Fabrizio Gatti - Der amerikanische Agent

Здесь есть возможность читать онлайн «Fabrizio Gatti - Der amerikanische Agent» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der amerikanische Agent: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der amerikanische Agent»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Tatsachenroman über die geheimen Aktionen der CIA, über die Schattenwelt von Politik und Macht und den »amerikanischen Geist« in Europa.
Als der Journalist Fabrizio Gatti von einem angeblichen CIA-Agenten kontaktiert wird, der ihm seine Geschichte anvertrauen will, ist er zunächst skeptisch. Doch als »Simone Pace« ihm bei ihren klandestinen Treffen von den unzähligen verdeckten Aktionen des mächtigsten Geheimdienstes der Welt erzählt, in die er selbst involviert war, beginnt Gatti ihm zu glauben, recherchiert, führt Interviews mit Zeugen.
Dieses Buch erzählt die wahre Geschichte einer geheimen Einheit der CIA, die versteckt Einfluss auf die europäischen Demokratien nimmt. Sie haben getötet, Parteien finanziert, Anschläge unterstützt. Die Liste ihrer Operationen umfasst Verbrechen, die in einem Zeitraum von dreißig Jahren verübt wurden. In Brüssel sind sie an der Ermordung Gerald Bulls beteiligt, in Italien haben sie bei der Revolution der Justiz ihre Hand im Spiel. Sie stehlen die Kommunikationscodes von Putins Russland, Bankgeheimnisse aus der Schweiz. Sie entführen islamistische Imame.
Fabrizio Gatti rekonstruiert die Ereignisse in Form eines Tatsachenromans, der sich wie ein Thriller liest und uns einen Einblick verschafft in die Abgründe eines Geheimdienstes und der die amerikanische Politik in Europa in neuem Licht erscheinen lässt.

Der amerikanische Agent — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der amerikanische Agent», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich fixiere ihn eine halbe Minute. Das reglose Licht der Basilika scheint sich in den Schatten der Säulenreihen aufzulösen wie Dunst. Meine nächste Frage ist nur ein leises Murmeln. »Kommen auch die Verbrecher vor, die die jüngsten Anschläge in Paris verübt haben?«

»Ihre großen Brüder kommen vor, ihre Lehrer, die vorige Generation. Bei ihnen muss man anfangen, um zu verstehen, wer die Terroristen von heute sind.«

»Und was riskieren wir, wenn die CIA erfährt, dass einer ihrer Leute redet?«

Simone Pace fällt sofort auf, dass ich im Plural gesprochen, dass ich »wir« gesagt habe: für ihn womöglich ein Zeichen, dass ich mich entschieden habe.

»Sie würde versuchen, uns zu stoppen«, ist seine trockene Antwort.

»Aber wenn Sie in die Vereinigten Staaten zurückkehren, landen Sie im Gefängnis. Es gibt schwere Strafen für CIA-Agenten, die Geheimnisse …«

»Lassen Sie es mich erklären«, fällt mir Simone Pace ins Wort. »Ich war Teil eines geheimen Netzwerks, das die CIA für ihre schmutzigen Operationen in Europa benutzt hat. Wir arbeiten mit der Behörde zusammen, aber wir gehören nicht ganz zu ihr. Unsere Identität kennt nur unser Controller, so wird er genannt. Er gehört natürlich schon zur CIA. Die Gesetze der Vereinigten Staaten gelten für ihn, nicht für uns. Uns gibt es gar nicht. Deshalb habe ich Ihnen vorhin gesagt, dass es zwischen uns operativen Agenten und den CIA-Agenten einen gewaltigen Unterschied gibt. Auch der Geheimdienst hat eine Ethik. Bei bestimmten Dingen macht sich die CIA nicht die Hände schmutzig, das würde die Regierung in Washington kompromittieren. Also greift sie auf Leute wie mich zurück. Auf Phantome. Ich habe aufgehört. Aber viele andere, die mit mir zusammen angeworben wurden oder die ich rekrutiert habe, sind weiter im operativen Einsatz.«

»Dann existiert dieses geheime Netzwerk für schmutzige Operationen also immer noch?«

Simone Pace lächelt und nickt. »Es wird immer existieren, und wie! In Italien und in ganz Europa. Die Welt ist wie ein großes Gemälde, auf dem sich die ahnungslosen Bürger, die Regierungen und Staaten bewegen. Es sind Leute wie ich, die neue Figuren darauf malen und die Farben hinzufügen. Farben, die manchmal rot sind wie Blut. Und von diesem Gemälde möchte ich Ihnen erzählen.«

Ein paar Minuten verharren wir erneut in Schweigen und sehen dem Gewusel zu, als sich die Schulklasse wieder in Bewegung setzt. Hintereinander treten die Schüler und Schülerinnen in die kleine Vertiefung unter dem Altar, um die Ketten des heiligen Petrus aus der Nähe zu betrachten, bevor sie mit einem Höllenlärm von Stimmen und Schritten wieder herauskommen.

»Kennen Sie den Film Insider von Michael Mann mit Russell Crowe und Al Pacino?«, frage ich jetzt.

Simone Pace sieht mich an, ohne zu antworten.

»Er erzählt davon, wie die internationalen Tabakkonzerne die Inhaltsstoffe der Zigaretten falsch deklarieren.«

»Ich erinnere mich nur vage«, gesteht er. »Aber was hat dieser Film mit mir zu tun?«

»Sehen Sie ihn sich an, wenn Sie können. Er ist ein Lehrstück darüber, wie sich ein Journalist gegenüber seiner Quelle verhalten sollte. Und umgekehrt. Die Quelle muss alles über sich sagen, sie muss vertrauen und sich anvertrauen. Ein Fehler, ein Laster, eine Perversion der Quelle kann alle ihre Aussagen zunichtemachen. Das, was Sie mir vorschlagen, ist kein Interview, an dessen Ende jeder wieder in sein eigenes Leben zurückkehrt. Ich werde alles über Sie wissen müssen. Auch alles über Ihr Privatleben. Familie, Liebschaften, Geliebte, Laster, Vorstrafen.«

Simone Pace – wer weiß, was er befürchtet hat – lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, seine Antwort kommt prompt. »Ich habe derzeit keine Liebesbeziehung und nicht einmal eine Geliebte. Aber ich werde Sie diesbezüglich auf dem Laufenden halten. Ich bin geschieden. Meine Frau wusste nichts. Wir haben sehr jung geheiratet. Irgendwann konnte sie meine ständige Abwesenheit nicht mehr aushalten. Und weil mir keine Ausreden mehr eingefallen sind, habe ich ihr eines Sonntagabends die Wahrheit gesagt. Ich sagte zu ihr: Ich bin ein Informant der CIA.«

»Und Ihre Frau?«

»Sie sagte, dann sei sie die Jungfrau Maria. Sie ging ins Schlafzimmer und räumte meine Hälfte des Kleiderschranks aus. Sie packte meine Hosen, Hemden und Schuhe in eine große Reisetasche und warf sie hinaus auf den Treppenabsatz. Das letzte Bild, das ich von meiner Familie habe, ist meine Frau auf der Türschwelle: Verschwinde, sagte sie immer wieder, verschwinde von hier, verschwinde, verschwinde. Als ich draußen war, schrie sie mir nach, ich solle zu meinen Huren gehen, mit denen ich ihrer Ansicht nach auch dieses Wochenende verbracht hatte.«

»Und gab es in Ihrem Leben Huren?«

»Keine einzige. Die Hure war ich.«

»Haben Sie Kinder?«

»Eine erwachsene Tochter, die heute nichts mehr von mir wissen will. Ihr habe ich nie etwas gesagt.«

»Sie haben einen hohen Preis bezahlt. Hatten Sie keine Angst, dass Ihre Frau Ihr Geheimnis herumerzählt?«

»Nein, denn sie hat mir ja nicht geglaubt. Vielen passiert es, dass sie ihre Familie opfern müssen. Wenn du all deinen Mut zusammennimmst und zu Hause die Wahrheit sagst, glaubt dir keiner. Deshalb lautet der Spitzname der CIA auch die Mama . Denn wenn du aus dem Haus geworfen wirst, nimmt sie dich in ihre Obhut wie eine Mutter. Und dann liegt dein Leben ganz in ihren Händen. Du wirst ihr Eigentum.«

»Irgendwelche Laster, die Sie in Misskredit bringen könnten? Vorstrafen?«

»Ich nehme keine Drogen, ich besaufe mich nicht, ich trinke keine hochprozentigen Sachen, ich rauche nicht. Wenn mir aber eine Frau gefällt, ziehe ich mich nicht zurück. Keine Vorstrafen. Oder vielmehr: Man hat mich nicht erwischt. Aber verlangen Sie kein polizeiliches Führungszeugnis von mir.«

»Das Problem ist nicht das polizeiliche Führungszeugnis. Sie waren es, der gesagt hat, Beweise kann man fälschen. Es geht darum, wie ich Ihre Aufrichtigkeit überprüfen kann. Aber das werde ich im Laufe unserer Treffen herausfinden. Also, wie machen wir’s?«

Simone Pace ist jetzt wieder ganz in seinem Element. Er erklärt mir, wie wir verfahren. Wir werden uns jeden oder fast jeden Tag treffen. Und zwar hier, in San Pietro in Vincoli. Aufnahmegerät, Filmkamera und Fotoapparat sind nicht gestattet. Nur Kugelschreiber und Notizheft.

»Wenn Sie einverstanden sind, können wir gleich morgen früh anfangen«, sagt er.

»Morgen früh um neun hier auf dieser Bank.«

»Also dann bis morgen. Aber ich gehe zuerst hinaus. Sie warten zehn Minuten und folgen mir nicht«, weist Simone Pace mich an. Er steht auf und geht hinaus in das gleißende Licht des geöffneten Hauptportals.

Die Welt der Phantome darf ihre Geheimnisse niemals dem Unterland der Ahnungslosen preisgeben. Wer es getan hat, bekam Schwierigkeiten. Manche wurden getötet. Hier, vor dem Moses der Basilika San Pietro in Vincoli, weiß Simone Pace ganz genau, dass er eine weitere Schwelle seines Lebens überschritten hat. Wie an jenem Sonntagabend vor vielen Jahren, als er für immer sein Zuhause verlassen hat. Und während er jetzt die Via Cavour hinunter zum römischen Hauptbahnhof zurückgeht, fühlt er sich nicht einmal erleichtert. Er empfindet Gleichgültigkeit, wie immer. Das Motto eines Frontkämpfers lautet fight or flight , kämpfe oder fliehe. Und er, der an der schmalen, unsichtbaren Grenze überlebt hat, die die Welt der Phantome vom Unterland der ahnungslosen Bürger, Regierungen und Staaten trennt, weiß genau, dass ein operativer Agent keine Fluchtmöglichkeit hat. Er kann nur kämpfen. Mit Vorsicht und Geduld, aber er muss kämpfen. Simone Paces Ermordung vollzieht sich sehr langsam.

Die vergoldete Statue von Christus dem Erlöser auf der Spitze des Campanile von Sacro Cuore steigt immer höher in den Himmel, je näher man kommt. Jetzt glänzt sie im Sonnenlicht hinter dem Bahnhofsplatz am Ende der Via Cavour. Dieser Christus ist nicht nur eine der zahllosen religiösen Ikonen, die auf Rom hinabblicken. Er ist auch seit Jahrzehnten ein Orientierungspunkt für Spione, Terroristen, Kriminelle und Geheimagenten, sobald sie aus dem Zug steigen. Das zumindest ist die Funktion, die Simone Pace der Statue zuschreibt, wenn er das Haus des Friedens sucht oder jemandem den Weg dorthin beschreiben muss.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der amerikanische Agent»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der amerikanische Agent» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der amerikanische Agent»

Обсуждение, отзывы о книге «Der amerikanische Agent» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x