Hepp Andreas - Auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft
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Die Mechanisierung bezieht sich auf die Veränderungen der Medienpraktiken, wie sie durch mechanische Prozesse hervorgerufen werden. Dafür steht insbesondere die Erfindung der Druckerpresse um 1400, dazu zählen müssen wir aber auch die Entwicklung anderer mechanischer Medien wie der Schreibmaschine und der Kamera, die sich im 19. und 20. Jahrhundert verbreiteten. Die Elektrifizierung führt zum Entstehen der elektronischen Medien im Laufe des 20. Jahrhunderts; dabei fallen uns in erster Linie Radio und Fernsehen ein, aber auch Technologien wie der Phonograph und das Telefon sind von Relevanz. Wir können deutlich sehen, dass durch Prozesse der ›Remediation‹ (BOLTER/GRUSIN 2000) ältere Technologien in neue umgewandelt werden; so wie die Bildgestaltung der Malerei in der Fotografie aufging, so erneuerte der elektrisch betriebene Offsetdruck und schließlich der Fotokopierer Gutenbergs mechanische Druckpresse. Die Schreibmaschine wurde zur elektrischen Schreibmaschine und zur Computertastatur. Der Film im Kino wurde zum Fernsehspiel und so weiter. Der aktuellste Schub der Mediatisierung ist die Digitalisierung, von der ein Teil der Trend zur zunehmenden Datafizierung ist. 5Medien werden computerisiert, und Objekte, die vorher nicht als Medien galten, ein Auto z. B., werden durch ihre digitale Konnektivität zu Medien. Da diese digitalen Medien nun softwarebasiert sind und sich durch Algorithmen – in Einzelschritten definierte Abfolgeregeln, wie sie z. B. in Computerprogrammen festgelegt sind – automatisieren lassen, sind sie nicht mehr nur Mittel der Kommunikation, sondern fungieren auch als Generatoren von Daten. Dies zeigt deutlich, wie das fortgeschrittene Stadium der tiefgreifenden Mediatisierung mit dem Entstehen einer digitalen Gesellschaft verbunden ist: einer Gesellschaft, in der soziale Prozesse eng an die automatisierte Verarbeitung von Daten gekoppelt sind.
Die oben beschriebenen Schübe der Mediatisierung sind in sich widersprüchlich und entstanden in verschiedenen Phasen der Geschichte als Folge von Kräften, die über die Medien selbst hinausgehen. Es ist jedoch klar, dass die Allgegenwärtigkeit der Medien in unserer heutigen sozialen Welt sich größtenteils in der Folge ihrer digitalen Umgestaltung ergeben hat. Die softwarebasierten Medien werden in einer Vielzahl von digitalen Endgeräten konkret. Das Medium ›Radio‹ ist z. B. nicht mehr an das Radiogerät gebunden. Mit einer Vielzahl von Softwarelösungen können wir eine ganze Reihe von digitalen Geräten nutzen, um Radio zu hören. Einige sehen immer noch wie Radios aus (das Digitalradio als eigenständiges Endgerät), andere sind Software-Interfaces auf unseren Bildschirmen (eine Radio-App auf einem Smartphone). Das gleiche Prinzip können wir beim Fernsehen, bei der Telefonie und der gesamten Breite der Mediendienste und -geräte, die wir nutzen, ausmachen.
Die tiefgreifende Mediatisierung stellt eine Herausforderung für die Mediatisierungsforschung dar, weil sie nun die Analyse von Algorithmen, Daten und digitalen Infrastrukturen einbeziehen muss. Die Untersuchung von Algorithmen und Daten wird notwendig, da in einem Zustand tiefgreifender Mediatisierung Teile der Konstruktion der sozialen Welt durch automatisierte Datenverarbeitung erfolgen. Die Klassifizierung von Daten z.B. beim Online-Shopping in Bezug auf bestimmte Gruppen von Konsument:innen oder persönliche Empfehlungen auf der Basis von Download-Historien müssen anders analysiert werden als z.B. politische Diskussionen in Talkshows. 6Und ein Teil der Aufmerksamkeit muss dabei auf die Infrastrukturen gerichtet werden, die den heutigen digitalen Medien zugrunde liegen. 7
Da es sich bei der Mediatisierung um ein Konzept handelt, das uns für die gegenwärtigen Veränderungen mit den digitalen Medien und ihren Infrastrukturen sensibilisiert, müssen wir die bisherige Diskussion in der Mediatisierungsforschung nochmals überdenken. Die aktuellen Veränderungen zwingen uns, weitere analytische Konzepte in unseren Begriffsapparat zu integrieren – Konzepte, die Fragen von Algorithmen, Daten und digitalen Infrastrukturen adressieren. Vor dem Hintergrund dieser analytischen Anforderung schwingen im Begriff der tiefgreifenden Mediatisierung auch verschiedene andere Verwendungen von ›deep‹ mit, wie etwa ›deep learning‹ (worunter eine neue Art maschineller Lernprozesse auf der Basis algorithmischer Verfahren verstanden wird) oder ›deep analytics‹ (ein anderer Ausdruck für Data Mining). Die Bildung des Begriffs ›tiefgreifende Mediatisierung‹ – im Englischen: ›deep mediatization‹ – ist daher sehr gezielt erfolgt, um deutlich zu machen, dass es sich um die Stufe der Mediatisierung handelt, bei der die Analyse von Algorithmen, Daten und digitalen Infrastrukturen entscheidend wird für unser Verständnis der sozialen Welt. Oder anders formuliert: Wir können das Entstehen der digitalen Gesellschaft nur dann angemessen erfassen, wenn wir deren Verankerung in Prozessen tiefgreifender Mediatisierung verstehen und einen angemessenen Begriffsapparat haben, um diese zu beschreiben.
1.2TRADITIONEN UND PERSPEKTIVEN
Mit meinem Fokus auf tiefgreifende Mediatisierung positioniere ich dieses Buch innerhalb einer bestimmten Perspektive. Grundlegend lassen sich in der Mediatisierungsforschung zwei Denkrichtungen unterscheiden, nämlich die institutionalistische und die sozial-konstruktivistische Tradition. 8
Die institutionalistische Tradition ist aus der Massenkommunikations- und Journalismusforschung hervorgegangen. Die Forschung in dieser Tradition konzentriert sich auf den Einfluss von Medien – verstanden als »semi-unabhängige Institution« (HJARVARD 2013: 21) – auf andere, scheinbar unabhängige Bereiche von Kultur und Gesellschaft. Zentral dafür ist die Idee der ›Medienlogik‹. Von David Altheide und Robert Snow (1979) entwickelt, beschrieb das Konzept der Medienlogik ursprünglich den Einfluss bestimmter massenmedialer Formate, insbesondere des Fernsehens: die ›Eigenlogik‹ der Medien bei der Verarbeitung und Darstellung von Inhalten, die – so die Annahme – zunehmend andere Bereich der Gesellschaft wie Politik oder Religion dominiere. In jüngerer Zeit wird das Konzept aber breiter verstanden. Es wird von Medienlogiken im Plural gesprochen, um damit sehr unterschiedliche medienbezogene Dynamiken zu beschreiben (STRÖMBÄCK/ESSER 2014a; 2018). Der Begriff der Medienlogiken fungiert so zunehmend als »eine Metapher bzw. Abkürzung für die verschiedenen modi operandi, die die Funktionsweise der Medien ausmachen« (HJARVARD 2017: 11). Solche Verständnisse von Medienlogiken betreffen den Einfluss medialer Formen (Genres, Rahmungen etc. im Hinblick auf Medieninhalte), den Einfluss organisatorischer Regeln (Arbeitsroutinen, Entscheidungsfindung etc. von Medien als Organisationen) und den Einfluss der technologischen Affordanzen von Medien (die materiellen Eigenschaften von Medien als Endgeräte, Plattformen etc.). Bei all dem wird davon ausgegangen, dass die Logiken von Medien auf gegenläufige Logiken anderer Gesellschaftsbereiche treffen: Nicht-mediale Institutionen (in den Bereichen Politik, Religion etc.) hätten ebenfalls ihre ›Eigenlogiken‹, die wiederum das Potenzial haben, sich gegen die Logiken der Medien zu positionieren, was zu einer gewissen Trägheit und Widerstand in einer sich verändernden Medienumgebung führen kann.
Die sozial-konstruktivistische Tradition hat ihre Ursprünge in der Forschung zu Medienpraktiken – also zum Handeln von Menschen mit Medien –, sowohl im Hinblick auf Mediennutzung als auch hinsichtlich der Medienproduktion. Sie betont die Rolle von Medien bei der kommunikativen Konstruktion sozialer und kultureller Wirklichkeit und erforscht Mediatisierung vor allem aus der Perspektive der Alltagswelt (KNOBLAUCH 2013; KROTZ 2014). Forscher:innen in dieser Tradition untersuchen, wie sich soziale Praktiken verändern, wenn sie mit Medien verschränkt werden. Hier wird eine andere Art der Theoretisierung des Medieneinflusses greifbar, die über die Idee der Medienlogik und die direkten Konsequenzen der Materialität von Medien hinausgeht. Medieneinfluss wird als »Institutionalisierung« und »Materialisierung« von sozialen Praktiken verstanden (COULDRY/HEPP 2017: 32). In Bezug auf einzelne Medien bezieht sich die Institutionalisierung auf eine Stabilisierung der Kommunikationsmuster und der damit verbundenen Erwartungen: Wir wissen, wie ein bestimmtes Medium – z.B. Telefon, E-Mail, Fernsehen – typischerweise für die Kommunikation genutzt wird, wir kommunizieren mithilfe dieses Mediums auf diese Weise und erwarten, dass andere das Gleiche tun. Damit geht eine Materialisierung einher, das heißt, dass solche Muster selbst den Medientechnologien und den ihnen zugrunde liegenden (digitalen) Infrastrukturen eingeschrieben sind. Messenger-Software z. B. materialisiert eine bestimmte Art des ›Sprechens‹ durch ihre softwarebasierte Benutzeroberfläche. Institutionalisierung und Materialisierung sind jedoch keine Einbahnstraße. Die für die verschiedenen sozialen Domänen (Gemeinschaften, Organisationen etc.) konstitutiven Alltagspraktiken haben eine eigene Handlungsorientierung, die durch mediale Institutionalisierungs- und Materialisierungsprozesse stabilisiert oder durch sie herausgefordert werden kann. Wir können hier die Familie oder die Schule als Beispiel nehmen: Viele ihrer konstitutiven Praktiken werden heute auch mittels digitaler Medien realisiert und auf diese Weise stabilisiert. Wir können an die bestehende Praxis des Anlegens von Familienalben denken, die in der Programmierung von entsprechender Fotosoftware aufgegriffen wird, oder an digitalisierte Schulverwaltungssysteme, die die Organisationsstruktur der Schule abbilden. Gleichzeitig werden die konstitutiven Praktiken von Familie und Schule durch digitale Medien aber auch herausgefordert, wenn die direkte familiäre Kommunikation am Esstisch mit der parallelen Kommunikation der Kinder über ihre Smartphones konfrontiert wird oder wenn sich die organisatorische Kommunikation der Schule auf Messengerdienste verlagert, die sich der Kontrolle der Schulleitung entziehen. In der sozial-konstruktivistischen Tradition der Mediatisierungsforschung geht es darum, die Dynamik dieser sich verändernden Bedingungen sozialer Konstruktion zu rekonstruieren, ohne von vornherein bestimmte Logiken zu unterstellen.
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