67S. Cap. 47. Nach Andern Schafe (Cap. 42.).
68Cap. 43.
69Eine in Löchern lebende Gänse- oder Entenart.
70Unter diesem Namen scheinen mehrere Vögel mit spitzigem, sägeförmigem Schnabel begriffen gewesen zu seyn.
71Dieser Name bezog sich wahrscheinlich auf die Leiche des Gottes Osiris. Vergl. Cap. 90.
72Bret (oder vergl.).
73Diese Verse stehen Il. VI, 290. ff., welches von den spätern Grammatikern nicht so überschrieben war, wie es Herobot hier angibt. Es hieß nämlich "Hector's und Andromache's Unterredung," während das vorhergehende fünfte Buch den Titel hat "Diomedes Szeldenpreis." Dieser paßt jedoch ganz wohl auch noch auf das sechste. In Herodot's Ausgabe waren vielleicht beide ein Buch.
74IV, 227.
75IV, 351.
76Pherecydes, Pythagoras u.
77Zwei Millionen, zweihunderttausend Reichsthaler.
78Vergl. II, 83. 152. 155. 156.
79Vergl. Thucyd. I, 110. Dieser froh in dieselben Sumpfgegenden, als die Athener in Aegypten von dem Perserfeldherrn Megabazus aufgerieben, und die Aegyptier wieder dem Perserkönig Artaxerxes Langhand unterthan wurden; zur Zeit der Blüthe Herodot's.
80Andere: "und haben bei den Menschen gewohnt."
81II, 43.
82Andere: "tausend und sechzig."
83Cap. 43 - 49. 52.
84Andere: "zwölf Höfe und eben so viel Zimmer."
85Vergl. III, 5.
86IV, 159.
8710 Uhr.
Inhaltsverzeichnis
(Kambyses zieht gegen Aegypten, 525 v. Ch.)
1. Gegen diesen Amasis zog Kambyses, Cyrus Sohn, mit seinen Unterthanen, und namentlich mit den Hellenischen, Ioniern und Aeoliern, in den Krieg, aus folgender Ursache. Kambyses hatte einen Herold nach Aegypten geschickt, und den Amasis um seine Tochter gebeten, und zwar auf den Rath eines Aegyptiers, der Dieß that, weil er auf Amasis einen Groll hatte, daß er unter allen Aegyptischen Aerzten gerade ihn von Weib und Kind gerissen, und nach Persien ausgeliefert hätte, als Cyrus zu Amasis um einen Augenarzt schickte, den besten, der in Aegypten sey. Aus solchem Groll trieb nun der Aegyptier den Kambyses mit beständigem Zurathe dahin, daß er den Amasis um seine Tochter ersuchte; damit Derselbe, gäbe er sie her, gekränkt, gäbe er sie nicht her, dem Kambyses verfeindet würde. Amasis selbst, ärgerlich über die Macht der Perser, und bange davor, konnte sich nicht zum Hergeben und nicht zum Weigern entschließen, weil er wohl wußte, daß sie Kambyses nicht zu seiner Frau, sondern zum Kebsweib nehmen werde. In Folge dieser Erwägung machte er's also. Es war vom vorigen König Apries eine gar große und wohlgebildete Tochter, als die Letzte ihres Hauses, übrig, mit Namen Nitetis. Diese Jungfrau sandte Amasis, mit Kleidern und Gold ausgeschmückt, an den Perser, als seine Tochter. Doch als er sie nach einiger Zeit grüßte und bei des Vaters Namen nannte, sprach die Jungfrau zu ihm: "König, du bist, ohne es zu wissen, von Amasis betrogen, indem er mich, mit Schmuck ausgestattet, dir zusandte, und für eine Tochter von sich gab, da ich in Wahrheit von Apries bin, seinem ehemaligen Herrn, den er aber, in einer Empörung mit den Aegyptiern, ermordet hat." Eben dieß Wort, und dieser Vorfall, der die Ursache ward, trieb Kambyses, Cyrus Sohn, in großem Zorn gegen Aegypten. Das sagen die Perser.
2. Aber die Aegyptier rechnen den Kambyses zu sich, vermöge der Behauptung, er sey ein Sohn von eben dieser Tochter des Apries. Cyrus nämlich sey's, der zu Amasis um seine Tochter geschickt habe, und nicht Kambyses. Was sie aber da sagen, ist unwahr. Auch ist ihren mit nichten verborgen (da sie die Persischen Gebräuche so gut kennen als Einer), daß erstlich, nach dortigem Brauch, kein Bastard König wird, wo ein ächter Sohn da ist, und wiederum, daß Kambyses ein Sohn der Kassandane war, der Tochter des Pharnaspes, eines Achämeniden, und nicht von der Aegyptierin. Aber sie verdrehen die Geschichte, weil sie mit dem Hause des Cyrus verwandt seyn wollen. So verhält sich's hiemit.
3. Noch hört man auch eine Geschichte, die mir nicht glaublich ist. Es habe eine Persische Frau die Frauen des Cyrus besucht, und beim Anblick der wohlgebildeten und großen Kinder, neben der Kassandane in lautem Lob ihre große Bewunderung geäußert; worauf Kassandane, die Frau des Cyrus, sprach: "Und ich, die Mutter solcher Kinder, bin doch bei Cyrus ganz ungeehrt; aber die Aegyptierin, die er sich geholt hat, die hält er in Ehren." Wie sie aus Aerger über die Nitetis also sprach, habe Kambyses, der Aeltere ihrer Söhne, gesprochen: "So will ich denn auch, Mutter, wenn ich erst Mann bin, in Aegypten das Oberste zuunterst, und das Unterste zuoberst kehren." So habe er ungefähr, zehn Jahr alt, den Frauen zum Wunder gesprochen. Es sey ihm aber auch im Gedächtniß geblieben; und wie er zum Manne gereift und zum Königthum gelangt war, habe er wirklich den Feldzug gegen Aegypten angestellt.
4. Dann ereignete sich bei Gelegenheit dieses Kriegszuges auch noch folgender Fall. Unter den Hülfsvölkern des Amasis war ein geborner Halikarnassier, mit Namen Phanes, so gewandt im Rathe, als tapfer im Kriege. Dieser Phanes, welcher dem Amasis über Etwas gram war, entrann zu Schiff aus Aegypten, in der Absicht, mit Kambyses zu sprechen. Da er nun von nicht geringer Bedeutung unter den Hülfsvölkern war, auch die genaueste Kenntniß von Aegypten hatte, so setzte ihm Amasis nach, und es war ihm darum zu thun, ihn zu bekommen. Er setzte ihm also durch seinen vertrautesten Verschnittenen nach, den er auf einem Dreiruder hinter ihm herschickte. Dieser bekam ihn wirklich in Lycien, brachte ihn aber dennoch nicht nach Aegypten zurück, weil Phanes ihn überlistete, indem er seine Wächter trunken machte, und zu den Persern entwich. Eben wollte Kambyses zum Feldzug nach Aegypten aufbrechen, war aber noch wegen seines Zuges in Verlegenheit, wie er durch die wasserlose Wüste kommen solle, als Jener dazu kam, und ihm nicht nur alle Umstände des Amasis verrieth, sondern auch den Zug angab; da er ihm nämlich anbefahl, den König der Araber durch Gesandte zu ersuchen, daß er ihm sichern Durchzug verstatte.
5. Denn dort allein sind rechte Eingangspässe nach Aegypten. Von Phönizien an geht's nämlich bis zu den Gränzen der Stadt Kadytis, welche den sogenannten Palästinischen Syrern gehört; von Kadytis an, einer Stadt, die meines Dafürhaltens nicht viel kleiner, als Sardes ist, gehören die Häfen am Meer bis zur Stadt Jenysus dem Araber; von Jenysus an geht wieder das Syrische bis zum Serbonischen See, bei welchem sich das Kasische Gebirg an's Meer zieht; und vom Serbonischen See, worin, nach der Sage, Typho verborgen liegt, fängt schon Aegypten an. Zwischen der Stadt Jenysus und dem Kasischen Gebirg und dem Serbonischen See, eine nicht geringe Strecke, ja immerhin ein Weg von drei Tagen, ist es sehr wasserlos.
6. Nun will ich etwas bemerken, was Wenige von Denen, die nach Aegypten fahren, in Acht genommen haben. Es wird aus Hellas überall her, dazu auch aus Phönizien, alljährlich zweimal Geschirr mit Wein gefällt, nach Aegypten eingeführt; und doch bekommt man, daß ich, so sage, auch nicht ein vorräthiges Weingeschirr dort zu sehen. Wo kommt denn aber, wird man fragen, alles Das hin? Das will ich angeben. Jeder Amtsvogt muß alles Geschirr aus seiner Stadt zusammen bringen und nach Memphis liefert; in Memphis aber muß es mit Wasser angefüllt, und dann in eben jene wasserlose Wüste Syriens geschafft werden. So wird, was je von Geschirr nach Aegypten geht, sind dort ausgeleert wird, zum alten hin nach Syrien geschafft.
7. Dieser Eingang nach Aegypten ist auf die besagte Art mit Wasservorräthen von den Persern versehen worden, sobald Dieselben Aegypten eingenommen hatten. Da nun aber damals noch kein Wasser in Bereitschaft stand, so schickte Kambyses, unterrichtet von dem Fremden aus Halikarnaß, Gesandte an den Araber, und erhielt die nachgesuchte Sicherheit, wobei sie miteinander einen Vertrag eingingen.
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