David G. Haskell - Das verborgene Leben des Waldes

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Die Welt in einer Nussschale: Über ein Jahr hat der amerikanische Biologe David Haskell einen Quadratmeter altgewachsenen Wald immer wieder besucht und bis ins Detail studiert. Ausgerüstet nur mit Objektiv, Lupe und Notizbuch, Zeit und Geduld, richtet der Biologe seinen Blick auf das Allerkleinste: Flechten und Moose, Tierspuren oder einen vorbeihuschenden Salamander, Eiskristalle oder die ersten Frühlingsblüten. Und entfaltet mit dem Wissen des Naturforschers und der Beschreibungskunst eines Dichters ein umfassendes Panorama des Lebens im Wald, des feingewobenen Zusammenlebens in einem jahrhundertealten Ökosystem. Eine Grand Tour zwischen Wissenschaft und Poesie, die die Natur in ihrer ganzen Komplexität und Schönheit erfahrbar macht.
»David Haskell führt den Leser zu einer neuen Form der Naturbetrachtung, in der das Unsichtbare zum Vorschein kommt, das Kleine zu großen Fragen führt und die unendliche Komplexität und Schönheit alles Lebendigen sich immer deutlicher entfaltet.« E.O.Wilson

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Der Mensch hat mehrere Raubtiere ausgerottet, aber in letzter Zeit drei neue hirschreißende Geschöpfe an ihre Stelle gesetzt: Haushunde, aus dem Westen eingewanderte Kojoten und Autokühler. Erstere jagen sehr effektiv Hirschkälber, Letztere sind die größten Vorstadtkiller erwachsener Tiere. Wir stehen vor einer unlösbaren Gleichung: Einerseits sind Dutzende Pflanzenfresserarten ausgestorben, andererseits haben wir den einen Jägertyp durch einen anderen ersetzt. Wie viele Laubäser in unseren Wäldern sind normal, akzeptabel oder natürlich? Eine schwierige Frage, zweifellos, aber eins steht fest: Im üppigen Wald des 20. Jahrhunderts haben ungewöhnlich wenige Laub äser gelebt.

Ein Wald ohne große Pflanzenfresser ist wie ein Orchester ohne Geigen. Wir haben uns inzwischen an die unvollendeten Symphonien gewöhnt und erschrecken daher, wenn die rastlosen Geigenklänge zurückkehren und die vertrauten Instrumente bedrängen. Doch unsere Abwehrhaltung gegen die großen Pflanzenfresser im Wald entbehrt einer fundierten historischen Grundlage. Wir sollten unseren Blickwinkel weiten, uns die komplette Symphonie anhören und die Partnerschaft von Tier und Mikrobe genießen, die seit Jahrmillionen an den zarten Trieben zerrt. Auf Wiedersehen Sträucher; hallo Zecken. Willkommen im neuen Pleistozän.

16. FEBRUAR

Moos

картинка 7

AM MANDALABODEN HERRSCHT AUFRUHR: Prasselnde Hagelsalven gehen aus tief hängenden Wolken nieder, halten kurz inne, feuern dann erneut. Der Golf von Mexiko hat Regenbataillone herübergeschickt, die den Wald seit einer Woche unter Beschuss nehmen. Die Welt scheint eine einzige flutende, explodierende Wassermasse.

Die Moose frohlocken in der Nässe: Üppig grün wölben sie sich dem Regen entgegen. Ihre Wandlung ist erstaunlich. Letzte Woche noch hingen sie, vom Winter bezwungen, blass und ausgetrocknet über dem Gestein im Mandala. Nun haben sie die Kraft der Wolken angezapft.

Da auch ich, nach monatelangem Winter, nach neuem, frischem Grün dürste, schaue ich genauer hin. Am Rand des Mandalas liegend, beuge ich mich über das Moos. Je näher ich komme, desto stärker riecht das Moos nach Erde und Leben, desto schöner wirkt es. Ich giere nach mehr, ziehe die Lupe hervor, presse sie vors Auge und krieche näher heran.

Auf den Felsen vermengen sich zwei Moosarten. Da ich die Moose nicht genau bestimmen kann, ohne eine Probe ins Labor zu bringen und ihre Zellen unter das Mikroskop zu legen, betrachte ich sie, ohne ihnen Namen zu geben. Die eine Art bildet dicke Stränge, jeder Strang mit eng beieinanderstehenden Blättchen umwickelt. Sie sehen von Weitem aus wie lebendige Dreadlocks. Schaut man näher hin, erkennt man, dass die Blättchen als unzählige anmutige Spiralen angeordnet sind – wie zahllose grüne Blüten. Die andere Moosart wächst aufrecht; ihre Stämmchen verästeln sich wie Tannen en miniature. Die sprießenden Triebe der beiden Arten sind so grün wie junger Blattsalat. Daran schließt sich ein satteres Grün an, das ins Olivgrün reifer Eichenblätter changiert. Ein helles Strahlen herrscht in dieser Welt. Jedes Blättchen besteht nur aus einer Zellschicht: Das Licht tanzt und flutet durch die Moose und erleuchtet sie von innen heraus. Wasser, Licht und Leben haben ihre Kräfte gebündelt und die Macht des Winters gebrochen.

Obwohl die üppigen Moose vor Lebenskraft strotzen, bringt man ihnen gewöhnlich wenig Respekt entgegen. In Lehrbüchern werden sie gern als Ewiggestrige längst vergangener Zeiten beschrieben, als primitive Prototypen, an deren Stelle inzwischen eine entwickeltere Flora mit Farnen und Blütenpflanzen getreten sei. Doch Moose als evolutionäre Überbleibsel zu bezeichnen, trifft die Sache in mehrfacher Hinsicht nicht. Wenn Moose rückwärtsgewandte Hinterwäldler und angesichts einer überlegenen Moderne zum Aussterben verdammt wären, müsste es fossile Zeugnisse ihres einst ruhmreichen Zeitalters und ihres fortschreitenden Niedergangs geben. Doch das Fehlen solch fossiler Belege lässt genau das Gegenteil vermuten. Zudem besitzen die Fossilien der ersten primitiven Landpflanzen nur wenig Ähnlichkeit mit den sorgsam angeordneten Blättchen und ausgefeilten Fruchtstielen heutiger Moose.

Genetische Vergleiche bestätigen, was uns die Fossilien sagen: Der Familienstammbaum der Pflanzen hat sich schon vor knapp fünfhundert Millionen Jahren in vier Hauptzweige unterteilt. Die genaue Reihenfolge ist zwar noch umstritten, doch die Lebermoose, kriechende krokodilhäutige Liebhaber von Bachrändern und feuchten Felsen, könnten die Ersten gewesen sein, die sich abspalteten. Es folgten die Vorfahren der Laubmoose und schließlich die Hornmoose, die engsten Verwandten von Farnen, Blumen und deren Familie. Die Moospflanzen sind ihren eigenen Weg gegangen: Sie waren und sind keine Durchgangsstation auf dem Weg zu einer »höheren« Form.

Ich blicke durch das Glas meiner Lupe und sehe, dass das Moos über und über mit Wasser benetzt ist. In den Winkeln zwischen Stämmchen und Blättchen haben sich silbern schimmernde Seen verfangen, deren Wölbung von der Oberflächenspannung zusammengezwungen wird: Die Wassertropfen fließen nicht, sie kleben und klettern. Scheinbar kann das Moos die Schwerkraft überwinden und flüssige Schlangen beschwören. Es lebt in der Welt der Menisken: jener Wasseroberflächen, deren Rand die Innenfläche von Gläsern hin aufwandert. Moose sind wie das Glas: Sie locken durch ihre Architektur Wasser an und setzen es in ihrem labyrinthischen Innern gefangen.

Die Beziehung zwischen Moos und Wasser ist für uns nur schwer nachvollziehbar. Unser Leitungssystem verläuft in unserem Innern, mit verdeckten Schläuchen und Pumpen. Auch die Leitungen von Bäumen liegen unter der Rinde. Und die unserer Häuser unter Putz. Säugetiere, Bäume, Häuser: Sie alle gehören in die Welt der Riesen. Doch für den Mikrokosmos der Moose gelten andere Regeln. Die elektrische Anziehung zwischen Wasser und pflanzlichen Zelloberflächen kann, über kurze Distanzen, gewaltig sein, und Moose sind so gebaut, dass sie diese Anziehungskraft meisterhaft nutzen: Mit ihren komplex modellierten Oberflächen können sie Wasser transportieren und speichern.

Entlang ihrer Stämmchen verlaufen tiefe Furchen, die das Wasser vom feuchten Moosinneren an die trockenen Moosspitzen weiterleiten – etwa so, wie Küchenpapier einen Fleck aufsaugt. Die Stämmchen sind zu unentwirrbaren, wasserliebenden Dreadlocks verfilzt, und ihre Blättchen schaffen durch reichlich Nietenbesatz eine vergrößerte Oberfläche, auf der Wasser haften bleibt. Die Blättchen umfangen das Stämmchen genau im richtigen Winkel: Die Wassertropfen verfangen sich in der Blattachsel, um sich dann mit Tropfen aus Kraushaar und Runzeln zu verbinden. Moospflanzen sind ein sumpfiges Miniflussdelta, nur senkrecht gedreht. Das Wasser, das vom Sumpf ins Haff und schließlich in ein Rinnsal ausläuft, hüllt die gesamte Umgebung in Feuchtigkeit. Wenn es zu regnen aufhört, hat sich im Moos fünf bis zehn Mal mehr Wasser verfangen, als in den Mooszellen enthalten ist. Die Moospflanzen haben einen grünen Kamelhöcker geschultert, der sie lange Durststrecken überwinden lässt.

Die Moospflanzen haben sich aus einer anderen architektonischen Blaupause entwickelt als Bäume, sind aber im Endergebnis offenbar genauso komplex und, was ihre langfristige evolutionäre Überlebensstrategie betrifft, mit Sicherheit genauso erfolgreich. Doch nicht nur in puncto Wassertransport und -speicherung erweisen sich Moose als außergewöhnlich raffiniert. Als der Regen vor einer Woche eingesetzt hat, löste er eine Reihe physiologischer Veränderungen aus, die das üppige Wachstum von heute erst ermöglichten. Zunächst umhüllte der Regen das ausgetrocknete Moos, sickerte dann in seine dünnen, holzigen Zellwände und benetzte schließlich die Oberflächen der dahinter verborgenen, vertrockneten Rosinen. Die Haut der schrumpeligen Kugeln, schlummernde Zellen, lechzte nur so nach dem Regengeschenk. Die Zellen schwollen an, die Zellhaut drückte gegen die holzige Wand, und das Leben kehrte zurück.

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