Mica Scholten - Die Seele im Unterzucker

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Die Seele im Unterzucker: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Leben strikt nach einem vorgegebenen Plan? Was ist schon hundertprozentig vorhersehbar in einer Welt wie dieser? Es ist jederzeit mit allem zu rechnen. Immerfort und überall. Nichts verspricht eine Garantie und ist vollkommen planbar. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Der eine trägt leichter, der andere schwerer. Wie massiv die eigenen Probleme ins Gewicht und vor allem auch ins Gemüt fallen, ist ebenfalls individuell. Die Schmerzgrenze liegt bei jedem wo anders.
Ist es eine Art der Ironie, dass die Seele nicht durchgehend auf der Höhe ist, wenn der eigene Körper zum größten Feind mutiert? Sich ununterbrochen selbst zerstört, obwohl es keinerlei Veranlassung gibt?
Alles, was ich jemals wollte, war «normal» zu sein. Aber was ist das schon? Normal …

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Viel mehr interessierten mich ab diesem Abend die Motive und Hintergründe der eigentlichen „Täter“. Was hatte diese jungen Männer dazu veranlasst, so etwas zu tun? Irgendeinen Grund muss es schließlich gegeben haben, niemand tut so etwas mal eben aus Jux und Tollerei. Also recherchierte ich weiter und fand einige sehr interessante Hintergrundfakten über die Thematik.

Ich begriff, dass es vor allem häufig sehr labile und einsame Menschen sind, welche durch radikale Fanatiker stark beeinflusst werden können. Oder auch Menschen mit einem bescheidenen Bildungsstand, welche im Grunde überhaupt nichts haben, woran sie glauben können und was ihnen Halt und Sicherheit verspricht. Und durch solche „überzeugenden Redner“ finden sie schließlich etwas, was ihnen eine neue Perspektive verschafft. Versprechen von ewiger Glückseligkeit, vielen Frauen, Liebe, einfach nur vollkommener Freiheit. Wer leicht zu überzeugen ist, wird hier schnell selbst zum „Opfer“.

Es ist jedoch falsch zu denken, dass es lediglich dumme Menschen sind, welche sich zu einer solchen „Gottesmission“ überzeugen lassen. Viele dieser „heiligen Krieger“ sind durchaus intelligent, und auch gesellschaftlich etabliert. Und trotzdem gibt es da etwas, was sie dazu bewegt, ihr Leben für „eine gute Sache“ zu opfern. Was sind die Gründe hierfür? Möglicherweise auch Depressionen oder anderweitige seelische Defizite? Es musste doch einfach mehr dahinterstecken als ein simples Versprechen auf eine wundervolle Ewigkeit, für welche es keinerlei Beweise gibt. Jeder x-beliebige Fuzzi könnte sich im Vollrausch eine solche Traumvorstellung zusammenreimen, aufschreiben und verbreiten. Und einige würden es womöglich tatsächlich glauben. Und warum? Weil sie es glauben WOLLEN! Ein besonders raffinierter Mechanismus der Seele, um sich selbst ein bisschen aufzuputschen.

Ferner beeindruckte mich damals der Mut, welchen es für ein solches Unterfangen benötigte. Auch wenn es unbeteiligten Menschen gegenüber eine absolut unverzeihliche Grausamkeit darstellt, so benötigt es auf gut Deutsch gesagt trotzdem mächtig „Eier in der Hose“, um morgens aufzustehen und zu wissen: Heute renne ich in eine Menschenmenge und sprenge mich in die Luft. Oder eben auf anderen Wegen. War hier das starke Gemeinschaftsgefühl in einer gläubigen Gruppe der ausschlaggebende Punkt? Oder konnte tatsächlich etwas dran sein an jenem Glauben? Wer saugt sich so etwas schon aus den Fingern? Wenn es wahr wäre, dann wäre dies doch eine ganz wunderbare Sache, oder nicht? Aus dieser Perspektive wären die sogenannten „Terroristen“ noch nicht einmal böse, sondern viel eher gut. Immerhin erlösten sie aus ihrer persönlichen Sichtweise diverse „Sünder“ aus ihren irdischen Ketten und beförderten sie auf direktem Wege in eine bessere Welt ohne Probleme und Sorgen. Also konnte doch nicht nur ausschließlich gnadenlose Grausamkeit dahinterstecken, oder? Wenn sie an etwas Wundervolles dieser Art glaubten …

Ich fixierte mich auf dieses spezielle Gedankengut und wollte von nun an auch unbedingt daran glauben. Ich kaufte mir ein kleines arabisches Wörterbuch, lernte einige Schriftzeichen, Wörter und Gebete. Jeden Tag betete ich von nun an fünfmal täglich Richtung Mekka. Es war gar nicht so einfach, sämtliche Wörter und Sätze auf Arabisch auswendig zu lernen, von welchen ich die Hälfte überhaupt nicht verstand und sie einfach nur herunterleierte. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass es für jeden Buchstaben im arabischen Alphabet mehrere Schreibweisen am Satzanfang, am Satzende und in der Mitte gab. Anfangs noch heimlich, später dann auch ganz offen vor meinen Eltern. Da ich ab diesem Zeitpunkt konsequent auf den Genuss von Schweinefleisch verzichtete, konnte ich es ohnehin nicht mehr verheimlichen. Meine Mutter war sämtliche Spinnereien von mir gewöhnt und ließ mich mit dem Thema weitestgehend in Ruhe. Sie respektierte meinen Wunsch, kein Schweinefleisch mehr zu essen und kaufte Hähnchen oder Pute.

Mein Vater machte sich über meine neue Überzeugung wiederholt lustig. Immer wenn ich „betete“, äffte er mich nach und lachte mich aus. Aber ich machte mir nichts daraus und blieb dabei. Ihm war es nicht recht, dass er beim Kochen nun kein Schweinefleisch mehr verwenden durfte, hielt sich aber mir zuliebe daran. Und von meinen Großeltern müssen wir gar nicht erst anfangen. Sie verstanden mich in jenem Punkt ganz und gar nicht und verurteilten meine Entscheidung. Was sollten denn nur wieder die anderen denken, wenn ich schon wieder aus der Reihe tanze?

Mein Vater war der Einzige, welchem ich erzählte, warum ich denn neuerdings auch gerne Moslem werden wollte. Ganz einfach aus dem Grunde, weil ich etwas mit meinen neuen „Vorbildern“ gemeinsam haben wollte. Und weil ich es damals im Inneren für das Richtige hielt. Es fühlte sich gut an, dass ich etwas gefunden hatte, an das ich mit voller Überzeugung glauben konnte. Ob es nun das war, was man wirklich glauben SOLLTE, ist natürlich etwas fragwürdig.

An seinem Rechner recherchierte ich ungeniert weiter, druckte mir zwei Bilder meiner damaligen „Idole“ aus, von welchen ich eines ständig bei mir trug. Ich bestellte mir eine Dokumentation auf DVD aus den USA, welche es in Deutschland nicht zu erwerben gab. Unser DVD-Player wollte jene DVD zunächst gar nicht abspielen, da sie einen anderen Ländercode integriert hatte. Ich recherchierte im Internet, wie man den Player mit einem Zahlencode hacken konnte, um die Dokumentation abspielen zu können. Als mir dies gelang, war ich überglücklich den ersehnten Film endlich zusammen mit meinem Vater ansehen zu können. Da er auf Englisch war, verstand ich leider nicht alles auf Anhieb. Mein Vater half mir etwas. Ich schaute den Film die nächsten Wochen jedoch noch so häufig an, dass ich bald jede Passage auswendig kannte. Außerdem wusste ich durch meine vorherigen Recherchen genauestens über den Inhalt Bescheid.

Was genau faszinierte mich damals derart an einer Geschichte wie dieser? Das Extreme, das Schrecken und Aufmerksamkeit erregte? Jene unendliche Überzeugungskraft, für eine Sache einzustehen und bis zum Schluss durchzuziehen? Eine Eigenschaft, welche mir persönlich schon immer aufgrund mangelnder Disziplin und fehlender Zukunftsaussichten fehlte. Einige Zeit träumte ich sogar davon, selbst einmal etwas Ähnliches zu tun, um dem massiven Problem der Überbevölkerung entgegenzuwirken. Ich suchte mir in meinen persönlichen Gedanken allerdings nicht Menschen aus, welche ich vorher nie kannte, welche möglicherweise lieb und gerecht waren und welche es bei solchen Attentaten wohl überwiegend trifft. In meinen Fantasien wählte ich von mir persönlich verhasste Menschen, welche mich verspotteten oder nicht so akzeptieren wollten wie ich war.

Stationärer Therapieversuch

Im Frühjahr 2007 sollte ich tatsächlich für einige Wochen in stationäre Therapie gehen, um sämtliche soziale und emotionale Defizite bewusst anzugehen und an jenen Problemen offensiv zu arbeiten. Dies befürwortete auch meine damalige Therapeutin. Nach langer Überredungskunst meiner Eltern und einer engen Freundin von ihnen willigte ich ein, es zumindest einmal zu versuchen. Begeistert war ich jedoch nicht.

Meine Eltern brachten mich in die Klinik, führten ein Aufnahmegespräch mit der Gruppenleiterin, übergaben mir etwas Taschengeld und richteten mir mein Zimmer ein, welches ich mit einem anderen Jugendlichen teilen sollte. Er war sehr nett, litt allerdings unter starker Magersucht. Auf der Station, auf welcher ich untergebracht war, gab es sehr viele Jugendliche, welche unter einer Essstörung litten. Bis auf meinen Zimmernachbarn waren jedoch alle anderen übergewichtig und sollten in der Therapie hauptsächlich erlernen, wie sie auf Dauer erfolgreich abnehmen und ihr Gewicht auch halten können. Mein Zimmerkamerad dagegen sollte lernen, wieder regelmäßig zu essen und etwas zuzunehmen. Ich konnte dessen Beweggründe damals kaum nachvollziehen – wie konnte man nur aus freien Stücken, auf das nahezu Schönste im Leben verzichten? Das Essen. Ich wurde nicht ganz schlau daraus, allerdings gefiel mir ehrlich gesagt seine Statur …

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