Hepp Andreas - Auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft

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Wir sind auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft, aber wir sind noch lange nicht angekommen. Andreas Hepp beleuchtet in seinem Buch die tiefgreifende Mediatisierung der Gesellschaft. Er fokussiert den Umgang mit digitalen Medien, ihre Infrastrukturen und die automatisierte Verarbeitung der Daten, die wir alle online hinterlassen. Hepp diskutiert die Rolle der Industrie, des Staates und der Pioniergemeinschaften dabei und fragt danach, warum digitale Medien als Plattformen und kommunikative Roboter immer «prozesshafter» werden. Was bedeuten diese Veränderung für Organisationen, Gemeinschaften und Individuen? Und wie sollten wir einen solchen Wandel gestalten, um zu der digitalen Gesellschaft zu gelangen, die wir uns auch wünschen?

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Einerseits unterscheidet sich Mias Geschichte also vielleicht gar nicht so sehr von der heutigen Zeit, in der digitale Medien und Technologien bereits in erheblichem Maße die Alltagswelt durchdringen. In der sozialwissenschaftlichen Medien- und Kommunikationsforschung wird diese zunehmende »Verschränkung« (engl.: »entanglement«, SCOTT/ORLIKOWSKI 2014: 873) unserer sozialen Welt mit allgegenwärtigen Medientechnologien als »tiefgreifende Mediatisierung« bezeichnet. Andererseits projiziert die Erzählung des Spiegel das Fortschreiten einer solchen tiefgreifenden Mediatisierung in die Zukunft der digitalen Gesellschaft ausschließlich als eine durch digitale Technologien besser und effizienter gewordene Alltagswelt. Die Darstellung bleibt kurzsichtig gegenüber den möglichen negativen Seiten eines durch tiefgreifende Mediatisierung geprägten Lebens.

Die utopische Beschreibung des Spiegel stimmt mit vielen anderen Mainstream-Darstellungen des medialen Wandels überein, in denen uns Imaginationen von möglichen Zukünften präsentiert werden. Journalist:innen und Zukunftsforscher:innen versprechen seit Jahrzehnten eine ›schöne neue Welt‹ der digitalen Gesellschaft. Diese Welt ist ›weiß‹, sie ist ›sauber‹ und einfach ›besser‹, weil sie durch ›weiße‹, ›saubere‹ und ›bessere‹ Medientechnologien geschaffen wird. Wir können solche Mythen bis zum Beginn der Digitalisierung zurückverfolgen. Schon in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren wurde von digitalen Medientechnologien erzählt, die eine Fülle von ›positiven‹ Transformationen der Gesellschaft mit sich bringen würden. Wir würden mit ihnen beispielsweise in einer ›neuen Wirtschaft‹ (ALEXANDER 1983) kooperieren und in ›virtuellen Gemeinschaften‹ (RHEINGOLD 1994) zusammenleben.

Solche Erzählungen zeigen, dass die tiefgreifende Mediatisierung nicht einfach von Technologieunternehmen ›produziert‹ und von Nutzer:innen ›angeeignet‹ wird. Sie wird auch von verschiedenen Akteur:innen imaginiert und durch positive Zukunftsszenarien wie die oben beschriebenen vorangetrieben. Wir haben es bei dem Entstehen der digitalen Gesellschaft mit einem hochdynamischen und vielschichtigen Prozess zu tun.

In diesem Buch möchte ich der so entstehenden digitalen Gesellschaft nachspüren. Als digitale Gesellschaft bezeichne ich solche Gesellschaften, deren verschiedene Domänen – Gemeinschaften, Organisationen, Gruppen etc. – auf digitalen Medien und deren Infrastrukturen beruhen. Der Wandlungsprozess, der uns hin zur digitalen Gesellschaft führt, ist die tiefgreifende Mediatisierung. In einem solchen Verständnis ist die digitale Gesellschaft noch nicht vollkommen erreicht. Aber wir sind in vielen Ländern der Erde auf dem besten Weg dahin. Um die sich so eröffnenden Möglichkeiten, aber auch Grenzen und Probleme nachzeichnen zu können, bedarf es allerdings vor allem eines Verständnisses des Wandlungsprozesses ihres Entstehens: der tiefgreifenden Mediatisierung selbst. Mein Ziel mit diesem Buch ist es, zu einem Verständnis dieser tiefgreifenden Mediatisierung beizutragen, um den Blick für die Herausforderungen der Gestaltung einer digitalen Gesellschaft zu eröffnen.

1.1VON DER MEDIATISIERUNG ZUR TIEFGREIFENDEN MEDIATISIERUNG

Der in den Sozial- und Kulturwissenschaften häufig genutzte Begriff der Mediatisierung verweist auf eine Erfahrung, die jede:r aus dem Alltag kennt: Technologisch basierte Kommunikationsmedien durchdringen immer mehr gesellschaftliche Domänen, die sich gleichzeitig drastisch verändern. Allgemein gesagt bezeichnet der Begriff ›Mediatisierung‹ das Wechselverhältnis des Wandels von Medien und Kommunikation auf der einen Seite und des Wandels von Kultur und Gesellschaft auf der anderen Seite (COULDRY/HEPP 2013: 197). Mit Bezug auf diese Alltagserfahrung lässt sich sagen, dass Mediatisierung sowohl quantitative als auch qualitative Merkmale aufweist.

Quantitative Aspekte betreffen die immer stärkere Verbreitung von Medien in der Gesellschaft. Sie lässt sich in dreifacher Hinsicht erfassen (KROTZ 2007a: 96): zeitlich (Medien wie beispielsweise das Fernsehen waren früher nur zu bestimmten Tageszeiten verfügbar; heute ist es rund um die Uhr zugänglich), räumlich (Medien wie das Telefon waren in der Vergangenheit als Festnetztelefon ortsgebunden; heute ist es als Mobiltelefon an nahezu allen Orten und in Bewegung verfügbar) und sozial (unsere sozialen Praktiken werden mit einer Vielzahl von Medien verschränkt und durch sie ergänzt, wenn wir uns beispielsweise über www, YouTube und Bücher über ein und dieselbe Sache informieren). Einige Medienforscher:innen haben argumentiert, dass Medien so allgegenwärtig geworden sind, dass wir von der »medialen Vermittlung von allem« sprechen können, der »mediation of everything« (LIVINGSTONE 2009: 1).

Eine qualitative Analyse der Mediatisierung richtet ihr Augenmerk sowohl empirisch als auch theoretisch darauf, welche spezifischen Folgen diese Durchdringung der sozialen Welt mit Medien hat und inwieweit sich dies auf den sozialen und kulturellen Wandel bezieht. 3Die Mediatisierungsforschung befasst sich aber nicht mit den Wirkungen einzelner Medieninhalte, sondern mit der Art und Weise, wie sich die Gesellschaft und die menschlichen Praktiken als solche durch die Prägkräfte der Medien verändern. Mediatisierung kann daher als »sensibilisierender Begriff« verstanden werden, 4der »einen allgemeinen Bezugsrahmen und eine Orientierung bei der Annäherung an empirische Instanzen« (BLUMER 1954: 7) gibt und so die Aufmerksamkeit auf (aktuelle) Phänomene in Kultur und Gesellschaft lenkt. In diesem Sinne ›sensibilisiert‹ uns Mediatisierung für grundlegende Transformationen, die wir mit der heutigen Medienumgebung erleben, und zwar insbesondere in dreierlei Hinsicht: die historische Tiefe des Prozesses medienbezogener Transformationen, die Vielfalt medienbezogener Transformationen in den unterschiedlichen sozialen Domänen und das Wechselverhältnis von medienbezogenen Transformationen mit weiteren Modernisierungsprozessen (LUNT/LIVINGSTONE 2016: 465).

Ein aktueller Schwerpunkt innerhalb der Mediatisierungsforschung ist der digitale Charakter der gegenwärtigen Medien und die damit verbundene Notwendigkeit, die gesamte Idee der Mediatisierung neu zu überdenken. Während die ersten Beiträge zu diesem Thema eher allgemein gehalten waren (FINNEMANN 2014; MILLER 2014), hat sich die Diskussion in dem Maße intensiviert und konkretisiert, wie die Digitalisierung die Prozesse der Mediatisierung und damit das Entstehen der digitalen Gesellschaft vorangetrieben hat. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Mediatisierungsforscher:innen sind sich bewusst geworden, dass medienbezogener Wandel weniger durch den Einfluss eines dominanten Mediums vorangetrieben wird, sondern vielmehr durch die Differenzierung einer großen Zahl von hochgradig vernetzten digitalen Medien und die damit verbundene Veränderung von Kommunikation. Der Fokus hat sich daher auf den »polymedialen« (MADIANOU 2014: 323) Charakter des Lebens und die »Mannigfaltigkeit« (COULDRY 2012: 16) der heutigen Medienumgebung verlagert. Vor diesem Hintergrund und um zu verstehen, wie Medien die unterschiedlichen sozialen Domänen prägen, ist es notwendig, digitale Medien in ihrer Wechselbeziehung zueinander zu betrachten. Dabei sind digitale Medien nicht mehr nur Mittel der Kommunikation. Sie sind aufgrund ihres digitalen Charakters, während sie für Kommunikation genutzt werden, gleichzeitig Mittel zur Erzeugung von Daten. Diese Daten dienen als Quelle für verschiedene Formen der automatisierten Verarbeitung und sind so zu einem grundlegenden Bestandteil der Konstruktion unserer sozialen Welt geworden.

Hervorzuheben ist, dass wir mit der Digitalisierung in eine neue Stufe der Mediatisierung eingetreten sind, die wir als tiefgreifende Mediatisierung bezeichnen können. Die tiefgreifende Mediatisierung ist ein fortgeschrittenes Stadium dieses Prozesses, bei dem zunehmend alle Elemente unserer sozialen Welt eng mit digitalen Medien und den ihnen zugrunde liegenden Infrastrukturen verbunden sind (COULDRY/HEPP 2017: 7, 34). Wie die bisherige Forschung gezeigt hat, ist die Mediatisierung kein linearer Prozess, sondern vollzieht sich in verschiedenen ›Schüben‹ der grundlegenden Veränderung der Medienumgebung. Wenn wir die letzten Jahrhunderte betrachten, können wir mindestens drei solcher Schübe ausmachen: die Mechanisierung, die Elektrifizierung und die Digitalisierung.

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