Enno Woelbing - Sehnsucht nach südlicher Sonne und schönen Mädchen - Teil 1

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Sehnsucht nach südlicher Sonne und schönen Mädchen - Teil 1: краткое содержание, описание и аннотация

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Cindy, eine bildhübsche Asiatin arbeitet als Kinderärztin. Sie ist mit Chris verheiratet, einem stattlichen Mann – eine nicht zu übersehende strahlende Lichtgestalt – den sie über alles liebt, und für den sie alles tut. Sie sieht auch über manche seiner Schattenseiten immer wieder großzügig hinweg. Chris will seine unbändige Libido ausleben. Seine Sehnsucht nach der südlichen Sonne der Heimat seiner Frau, seine Sehnsucht nach den ihm dort allerorts über den Weg laufenden schönen Mädchen, und der Drang nach freier Selbstverwirklichung bricht bei ihm immer wieder neu durch. Mehrfach fliegen sie zusammen in die Heimat seiner Frau, in der er viele Abenteuer erlebt. Dieser Roman mit autobiographischem Hintergrund erzählt von menschlicher Leidenschaft und den Abgründen des Lebens.

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Enno Woelbing

Sehnsucht nach südlicher Sonne und schönen Mädchen - Teil 1

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Inhaltsverzeichnis Titel Enno Woelbing Sehnsucht nach südlicher Sonne und - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Enno Woelbing Sehnsucht nach südlicher Sonne und schönen Mädchen - Teil 1 Dieses ebook wurde erstellt bei

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7 – Die erste Reise

Kapitel 8 – wieder daheim

Kapitel 9 – zweite Reise

Kapitel 10 – wieder im kalten deutschen Norden

Weitere Informationen

Impressum neobooks

Prolog

Prolog

Am Tage des Prozessauftaktes gegen einen ehemaligen beliebten Schauspieler und jetzt gestürzten Expräsidenten, dem bei Verurteilung wegen seiner Vergehen die Todesstrafe drohen würde, verließ ein schon etwas älterer, kleiner Mann das Flugzeug auf dem einzigen Domistic Airport von Jolo Island. Er war dünn, sehr braun, hatte pechschwarzes, volles Haar und eine große Lücke in seiner unteren Zahnreihe. Die Armbanduhr rutschte an seinem Handgelenk hin und her. Trotz der Hitze trug er lange dunkle Hosen. Sein heller, fast weißer Barong Tagalog stand in einem seltsamen Gegensatz zu seinen ausgetretenen, latschenartigen Sandalen, ließ aber durchaus den Schluss zu, dass sein Besitzer ein reisender Geschäftsmann sei. Diesen Eindruck unterstrich auch sein kleiner schwarzer Koffer. Alles in allem – unscheinbar und unauffällig, eine große Zahnlücke war hier keine Seltenheit und alles andere an ihm auch nicht. Er ließ sich mit einem bicycle zum nahegelegenen kleinen Hafen bringen, bestieg ein Terry boat, das auch schon bessere Tage gesehen hatte und verließ es nach einigen Stunden Fahrzeit auf einer weiter südlich gelegenen kleinen Insel. Die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel herab. Wenn er gesucht werden sollte – spätestens hier verlor sich von ihm jede Spur. Aber er wurde nicht gesucht. Ohne Zahnlücke, ohne Koffer und in armseliger Kleidung fuhr er mit dem Dunkelwerden in einem bunten Auslegerboot hinaus zum Fischfang, aber nicht mit zurück. Er fuhr mehrmals abends mit hinaus. Am fünften Morgen brachte er den frischen Fang mit in ein Dorf auf eine Insel nahe der Hoheitsgewässer von Kalimantan. Das Dorf war auf keiner Landkarte verzeichnet. Die Menschen in ihm waren brauner als im übrigen Land, bunt gekleidet – Philippinos, Malaien, Chinesen – genau war es nicht zu erkennen.

Der Mann sprach nicht viel, der mochte das vielfach mongolide Aussehen nicht. Aber er konnte sich in der Inselsprache verständigen, ohne Tagalog zu gebrauchen. Eine halbe Tagesreise weit mit einem grellbunten Jeepney auf festgefahrenen Sandwegen zwischen üppiger Vegetation und ein Gespräch mit einer jungen Frau an einem Reisfeld waren das Ende seiner Reise. Er verließ die Insel wie er gekommen war: auf Fischerbooten und kleinen Ferryboats, ohne Flugzeug und verschwand irgendwo auf Mindanao. Er war der vorletzte Bote gewesen.

Der letzte Bote war die junge Frau, fast noch ein Mädchen, und die hatte sich sofort auf den Weg gemacht.

Es war kein Hafen – zwischen hohen Palmen vor einem schmalen, sandigen Strand lagen ein paar bunte, aber nicht sehr vertrauenerweckende Auslegerboote bereit zum Fischfang. Ein kleiner junger Mann versuchte wie so oft eine Fahrt als Tagelöhner zu bekommen. Er hatte sein Boot im Sturm verloren und versuchte seine Familie satt zu bekommen – eine Frau und vier Kinder. Seiner Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit verdankte er die Möglichkeit zu einer minimalen Versorgung; aber Hunger tut weh.

Die junge Frau sprach ihn an. Sie begleitete ihn bis zu seinem Bambushaus auf hohen Pfählen, von Bananenstauden und Palmen geschützt. Eine alte Frau sah ihnen aus einer Öffnung unter dem Blätterdach misstrauisch entgegen – die alte Mutter.

Am nächsten Tag fuhr ein junger, ehrlicher, freundlicher und hilfsbereiter Fischer auf ständig wechselnden Ferryboats in nördliche Richtung durch die Inselwelt der Philippinen bis in die Hauptstadt. Mit einwandfreien, neuen Personalpapieren versehen vermittelte ihn ein ebenso einwandfreies Maklerbüro korrekt an eine deutsche Reederei. Auf deren Ausbildungsschiff im Hafen ihres Standortes würde er an einer mehrmonatigen Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen und eine Heuer für zwei Jahre unterschreiben. Er flog mit mehreren Philippinos, jeder kam von einer anderen Insel, nach Deutschland.

Er würde viel Geld verdienen. Sie konnten sich auf ihn verlassen. Gute Arbeit – gutes Geld – lautete sein Befehl und – tötete ihn.

Kapitel 1 Sehnsucht nach südlicher Sonne und schönen Mädchen Kapitel 1 In - фото 2

Kapitel 1

Sehnsucht nach südlicher Sonne und schönen Mädchen

Kapitel 1

In dem alten Teil, mit engen gepflasterten Straßen und auseinander gebauten Häusern ganz unterschiedlichen Aussehens in Größe und Fassade, einer schönen Kleinstadt in der Nähe der See verließ ein hoch gewachsener Mann ein Café, das ebenso eine Weinstube und eine Buchhandlung darstellte. Die Einzigartigkeit seiner Räume aber bestand darin, dass ihr Inhaber sie gerne und oft für ein künstlerisch-kulturelles Ereignis nutzte und anbot. Mit Erfolg – für einfache und kultivierte Ansprüche oder für beide zusammen.

Heute war der Abend einer Cello-Sonate gewidmet gewesen. Der Applaus der Zuhörer hatte es bestätigt – ein weiterer Erfolg.

Der große Mann ging hoch aufgerichtet mit seinem großen Hund an der Leine die Straße zum kleinen Hafen der Stadt hinunter. Er drehte sich noch einmal um. „Campanula“ leuchtete es über der Eingangstür des Cafés. Campanula Glockenblume. Er machte sich nichts aus klassischer Musik, eigentlich gar nichts aus Musik. Sie war nicht für ihn geschaffen, und er nicht für sie. Er wusste nicht einmal, weshalb er hinein gegangen war und den hohen Eintrittspreis gezahlt hatte. Einem plötzlichen Einfall war er auf seinem abendlichen Spaziergang einer Gruppe junger Mädchen gefolgt und hatte sich zu mehreren alten Damen gesetzt, freundlich lächelnd. Sein Hund war draußen neben dem Eingang liegen geblieben.

Auf dem leicht bewegten Wasser des Hafens spiegelten sich Lichter, manchmal sah es aus als tanzten sie auch mit den Möwen, die auf ihm schwammen. Von einer kleinen Brücke aus bot sich dem Betrachter mit seinem Hund ein schönes abendliches Bild – wie eine Postkartenidylle. Auf den kleinen Motorbooten verebbte langsam das Erleben des Tages ihrer Besitzer; die Schiffe des Museumshafens – unweit einer großen, im Halbdunkel stehenden Kirche – lagen ruhig und beleuchtet am Kai, und auf den wenigen Küstenmotorschiffen war alles ruhig. Die Besatzungen mochten auf Landgang sein, es war Wochenende. Etwas weiter weg, vor dem Hintergrund mehrerer hoher alter Speicherhäuser, auf einem Frachter sangen zu einer leisen fremdartigen Musik ein paar junge Seeleute asiatischen Aussehens. Singen, ja!

Der große Mann bemerkte nicht, wie sich seine Stirn runzelte, nur dass er seine Zähne aufeinander presste. Er verließ die Brücke und ging näher heran. Sie sangen „ikaw ang ligaya ko“. Er kannte das Lied – du bist meine Freude. Er kannte auch das Land, aus welchem beide waren – die Seeleute und das Lied. „Komm’“, sagte er zu seinem Hund, „komm’! Nina, komm’!“.

Er zog an der Leine und die große Hündin folgte ihm. Sie gingen eine Uferpromenade entlang und durch die Stadt nach Hause. Der große Mann grüßte freundlich mehrere Leute und wurde ebenso freundlich wiedergegrüßt. Seine Stirn unter dem kurzen dunkelblonden, aber schon grau werdendem Haar war noch immer gerunzelt. Nein, er würde sich nicht noch einmal eine Cello-Sonate anhören. Er war nicht dafür geschaffen. Was ihm von diesem Abend in Erinnerung blieb, war der gedankliche Vergleich zwischen einem Cello und einem Kontrabass, die Größe ihrer schön geformten Körper und der Gedanke an ihre gemeinsame Herkunft aus der großen Familie der Streichinstrumente – der Violinen. Und er verglich sie alle mit dem Körper einer Frau – den Kontrabass, das Cello und die Violine. Gut, dass niemand die Gedanken lesen konnte. Die Stirn war wieder glatt, und die grauen Augen hinter der randlosen Brille unter ihnen bekamen ihren Glanz zurück.

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