(dt.: Abhalten, Abraten)
Name der unabhängigen Abschreckungsdoktrin Frankreichs, des »faible au fort« , d. h. des »Schwachen gegen den Starken«. Durch mit im Umfang begrenztem Potenzial an Nuklearwaffen soll ein potenzieller Angreifer so abgeschreckt werden, dass er einen Angriff unterlässt. Dabei ist das vorhandene Nuklearpotenzial zur Zweitschlagfähigkeit geeignet. Es zielt auf die Zerstörung der Bevölkerungszentren ( Counter City ) als » ultima ratio« . Drittstaatensysteme; Force de Frappe
Bezeichnung im Disziplinarrecht (Wehrdisziplinarordnung, § 23) für die Befugnis eines Disziplinarvorgesetzten, Disziplinarmaßnahmen im Rahmen der Ahndung von Dienstvergehen auszusprechen. Die ~ ist als nicht übertragbare Befugnis an die Dienststellung eines Vorgesetzten gekoppelt und im Hinblick auf die verhängbaren Disziplinarmaßnahmen nach der Dienststellung des Vorgesetzten abgestuft.
Militärischer Großverband unterschiedlicher Stärke (Größenordnung 10.000–15.000), dem im Allgemeinen mehrere Brigaden, Geschwader oder Regimenter unterstehen.
Division Schnelle Kräfte (DSK)
In der ~ sind Fallschirmjäger, Hubschrauber und das Kommando Spezialkräfte zusammengefasst. Der Stab der Division befindet sich in Stadtallendorf. Im Rahmen der niederländisch-deutschen Heereskooperation sind neben der Luftlandebrigade 1 seit dem 12. Juni 2014 auch die 11. Niederländische Luftmobile Brigade der Division Teil der ~. Cirka 2.300 niederländische und 9.500 deutsche Soldatinnen und Soldaten sind aufgrund ihrer Ausbildung und Ausrüstung als leichte Infanterie im Verbund mit den Hubschraubern schnell und flexibel verlege- und einsetzbar. Die DSK ist der Träger der Luftbeweglichkeit im niederländischen und deutschen Heer. Mit dem Kommando Spezialkräfte (KSK) ist ein einzigartiger Großverband der Division unterstellt, denn die Spezialkräfte des Heeres gelten als die am besten ausgebildeten Soldaten des Heeres.
(dt.: Heiliger Krieg)
In der islamischen Tradition das Gebot aller Muslime zum »Kampf gegen Ungläubige« oder »Bekämpfung der Ungläubigen« mit dem Ziel, die Religion des Islam und die Normen der islamischen Gesellschaft zu universaler Geltung zu bringen. Das Wort »Djihad« bedeutet wörtlich die »Anstrengung«, »Bemühung« oder das »Ringen«. Aus dem Koran direkt ist keine systematische und konsequente Theorie des Djihad ableitbar. Die Mehrheit der klassischen muslimischen Theologen und Rechtsgelehrten verstanden die Verpflichtung zum ~ im militärischen Sinne. In den Koran auslegenden Rechtsbüchern sind ausgefeilte Regeln des Verhaltens bei Beginn, während des Verlaufs und zur Beendigung der Kampfhandlungen genau festgelegt, so auch zur Behandlung der Gefangenen und besetzter Gebiete. Bis in die Gegenwart haben Führer islamischer oder arabischer Staaten zur Erreichung eigener Kriegsziele und zur stärkeren Motivierung ihrer Völker in bewaffneten Auseinandersetzungen mit Nachbarstaaten den ~ ausgerufen, so der iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeni im Golfkrieg oder der irakische Diktator Saddam Hussein gegen die von den Vereinigten Staaten von Amerika geführte Koalition im Golfkonflikt. Zur Expansion des Islam und Verteidigung seines Geltungs- und Einflussbereiches bedeutet die Teilnahme am ~ einen persönlichen Verdienst an Allah und verspricht die Aufnahme ins Paradies. Heute wird der Begriff ~ de facto von allen Anführern islamistischer Gruppierungen weltweit zur Rekrutierung von Freiwilligen zum Kampf gegen »die Ungläubigen« (USA, Israel, westliche Nationen) instrumentalisiert, vor allem um das Potenzial von Selbstmordattentätern zu vergrößern und ethische Vorbehalte gegen den Gebrauch von Gewalt auszuräumen. Gegenüber dieser Auffassung des ~ als bewaffneter Kampf oder »Heiliger Krieg« stehen Aussagen muslimischer Gelehrter und Persönlichkeiten, die auf in der Vergangenheit oft weniger beachtete Akzente des Islam hinweisen und den im Koran enthaltenen Friedenswillen des Islam hervorheben. Sie verstehen den ~ in einem mehr moralischen Sinne als »großen Einsatz« in täglichen Bemühungen um einen aufrichtigen Glauben und Wohltätigkeit.
Grundsatzerklärung, von der sich ein Staat/Staatengemeinschaften/Bündnis in ihrem politischen, ökonomischen, sozialen oder militärischen Verhalten leiten lässt. Die einer ~ zugrunde liegenden Grundsätze können sich dabei aus historischen oder ideologischen Gründen oder aus einer konkreten politischen oder geopolitischen, wirtschaftlichen oder militärischen Situation ableiten. Militärdoktrin; Grundsatzartikel »Strategie«
Psychopolitischer Begriff, der nach dem Ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik einen hohen propagandistischen Stellenwert erhielt. Er stammt angeblich von dem englischen General Maurice, der gesagt haben soll: »Was die deutsche Armee betrifft, so kann die allgemeine Ansicht in das Wort zusammengefasst werden: Sie wurde von der Zivilbevölkerung von hinten erdolcht.« Es wird auch behauptet, der Topos stamme von Sir Neill Malcolm, der General Ludendorff gegenüber geäußert habe: »You mean that you were stabbed in the back.« Der Begriff erhielt vor allem bei den deutschen Militärs eine beachtliche Popularität, weil der eigentliche Grund für die deutsche Niederlage dem psychischen Zusammenbruch der Zivilbevölkerung im Heimatgebiet zugeschrieben werden konnte. Inzwischen ist diese Legende durch die historische Forschung eindeutig widerlegt.
Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Indochina-/Vietnamkonfliktes in Südostasien entstandener, vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Dwight D. Eisenhower, geprägter Begriff. Er sagte auf einer Pressekonferenz im Januar 1954: »Wenn Sie eine Reihe Dominosteine aufstellen und den ersten umstoßen, dann kippt sehr schnell auch der letzte um.« Damit meinte der Präsident, dass bei einer Eroberung Indochinas durch die kommunistischen Vietminh ganz Südostasien in einer Kettenreaktion kommunistisch würde. Seit dieser Zeit besaß der Begriff in der Semantik des Kalten Krieges einen besonderen Stellenwert.
Im Zusammenhang mit den START-Verhandlungen ( Strategic Arms Reduction Treaty) die Festlegung einer bestimmten Zahl von Raketen, deren nukleare Gefechtsköpfe jeweils unterhalb einer 1987 in Washington festgelegten Gefechtskopfzahl reduziert werden dürfen. Dahinter stand das Bestreben, die Zahl der Trägersysteme zu vergrößern, um deren Einsatzflexibilität zu erhöhen und ihre Attraktivität als Ziel eines gegnerischen Vernichtungsschlages zu vermindern.
(engl.: Department of Peacekeeping Operations)
VN-Hauptabteilung für Friedenssicherungseinsätze
(engl.: Department of Peace Operations)
VN-Hauptabteilung für Friedensoperationen
Erlass des Bundesministers der Verteidigung (BMVg) vom 1. April 2012 für die Grundsätze zur Spitzengliederung, zu Unterstellungsverhältnissen und zur Führungsorganisation im BMVg und in der Bundeswehr.
Wesentliche Inhalte sind:
•Der Generalinspekteurs der Bundeswehr (GenInspBw) ist truppendienstlicher Vorgesetzter der Soldaten in den Streitkräften und Teil der Leitung BMVg.
•Die Inspekteure führen ihre militärischen Organisationsbereiche außerhalb des Ministeriums.
•Die Abteilungen im BMVg und die Dienststellen in der Bundeswehr werden statusübergreifend mit militärischem und zivilem Personal besetzt.
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