Susanne Scheibler - Preis der Leidenschaft

Es war ... sensationell. Nie zuvor, meinte Helen, hatte sie so Unglaubliches bei einem Mann empfunden. Sie warf sich ihm entgegen, stöhnte und wimmerte und erlebte den nächsten Höhepunkt, und wieder den nächsten und hatte das Gefühl, nie, nie genug zu bekommen.

»Hör nicht auf«, bettelte sie ... »Hör nicht auf.«

Ihre Körper waren schweißnaß, und Helen blickte in Rockys Gesicht, sah die Verzückung darin, und das Wissen, daß sie es war, die ihm diese Lust bereitete, steigerte ihre eigenen Empfindungen bis zur Ekstase.

»Ja«, stöhnte sie, »ja, ja, ja! O Gott, Rocky ...«

Sie spürte, daß auch er sich nicht mehr zurückhalten konnte. Er bäumte sich auf, verharrte noch ein paar Augenblicke, alle Muskeln angespannt, und verströmte sich dann in ihr mit einem wilden Aufschrei.

Danach fiel er über sie und hielt sie fest umklammert. »Gut«, flüsterte er. »Gut, gut gut...«

Sie hörte sein Herz klopfen, dumpf und stark, preßte ihren Mund auf seine Haut, die nach Meer und Schweiß und Salz schmeckte, und war so erschöpft, daß sie meinte, keinen Finger mehr rühren zu können.

Als Rocky sich nach einer Weile aufrichtete und zur Seite rollte, während sich sein zitternder Atem langsam beruhigte, strich er ihr mit dem Handrücken leicht über die Wange.

»War es schön?« fragte er leise. »Hat es dir gefallen?«

Seine naiv-rührende Frage entlockte ihr ein leises Lachen. »Hast du es nicht gemerkt? Oder soll ich dir jetzt gestehen, daß du der Größte bist?«

»Wär nicht schlecht. Ein bißchen Aufmunterung kann ich gut gebrauchen.«

Sie stützte sich auf einen Ellenbogen und legte die andere Hand auf seine Brust. Mit den Fingernägeln strich sie leicht über die schwarzen Kräuselhärchen. »Wir waren ganz schön verrückt, was?«

»Bereust du es?«

Helen schüttelte den Kopf. »Nein.«

»Dann ist es ja gut«, sagte er und zog sie dich an sich.

Später gingen sie in Helens Marmorbad duschen, Rocky rieb sie mit dem Duschgel ein, und er hatte schon wieder Verlangen nach ihr.

Als sie sich diesmal liebten, geschah es sanfter, aber mit unglaublicher Sinnlichkeit. Sie ließen sich Zeit, entdeckten gegenseitig ihre Körper, sagten einander, was sie mochten, küßten und streichelten sich, während sie miteinander verschmolzen.

»Ich mag dein Gesicht ›danach‹«, sagte Rocky, als Helen noch eine Weile in seinen Armen lag. »Du bist dann noch schöner.«

Sie schwieg, und er tupfte mit dem Finger auf ihre Nase. »Heh, hab’ ich was Falsches gesagt?«

Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Nein, nein. Es war ein reizendes Kompliment.«

»Es ist die Wahrheit«, widersprach er. Er musterte sie und runzelte die Stirn. »Aber du hast doch was. Bitte, sag’s.«

Was sollte sie ihm sagen? Daß sie plötzlich an ihren Altersunterschied gedacht hatte? Zwanzig Jahre ...

Wirklich, sie mußte total wahnsinnig gewesen sein.

Nicht daran denken! Nehmen, was der Augenblick bot, nicht fragen, was in ein paar Monaten oder einem Jahr sein würde ...

Sie zog Rockys Kopf zu sich herunter. »Es ist nichts, gar nichts. Nur...«

»Nur – was?« wollte er wissen. Er blickte sie an, und seine Augen verdunkelten sich. »Himmel, du glaubst doch nicht etwa, daß ich ... Klar, du warst unheimlich gut zu mir und willst mir helfen. Aber denk ja nicht, daß ich deswegen ... Ich bin verrückt nach dir, das ist es! Wir wollten es doch beide, und es war genau das richtige.«

»Ja, Rocky«, flüsterte Helen und streichelte seine festen Muskeln, die glatte, braune Haut. Fünfundzwanzig Jahre jung – mein Gott!

Nichts denken, nichts fragen. Jetzt gehörte sie ihm, und sie wollte jeden Augenblick genießen.

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