Norbert Nicoll - Adieu, Wachstum!

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Die «Grenzen des Wachstums» wurden 1972 zu dem Umweltbuch des 20. Jahrhunderts. Wo stehen wir heute? Norbert Nicoll liefert eine reichhaltige, kritische Darstellung der kapitalistischen Wachstumsidee. Er macht anschaulich, wie diese historisch entstanden ist, wie sie einen kleinen Teil Privilegierter reich gemacht hat und uns nun in eine Klima-, Energie- und Ressourcenkrise führt. In einer Tour de Force bringt er uns Fakten aus Ökologie, Ökonomie, Soziologie, Geologie, Geschichts- und Politikwissenschaft nahe. Er gewinnt daraus zugleich Ansätze für eine nachhaltige und menschenfreundliche Metamorphose der Wachstumsidee und macht plausibel: Wachstum und Wohlstand können und müssen entkoppelt werden, um unseren Planeten zukunftsfähig zu machen.

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Die Menschheitsgeschichte im engeren Sinne beginnt mit dem Erscheinen des Homo sapiens. Dieser betrat die Weltbühne vor rund 300.000 Jahren. 158

In der Geschichtsforschung geht man von mehreren Auswanderungswellen aus (»Out-of-Africa«). Die erste Welle fand vor 1,8 Millionen Jahren statt und führte zur Auswanderung des Homo erectus aus Afrika. Der Homo erectus war größer als der Homo habilis und stellte fein bearbeitete Faustkeile her.

In Europa entwickelte sich aus dem ausgewanderten Homo erectus der Neandertaler. Später, ab etwa 200.000 vor Christus, machte sich der Homo sapiens auf, um die restliche Welt zu besiedeln. Lange Zeit glaubte die Wissenschaft an eine große Auswanderungsbewegung aus Afrika, doch diese These ist inzwischen hinfällig. Neue Forschungsergebnisse deuten auf mehrere Wellen hin.

Die menschliche Frühgeschichte ist geprägt von mehreren Zäsuren. Der erste Wendepunkt war die Kontrolle über das Feuer vor mehr als einer Million Jahren. Wenn man so will, dann liegt hier der Startpunkt für das Anthropozän und die heutige »Zivilisation der Verbrennung« (Pierre Rabhi). 159Nur die Menschen beherrschten das Feuer. Dieses Monopol verschaffte ihnen einen Vorteil gegenüber allen anderen Spezies. Gefährliche Tiere konnten, besonders nachts, auf Distanz gehalten werden. Die Wärme des Feuers ermöglichte es den Menschen, auch in unwirtlichen Gegenden leben zu können. Wälder konnten brandgerodet und Nahrungsmittel gekocht werden. Der Speiseplan der Menschen verabschiedete sich von reinen vegetarischen Speisen und wurde breiter. Das begünstigte das Gehirnwachstum, was die Fähigkeiten unserer Vorfahren steigerte. 160Zudem sparte der Mensch durch das Kochen Zeit und Energie. Während Schimpansen fünf Stunden am Tag damit verbrachten, auf ihrer Rohkost herumzukauen, reichte den Menschen mit ihren gekochten Mahlzeiten eine Stunde. Sie kamen im Laufe der Zeit mit kleineren Zähnen und kürzeren Därmen aus. Letztere waren eine tolle Energiesparmaßnahme. Lange Därme verbrauchen ähnlich viel Energie wie große Gehirne. 161

Der zweite Wendepunkt war die Entwicklung der Sprache. Dieser Prozess dauerte wahrscheinlich Tausende Jahre. Möglicherweise wurde er entscheidend begünstigt durch das Wachstum des menschlichen Gehirns infolge der Beherrschung des Feuers.

Wie wir heute wissen, veränderte die Sprache die Struktur unseres Gehirns.

Vor etwa 70.000 Jahren machte der Homo sapiens große Fortschritte in seiner Sprachkompetenz, viele Forscher vermuten eine Genmutation als Ursache. Die Sprache befähigte die Menschen zu abstraktem Denken. Sie war eine Bewusstseinsrevolution und leitete die kulturelle wie auch die religiöse Entwicklung des Homo sapiens ein. 162Die Sprache machte es möglich, dass Menschen ihre Handlungen über Raum und Zeit koordinieren konnten. Damit katapultierte sich der Mensch an die Spitze aller Lebewesen. Mit Sprache lassen sich aber nicht nur Informationen über Beutetiere oder Gefahren weitergeben. Sprache versetzt Menschen auch in die Lage, sich über Sachverhalte auszutauschen, die es gar nicht gibt. Menschen können sich Dinge ausmalen – und sich diese Dinge gemeinsam vorstellen. Die Schöpfungsgeschichte der Bibel, das ägyptische Totengericht oder die kommunistische Utopie eines Karl Marx sind nur drei besonders prominente Beispiele. Mythen und Religionen verliehen dem Menschen die Fähigkeit, flexibel und in großen Gruppen zusammenzuarbeiten. Affen, die engsten Verwandten des Menschen, agieren in relativ kleinen Gruppen. Menschen können dank der Sprache mit unzähligen wildfremden Menschen kooperieren, wenn diese die gleichen Überzeugungen teilen. Jede großangelegte menschliche Unternehmung, ob der Bau einer Kathedrale oder ein Kreuzzug, ist fest in gemeinsamen Geschichten verwurzelt. 163Solche Geschichten sind auch die Vorstellungen von Fortschritt und Wachstum, die uns noch beschäftigen werden.

In der Jungsteinzeit ereignete sich eine dritte Zäsur: die Neolithische Revolution. Der Mensch war bis dahin und damit die längste Zeit in der Menschheitsgeschichte ein nomadisierender Jäger und Sammler gewesen. Zwar ist es schwierig, ein genaues Datum für den Beginn dieser ersten Lebens- und Wirtschaftsweise zu finden. Ganz grob lässt sich feststellen, dass man schon vor mehr als zwei Millionen Jahren auf Jäger- und Sammlergesellschaften treffen konnte. Diese Gesellschaften waren aus einer universalgeschichtlichen Perspektive sehr erfolgreich. Jäger und Sammler kamen auch mit widrigen Umweltbedingungen zurecht. Sie vermochten sehr unterschiedliche ökologische Nischen zu besetzen, von der Steppe und Savanne über Waldgebiete und Wüsten. 164

Jäger und Sammler lebten von dem, was sie in der Natur vorfanden. Da sie keine unbefriedigten materiellen Bedürfnisse kannten, wäre es ihnen nie in den Sinn gekommen, mittels mühsamer Arbeit irgendetwas erwirtschaften oder produzieren zu müssen. Das unersättliche Streben nach »immer mehr«, wie es heute dem Menschen zugeschrieben wird, gab es damals noch nicht. Jäger- und Sammlergesellschaften waren echte, nachhaltige »Nullwachstumsgesellschaften«. 165

Die Neolithische Revolution vor etwa 11.000 Jahren veränderte praktisch alles: Die Menschen wurden sesshaft. Die Jäger und Sammler entwickelten sich zu Ackerbauern und Viehzüchtern, die nun von statt mit der Natur lebten. Im Laufe der Zeit – und in Verbindung mit vielen weiteren Erfindungen, die die Produktivität der Landwirtschaft weiter steigerten – nahm die Bevölkerung um mindestens das Hundertfache zu. Vor der Erfindung der Landwirtschaft lebten vier bis acht Millionen Menschen auf der Erde, im Jahr 1760 – etwa zu Beginn der Industriellen Revolution in England – waren es rund 800 Millionen. Das bedeutet, dass der Anteil des Menschen an den Energie- und Stoffflüssen des Ökosystems Erde ebenfalls mindestens um das Hundertfache zunahm. 166

Umwälzungen in allen Bereichen

Der Übergang zur Landwirtschaft erfolgte in verschiedenen Zentren unabhängig voneinander: zunächst im Fruchtbaren Halbmond, d. h. im Gebiet des heutigen Israel, Libanon, Palästina, Syrien und Irak. Dort bauten die Menschen Weizen und Gerste an. Doch auch in anderen Gegenden vollzog sich der gleiche Prozess, so in Südostasien (Reis), China (Hirse), Mittelamerika (Mais) und Peru (Kartoffeln, Maniok). 167

In diesen Gebieten herrschten vergleichsweise gute Umwelt- und Klimabedingungen. Von diesen genannten Hotspots breiteten sich die neuen Praktiken im Umgang mit der Natur auf die ganze Welt aus. Dieser Evolutionsprozess vollzog sich sehr langsam – es brauchte Tausende Jahre. Wesentlich für diesen Prozess waren Neugier und der Drang zum Optimieren. Ohne das Experimentieren mit Wildtieren und Pflanzen hätte es diese große Wende in der menschlichen Geschichte nicht gegeben.

Doch alles der Reihe nach … Die Frage, wie die Steinzeit und die Neolithische Revolution zu bewerten sind, spaltet die Anthropologen bis heute. »Der Übergang zum Ackerbau könnte der größte Fehler in der menschlichen Geschichte gewesen sein – oder das wichtigste Ereignis«, schrieb der Geograph Jared Diamond 1987 in einem legendären Aufsatz. 168

Vieles ist umstritten. So zum Beispiel die Lebensqualität in der Steinzeit. Manche Forscher betonen, die Menschen in der Steinzeit hätten überaus selbstbestimmt gelebt. Das Leben als Jäger und Sammler sei ein recht angenehmes gewesen, die Menschen seien gesünder gewesen und hätten nur wenige Stunden arbeiten müssen. 169Es habe wenig festgefahrene Routine gegeben. 170Und diese Lebensform sei nachhaltig gewesen, solange die Menschen es geschafft hätten, ihre Bevölkerungsdichte stabil zu halten. Altenmord (Gerontozid), aber besonders Kindesmord (Infantizid) seien gängige Praktiken gewesen, um dieses Ziel zu erreichen. 171

Andere Wissenschaftler widersprechen in allen Punkten und meinen, das Gegenteil sei richtig. Die Erfindung der Landwirtschaft habe das Leben der Menschen klar verbessert. Mehr Lebensmittelsicherheit, mehr Gesundheit und letzten Endes soziale, wirtschaftliche, politische und kulturelle Entwicklung habe diese große Transformation gebracht.

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