Martin Jung - Mediation am Bau - Wirkung und Methode

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Konflikte in der Bau- und Immobilienwirtschaft sind komplex und schwierig. Viele Beteiligte, die oft lange Dauer der Verfahren und dichte Problemfelder sind typisch für diese Streitigkeiten. Exorbitante Kostensteigerungen und zeitliche Verzögerungen gibt es nicht nur bei großen Bauvorhaben.
Praxisorientiert und systematisch werden die möglichen Konfliktsituationen und Ihre Lösungen von der Vertragsgestaltung über die Projektbegleitung bis hin zu den Nachtragsstreitigkeiten erläutert. Dabei wird insbesondere auf die verschiedenen Rollenbilder und Verantwortlichkeiten der Beteiligten eingegangen. Als Rechtsanwälte, Mediatoren, Projektsteuerer und Bauingenieure bringen die Autoren ihre Erfahrungen aus der Praxis ein und setzen dabei ganz unterschiedliche Akzente in der Beschreibung und Beurteilung von Mediation aus ihrer jeweiligen Sicht.

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40Die Suche nach einem geeigneten Mediator sollte sich an dessen Ausbildung und Erfahrung orientieren. In Deutschland gibt es eine Fülle von Ausbildungsangeboten, die nicht alle die gleichen qualitativen Kriterien erfüllen. Nach der Zertifizierungsverordnung für Mediatoren darf sich „Zertifizierter Mediator“ nennen, wer eine Mediationsausbildung im Umfang von mindestens 120 Präsenzzeitstunden absolviert, sowie spätestens ein Jahr nach dessen Abschluss einen praktischen Mediationsfall bearbeitet und in einer Supervision reflektiert hat. Es kann hilfreich sein, sich bei der Suche nach einem kompetenten Mediator an der hier geforderten Dauer der Ausbildung zu orientieren.

41Zahlreiche Verbände, 17Institute und auch kommerzielle Organisationen bieten Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Mediator. In der Bau- und Immobilienwirtschaft ist bei Konfliktlösern darüber hinaus Sachkunde gefragt. 18Es macht also durchaus Sinn, darauf zu achten, dass ein Mediator sich in der Branche auskennt. Der auf die Bau- und Immobilienwirtschaft fokussierte „MKBauImm e.V. – Mediation und Konfliktlösung in der Bau- und Immobilienwirtschaft“ etwa bietet einen Mediatorenpool von Rechtsanwälten, Sachverständigen, Architekten etc., die entsprechende Erfahrungen vorweisen können. 19

42 b) Neutralität.Der Mediator kann das Vertrauen der Parteien nur gewinnen – und halten – wenn er wirklich ein neutraler Vermittler ist. Er darf schon nach dem Gesetz nicht vor, während oder nach der Mediation in derselben Sache für eine Partei tätig sein, etwa als Anwalt, und zwar auch dann nicht, wenn er in Sozietät mit dem Anwalt einer der Parteien ist 20– es sei denn, die Konfliktparteien erklären sich damit einverstanden.

43Mindestens ebenso wichtig wie dieser formale Aspekt ist aber tatsächlich die innere Haltung des Mediators. Er muss sich allen Teilnehmern in dem Konflikt so gleichmäßig zuwenden können, dass sich keiner übergangen oder benachteiligt fühlt. Alle Beteiligten müssen das Gefühl haben, dass der Mediator sich gleichermaßen für ihre Belange interessiert, das Verfahren nach allen Seiten einheitlich fördert und jeden ausreichend zu Wort kommen lässt. Deshalb wird die Neutralität in der Mediation auch „Allparteilichkeit“ genannt. Darin kommt zum Ausdruck, dass der Mediator allen Parteien die notwendige Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenbringen muss, damit jeder dieselben Chancen hat, sich und seine Interessen einzubringen. Nur wenn dies gelingt, kann ein Prozess stattfinden, der zu einer für alle gleichermaßen akzeptablen und nach Möglichkeit auch befriedigenden Lösung führt.

44Wenn das durchaus empfindliche gleichschenklige Dreieck zwischen dem Mediator und den Konfliktparteien in eine Schieflage gerät, etwa weil eine der Parteien den Eindruck hat, dass der Mediator sich auf die Seite der anderen Partei ziehen lässt, kann die Mediation schnell scheitern. Es ist daher wichtig, dass der Mediator seine Haltung ständig überprüft und seine Verhandlungsführung so austariert, dass seine Neutralität nicht in Frage gestellt werden kann.

45Diese Haltung des Mediators sollte auch darin zum Ausdruck kommen, dass er es grundsätzlich vermeidet, Lösungsvorschläge zu machen. In dem Moment, in welchem der Mediator den Parteien Vorschläge zur Lösung ihres Konfliktes macht, nimmt er ihnen die Chance, den Weg zur Lösung selbst zu finden, und damit auch ihre Autonomie. Ganz abgesehen davon, dass er sich so vom klassischen Prinzip der Mediation entfernt, kann wegen der Bewertung, die in jeden Lösungsvorschlag einfließt, bei den Parteien auch leicht der Eindruck einer Benachteiligung – oder Bevorzugung der jeweils anderen Partei – entstehen. Schließlich basiert die Mediation auf der systemischen Idee, dass niemand in dem Konflikt und den Möglichkeiten seiner Lösung so zuhause ist wie die Streitenden selbst, und schon deshalb verbietet sich eigentlich ein derartiger Eingriff in ihre Selbstbestimmung.

46 c) Mediator in der Baumediation.Die vorstehenden Ausführungen gelten grundsätzlich auch für die Mediation von Bausachen. Allerdings können die Besonderheiten in der Baumediation es erforderlich machen, dass der Mediator eine stärkere Rolle einnimmt, sich also aktiver mit Anregungen zur Gestaltung des Verfahrens und zu Lösungsvorschlägen einbringt. Wenn alle Parteien damit einverstanden sind, ist das kein Problem, der Mediator sollte aber spätestens in der Eröffnungsphase die Erlaubnis für so eine Gestaltungsfunktion nachfragen und einholen. Ein Baumediator gestaltet das Verfahren typischerweise in allen Phasen stärker als das sonst in der Mediation üblich ist.

47Die Komplexität baurechtlicher Streitigkeiten erfordert eine intensive Strukturierung der Streitthemen. Der „starke Mediator“ 21agiert auf der Basis seiner rechtlichen und branchenspezifischen Kenntnisse ähnlich wie ein Schlichter, achtet dabei aber nach wie vor auf die Autonomie der Parteien. Die Idee dabei ist, dass ein Mediator, der die Sachverhalte und auch die rechtlichen Besonderheiten in klassischen Baustreitigkeiten versteht, besser in der Lage ist, den Parteien die Risiken und Möglichkeiten der Auseinandersetzung aufzuzeigen und einen verständnisorientierten Kommunikationsprozess zu führen. Erfahrungsgemäß gibt es in Bausachen eine größere Akzeptanz für einen Mediator, der Sachkenntnis mitbringt und mit den termini technici der Branche vertraut ist, also die branchenspezifische „Sprache“ der Beteiligten kennt, versteht und spricht. 22

6.Kosten und Dauer

48In aller Regel werden Mediationsverfahren nach Aufwand abgerechnet und bezahlt, das heißt der Mediator stellt den Parteien eine Rechnung aufgrund einer Honorarvereinbarung nach Zeit. Dabei steht es den Beteiligten natürlich frei, über die Höhe des Stundenhonorars zu verhandeln, gegebenenfalls auch darüber, ob ein Co-Mediator, also ein weiterer Mediator oder Assistent im Verfahren gebraucht und wie er bezahlt wird. Die Preise sind unterschiedlich, in der Bau- und Immobilienbranche orientieren sie sich meist an den Stundensätzen der Rechtsanwälte in diesem Bereich, liegen also aktuell zwischen 200 € und ca. 400 € pro Stunde für speziell geschulte Mediatoren. Es kommt auf die Vereinbarung zwischen den Parteien und dem Mediator an, inwieweit dieser Vor- und Nachbearbeitung der Sitzungen (z. B. das Abfassen eines Protokolls) in Rechnung stellt.

49Damit hängen die Kosten einer Mediation im Wesentlichen von deren Dauer ab. Dazu lassen sich jedoch nur schwer Voraussagen treffen. Der zeitliche Aufwand für ein solches Verfahren wird durch die nicht immer gleich am Anfang überschaubare Komplexität der Streitigkeit, den Einigungswillen der Parteien und weitere Faktoren bestimmt, die der Mediator meist nicht beeinflussen kann – oder sollte, je nachdem, was er für ein Rollen- und Mediationsverständnis hat.

Es gibt aber auch Tagespauschalen oder gar Erfolgshonorare. Allerdings ist umstritten, inwieweit letztere sinnvoll sein können. Der Mediator könnte dann selbst unter dem Erfolgsdruck stehen, dass sich die Parteien einigen. Dies aber widerspricht dem Prinzip der Mediation, da der Mediator nur für den Prozess, nicht aber für das Ergebnis des Verfahrens verantwortlich ist.

50Allerdings wird man sagen können, dass eine Mediation fast immer deutlich preiswerter ist als ein Gerichtsverfahren. Natürlich hängt das vom Gegenstandswert der Streitigkeit ab, also von der Summe, um die gestritten wird, weil sich ja normalerweise danach die Anwalts- und jedenfalls die Gerichtsgebühren richten.

Beispiel: Bei einem Streitwert von 250.000 € kostet ein Gerichtprozess, berechnet nach den gesetzlichen Gebühren 23in erster Instanz für beide Parteien etwa 21.000 €, wenn sie sich, wie so häufig, am Ende vergleichen, und zwar ohne eventuelle Kosten für die Beweisaufnahme wie Gutachter- bzw. Sachverständigenkosten. Selbst wenn die Mediation 25 Stunden in Anspruch nimmt, würde dieses Verfahren bei einem Stundensatz von 400 € weniger als die Hälfte kosten.

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