Rebecca Netzel - Das Echo des Adlerschreis

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Ein Autounfall auf einem Highway im Norden der USA ist der Ausgangspunkt einer Reise zur eigenen Identität. Das Unfallopfer, ein junger Tourist, wird durch Reanimierung ins Diesseits zurückgeholt. Doch was er im Flashback der Seele erlebt hat, getraut er sich nicht zu erzählen, aus Angst, er könnte für verrückt erklärt werden. Doch seine Aufzeichnungen enthüllen Spektakuläres …
Der Roman schildert in eindringlichen Bildern das Leben des Protagonisten als Adler aus deren Perspektive ebenso wie sein Dasein in früherer Zeit als Indianer in den nordischen Wäldern – eine fremdartig-schöne Lebenswelt voller Geheimnisse. Bezaubernde Landschaftsbilder im «indian summer» und aufregende Begegnungen mit der nordamerikanischen Tierwelt führen den Leser in eine Welt, deren Reste es zu erhalten gilt – ein flammender Appell für den Naturschutz, im Sinne der ökologischen Weisheit der Indianer.

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So richtig kalt wurde es erst, als nach zwei Tagen die Wolkendecke zerriss und es zu schneien aufhörte. Inzwischen war das ganze Land in eine richtige Winterlandschaft verwandelt, und unter dem Schnee lag alle Erinnerung an den Sommer begraben. Der plötzliche Schneefall war sehr ergiebig gewesen, und die großen Wapiti-Hirsche zogen, fast bis zum Bauch versinkend, durch den Schnee. Der große See war nun schwarz, alles sommerliche Leuchten war erloschen. Dunkel spiegelte das Wasser, von gleißend weißen Ufern eingerahmt.

Doch nun wurde es beißend kalt. Mit dem blau aufklarenden Himmel kam die Kälte. Der Frost wurde so rasch stärker, dass die flacheren Buchten des Sees sofort zufroren. Man konnte das angespannte Oberflächenwasser knacken hören, wenn es gefror. Eisnadeln sprossen kreuz und quer, und zuerst war die Eisschicht durchsichtig wie Glas, dann wurde sie kompakt und weiß. Der See begann, vollständig zuzufrieren.

Da schwangen sich unsere Eltern mit einem klagenden Schrei auf und flogen empor in die blaue Luft. Sie kannten den Winter. Sie wussten, es war jetzt an der Zeit, fortzufliegen, hin zum Breiten Fluss, dessen Strömung stark genug war, um dem Frost entgegenzuwirken. Der Fluss fror nur an stillen Ausbuchtungen zu. Er führte zum Frühjahr hin Eisschollen, aber er fror nie ganz zu. Dorthin flogen die Eltern. Wir kannten ihr Ziel nicht, aber wir sahen sie davonfliegen und fühlten uns plötzlich verlassen. Rasch flogen wir hinterher.

Am Fluss fingen sie gleich etwas. Wir sahen sie mit ihrer Beute am Ufer im hohen Schnee sitzen. Es gab hier keine andere Möglichkeit, um zu sitzen. Das dichte Weiden- und Pappelgestrüpp am Ufer war mit seinen schmalen Ruten zu schwach, um einen Adler zu tragen. Der Fluss gestaltete immer wieder seine Ufer um, und außer den Pionieren wie Birke und Pappel, Weide und Erle konnten hier keine Bäume auf Dauer Fuß fassen. So gab es hier keine großen alten Bäume mit starken Ästen, auf denen ein Adler hätte sitzen können. Unbeholfen watschelten wir durch den hohen Schnee.

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Ich blieb den Winter über allein. Die Eltern hatten mich jedes Mal aus ihrer Nähe fortgejagt, denn die Fische hatten sich an den Gewässergrund zurückgezogen, wo die Temperaturen konstanter waren und die Kälte weniger scharf als nahe der Wasseroberfläche, und so sah man nur noch selten ihre schlängelnden olivfarbenen Rücken unter den Wellen ziehen. Das verschärfte den Futterneid.

Zudem waren auch andere Seeadler der weiteren Umgebung an den eisfreien Flusslauf gekommen, und zum Schluss waren es viele Adler, die am Ufer auf und ab liefen oder den Fluss entlang flogen, um Fische ausfindig zu machen. Heute schätze ich, dass wir wohl so ungefähr fünfzehn oder zwanzig Adler waren – eine Zahl, die das Herz jedes Naturschützers würde höher schlagen lassen.

Es gab keinen Krieg zwischen uns, keine Luftkämpfe oder Raufereien, und doch blieb jeder Adler trotz der oberflächlichen Eintracht für sich allein. Es war, als hätten sich zwanzig Einsiedler versammelt. Ich verlor jede innere Beziehung zu meinen Eltern und hörte nur noch auf meinen Magen. Brüderchen hatte ich längst vergessen. Oder war er einer von den zahlreichen anderen? Wir hätten uns nicht mehr erkannt, und hätten wir es getan, so hätten wir uns doch nicht mehr begrüßt. Wir waren allein.

Nur manchmal, wenn eine mildere Strömung im Fluss hochwirbelte und zahlreichere Forellen nach oben trug, dann kam jeder auf seine Kosten. Und wenn jeder seine Forelle hatte, dann verringerte sich auch die Distanz, und einträchtig hockten wir im Schnee und jeder zerrte an seiner Forelle. Es kam dann nur selten vor, dass einer den Kopf nach der Beute des anderen herüberreckte, und auch nicht im Ernst, da jeder selber mit dem Fuß auf der eigenen Beute stand.

Hinterher, wenn alle satt waren, schwangen wir uns dann empor und flogen ein paar Runden, endlich ohne jenes Gefühl der Unrast, das der Hunger verursacht. Dann landete erst einer, zwei folgten seinem Beispiel, und drei weitere auch, und schließlich saßen wir alle wieder auf dem Schneefeld am Ufer und begrüßten uns gegenseitig, die Hälse weit zurück zum Rücken gebogen, den Kopf hintenüber und den Schnabel halb geöffnet zu unserem schrillen Schrei. Du wirst erst gesellig, wenn du satt bist. Zumindest als Adler.

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Ich weiß nicht, wie lange der Winter gedauert hatte. Die Nächte waren extrem kalt. Tagsüber hast du dich für kurze Zeit zusammenkauern können in einem Schneeloch. Aber zum Übernachten bin ich recht weit vom Fluss weggeflogen, um einen richtigen Baum als Sitzplatz zu finden, denn am Boden ist es gefährlich für einen Adler. Du weißt nicht, wer sich von hinten heranschleicht; Luchs, Wolf oder Mensch. So zog ich es vor, jeden Morgen an den Fluss zurückzukehren, während andere Adler versuchten, auf den dünnen Wipfeln der Uferbäume zu balancieren.

Irgendwann sagt dir dein Helligkeitssinn, dass die Tage wieder länger werden. Sofort wirst du munterer, wenn auch der Magen oft leer bleibt, was dich schwächt. Aber du spürst, dass der Winter nicht mehr lange Macht hat. Deine innere Uhr sagt dir, dass es Frühling wird.

Die zugefrorenen Ausbuchtungen am Flussufer begannen zu ächzen und zu stöhnen: Das Eis barst und schmolz ab. Der Fluss schwoll an und floss schneller. Wieder begann er, Eisschollen und -plättchen zu führen, die weiter oben aus den Bergen kamen. Die Luft wurde milder, und der Schnee zog sich zurück. Bald lag nur noch in den Mulden und Schlagschatten Schnee, und der erste Vogel sang.

Der Boden unter dem Schnee kam braungelb und vollgesogen wie ein Schwamm zum Vorschein. Schon nach wenigen Tagen blühten die ersten Frühjahrsblumen. Der Fluss hatte seine Magnetwirkung auf uns Adler verloren, nun, da auch die Seen wieder aus der Herrschaft des Eises befreit waren. Die Macht des strengen Winters war gebrochen.

Ich musste den Fluss verlassen, denn mit Ende des Winters schmolz auch die Eintracht unter den Adlern dahin. Plötzlich wurden wieder Reviere beansprucht. Die alten Besitzverhältnisse kristallisierten sich heraus, und neue Ansprüche stellten sie in Frage. Die geduldeten Wintergäste wurden plötzlich verjagt und beeilten sich, in ihre eigenen Reviere zurückzukehren, ehe sie diese besetzt vorfinden würden.

Zu meinen Eltern kehrte ich nicht zurück. Ich wusste, dort hatte ich nichts mehr zu suchen. Zunächst flog ich flussabwärts, aber dort fand ich jeden Flussabschnitt zwischen zwei Biegungen bereits durch ein anderes Adlerpaar besetzt, das mich mit wütenden Luftattacken vertrieb. Es war wie eine Art Spießrutenlauf. Als mir klar wurde, dass es aussichtslos war, in dieser Richtung weiterzufliegen, da alle guten Reviere am immer breiter werdenden Fluss bereits besetzt waren, kehrte ich wieder um und musste flussaufwärts noch einmal alle Reviere durchqueren, aus denen ich bereits verjagt worden war. Ich war völlig verstoßen und ohne Bleibe. So unauffällig wie möglich versuchte ich, mich an den Reviereigentümern vorbeizumogeln. Dennoch wurde ich oft von weitem schon erblickt und erbittert attackiert. Ich musste buchstäblich Federn lassen und war sehr erschöpft, als ich wieder da ankam, wo ich den Winter verbracht hatte.

Aber auch dort konnte ich ja nicht bleiben. So zog ich weiter flussaufwärts, wo der Wasserlauf immer schmäler wurde und immer weniger Fische barg.

Ich stieß auf einen zweiten jungen Adler, dem es ebenso erging wie mir. Ich hatte keine Wut auf ihn, denn da ich kein Revier besaß, hatte ich keinen Grund, ihm etwas zu missgönnen, solange er mir nicht den Fisch vor dem Schnabel wegschnappte. Ich sah ihn oft in meiner Nähe, ohne dass wir uns umeinander kümmerten.

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