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Wünsch dich ins Märchen-Wunderland
Märchen für Herz und Seele im Jahresreigen
Band 3
Martina Meier (Hrsg.)
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Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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© 2021 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR
Mühlstr. 10, 88085 Langenargen
Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2021.
Herstellung und Lektorat: CAT creativ - cat-creativ.at
Illustrationen und Cover: © Elena Schweitzer
alle Bilder Adobe Stock lizenziert
ISBN: 978-3-99051-057-5 - Taschenbuch
ISBN: 978-3-99051-045-2 - E-Book
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Januar Januar
Samuel und Caspar
Die drei Königsbrüder
Die drei, die dem Licht folgten
Die weise Königin
Februar
Mia und der Stern
Die Sternenbeschwörerin
Der Duft der Sterne
Die Sternenprinzessin
Der Wunschstern
Herz aus Gold
Februar
Das Mädchen auf dem Stern
März
Das Lächeln
Seefee, die Mondelfe
Eine intergalaktische Liebesgeschichte
Der Katzenmond
Träume werden wahr
April
Der größte Schatz
Ein unglaublicher Wunsch
Die kleine Meerjungfrau
Ayana
Nixi in Nöten
Der größte Schatz
Die Meeresprinzessin
Milly, die mutige Meerjungfrau
Prinzessin Karolina
Mai
Herz aus Stein
Die Nacht, in der die Motte das Licht fand
Das Mädchen und die Kröte
Wie die Muscheln ins Meer kamen
Die Rettung der Eichhörnchen
Das verlorene Herz
Clara und der Troll
Das Wunschtraum-Herzmädchen
Juni
Der König und die Nachtigall
Wo ist das Märchen-Wunderland?
Die Geschichte von Melina und Alicia
Das Buch der Wahrheit
Die verzauberte Muschel
Aus dem alten Märchenbuch
Eine ganz andere Welt
Das Buch
Die fliegende Prinzessin
Aras, M und alle die anderen
Süßer Brei
Das geheimnisvolle Buch
Die Pforte des Wissens
Hilfst du mir, helfe ich dir
Die Buchstabensammlerin
Das fremde Reich
Wie das Feenhaus ins Lexikon kam
Die zwei Spatzen
Die große Rettung
Juli
Der Geist der alten Villa
Das Haus der Rattendrachen Familie
Die Sage von den Zeterklippen
Mein Märchenschloss
Das Haus der Zeit
Trollregen
August
Herzlich willkommen!
Das Märchen vom klugen Schaf
Wolf und Geißlein
Die kleine Hexe Ringelschlingel
September
Eine erleuchtete Nacht
Alena, Mädchen der Sterne
Die Drachengeschichte
Mein Freund, der Wolf
Oktober
Der Wald der Erinnerungen
Fleur zaubert wieder
Der verzauberte Stein
Königssohn und Bauerntochter
Die kluge Kräuterfrau
Streiten macht einsam
Die verzauberte Prinzessin
Fee Laras Wunsch
Oktober
November
Der Diamant der Erde
Das kleine Monster, das nicht grün sein wollte
Das seegrasgrüne Seemonster
Das Kuschelmonster
Das Ungeheuer auf dem Dachboden
Das Monster im Schrank
Schneety
Darko und das Zauberwort
Monsteralarm im Märchenland
Der Wecker
Im Märchenland
Niko und die Hexe
Dezember
Die Schneeprinzessin Kristella
Gustje auf dem Weihnachtsmarkt
Das 24. Türchen
Das Märchen von der Schneeprinzessin
Rotkäppchens Glück
Mias großer Wunsch
Die verschwundene Adventsglocke
Käthe, die mutige Christbaumkugel
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Es war einmal ein kleiner Hirtenjunge, sein Name war Samuel. Er lebte in der Nähe von Bethlehem zusammen mit einigen anderen Hirten und den Schafen auf den Weiden. Samuel war sehr traurig, die anderen Hirten waren raue Gesellen und bis auf den alten Jakob nicht gut zu ihm. Außer dem alten Mann gab es niemanden, der sich um ihn kümmerte. Selbst seine Mutter nicht, für die war er eine Last und deshalb hatte sie ihn zu den Hirten gebracht.
Und so saß Samuel wieder einmal in einer kalten Nacht am Feuer, das er bewachen sollte, und grübelte. Da war doch in seinem Kopf und auch in seinem Herzen ein kleiner Funke Hoffnung. Er hatte etwas Großes erleben dürfen, den Besuch an der Krippe, gleich nach der Geburt des Jesuskindes, von dem man sagte, dass es der Retter der Welt sei.
Es waren noch andere Besucher im Stall von Bethlehem gewesen. Da waren drei Männer, man sagte, sie kämen aus dem Morgenland. Prächtige Gewänder trugen sie, nicht so dreckige stinkende Lumpen wie er und die anderen Hirten. Wertvolle Geschenke hatten sie dem Jesuskind mitgebracht, Weihrauch, Myrrhe und Gold. Es mussten schlaue reiche Leute sein. Einer von ihnen fiel Samuel besonders auf. Er hatte eine ganz dunkle Hautfarbe, so einen Menschen hatte Samuel noch nie gesehen. Die anderen Hirten hatten ihn auch bemerkt und machten sich lustig über ihn. Das fand Samuel nicht gut, er ging zu dem dunkelhäutigen Mann und wollte ihn trösten.
„Mach dir nichts daraus, sie wissen es nicht besser“, sagte er, „mich hänseln sie auch immer. Darf ich dich etwas fragen: Wo kommt ihr her, wer seid ihr und warum siehst du so anders aus?“
Der dunkle Mann lächelte und begann zu erzählen: „Ich bin Caspar, die beiden andern heißen Melchior und Balthasar. Wir kommen aus dem Morgenland und sind einem Stern gefolgt und der hat uns hierhergeführt zum Jesuskind. Weißt du, jeder Stern am Himmel hat eine Aufgabe. Oft nur eine ganz kleine, manchmal eine größere und dieser Stern hatte eine ganz große wichtige Aufgabe. Du siehst so traurig aus, was ist los, willst du es mir erzählen?“
Samuel war erstaunt, wie kam es, dass dieser fremdländische Mann bemerkte, dass es ihm nicht gut ging. Er fasste sich ein Herz, berichtete von seiner Mutter, die ihn nicht haben wollte, von Hirten, die ihn ausnutzen, auslachten und herumkommandierten. Und er erzählte sogar von seinem größten und geheimsten Wunschtraum, das Schreiben zu erlernen und ein gebildeter, wohlhabender Mann zu werden.
Caspar hatte gut zugehört und sprach: „Es gab vor einigen Jahren einen Jungen, ungefähr so alt wie du, nennen wir ihn Ben, dessen Geschichte möchte ich dir erzählen. Da, wo er lebte, war es gerade für Kinder sehr gefährlich. Böse Männer aus einem fernen Land, in dem es Kannibalen gab, waren gekommen, um kleine Jungen zu entführen. Bens Eltern wollten ihren Sohn schützen und gingen mit ihm an den großen Fluss, der nordwärts zum Meer fließt, zu einem Mann mit einem Boot. Dem gaben sie viel Geld und der Mann brachte Ben und noch einige andere Kinder in eine große Stadt am Meer. Da stand er, ohne Geld und ohne Essen. Was nun? Er irrte ein paar Tage durch die Stadt, klaute sich etwas zu essen und schlief in dunklen Ecken. Schließlich traf er einen Mann, eine finstere Gestalt. Der wollte Güter, die auf einem Boot im Hafen angekommen waren, durch die Wüste ostwärts an einen der größten Flüsse des Morgenlandes bringen.
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