganzes Heer von Priestern, Soldaten und Beamten ernährt werden. 202

Doch Agrargesellschaften sind in ihrem materiellen Wachstum systembedingt begrenzt. Als solarenergetische Regimes sind sie von der Fläche abhängig, von der Energie geerntet werden kann. Deshalb besitzen sie nur vier Möglichkeiten, ihre Wachstumsgrenzen auszudehnen. Erstens: Sie können sich räumlich erweitern, also noch ungenutzte Flächen in Beschlag nehmen und neue Räume kolonisieren. Früher oder später stoßen sie jedoch auf geographische oder politische Grenzen. Zweitens: Sie können Imperien bilden und Raubzüge unternehmen. Drittens: Sie können (Fern-)Handel betreiben und so an Ressourcen aus anderen Regionen kommen. Und schließlich können sie viertens versuchen, den Wirkungsgrad der Energienutzung zu verbessern – das ist die schon erwähnte Intensivierung. Unter agrarischen Bedingungen bedeutet Intensivierung, dass die Produktivität der Landwirtschaft, also konkret die Biomasseproduktion, verbessert wird. Hierbei jedoch stößt jedes Agrarsystem früher oder später auf einen abnehmenden Grenzertrag. 203

Das Gesetz vom abnehmenden Grenzertrag

Der Begriff abnehmender Grenzertrag ist wichtig. In der Volkswirtschaftslehre ist das Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs (auch bekannt als Ertragsgesetz) ähnlich grundlegend wie die Gesetze der Gravitation in der Physik. Studenten der Volkswirtschaftslehre lernen es üblicherweise im ersten Semester ihres Studiums kennen. Die Aussage des Ertragsgesetzes ist schlicht, dass es eine Maximalgrenze für den Ertrag gibt. Anfänglich bringt der Input von Produktionsfaktoren sehr viel, dann aber immer weniger. Jeder zusätzliche Input führt zu einem immer geringeren zusätzlichen Ertrag – eben zu den schon angeführten abnehmenden Grenzerträgen.

Man stelle sich beispielsweise ein Kartoffelfeld einer bestimmten Größe vor, das nur von Menschen beackert wird. Eine Arbeitskraft, die das Feld bestellt, wird schon ansehnliche Erträge vorzeigen können. Eine zweite Arbeitskraft bringt einen deutlichen Zuwachs an Ernte. Bei der dritten Person, die auf dem Kartoffelacker arbeitet, fällt der Zuwachs auch noch erheblich aus. Die Zuwächse werden allerdings mit jeder zusätzlichen Person auf dem Acker immer kleiner. Irgendwann sinken mit einer zusätzlichen Person die Erträge, weil Pflanzen zum Beispiel durch die zu große Zahl der Menschen zertrampelt werden.

Abbildung 21 Das Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs Die agrarische - фото 21

Abbildung 21: Das Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs

Die agrarische Produktionsweise sitzt also strukturell in der Falle. Jeder Erfolg mindert die Chancen eines künftigen Erfolgs, so dass das System einem zähen stationären Zustand zustrebt. Je »reifer« eine Agrargesellschaft ist, d. h. je höher die erreichte Produktivität, desto schwieriger wird es, weitere Wachstumsprozesse zu ermöglichen. 204Erst die Industrialisierung durchschlug diesen gordischen Knoten. Dazu später mehr.

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