MUSIK-KONZEPTE Sonderband - Josquin des Prez

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"Das Buch, das die Zeugnisse für Josquins Ruhm bei den Zeitgenossen und Nachruhm bis ins 17. Jahrhundert systematisch gesammelt und gedeutet hätte, ist", so Ludwig Finscher, «noch nicht geschrieben, aber die Umrisse des Bildes sind deutlich genug. Josquin war der erste Komponist, der schon die Zeitgenossen als Person interessierte, und er galt spätestens seit den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts unangefochten als der bedeutendste seiner Zeit».
Vor 500 Jahren starb Josquin des Prez (geb. um 1450/55), und noch heute gelten vor allem seine Messen und Messsätze vielen als unerreicht. Aber Josquin ist nicht nur der Messkomponist schlechthin, sondern Schöpfer von Motetten und Chansons. Die Autoren des Sonderbandes nehmen den gesamten Josquin in den Blick und reflektieren seine Werke im Kontext seiner Zeit, und zwar nicht nur im Besonderen der Musikgeschichte, sondern auch im Allgemeinen der Geschichte, der Kunst- und Literaturgeschichte wie der Religions- und Frömmigkeitsgeschichte.
Mit Beiträgen von Esma Cerkovnik, Michael Chizzali, Felix Diergarten, Ludwig Finscher, Guido Heidloff Herzig, Philine Helas, Laurenz Lütteken, Stefan Menzel, Michael Meyer, Gesa zur Nieden, Klaus Pietschmann, Volker Reinhardt, Thomas Schmidt, Nicole Schwindt, Daniel Tiemeyer und Christiane Wiesenfeldt.

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Da Ascanio Maria Sforza von Sixtus IV. den roten Hut erhalten hatte, trat er nach dem vorherrschenden Verständnis und Regelkodex der Kurie in dessen Gefolgschaft ein und schuldete ihm lebenslange Ergebenheit. Im August 1484 hieß das konkret, den neuen Chef der Familie Della Rovere, Kardinal Giuliano, bei seinen Manövern für einen genehmen Kandidaten bedingungslos zu unterstützen. Doch der frischgebackene Kirchenfürst tat genau das Gegenteil: Er verbündete sich mit Giulianos Todfeind Rodrigo Borgia, dem Kardinalnepoten Papst Calixtus’ III. (1455–1458), der selbst mit allen Mitteln nach der Tiara strebte. In den Augen der etablierten Eliten Italiens war diese Parteinahme Sforzas ein unverzeihlicher Bruch mit Normen, die allein das Machtgleichgewicht Italiens und den Schutz vor auswärtiger Intervention garantierten. Dadurch, dass er sich über dieses Gebot hinwegsetzte, machte des Prez’ Patron zweierlei deutlich: dass er die Spielregeln der übrigen Mächtigen nicht akzeptierte und, ungewollt, dass seine Familie nicht zu dieser seit Generationen herrschenden Klasse gehörte.

In der Tat repräsentierte die Sforza-Sippe 8einen Typus der Herrschenden, den die von Jacob Burckhardt so eingängig verbreiteten Legenden sehr zu Unrecht zum Inbegriff der italienischen Renaissance schlechthin erhoben: Ihre Angehörigen waren krasse Parvenüs, Glücksritter, die durch die kriegerischen Wechselfälle der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts nach oben gespült worden waren. Ihr Statusbegründer Francesco Sforza (1401–1466) war Söldnerführer in der zweiten Generation, seine Vorfahren vom Großvater abwärts waren obskure Landleute in der Romagna. An die Spitze des Herzogtums Mailand – den Herzogtitel erhielt die Familie erst nach einem dynastischen Tauschgeschäft mit dem römischen König Maximilian im Jahr 1494 – war Francesco Sforza nach dem Aussterben der Visconti im Mannesstamm und langwierigen Verhandlungen mit dem Mailänder Adel aufgestiegen, in denen er diesem zahlreiche Zugeständnisse machte und Privilegien erteilte. Als homo novus an der Spitze einer der italienischen Hauptmächte, also an der Seite des Dogen von Venedig, der Medici in Florenz, des Papstes in Rom und des Königs von Aragon in Neapel und Sizilien, war Francesco Sforza dringend darauf angewiesen, sich das Image eines guten christlichen Herrschers zuzulegen, der seine Untertanen wie ein fürsorglicher Familienvater regierte. Mindestens ebenso dringend musste die ganze Familie ihre wenig prestigeträchtige Herkunft durch die Entfaltung von Kulturglanz überdecken und vergessen lassen – und hier kam, eine Generation später, Ascanio Maria Sforza und mit dessen Bestrebungen Josquin des Prez ins Spiel.

Francesco Sforza war sich in den anderthalb Jahrzehnten seiner Regierung der Fesselungen und Einschränkungen, die ihm der Pakt mit der lombardischen Geburtselite auferlegte, bewusst, regierte bewusst defensiv und verschaffte sich durch sein enges Bündnis mit den Medici in Florenz starken Rückhalt. Diese Zurückhaltung legte die nächste Generation zu ihrem Nachteil ab. Sein ältester Sohn und Nachfolger Galeazzo Maria wurde 1476 nach zehnjähriger betont autokratisch-selbstherrlicher Herrschaft Opfer einer Verschwörung mailändischer Adeliger. 9Für seinen siebenjährigen Sohn Gian Galeazzo führte dessen Onkel Ludovico, nach seinem dunklen Teint »il Moro« genannt, die Regierung, die er auch nach der Volljährigkeit seines Mündels, das er 1494 höchstwahrscheinlich vergiften ließ, nicht mehr abgab. Zum Nachteil der nicht-aristokratischen Abstammung kam jetzt der Makel der Illegitimität, eine brisante Mischung, die in den nachfolgenden Jahrzehnten das mühsam austarierte Machtgleichgewicht Italiens erst empfindlich stören und ab 1494 zerbrechen lassen sollte, v. a. durch die daraus resultierenden Spannungen mit dem König von Neapel, dessen Tochter mit dem Schattenherrscher Gian Galeazzo verheiratet war. Ludovico Sforza und sein auf dessen Macht eifersüchtiger jüngerer Bruder Ascanio Maria reagierten darauf mit einer dezidierten Hochrisiko-Politik und dem weiter forcierten Bemühen um eine glanzvolle Hofhaltung, die ihre Schwachstellen zu überdecken vermochte.

I Im Rom der Borgia

Dabei kam Kardinal Ascanio Maria und seinem Gefolge eine Schlüsselposition zu: Er sollte durch eindrucksvolles Auftreten an der Kurie die in Mailand und Umgebung zunehmend ausgehöhlte Machtstellung der Sforza stärken und nach außen glanzvoll repräsentieren. Das wurde durch die Wahl Innozenz’ VIII. im August 1484 schwieriger, aber nicht unmöglich. Obwohl sich der schwache neue Pontifex maximus vornehmlich an die Medici anschloss und mit deren Chef Lorenzo sogar ein Ehebündnis für seinen Sohn Franceschetto aushandelte, war er durchgehend auf gedeihliche Beziehungen zu allen größeren Mächten angewiesen. Für Kardinal Ascanio Maria Sforza schlug sich dieses Bemühen in der Erteilung einer Legation innerhalb des Kirchenstaats nieder, die diesem beträchtlichen Einfluss sicherte; zugleich war ihm Dispens von einem dauerhaften Aufenthalt in Rom erteilt worden, was ein regelmäßiges Pendeln zwischen Mailand und der Ewigen Stadt erlaubte; alles spricht dafür, das Josquin des Prez seinen Patron auf diesen Wegen begleitete. Dessen Rolle während des Pontifikats Innozenz’ VIII. lässt sich am besten als eine Position im Wartestand beschreiben. Der Papst war chronisch krank, sodass während seiner ganzen achtjährigen Regierungszeit stets mit einem Konklave zu rechnen war, für das die rivalisierenden Parteien ihre Ressourcen ordneten und mobilisierten. Dass des Prez ab 1489 als Mitglied der päpstlichen Kapelle erscheint, fügt sich nahtlos in dieses Bild – einem anderen Mächtigen renommierte Künstler zur Verfügung zu stellen, war ein politischer Akt, durch den man auf Wohlwollen und Gegenleistungen zählen durfte.

In den acht Jahren von 1484 bis 1492 spitzte sich allerdings auch die Feindschaft zwischen den Sforza und den Borgia auf der einen und den Della Rovere auf der anderen Seite weiter zu, eine Eskalation, der der schwache Pontifex ohnmächtig zusehen musste. Dabei schenkten sich beide Seiten nichts – sowohl Giuliano della Rovere als auch Ascanio Maria Sforza schreckten nach der glaubwürdigen Einschätzung von dessen Biografen 10nicht einmal vor Anschlägen auf das Leben ihres Todfeindes zurück. Da diese erfolglos blieben, musste das nächste Konklave eine Entscheidung herbeiführen, die nicht nur für die Parteiführer, sondern auch für deren Klientel, unter ihnen des Prez, folgenreich sein würde.

Als es Anfang August 1492 so weit war und 23 Kardinäle zur Kür des neuen Papstes zusammenkamen, schlug Ascanio Maria Sforzas große Stunde. 11Da er mit gerade einmal 37 Jahren und als Bruder eines der mächtigsten Herrscher Italiens selbst keine Aussichten auf die Tiara hatte, da seine Wahl das immer prekärere Mächtegleichgewicht auf der Halbinsel irreparabel zerstört hätte, betätigte er sich als Wahlhelfer Rodrigo Borgias, und zwar so umtriebig und energisch, dass ihm im Erfolgsfall eine herausragende Stellung, manche Beobachter schrieben sogar: die Position eines »Über-Papstes«sicher sein musste. Und dieser Erfolg trat ein: Sforza und Borgia bestachen einen Kardinal nach dem anderen mit der Aussicht auf reiche Pfründen und sicherten dem Letzteren, der nach seiner Wahl den Namen Alexander VI. annahm, so die nötige Zweidrittelmehrheit. Dabei gingen sie so brachial und ungeniert vor, dass sich die Kenntnis dieser Praktiken in Windeseile durch ganz Europa verbreitete, einschließlich der Tarife, zu denen sich die Kirchenfürsten korrumpieren ließen. Damit war der kirchenrechtlich verpönte Tatbestand der Simonie gegeben, der eine schwere Sünde bedeutete, die Wahl jedoch nicht ungültig machte. Ab August 1492 hatte somit ein Pontifex maximus den Stuhl Petri inne, dessen Ruf bei den kurialen Insidern und den meisten europäischen Intellektuellen schwer beschädigt war. Für fromme Naturen stellte sich von jetzt an immer dringender die Frage, ob man einem solchen Oberhaupt der Kirche ohne Schaden für das eigene Gewissen und Seelenheil überhaupt dienen durfte. In den nächsten Jahren beantwortete eine Minderheit der Kirchenfürsten, die sich um Kardinal Todeschini Piccolomini, den Neffen Pius’ II. (1458–1464) scharte, diese Frage abschlägig und zog sich in ihre Diözesen zurück. Wie der nach Ausweis seiner Kompositionen tiefgläubige Josquin diese von nun an in ganz Europa immer kontroverser diskutierte Frage für sich beantwortete, ist mangels Quellen nicht zu bekannt. Eine gewisse Antwort liegt darin beschlossen, dass er als Mitglied der päpstlichen Kapelle gut zwei Jahre lang unter Alexander VI. aktiv blieb. Welche Eindrücke er in dieser Zeit gewann und mehr noch: welche Schlüsse er aus dieser Zeitzeugenschaft zog, ist in Ermangelung von Dokumenten nicht zu ermitteln.

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