Andrea Charlotte Berwing - Jetzt spinnen wir um die Wette, Henriette!

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Ist die Welt gestört oder sind wir es?Henriette, alleinerziehend, hat alle Hände voll zu tun mit ihrer Scheidung, einer neuen Liebe, ihrem Beruf als Hebamme, gesellschaftlichen Prozessen und Turbulenzen mit den Kindern. Sie trifft auf die junge Tuareg Lea, die mit 19 Jahren alleine dasteht, nachdem ihre Pflegeeltern kurz hintereinander sterben und sie mittellos zurücklassen. Zwischen den beiden so unterschiedlichen Frauen entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft, indem sie gemeinsam versuchen, den täglichen Wahnsinn, ihre Beziehungen und selbst das Arbeiten Lea·s im Bordell mit Witz und gelegentlich vernunftbefreit zu bewältigen. Ein mit Leidenschaft geschriebener Roman!

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„Kommt Lena raus, hier ist Henriette.“ Sie steht unten an der Haustür Nummer fünf, das Bein kribbelt.

„Henriette!“, eine scharfe Stimme tönt aus der Sprechanlage in Halle.

„Ja?“ Henriette ist unsicher.

„Ihr geht nicht auf die Baustelle, versprochen!“, die Stimme des Vaters von Lena klingt bedrohlich.

„Nein, das tun wir nicht. Ich hab meinen Kreisel mit.“

„Gut, dann nimmt Lena ihren auch mit. In fünf Minuten ist sie da.“

Die beiden Mädchen begrüßen sich schüchtern, das Erlebnis auf der Baustelle sitzt noch in den Knochen. Sie laufen zusammen auf den Platz vor dem Zentrum, der mit breiten Betonplatten ausgelegt ist, auf die die Sonne knallt. Dann schlagen sie mit ihren kleinen Peitschen die Kreisel an, die sich lustig drehen. In Halle, auf einem Platz zwischen Zentrum, Sand und Neubauten.

Plötzlich ziehen sich Wolken zusammen, die vorher wie kleine Wattebällchen über ihnen dahingezogen waren. Aus der Ferne grollt der Donner. Dann bricht sich das Wasser Bahn und schlägt in Massen auf dem Boden auf. Plötzlich sind viele Kinder auf der Straße. Henriette und Lena laufen zu ihrem Haus. Rasch entledigen sie sich ihrer Sachen, es ist schwül. Die Baupfützen vor dem Haus füllen sich schnell. Henriette badet und es kommt ihr vor, als wäre sie in Bulgarien am Meer im Urlaub. Die Kinder plantschen begeistert, bespritzen sich gegenseitig und kreischen. Henriette fühlt sich wieder heimisch. Beim Abendbrot eröffnet ihr die Mutter, dass sie nach Berlin ziehen werden. Zum Vater. Susanne freut sich, Henriette schaut aus dem Fenster und den weißen Wattebällchen nach.

Der alte Tuareg

Bevor ihr Vater geht, tritt er noch zu Lea und wiegt das sich schlängelnde Tier, das sich streckt, als es in den großen Händen des Vaters liegt. Um sich dann blitzschnell wieder zusammenzukringeln. Er stellt fest, dass das Reptil ein Weibchen und schon größer geworden ist, schneller als der Vater dachte. Er runzelt die Stirn. Lea beobachtet ihn gespannt. Sie spürt die Achtung des Vaters gegenüber ihrem Findling, auf dessen Rücken sich schon gezackte Linien bemerkbar machen. Rot und schwarz. Und Gelb. Der Vater klappt den Kiefer der kleinen Schlange auseinander und befühlt die kleinen Zähne. Er drückt auf die seitlichen spitzen Zähne, aus denen sich eine Flüssigkeit absondert. Die zerreibt er zwischen seinen kräftigen Fingern. Dann legt er die kleine Schlange vorsichtig in Leas Hände, die sie schnell in der kleinen Kiste verschwinden lässt. Der Vater dreht sich um und geht. Lea sieht ihn zu seinem Kamel laufen, die Silhouette seines großen Körpers harmoniert beeindruckend mit der Größe seines Kamels Lala. Er reitet es seit vielen Jahren. Sie vertrauen sich ohne viel Tamtam. Nie lässt ihr Vater Lala in der Sonnenhitze stehen, so wie es viele andere Besitzer mit ihren Kamelen machten, bis sie durchdrehten und verzweifelt wegrannten oder ihre Besitzer bissen.

Nie bindet der Vater seinem Kamel die Beine zusammen. Immer steht in einem Eimer Wasser für Lala bereit und immer auch getrocknetes Gras und sogar Brot. Lala dankt es dem alten Tuareg mit Sanftheit und Gutmütigkeit. Und auf langen Ritten durch die Wüste mit Hartnäckigkeit und Härte gegen die gleißende Hitze. Sein Kamel kann sich durchschlagen, Sandstürmen trotzen, lange Durststrecken überwinden. Es ist zäh. Schön und zäh in der Wüste. Der Tuareg weiß, von ihm hängt dort in der gelben Unendlichkeit der Welt sein Leben ab. Und das seiner Familie. Überlebenskampf. Um nichts in der Welt würde er sein Leben tauschen wollen. Nicht mit der Moderne, nicht gegen Geld, nicht gegen Liebe. Seine dunklen Augen sind wie die eines Wolfes, sie glühen durch die Nacht, sein Blick ist dann feindselig. Und so manch ein nächtlicher Reiter durch die Wüste wagt es nicht, sich zu diesem düster und konzentriert wirkenden Mann ans Feuer zu setzen. Dann achtet der Tuareg nur auf mögliche Gefahren, auch seine Ohren nehmen jedes Geräusch wahr. Und jeder Fremde oder auch vermeintliche Freund kann hier schnell zum Feind werden. Das sagen ihm die unzähligen Geschichten, die sich die Einheimischen erzählten. Sie haben sich in den langen Nächten von Jahrzehnten, Jahrhunderten an den Feuern in der Wüste erhalten. Tagsüber arbeitet er hart, Handel betreiben, Tiere pflegen, das kleine Haus flicken. In den Fältchen seiner Haut immer den Wüstenstaub, der ewige Begleiter dieser Wildnis.

Unbezähmbar wirkt auch der sanfte, stolze Blick Lalas mit stets hoch erhobenem Kopf. Lea dankt dem Kamel oft, wenn es ihren Vater heil von den langen Touren wiederbringt, mit einer Extraportion Hirse, die sie sich selbst heimlich vom Munde abgespart hat. Manchmal gibt Nana etwas dazu. Lalas regelmäßiges Kauen nimmt sie als Danksagung. Oft auch nimmt sie eine alte verrostete Stahlbürste und kämmt das von der Sonne verblichene und struppige Fell. Es fühlt sich strohig an, trotzdem liebt es Lea, ihm geduldig durch das Fell zu streichen. Und Lala genießt es. Die langen Wimpern haben es Lea besonders angetan, stundenlang schaut sie sie an und versinkt in den sinnlichen Tiefen der dunklen großen Augen. Sie wusste, was das Kamel wusste.

Das Wüstenmädchen bemerkt, dass der letzte Blick des Vaters dem Familienradio mit dem Generator gilt. Auch sonst fällt es dem beeindruckenden Tuareg schwer, Abschied zu nehmen. Zu gerne hört er mit seiner Frau Nana und der Großmutter während der Mittagshitze Radio. Unvergesslich die Momente für Lea, wenn sich die Luft wie eine zweite Haut über alle legt und die Stimmung einen sanften Frieden verbreitet. Im Hintergrund die fröhlichen Stimmen aus dem blechernen Ding. Nun werden sie sie allein hören müssen. Mit der kleinen Schlange.

Lea schaut ihrem Vater noch lange hinterher, wie sich sein Kamel mit der Salzkarawane in der Wüste wiegt.

Der kurze Weg über das Gelände des Naturkundemuseums

In Berlin wartet eine große Vierraumwohnung auf die Familie. Susanne richtet sich sofort ihr neues Zimmer ein. Henriette ist um Tschibi besorgt. Zug. Das schlimme Wort. Hoffentlich hat sich der kleine Vogel den nicht geholt. Die Krankheit, die so ein winziges Vogelherz schnell zum Stillstand bringt. Als sie das Tuch, das sie um den Vogelkäfig gewickelt hat, hochhebt, schauen sie kleine Knopfaugen quicklebendig an. Flink hüpft Tschibi vom Boden auf die Holzstange, um an ihrem Finger zu knabbern, den sie ihrem geliebten Vogel hinhält.

Henriette bekommt einen kreisrunden Strohteppich in ihr Zimmer auf das graue Linoleum gelegt. Die gelben Vorhänge bleiben. Aus ihrem Fenster schaut sie nun auf ein altes Haus mit grauem Putz und alten, verwitterten Holzfensterrahmen. Die Fenster, die meisten ohne Gardinen, sehen leer aus. Trist. Alt. Allein. In ihnen spiegelt sich das Hochhaus, in dem Henriette nun wohnt. Der Himmel ist verschwunden, Henriette fühlt sich auf sich zurückgeworfen. Links vom Haus vor ihr erspäht sie eine große graue Wand. Keine Augen – keine Fenster – in ihr, einfach nur eine kahle Steinmauer, grau verputzt, vermörtelt, mindestens zehn Meter hoch. Ideal zum Ball spielen beschließt sie sofort. Ideal. Ideal.

Bald hat sie eine Abkürzung entdeckt. Der Schulweg führt durch die Gitterstäbe des angrenzenden Naturkundemuseums. Ihre Schultasche fliegt zuerst über den Metallzaun. Dann hält sie sich mit den Händen an den Gitterstäben fest, um die einen halben Meter hohe Metallplatte zu überwinden und einen ihrer Füße hoch in den Zwischenraum zu stecken. Nun zieht sie den Rest ihres Körpers hoch. Dann dreht sie ihre Schulter rechts herum, um mit dem Kopf voran durch das Gitter zu schlüpfen. Erst der Oberkörper, dann die Hüfte, zum Schluss die Beine. Erleichtert hüpft sie auf der anderen Seite hinunter. Geschafft. Dann schnell die Straße, die eine leichte Biegung nach links macht hinuntergelaufen und schon kommt sie über die Invalidenstraße zu ihrer Schule. Nur noch drei Minuten. Jetzt kann sie zehn Minuten länger schlafen. Zu gern liegt sie bis nach Mitternacht mit einer Taschenlampe bestückt unter ihrer Bettdecke und liest. Der stille Don, Pony Pedro, Wolfsblut, Onkel Toms Hütte.

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