Martin Jung - Mediation am Bau - Wirkung und Methode

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Konflikte in der Bau- und Immobilienwirtschaft sind komplex und schwierig. Viele Beteiligte, die oft lange Dauer der Verfahren und dichte Problemfelder sind typisch für diese Streitigkeiten. Exorbitante Kostensteigerungen und zeitliche Verzögerungen gibt es nicht nur bei großen Bauvorhaben.
Praxisorientiert und systematisch werden die möglichen Konfliktsituationen und Ihre Lösungen von der Vertragsgestaltung über die Projektbegleitung bis hin zu den Nachtragsstreitigkeiten erläutert. Dabei wird insbesondere auf die verschiedenen Rollenbilder und Verantwortlichkeiten der Beteiligten eingegangen. Als Rechtsanwälte, Mediatoren, Projektsteuerer und Bauingenieure bringen die Autoren ihre Erfahrungen aus der Praxis ein und setzen dabei ganz unterschiedliche Akzente in der Beschreibung und Beurteilung von Mediation aus ihrer jeweiligen Sicht.

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II.Mediation

12In der Mediation behalten die Parteien ihre Autonomie, sie geben die Entscheidung nicht an ein Gericht oder einen Schlichter ab, sondern treffen sie selbst – und genau das ist der Grund, warum dieses Verfahren für die Bau- und Immobilienwirtschaft so geeignet und in diesem Kontext auch so erfolgreich ist. Tatsächlich kann man von Erfolgsquoten von bis zu 80 % ausgehen. Wie das funktioniert, wollen wir Ihnen in diesem Beitrag zeigen.

13Mediation ist ein Verfahren der Konfliktlösung, in welchem der Mediator als neutraler Dritter zwischen den Parteien vermittelt und sie dazu anleitet, wieder kooperativ und lösungsorientiert miteinander zu kommunizieren, um ein möglichst für alle Parteien gutes Ergebnis zu erreichen und so ihre eigene, konsensuale Lösung des Konfliktes zu finden. Dabei behalten die Parteien ihre Entscheidungsmacht – das macht die erarbeiteten Lösungen nachhaltiger, erhält im besten Fall das Arbeitsbündnis zwischen den Parteien und verhindert eine Trennung nach dem Streit, was etwa in laufenden Bauprozessen ein echter Gewinn ist. Am Ende des Prozesses sollten die Parteien eine Lösung vereinbaren können, auch wenn sie sich das am Anfang ihrer Auseinandersetzung nicht vorstellen konnten.

14Meistens sehen die Streitenden erst einmal keine Optionen für eine Einigung. Oder sie sehen eine Lösung, können sich aber nicht verständigen. Also brauchen sie jemanden, der ihnen dabei hilft, ihren Konflikt zu bearbeiten. Der Mediator führt die Parteien zu ihrer eigenen Lösung. Das funktioniert über das Herausarbeiten der Interessen, das Überwinden von Einigungshindernissen und das Finden alternativer Lösungsoptionen. Wichtig ist dabei, dass die Rolle des Mediators die eines neutralen Vermittlers und nicht die des Entscheiders ist; der Mediator ermöglicht den Parteien eine Einigung, welche sie selbst finden und gestalten können.

15Mediation kommt von dem lateinischen Verb mediare, das bedeutet „in der Mitte sein“, und definiert die Rolle des Mediators. In der Mediation sind die Parteien gefordert, selbst an der Lösung mitzuarbeiten, wobei ihnen der Mediator als neutraler Dritter behilflich ist. Als konsensuales Verfahren im Gegensatz zu einem Entscheidungsverfahren hat die Mediation viele Vorteile.

1.Entwicklung der Mediation

16Die Mediation wie wir sie heute kennen hat ihren Ursprung in dem sachbezogenen Verhandlungskonzept, wie es Roger Fisher und William Ury 1981 entwickelt haben. 6Das sogenannte „Harvard Konzept“ beruht auf dem an sich einfachen Motto: „Hart in der Sache – weich zu den Menschen“, und auf folgenden vier Grundprinzipien:

– Menschen und Probleme getrennt voneinander behandeln

– Auf Interessen konzentrieren, nicht auf Positionen

– Entwickeln von Entscheidungsmöglichkeiten zum beiderseitigen Vorteil

– Anwendung objektiver Beurteilungskriterien

17Das Ziel der Verhandlung ist eine Übereinkunft, welche die guten Beziehungen der Parteien erhält, in der beide Seiten mitnehmen, was sie brauchen – oder, wenn beide das Gleiche brauchen, es fair teilen – und die zeiteffizient verhandelt werden kann, weil die Parteien nicht auf ihre Positionen bestehen.

18Das Harvard-Konzept unterscheidet zwischen den beiden Kommunikations-Ebenen: der des Sachinhaltes, also der zu verhandelnden Übereinkunft, und der Verhandlungsführung, einer Meta-Ebene. Dabei wird Wert darauf gelegt, die Interessen der Beteiligten zu thematisieren, und nicht die vorab eingenommenen Positionen zu zementieren. Die Konfliktparteien müssen ihre Interessen kommunizieren und die der jeweiligen Gegenseite wahrnehmen und wertschätzen, um zu einer allen möglichst gerecht werdenden Lösung zu kommen.

19Auch der Umgang mit Emotionen wie Verunsicherung, Ärger oder Wut muss geklärt werden. Hinter den Gefühlen, die Verhandlungspartner in einem Konflikt andeuten oder zeigen, stecken Grundbedürfnisse wie die nach Autonomie, Anerkennung oder Verbundenheit, das Bedürfnis, eine sinnvolle Aufgabe zu erfüllen und der Wunsch, fair beurteilt und anerkannt zu werden. 7Emotionen müssen angesprochen und anerkannt werden, auch soll man dem anderen erlauben, Dampf abzulassen, ohne darauf negativ zu reagieren.

20Für die Suche nach Lösungen empfehlen Fisher/Ury das Brainstorming und stellen Regeln dafür auf. In dieser Phase der Verhandlung soll nicht versucht werden, die eine richtige Lösung zu finden, sondern zunächst die Verhandlungsspielräume zu erweitern – so können Optionen ausgebaut und vervielfältigt werden. Am Ende kann ein Verhandlungsergebnis stehen, das für alle Beteiligten eine akzeptable und nachhaltige Lösung darstellt.

21Natürlich hat sich seit der Veröffentlichung dieses Standardwerkes in der theoretischen und praktischen Diskussion über Mediation eine Menge getan – aber die Grundprinzipien der Harvard Methode bilden noch heute die Eckpfeiler gelungenen Verhandelns, und auch der Mediation.

22In Deutschland ist die Mediation zunächst im Zusammenhang mit Familiensachen und Scheidungsverfahren bekannt geworden. Aber auch im Wirtschaftsrecht gewinnt Mediation als alternative Konfliktlösungsmethode zunehmend an Bedeutung. Ihre Methoden und Techniken wurden weiterentwickelt und evaluiert. Da die staatlichen Gerichtsverfahren nicht nur aus Zeit- und Kostengründen unvorhersehbare Risiken mit sich bringen, entwickelt sich ein zumindest theoretisches Interesse an der Mediation, auch wenn sie sich im Wirtschaftsleben noch nicht überall durchgesetzt hat. Das Inkrafttreten des Mediationsgesetzes im Jahre 2012 hat sicherlich noch einmal dazu beigetragen, der Mediation zu mehr Öffentlichkeit und Legitimität zu verhelfen, vielleicht auch zu mehr Akzeptanz als Streitbeilegungsverfahren. Alternative Konfliktbearbeitungsverfahren werden in der Wirtschaft zwar als vorteilhaft eingeschätzt, jedoch immer noch nicht so häufig eingesetzt, wie es dieser Einschätzung entsprechen würde. 8

2.Konfliktanalyse

23Nicht jeder Konflikt ist geeignet für eine Mediation. Es gibt Streitigkeiten, die bereits derartig eskaliert und in welchen die Fronten so verhärtet sind, dass eine Verständigung auch in der Mediation nicht mehr möglich ist. Das kann zum Beispiel in Familien- oder Erbstreitigkeiten der Fall sein. Bei Konflikten in Planungs- oder Bauprojekten liegen die Probleme zumeist jedenfalls vordergründig eher auf der sachlichen Ebene. Dennoch empfehlt es sich, vor Beginn eines Mediationsverfahrens zu prüfen, inwieweit eine Mediation sinnvoll ist.

24Friedrich Glasl hat 1980 sein bekanntes 9-Stufen-Modell zur Analyse des Eskalationsgrades von Konflikten erarbeitet, 9welches bei dieser Beurteilung hilfreich ist. Es besteht aus drei Ebenen, die wiederum in jeweils drei Abschnitte unterteilt sind. Die Skala reicht von einfacher „Verhärtung“ bis „gemeinsam in den Abgrund“ und illustriert anschaulich, wie man sich von win-win zu loose-loose bewegen kann, also von einer Situation, in welcher alle noch etwas zu gewinnen haben bis hin zum gegenseitigen Vernichtungskrieg.

25Es liegt auf der Hand, dass ein Fall sich nicht für die Mediation eignet, wenn bestimmte Eskalationsstufen überschritten sind. Es erfordert ein gewisses Maß an Kooperationsbereitschaft, um den Prozess einer Mediation miteinander zu durchschreiten. Diese Bereitschaft ist bei sehr verhärteten Konflikten oft nicht mehr vorhanden. Ob die Auseinandersetzung ungeeignet für eine Mediation ist, lässt sich zügig mit den Methoden der Mediation klären.

Abbildung 1:Eskalationsstufen nach Friedrich Glasl

26Man kann Konflikte weiter kategorisieren zum Beispiel in heiße und kalte - фото 1

26Man kann Konflikte weiter kategorisieren, zum Beispiel in „heiße“ und „kalte“ Konflikte. Heiße Konflikte werden offen ausgetragen und sind als Konfrontation erkennbar. Sie sind vor allem dadurch gekennzeichnet, dass eine Partei die jeweils andere von ihrem Standpunkt überzeugen will oder zu einer von ihr bevorzugten Lösung zu drängen versucht.

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