Loretta Walz - Und dann kommst Du dahin an einem schönen Sommertag

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Und dann kommst Du dahin an einem schönen Sommertag: краткое содержание, описание и аннотация

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Ravensbrück war das größte Frauen-Konzentrationslager der NS-Geschichte. 1980 hat Loretta Walz begonnen, Überlebende in Videointerviews zu befragen und sich dabei für das «ganze Leben» der Frauen interessiert: wie sie aufgewachsen, wie sie zum Widerstand, ins KZ gekommen sind, wie sie überleben konnten und wie ihre Erfahrungen ihr weiteres Leben beeinflussten. Die Frauen berichten von grausamer Erniedrigung und unmenschlicher Arbeit, von medizinischen Experimenten und Zwangssterilisationen, dem Krankenrevier, in dem noch 1944 Kinder geboren wurden, aber auch von ungebrochener Solidarität und Tapferkeit, von kluger Sabotage und heimlicher Hilfsbereitschaft. In den Stimmen der Frauen aus 15 west- und osteuropäischen Ländern wird die Geschichte des Konzentrationslagers, von Widerstand und Verfolgung aus weiblicher Sicht lebendig. Mit ihrer behutsamen und sehr persönlichen Annäherung bahnt Loretta Walz zugleich dem Umgang mit Erinnerung neue Wege.

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Geschichten aus Ravensbrück kamen in Bruchstücken aus ihr heraus, oftmals von Tränen begleitet. Insgesamt habe ich Hermine Schmidt in den Jahren 1982 bis 1987 dreimal besucht und befragt.

»Da habe ich mich ganz blöde gestellt«

Hermine Schmidt kam am 28. Juli 1905 in Wuppertal-Beyenburg zur Welt. Ihr Vater, Hermann Schmidt, war vor dem Ersten Weltkrieg SPD-Mitglied, anschließend in der USPD und später in der KPD. Bis 1929 war er Stadtverordneter der KPD in Remscheid-Lüttringhausen. Er war Bandwirker und hatte einen kleinen Betrieb im eigenen Haus. Dort erlernte auch Hermine Schmidt den Beruf der Bandwirkerin. Sie hatte zwei Brüder und eine Schwester. Die ganze Familie beteiligte sich am Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Hermine Schmidt: » Ich bin nicht in der Partei gewesen, aber ich habe so ziemlich alles mitgemacht

Bereits im Frühjahr 1933 wurde die Werkstatt mehrfach durchsucht; ihr Vater und die beiden Brüder wurden verhört und misshandelt. Doch die Familie engagierte sich weiterhin mit der Unterbringung von Flüchtlingen und Emigranten – unter anderem KPD- Funktionäre –, die ins Ausland, hauptsächlich nach Holland, geschleust werden sollten. Im Haus gab es einen Vervielfältigungsapparat zur Herstellung von Flugblättern, und es gab – wie Hermine Schmidt zwar zaghaft, aber schmunzelnd zugab – auch Waffen. » Am Anfang haben wir noch Flugblätter gedruckt. Dann wurde es hier zu gefährlich, und wir haben nur noch Unterkunft gewährt. Wir haben immer Emigranten untergebracht. Da war zum Beispiel eine Grete Müller, ich hab ihr eine Brille und einen großen Strohhut gekauft, und sie hat sich noch einen Blumenstrauß gekauft. Damit ist sie dann einfach an die Grenze gegangen, das war das schwerste Stück, sie über die Grenze nach Holland zu kriegen. Das hat aber geklappt. Das waren wieder andere, die das machten. Einer, der Kurt, mehr wussten wir nicht über ihn, der ist öfter hier gewesen, und der ist verraten worden. In Berlin müssen sie ihn wohl geschnappt haben. Da sind Hunderte verhaftet worden. Da hat es auch viele Todesurteile gegeben. Und dann waren da noch die, die sie hier unten im Wuppertaler Polizeipräsidium totgeschlagen haben

Am 1. Februar 1943 wurde Hermine Schmidt zusammen mit ihrem Vater verhaftet. Im Polizeigefängnis Wuppertal wurde sie zehn Monate in Einzelhaft gehalten. » Am Anfang bin ich oft raufgeholt worden zum Verhör, da habe ich mich ganz blöde gestellt. Ich dachte, der Kurt – der gemeine Kerl – hätte mich heiraten wollen, habe ich gesagt. Die haben das scheinbar geglaubt. Aber weil ich mich so naiv angestellt habe, konnte ich dann gar nichts mehr sagen. Die haben doch haufenweise Sachen bei uns gefunden, Vervielfältigungsapparat und Flugblätter, Papiere zum Drucken

›Schutzhaft‹ in Ravensbrück

Anfang November 1943 wurde die achtunddreißigjährige Hermine Schmidt zur ›Schutzhaft‹ in das Frauen-KZ Ravensbrück eingewiesen. Sie kam nach einem vierwöchigen Transport über Köln, Essen, Bremen, Hamburg nach Berlin. Dort erlebte sie schwere Bombenangriffe; die Häftlinge wurden drei Stunden lang im Waggon auf einem toten Gleis abgestellt. In Ravensbrück kam sie erst im Dezember 1943 an. » Vor dem Tor stand die ganze SS, die Aufseherinnen. Da wurden wir in Empfang genommen, und dann ging es direkt ins Bad. Sie waren mit Hunden da, wie Verbrecher wurden wir behandelt. Wir mussten uns aufstellen und wurden angeschrien, gemeinste Worte hat man zu uns gesagt. Wir mussten alles ausziehen, wurden untersucht, die guckten direkt nach den Zähnen, schrieben auf, wer Goldzähne hatte! Wir hatten im Winter keine Strümpfe, bloß ein Hemd und ein Kleid, und einige hatten noch eine Jacke. Wir bekamen einen roten Winkel, aber an die Nummer kann ich mich nicht mehr erinnern, das war irgendwas mit 24.000

Acht Wochen lang blieb Hermine Schmidt auf dem Zugangsblock als ›Verfügbare‹. » Der Zugangsblock war einer der schrecklichsten. Morgens mussten die Betten gemacht werden. Wenn das alles fertig war, kriegten wir ne Tasse Kaffee, das war ein Sauzeug. Dann wurde gestanden: Zählappell! Das dauerte manchmal Stunden, je nachdem, wie die gelaunt waren oder ob es regnete, dann kamen die später. Da durfte man sich nicht rühren

Nach dem Zählappell erfolgte die Aufteilung der Arbeitskommandos. Hermine Schmidt arbeitete im Straßenbau, musste Schiffe entladen und Gartenarbeiten ausführen. » Da war viel Schikane. Im Winter bin ich mal auf einem Kommando gewesen, da mussten wir ein Schiff Ziegelsteine ausladen. Da war eine dünne Eisschicht am See, da sind Frauen gewesen, die hatten ganz blutige Hände. Die ganze Haut war erfroren und abgegangen. Im Revier kriegten sie Jod drauf und mussten am andern Tag wieder arbeiten. Bei der Arbeit im Außenkommando mussten wir Häftlingskleider tragen, und so gingen wir zur Kleiderkammer. Dort arbeitete Lieschen Kubier. Ich sagte: ›Du musst mir unbedingt eine Jacke mit einem Gürtel dazutun.‹ Denn ich hatte schon von anderen gehört, wie die klauten. Als ich dann schon alles ein bisschen kannte, fiel es auch leichter. Mittags kriegten wir Kartoffeln, die wurden in großen Kesseln für die Schweine gekocht. Davon kriegten wir welche zu essen. Die hab ich unterm Kleid mit ins Lager gebracht. Wenn ich jetzt dran denke, dass die mich am Tor geschnappt hätten – das Wenigste wäre der Strafblock gewesen oder Bunker oder fünfundzwanzig Schläge –, das wäre furchtbar gewesen. Aber ich hab in so was immer Glück gehabt

»Weißt du noch, wie du mir den Gürtel …?«

Bei einem meiner Besuche bat mich Hermine Schmidt, sie mit dem Auto zu Lieschen Kubier zu fahren. Sie könne den Berg nicht mehr hochlaufen und habe ihre Freundin, die das Haus nicht verlassen kann, seit Jahren nicht mehr gesehen. Voller Vorfreude saß sie im Auto und lotste mich hin. Doch an der Haustüre wurden wir barsch und unfreundlich von jungen Leuten empfangen: Frau Kubier wäre zu krank, sie könne keinen Besuch empfangen. Als sich im Hintergrund eine Türe öffnete und eine alte Frau herausschaute, stürmte Hermine auf sie zu und zog mich mit hinein. Lieschen Kubier war voller Freude über den unerwarteten Besuch, und nach der Begrüßung waren wir sogleich mitten in Ravensbrück: die Kartoffelgeschichte! » Weißt du noch, wie du mir den Gürtel …?« Natürlich erinnerte sich Lieschen Kubier, und beide Frauen erzählten aufgeregt, wie sie die Kartoffeln im Kleid unter der Brust – durch den Gürtel gehalten – ins Lager schmuggelten. Immer noch erregt bei dem Gedanken, was gewesen wäre, wenn … Doch die Freude dieser Begegnung währte nur kurz. Unfreundlich wurden wir aus dem Raum gewiesen: Frau Schmidt müsste doch wissen, dass immer nach ihren Besuchen die Erinnerungen hochkämen und Frau Kubier sich nicht mehr beruhigen ließe und sie es wieder so schwer hätten mit ihr. Auch der Widerspruch von Frau Kubier half nicht. Wir sollten sofort gehen. Beim Abschied nahm Lieschen Kubier meine Hand und sagte: » Ich bin jede Sekunde meines Lebens im Lager !« 5

»Ich dachte, du wärst schon durch den Schornstein gegangen«

Nachdem Hermine Schmidt ein Vierteljahr in Ravensbrück war, erkrankte sie schwer. » Auf einmal fing das an, ich fiel immer so rüber, und das Essen lief mir aus dem Mund, die ganze Seite war wie gelähmt. Hernach hat mich die Stubenälteste ins Revier geschickt, zur Untersuchung. Da saß die Schwester Luise am Tisch, das war eine braune Schwester, Stiefel hatte sie an, das werde ich nie vergessen. Ich denke immer, da fehlte nur noch eine Zigarette im Mund! Die Häftlingsärztin musste ihr dann sagen, was man hatte. ›Auch zu faul zum Arbeiten, raus!‹, schrie sie. Aber ich konnte doch nicht mehr stehen! Da hab ich lange Zeit im Block unter dem Tisch gelegen, wo die Frauen am Stricken waren. Ich durfte doch nicht ins Bett! Wenn die mich gefunden hätten, dann wäre ich in den Krankenblock gekommen – und wenn der Krankenblock voll war, dann ging ein Transport weg zur Vergasung. Die das wussten, sagten immer: ›Und wenn du über die Erde kriechen musst, meld dich nicht krank.‹ Mehr sagten die nicht

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