Loretta Walz - Und dann kommst Du dahin an einem schönen Sommertag

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Und dann kommst Du dahin an einem schönen Sommertag: краткое содержание, описание и аннотация

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Ravensbrück war das größte Frauen-Konzentrationslager der NS-Geschichte. 1980 hat Loretta Walz begonnen, Überlebende in Videointerviews zu befragen und sich dabei für das «ganze Leben» der Frauen interessiert: wie sie aufgewachsen, wie sie zum Widerstand, ins KZ gekommen sind, wie sie überleben konnten und wie ihre Erfahrungen ihr weiteres Leben beeinflussten. Die Frauen berichten von grausamer Erniedrigung und unmenschlicher Arbeit, von medizinischen Experimenten und Zwangssterilisationen, dem Krankenrevier, in dem noch 1944 Kinder geboren wurden, aber auch von ungebrochener Solidarität und Tapferkeit, von kluger Sabotage und heimlicher Hilfsbereitschaft. In den Stimmen der Frauen aus 15 west- und osteuropäischen Ländern wird die Geschichte des Konzentrationslagers, von Widerstand und Verfolgung aus weiblicher Sicht lebendig. Mit ihrer behutsamen und sehr persönlichen Annäherung bahnt Loretta Walz zugleich dem Umgang mit Erinnerung neue Wege.

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»Die eine sagte auf einmal zu mir: ›Werd ohnmächtig‹«

Die Prügelstrafe wurde in einer Zelle des Zellenbaus ausgeführt.

» Ich bin rausgeholt worden auf den Bock, wurde angeschnallt, und sie haben die Hose nass gemacht. Der Doktor Rosenthal stand dabei und hat mir den Puls gefühlt. Ich spüre heute noch, wie mir das Herz ging. Dann kamen zwei Häftlinge mit grünem Winkel rein. Als ich dann angeschnallt war, sagt mir eine ganz leise ins Ohr: ›Wenn du mir was von deinem Paket abgibst, dann schlag ich dich nicht so fest.‹ Ich hab der natürlich mein ganzes nächstes Paket versprochen. Dann musste ich die Schläge mitzählen. Ich hatte beiden meine Pakete versprochen, und da haben die mich nicht so richtig geschlagen. Die eine sagte auf einmal zu mir: ›Werd ohnmächtig!‹ Da hab ich mich dann umfallen lassen. Die letzten Schläge hab ich schon nicht mehr gespürt, hab bloß noch gehört, wie der Doktor Rosenthal sagte: ›Aufhören, die hält es nicht durch.‹ Sie konnten mir keine fünfundzwanzig auf einmal geben. Dann kam ich ins Krankenrevier. Ich konnte nicht mehr liegen, bin vierzehn Tage nur auf dem Bauch gelegen. Dann kam ich zurück auf den Block und war dort acht Tage, denn ich hab nicht arbeiten können. Ich konnte nicht mehr sitzen, bin nur noch gestanden und auf dem Bauch gelegen. Dann musste ich wieder zum Kommandanten, die nächsten Fünfzehn abholen. Ich hab die nächsten Fünfzehn bekommen, und war das so einigermaßen verheilt, ist es wieder von vorne losgegangen. Ich hab gedacht: Jetzt ist alles aus. Jetzt ist Schluss. Dann waren zwei andre mit dem Prügeln dran. Die haben geschlagen! Je mehr ich geschrien habe, desto mehr haben die geschlagen. Dann kam ich wieder ins Revier zum Verbinden und anschließend in den Strafblock, weil sie mich gefragt haben, ob ich’s wieder tun würde. Da hab ich gesagt: ›Ja, das würde ich wieder tun für die Kinder .‹«

Im Unterschied zum Bunker – ein Zellenbau hinter der Lagermauer – befand sich der Strafblock innerhalb des Lagers. Eine abgeriegelte Baracke, die von vielen Häftlingen als Hölle beschrieben wurde. Doch Elfriede Schneider erlebte dort zum ersten Mal Zusammenhalt unter den Häftlingen. Dort habe es keinen Verrat gegeben und keine Bestechung. Sie erinnerte sich außerdem an eine gute Blockälteste. Doch ihre Schreib- und Paketerlaubnis wurde ausgesetzt. » Ich kam wieder zum Außenkommando, wieder zum See. Da mussten wir noch schwerer arbeiten. Das war 1943 im Sommer, es war furchtbar heiß, und ich hatte noch immer die offenen Wunden. Und dann am See arbeiten, Schiffe beladen, entladen … und Läuse. Nicht wir hatten die Läuse, sondern die Läuse hatten uns. Die gingen in die Wunden rein. Ich bin nur ins Revier gegangen, wenn ich tatsächlich zum Verbinden musste, und so schnell wie möglich wieder raus. Ein halbes Jahr war ich im Strafblock. Dann kam ich zurück auf den früheren Block, Block 5. Da hat die Blockälteste zu mir gesagt: ›Du gehst mit den Wunden nicht mehr ins Außenkommando. Ich sorge dafür, dass du in den Industriehof 11kommst.‹ Ich kam dann dort in eine Baracke und in die Kürschnerei, wo ich mit Pelzen gearbeitet hab. Die Arbeit hat mir gut gefallen. Ich hab die Nachtschicht gearbeitet, und wenn ich dann von der Arbeit kam, war ich froh. Da war das Bett noch warm von der anderen aus der Tagschicht, und ich konnte bis mittags schlafen

»So habt ihr mich hier gemacht«

Im Strafblock herrschte Schreib- und Paketverbot. Erst im Industriehof konnte Elfriede wieder ein Paket von zu Hause empfangen. » Hab mein Paket abgeholt und hab das noch nicht mal eine halbe Stunde gehabt – hatte es hingestellt und wollte noch der Blockältesten Bescheid sagen –, da war mein Paket verschwunden. War weg! Wir haben den ganzen Block durchsucht und nicht ein Stückchen mehr gefunden. Hättest du das gemeldet, dann hätte eine die Stockschläge gekriegt. Das wollte ich nicht. Ich hatte es doch am eigenen Körper gespürt und litt ja noch immer an den Folgen. Ich wollte nicht, dass auch andere darunter litten. Da war ich noch verweichlicht. Aber nachdem mein Paket weg war, war das Schlimmste, dass sie mich nun erpressen konnten. Das war für mich das Schlimmste, was sie mir hätten antun können. Das war doch etwas von zu Hause! Von der Stunde an wurde ich brutal und kalt. Da hätte passieren können, was wollte, ich wäre über Leichen gegangen. Da hab ich nur noch gesagt: ›Ab heute kämpfe ich nur für mich. Ist mir scheißegal, ob ihr da drin verreckt oder nicht, wichtig ist, ich komm durch.‹ ›Mensch, was ist denn in dich gefahren?‹ ›Ich lass mich nicht beklauen! Wenn ihr mich gefragt hättet, ihr hättet ein Stückchen abgekriegt. Das wisst ihr, aber beklauen hinter meinem Rücken, das lass ich mir nicht gefallen. Ab heute ist Sense, ihr kriegt nix mehr!‹ Da hat die Blockälteste dafür gesorgt, dass ich von den anderen abgetrennt wurde und ganz nach hinten kam. Von da an war’s ganz anders. Ich hab mir nix mehr gefallen lassen. Wenn mir eine mit Meldung gedroht hat, hab ich bloß gesagt: ›Dann tu es doch! Mehr wie totschlagen können sie mich nicht. Na und?‹ Da sagten die: ›Mensch, was bist du gemein, und so was ist ›politisch‹.‹ Sagte ich: ›So habt ihr mich hier gemacht. Ich war vorher nicht so.‹ Das konnten die gar nicht fassen, dass ich so gemein wurde

»Mir geht’s gut, das siehst du doch«

Eines Tages wurde Elfriede aufgerufen: ›Nach vorne!‹, das hieß, zur Kommandantur. » Zuerst kam ich zur Effektenkammer, wurde eingekleidet und aus dem Lager gebracht. Ich bin sogar in einen Mercedes eingestiegen, stell dir vor! Da haben sie mich nach Fürstenberg gebracht. Dort kam ich in ein Haus, da saßen zwei hohe Offiziere. Auf einmal stand mein Cousin vor mir. Vorher bin ich gewarnt worden, dass ich mein Kopftuch nicht abtun darf, weil ich eine Glatze hatte. Der Kopf war voll mit Wunden, mit Krätze. Sagte mein Cousin zu mir: ›Kennst mich nicht mehr?‹ Ich hatte ihn noch nie in Uniform gesehen, er war Leutnant bei den Fliegern. Er hat rausgekriegt, wo ich bin. Durch Beziehungen hat er mich besuchen dürfen. Er fragte mich: ›Wie geht es dir denn?‹ Da sagte ich: ›Mir geht’s gut, das siehst du doch.‹ Dann sagte er: ›Komm mal näher. Nimm dein Kopftuch ab.‹ Da hab ich gesagt: ›Nein.‹ Bin wieder einen Schritt zurück. Da hat er mir das Kopftuch vom Kopf gerissen. Und hat das gesehen! Ich sehe ihn heute noch, wie er schneeweiß wurde und nichts mehr sagen konnte. Er sagte: ›Entschuldigung … Ich bleibe nicht lange, ich bin nur auf der Durchreise. Ich wollte dich bloß sehen. So kann ich deiner Mutter sagen, dass es dir gut geht. Ich werde berichten, wo du bist.‹ Bevor ich ihm irgendwas sagen konnte, wurde ich schon aus dem Raum gezogen. Ich durfte nur noch den Karton Essen mitnehmen, den er mir mitgebracht hat. Als ich dann im Lager ankam: ›Wo warst du denn?‹ Ich durfte aber nix sagen, vor allem nicht sagen, dass ich Besuch hatte, das musste alles geheim laufen. Dann haben sie mir nachgesagt, ich hätte Beziehungen zur SS. Weil ich zur Effektenkammer gebracht worden bin, da waren ja auch Häftlinge, und weil ich dann in Zivil war und mit dem Mercedes aus dem Lager rauskam. Von da an bin ich für einen Spitzel gehalten worden, der mit der SS zusammenarbeitet

»Den kannst du jetzt über dein Bett hängen und einrahmen«

Mit ihrer zunehmenden Verzweiflung verschlechterte sich auch Elfriedes Gesundheitszustand, sie wurde immer dünner, die Wunden heilten nicht. Sie erfuhr, dass ihre Mutter ein Entlassungsgesuch eingereicht hatte, wartete täglich sehnsüchtig, wurde aber nicht entlassen. Als nicht mehr arbeitsfähig sollte sie den Industriehof verlassen und kam zurück in ihren alten Block. Als sie wieder zum Kommandanten gerufen wurde – inzwischen was es Ende 1944 –, erfuhr sie, dass ihr Bruder im September gefallen war. » Ich war fix und fertig, auch weil der zu mir gesagt hat: ›Den kannst du jetzt über dein Bett hängen und einrahmen. Der hat sein Leben lassen müssen für sein Vaterland. Und du? Du bist hier drin!‹ Der sagte, ich sollte mich schämen. Ich war auf alles gefasst, aber nicht darauf, dass ich noch beleidigt werde. Ich ging auf den Block zurück und hab mich von da an gehen lassen. Ich hab nicht mehr gekämpft, es war mir alles egal. Was um mich herum passierte, hab ich gar nicht mehr wahrgenommen. Es hat auch niemand mehr gefragt, ob du arbeiten gehst oder nicht. Du bist nicht mehr zur Arbeit aufgerufen worden. Es hat sich keiner mehr gekümmert. Es war Kriegsende, und von weitem hörte man schon die Kanonen. Dann hieß es: ›Die Russen kommen näher!‹ Als dann die Transporte auf den Todesmarsch gingen, war ich viel zu schwach dafür und wurde zurückgelassen

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