Kaspar Wolfensberger - Der Seelenwexler

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Lukas Zangger, Psychiater in Zürich, fühlt sich am Ende seiner Kräfte. Seine Patienten irritieren ihn, mit Ach und Krach leitet er noch ein Seminar, die Familie und sein Intimus Seidenbast erleben ihn dünnhäutig und gereizt. Zum Glück stehen sechs Wochen Ferien in Schottland an. Als seine Frau Tina den Urlaub zugunsten einer beruflichen Afrikareise absagt, steht es schlecht um Zangger. Er gibt vor, alleine nach Schottland zu reisen. In Wahrheit hält er sich in einer Klinik auf, wo er an Leib und Seele vom Afrikafieber geschüttelt wird. Unterdessen nutzt einer seiner Patienten, Gion-Gieri Caduff alias Phil Wexler, die Abwesenheit seines Psychiaters, um in dessen Fussstapfen zu treten. Schamlos, ideenreich und raffiniert bringt der Laie Behandlungserfolge zustande, die jeden Therapeuten erblassen lassen. Woher hat er das Zeug dazu? Woher die Unverfrorenheit? Gelingt es dem dreisten Hochstapler Wexler, das Lügengebäude unbeschadet wieder zu verlassen? Wie findet Zangger von seinem Sehnsuchtsort Afrika in den Alltag zurück? Ein faszinierender Roman – mit Humor und Biss geschrieben -, der tief in die menschliche Seele blicken lässt.

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«Genau.»

Zangger staunte nicht schlecht, dass diesem jungen Mann der VW-Camper Modell Westfalia ein Begriff war. Das Vehikel war ja einiges älter als Gion Caduff selber. Zangger war in seinem Alter und auch noch Single gewesen, als er das unverwüstliche Gefährt – damals schon ein Gebrauchtwagen – gekauft hatte. Er war mit dem hellgrünen Camper durch die Sahara gefahren, hatte ihn auf abenteuerlichen Wegen wieder nach Hause gebracht und war später mit Tina damit nach Spanien und Portugal gereist. Für Familienferien war der VW-Camper natürlich zu klein gewesen. Sie hatten ihn nur noch sporadisch gebraucht und irgendwann eingemottet. Denn verkaufen oder verschrotten kam nicht in Frage. Vor ein paar Jahren, als Claudia ihre Fahrprüfung ablegte, machten sie ihn wieder flott. Claudia verbrachte mehrere Male Camperferien mit ihrem Freund, im Engadin und im Tessin, und einmal reiste sie mit ihm ans Nordkap. Fabian später mit Louis nach Barcelona. Tom mit seiner Clique an die Côte d’Azur. Mona verabscheute das Fahrzeug, für sie war es Sinnbild einer spiessigen Welt. Es war Tinas Idee gewesen, den alten Camper für eine mehrwöchige Reise nach Schottland instand stellen zu lassen. Sie kannte ihren Pappenheimer und zählte darauf, dass Zangger auf einer Camperreise am ehesten abschalten und sich erholen würde. Es war ein Kompromiss gewesen, denn Zangger hatte einmal mehr für Afrika plädiert, Tina für eine Donauschifffahrt mit Opernbesuchen. Nachdem er Bilder von den Low- und den Highlands und den Hebriden gesehen hatte, liess Zangger sich umstimmen.

«Dann haben Sie ja einen richtigen Oldtimer», meinte Caduff. «Hält er denn noch durch?»

Nun war es um Zangger geschehen. Das Reisefieber packte ihn, und obschon er eigentlich gar nicht hatte davon reden wollen, plauderte er weiter.

«Der hat es durch die Sahara geschafft, über sämtliche Alpenpässe und kreuz und quer durch Europa. Da wird er Schottland auch noch schaffen. Auch wenn er unendlich viele Kilometer auf dem Zähler hat. Wir fahren nach Calais und nehmen die Fähre nach Dover», fuhr er fort. Und bald hatte er seinem Patienten die Reiseroute skizziert, die er mit Tina zurückzulegen gedachte, mit allen Stationen zwischen Edinburgh und den Western Highlands.

«Sie würden aber lieber nach Afrika reisen, nicht wahr, Herr Zangger?», meinte Caduff. Er schaute ihm dabei direkt in die Augen. Zangger war sprachlos.

4.

Heute war ein Retrotag: einer der Tage, an denen Zangger von Kindheitserinnerungen eingeholt wurde, ohne dass er es wollte. Die Retrotage häuften sich in letzter Zeit. Er stand im Snow-n-Sand, um sich für Schottland einzukleiden. Kleiderkaufen war für ihn schon immer ein Greuel gewesen. Als Kind hatte es ihn nie gereizt, seiner Mutter beim Nähen und Schneidern zuzusehen – viel schöner fand er es, wenn sie einen Kuchen buk –, und wenn er sie zur Schneiderin oder in einen Hutladen begleiten musste, ödete es ihn an. Es roch in diesen Ateliers nach gar nichts, und die langweilige Stille, die darin herrschte, war irgendwie bedrückend. Nicht zu vergleichen mit einer Bäckerei oder einer Schreinerei. Selbst der Milch- und Käseladen dünkte ihn aufregenderes Territorium. Mutter setzte sich einen Hut auf und fragte Lukas, wie er ihm gefalle. Er gefiel ihm überhaupt nicht, denn er sah ganz anders aus als der, den sie zuhause hatte. Dann einen andern und wieder einen, bis er behauptete, der, den sie jetzt auf dem Kopf habe, gefalle ihm. Nur um der Warterei ein Ende zu machen. Den kaufte sie aber nicht, sondern entschied sich für den allerersten. Einmal zupfte er aus purer Langeweile und Zappeligkeit sämtliche Stecknadeln und Fäden aus einem Kostüm heraus, das, provisorisch zusammengesteckt, an einer Schneiderbüste hing. Das Kostüm landete, in seine Einzelteile zerlegt, auf dem Fussboden. Die Schneiderin tat ganz aufgeregt, und fortan war Lukas von solchen Begleitgängen dispensiert. Ging es um Kleider für ihn selber, so sagte ihm das keinen Deut mehr zu. Die Zanggers mussten zwar nicht jeden Rappen, aber sicherlich jeden Franken umdrehen. Mutter schneiderte die Kleider selber, aber manchmal ging man zur Knabenschneiderin: wenn es besonders gute Hosen sein mussten. Die waren aber nicht etwa aus feinem, sondern aus robustem Stoff, Manchester, gefertigt, und Hannes und Georg mussten sie austragen, wenn sie Lukas nicht mehr passten. Stundenlang, so kam es ihm vor, musste er sich gedulden, bis Mutter alle Stoffe gesehen und in die Finger genommen hatte. Wurde er gefragt, welcher ihm gefalle, und zeigte er auf den beigen, so beschieden ihm die Frauen, der sei zu heikel. Der braune gefalle ihm doch bestimmt auch. Er schüttelte den Kopf, aber die Hosen wurden aus dem braunen Stoff geschneidert. Das Resultat, die fertigen Hosen, interessierte ihn dann sowieso nicht besonders. Hosen waren für ihn Hosen, morgens zum An- und abends zum Ausziehen. Nur einmal hatte er sich brennend für Mode interessiert, mit fünfzehn. Da hatte er die fixe Idee, dass ein Bursche in einem Dufflecoat umwerfend aussehe. Er war überzeugt, dass dieser neumodische kamelbraune Mantel mit Knebeln anstelle von Knöpfen einen buchstäblich unwiderstehlich mache. Besonders, wenn man dazu ein Halstuch, nein, einen wollenen shawl trug. Mit Schottenmuster, rot mit grün-schwarzem Karo. Er hatte in der Illustrierten einen Jüngling mit dieser Ausstattung abgebildet gesehen. Lukas hatte sich auf Weihnachten einen solchen «Chlüpplisack» gewünscht. Seine Eltern hatten ihren Ohren nicht getraut, aber sie hatten ihm den Wunsch erfüllt. Bloss war dann die Wirkung bei weitem nicht so durchschlagend gewesen, wie er sich eingebildet hatte. Das heisst, eigentlich war sie vollständig ausgeblieben, und so war es mit Lukas Zanggers Interesse an der Herrenmode rasch wieder vorbei gewesen.

Zangger konnte nichts gegen solche Erinnerungen tun, er wollte auch gar nicht. Es waren wehmütige, angenehm schmerzliche Seelenzustände. Wie eine Fussmassage, die weh- und zugleich guttat.

«Du trauerst deiner Jugend nach», war Seidenbasts Kommentar gewesen, als er ihm einmal von seinen Retrotagen erzählte. «A la recherche du temps perdu.»

«Vielleicht», erwiderte Zangger. Er mochte es nicht besonders, wenn sein Freund ihn analysierte. Und er wollte keinen Vortrag über Marcel Proust hören.

«Das alte Lied», sagte Seidenbast damals, unerwartet nachsichtig. «Wer könnte es nicht singen, wenn er einmal so alt ist wie wir?»

«Du sagst es.»

Sie schwiegen beide eine Weile.

«Die perfekte Methode, die Gegenwart zu verpassen», lautete Seidenbasts nüchterner Schluss.

Zangger hatte sich fast gerüffelt gefühlt.

Aber es stimmte: Auch jetzt hätte er vor lauter Kindheitserinnerungen beinahe die Gegenwart verpasst. Er gab sich einen Ruck. Denn das hier war etwas anderes. Nicht Herrenmode stand heute auf dem Programm, sondern Trekkingausstattung. Da war keine Kleiderverkäuferin, die Zangger einredete, dieses oder jenes Modell stehe ihm vorzüglich. Kein Verkäufer, der ihn belehrte, man trage es heute so, wenn er fand, die Hose sei zu weit oder die Jacke zu eng. Nein, beraten wurde Zangger von seinen Söhnen.

«Nimm die», meinte Fabian, nahm seinem Vater den moosgrünen Lumber aus der Hand und reichte ihm eine signalrote Goretexjacke. «Mut zur Farbe», war sein Kommentar. «Und damit man dich findet», lachte er, «wenn du irgendwo abstürzt.» Der Pfadfinder in der Familie riet ihm zu Funktionsunterwäsche, einem Fleece, das er auch unter der Windjacke tragen konnte, und einem Paar Regenhosen.

Tom war für die technischen Dinge zuständig. Er legte grossen Eifer an den Tag, Zangger vom Segen der modernen Elektronik zu überzeugen. Ohne Erfolg. Er hatte gehofft, seinen Vater endlich zum Kauf eines Handys bewegen zu können. Zangger wollte nach wie vor keines. Auch keinen Reiseradiowecker mit weltweitem Kurzwellenempfang. Und kein Solarladegerät.

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