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Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland
Erzählungen, Märchen und Gedichte zur Advents- und Weihnachtszeit
Band 9
Martina Meier (Hrsg.)
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Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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© 2020 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR
Mühlstr. 10, 88085 Langenargen
Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchausgabe erschienen 2016.
Titelbild: Heike Georgi
Herstellung + Lektorat: Redaktions- und Literaturbüro MTM
ISBN: 978-3-86196-650-0 - Taschenbuch
ISBN: 978-3-96074-329-3 - E-Book
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Inhalt
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Heute war ein ganz besonderer Tag im Kindergarten. Es hatte zum ersten Mal in diesem Jahr geschneit und die Kinder waren alle völlig aus dem Häuschen. Gleich nach dem Frühstück liefen sie nach draußen und bauten einen großen Schneemann. Joel war erst seit einigen Tagen in der Spatzengruppe. Er war der Neue, der aus Köln zugezogen war.
Nach dem Spielen im Schnee hatte Max alle Kinder zu einer Weihnachtsparty zu sich nach Hause eingeladen. Die Kinder freuten sich sehr und kamen noch mehr in Weihnachtsstimmung. Alle hatten eine Karte mit einem lustigen Weihnachtsmann bekommen, der Wackelaugen hatte. Joel hatte als Einziger keine Karte bekommen. Traurig stand er in einer Ecke und kämpfte mit den Tränen. Warum hatte Max ihn nicht eingeladen? Mochte er ihn nicht? Was hatte er bloß falsch gemacht? Hatte er ihn nicht eingeladen, weil er neu war?
Am Nachmittag, als die Mutter Joel abholte, sah sie schon an seinem Gesicht, dass ihn etwas sehr bedrückte.
Kaum waren sie zu Hause, sprudelte es aus Joel heraus: „Mama, der Max hat mich nicht zu seiner Weihnachtsparty eingeladen, das finde ich ganz ungerecht!“
„Vielleicht hat er nur eine kleine Wohnung und da passen nicht so viele Kinder hinein.“
„Er hat aber die ganze Spatzengruppe eingeladen, nur mich nicht!“
„Vielleicht kennt er dich noch nicht gut genug.“
„Wir spielen jeden Tag zusammen. Das kann es nicht sein! Oder meinst du doch?“
„Sei nicht traurig, dann lädst du ihn in drei Monaten zu deinem Geburtstag ein und dann wird er dich bestimmt auch einladen, wenn er wieder eine Party macht.“
„Aber dann muss ich ja noch soooo lange warten!“
„Ich habe eine Idee: Du kannst ihn doch schon nächste Woche zum Spielen einladen.“
„Und wenn er Nein sagt?“
„Er sagt ganz bestimmt nicht Nein.“
„Und wenn doch?“
„Dann spielst du im Kindergarten mit ihm.“
„Er mag mich nicht. Sonst hätte er mich doch auch zu der Weihnachtsparty eingeladen. Am besten, ich gehe ihm aus dem Weg ...“
„Ich bin mir sicher, dass er dich mag. Du bist doch ein guter Spielkamerad. Geh ihm nicht aus dem Weg, geh auf ihn zu!“
„Das schaffe ich nicht.“
Joel seufzte. Die Sache mit der Weihnachtsparty ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Er freute sich jetzt kein bisschen mehr auf Weihnachten, alles war plötzlich ganz blöd. Wieso hatte er keine Einladung bekommen? Er gehörte doch dazu! Was war falsch an ihm? Und jetzt riet ihm seine Mutter auch noch dazu, auf Max zuzugehen? Das war doch eine verkehrte Welt. Max müsste auf ihn zugehen!
Am nächsten Tag waren Joel und Max die Ersten im Kindergarten. Sollte Joel doch den Rat der Mutter befolgen? Er mochte Max und war sich sicher, dass sie sehr gut zusammen spielen würden. Er könnte ihm sein großes Tor im Garten zeigen, den Apfelbaum und vieles mehr. Es war die Chance, um Max einzuladen. Doch Joel hatte Angst, sehr große Angst. Er wusste selbst nicht, warum. Wahrscheinlich hatte er sich zu sehr in die Sache hineingesteigert.
Die Kinder spielten gleich auf dem Bauteppich mit den Legosteinen und bauten eine Stadt. „Jetzt oder nie!“, dachte Joel und nahm seinen ganzen Mut zusammen. „Hast du Lust, vielleicht einmal bei mir zu Hause ...“, setzte er an, doch da kam Kathi dazu und Max hörte seine Frage nicht mehr.
Als Joel an diesem Abend ins Bett gebracht wurde, fragte seine Mutter: „Hast du heute Max eingeladen?“
Joel seufzte. „Als ich ihn fragen wollte, da kam Kathi dazu und er hat meine Frage nicht gehört.“
„Dann frag ihn morgen noch einmal. Gib nicht zu schnell auf, um seine Freunde muss man kämpfen!“
Joel lag noch lange wach. Er war so traurig, dass er nicht zu Max’ Feier gehen durfte. Er hatte gehört, dass die Kinder alle zum Schlittschuhlaufen gehen würden. Wie gerne wäre er auch dabei ...
In der Nacht träumte Joel, dass Max bei ihm zum Spielen war. Sie spielten Fußball im Garten und Joel stand im Tor. Es war ein wunderschöner Nachmittag und die beiden wurden die besten Freunde.
Am folgenden Tag im Kindergarten spielten die Kinder wieder auf dem Bauteppich. Die ganze Zeit überlegte Joel hin und her, wie er Max am besten zu sich einladen könnte, ohne dass es doof klang. Gleichzeitig hatte er Angst vor einem Nein.
„Kommst du morgen auch zu Max’ Party?“, fragte Kathi Joel schließlich.
Joels Herz schlug wie wild.
„Ich bin nicht eingeladen“, antwortete er leise und wurde ganz rot, denn Max hörte zu.
Abrupt hörte Max auf zu spielen. „Aber ich habe dich doch eingeladen!“, rief er aufgeregt.
Joel schüttelte den Kopf.
„Hast du nicht die Karte mit dem Weihnachtsmann bekommen?“
Wieder schüttelte Joel den Kopf.
„Das gibt es doch gar nicht!“, rief Max, überlegte kurz und rannte zu seinem Rucksack, den er im Flur an einen Haken gehängt hatte. Er riss ihn auf und wühlte in ihm herum. Hervor kam eine zerknickte Weihnachtsmanneinladung. „Hier, deine Einladung! Sie war unter die Wasserflasche gerutscht“, sagte er fröhlich und über Joels Gesicht huschte ein glückliches Lächeln.
Jetzt konnte es Weihnachten werden!
Dörte Müller, geboren 1967, wohnt zurzeit mit ihrer Familie in den Niederlanden. Sie schreibt Kinder- und Jugendbücher und veröffentlicht ihre Kurzgeschichten in Anthologien. Am liebsten verbringt sie ihre Zeit mit ihrer Familie am Meer.
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Weihnachtsmanns Reise um die Welt
Unabhängig ob es stürmt, regnet oder auch schneit,
der Weihnachtsmann bringt Geschenke zur Winterzeit.
Doch ist der Mann mit Rauschebart von Land zu Land
den Menschen mit verschiedenen Namen bekannt.
Deshalb möcht ich erzählen mit diesem Gedicht
von Weihnachtsmanns Brauchtum und Traditionsgeschicht’.
In Russlands Häusern von West bis Ost, Süd bis Nord
bringt der Weihnachtsmann Freude und manch liebes Wort.
Sein blau-weißes Gewand steht für Kälte und Frost,
deshalb trägt er dort den Namen Väterchen Frost.
Ihm zur Seite Snegurotschka, sein Enkelkind,
hilft beim Verteilen der Geschenke – ganz geschwind.
Die USA haben namentlich Santa Claus,
der reitet im Rentierschlitten von Haus zu Haus.
Rutscht heimlich im Kamin in die Stuben ganz sacht
und hat jedem Bewohner etwas mitgebracht.
Als Dankeschön zur besinnlichen Weihnachtszeit
stehen für Santa Claus Milch und Kekse bereit.
In Deutschland kommt der Weihnachtsmann
zu Groß und Klein,
durch die Tür betritt er jedes geschmückte Heim.
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