Rebecca Netzel - Das Echo des Adlerschreis

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Das Echo des Adlerschreis: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Autounfall auf einem Highway im Norden der USA ist der Ausgangspunkt einer Reise zur eigenen Identität. Das Unfallopfer, ein junger Tourist, wird durch Reanimierung ins Diesseits zurückgeholt. Doch was er im Flashback der Seele erlebt hat, getraut er sich nicht zu erzählen, aus Angst, er könnte für verrückt erklärt werden. Doch seine Aufzeichnungen enthüllen Spektakuläres …
Der Roman schildert in eindringlichen Bildern das Leben des Protagonisten als Adler aus deren Perspektive ebenso wie sein Dasein in früherer Zeit als Indianer in den nordischen Wäldern – eine fremdartig-schöne Lebenswelt voller Geheimnisse. Bezaubernde Landschaftsbilder im «indian summer» und aufregende Begegnungen mit der nordamerikanischen Tierwelt führen den Leser in eine Welt, deren Reste es zu erhalten gilt – ein flammender Appell für den Naturschutz, im Sinne der ökologischen Weisheit der Indianer.

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Auch und vor allem an den Abflug erinnere ich mich ausgezeichnet, mit aller Klarheit. Dann packt mich heftig die Sehnsucht, einfach noch einmal so abheben zu können, so mit einem Hopp! und sich fallenlassen, mit gespreizten Schwingen, mit weit ausgebreiteten Armen sich dem Abgrund entgegenwerfen in der Gewissheit, dass die Luft, die gute, unsichtbare Luft, einen scharf wie ein Messerschnitt darüber hinwegtragen wird, über dem Abgrund dahingleiten lässt, segeln.

Das Kreisen im Aufwind! Dies herrliche Gefühl des Getragen-Werdens! Das leise Kribbeln in den kurzen Achseldaunen! Das ruhige Gleiten auf den flach ausgebreiteten Schwingen! Nur wenn ich schwimme, habe ich heute noch einmal ein leises Aufkeimen jenes Gefühls des entspannt-ausgestreckten Liegens mitten in einer gleitenden Bewegung. Das Schwanzgefieder steuert automatisch, reflexartig, korrigiert deinen Flugwinkel, ohne dass du viel nachzudenken brauchst. Es ist angeboren. Du brauchst nur ein wenig Übung für die Koordination, aber du musst es nicht lernen. Es ist alles angeboren. Du musst nur deine Brustmuskulatur ein wenig trainieren, als Junges, noch auf dem Nest, weiter nichts. Wirf einen jungen Adler mit erst frisch entwickelten Flügelfedern in die Luft, und er wird fliegen, als habe er es zuvor bereits getan.

Daher weiß ich auch nicht mehr genau, wann ich das erste Mal geflogen bin. Es muss mit etwa zehn Wochen gewesen sein. Ich kann mich erinnern, wie ich auf dem Nestrand trainiert habe, einer inneren Unruhe folgend, wie ich mit den Flügeln geschlagen habe, immer öfter, immer heftiger. Ich erinnere mich, dass sie mir sehr groß vorkamen und wie eine riesige Balancierstange, die merkwürdig viel Luftwiderstand verursachte, der sich aber erheblich verringern ließ, wenn man es geschickt anstellte.

Und dann schlug ich, schlug ich, heftig, entschlossener mit jedem Schlag, und plötzlich merkte ich, wie die Luft unter mir zusammengedrückt wurde, solide wurde, zuverlässig wurde, und wie es mich einen kleinen Sprung lang vom Boden abhob, während ich nach unten schlug. Und nach diesem Sprung machte ich wieder einen, und dann muss ich geflogen sein, aber das war dann so schnell und wohl ebenso überraschend im ersten Moment wie schlagartig normal im zweiten, dass ich keine besondere Erinnerung an jenen ersten Flug bewahrt habe. So wie sich ein Menschenkind später ja auch nicht mehr an seine ersten Schritte erinnert. In der Rückschau habe ich mich oft fliegen sehen, klar, aber jetzt, aus der Erinnerung, ist es verwirrend viel.

Ich weiß nicht mehr, ob ich auf einer Kiefer in der Nähe gelandet bin oder gleich wieder auf dem Felsensims, vermutlich auf einer Kiefer, denn meine ersten Landeanflüge werden wohl noch ziemlich tölpelhaft gewesen sein – das Landen erfordert mehr Erfahrung als das spontane Losfliegen – und auf dem Felsensims vor einer Steinwand zu landen erfordert mehr Geschick als das Landen auf einem Ast. Jedenfalls, solange ich mich ans Fliegen zurückerinnern kann, konnte ich es bereits gut.

Ich erinnere mich, wie es war, über die Täler zu fliegen, die Schwingen reglos ausgebreitet, regelrecht eingehängt zwischen meinen Tragflächen, und nur den Kopf nach links und rechts wendend. Und selbst das war kaum nötig, denn mit den weit seitlich liegenden Augen hast du einen fast perfekten Rundumblick. Du nimmst jede Bewegung unter dir im weiten Umkreis wahr, und dazu jede Bewegung im Luftraum um dich her. Nach vorne kreuzen sich deine Blicke zu einem dreidimensionalen Bild, aber nach den Seiten nimmst du nur Bewegungen wahr. Dich interessiert auch nichts anderes als Bewegungen. Denn Bewegungen sind Beute. Und im Frühjahr sind sie ein Partner. Oder die Jungen. Oder manchmal auch ein Eindringling in dein Revier. Kampf gibt es kaum. Ein paar Scheinattacken in der Luft, und er zieht wieder fort.

Du siehst jede Bewegung, auch mit den Augenwinkeln, und du kontrollierst die ganze Ebene unter dir, oder den ganzen Berghang, oder die ganze Wasseroberfläche des Sees. Wir Weißkopf-Seeadler waren es, die vor den Düsenjets den amerikanischen Luftraum beherrschten. Unter dir die Ebene, der Hang, die Wasserfläche. Du lauerst auf jede Bewegung, sonst nichts. Die Bewegung ist das Einzige, was zählt.

Stell dir das Leben als Adler nicht romantisch vor. Wenn du als Mensch fliegst, als Drachenflieger etwa, dann genießt du sicher die dreidimensionale Weite, und die bunt gesprenkelten Blumenwiesen, und das blaue Glitzern des Sees, und die Berge dahinter, majestätische, zu Stein erstarrte Bewegung der Erde. Als Adler genießt du nur eins von alledem: die dreidimensionale Ungebundenheit, und die ist für dich obendrein selbstverständlich. So wie ein joggender Mensch zwar die Bewegung genießt, sich aber nicht wundert, wie und warum er laufen kann.

Wenn du über den See fliegst, lernst du rasch, das trügerische Spiegeln der Wellen und die wogenden Wellenschatten von den darunter dahingleitenden Schatten der Fischleiber und den bei einer Wendung aufblitzenden geschuppten Flanken zu unterscheiden. Nicht die Farbe ist es, die sich unterscheidet, und nicht die Intensität des Lichtreflexes oder des Schattens. Wieder ist es die Bewegung, die unterscheidet. Das sachte Seitlich-nach-vorn-Ausschwenken der Forelle, die sanfte Biegung ihres Leibes, ihr vorsichtiges Schlängeln, so behutsam und doch im Moment verräterisch. Da ist sie, da unter dir, selber ein Räuber, selber auf der Jagd. Du schwebst über ihr, blickst herab, ziehst einen Kreis, weil sie unter dir aus dem Blickfeld verschwindet. Dein Schatten darf nicht auf sie fallen, dann hast du dich verraten, und sie schießt davon oder taucht schräg ab. Zwischen den Steinen, in den Kiesmulden am Grund kannst du sie nicht bekommen. Dicht unter der Oberfläche musst du sie fangen, wenn sie selber Insekten jagt oder kleine Fische.

Da ist sie, schnappt ein Insekt, aufreizend nah, ganz dicht unter der Wasseroberfläche, und kleine Ringwellen laufen auf dem Wasser auseinander, da wo sie den Wasserspiegel von innen heraus durchbrochen hat. Es ist, als habe sie den See von unten herauf geküsst. Ein kleines Insekt, das auf dem Wasser trieb, ist fort, und weiter zieht die Forelle, dicht unter der Oberfläche dahin, und es ist Zeit, zuzustoßen, ehe sie wieder im Schlagschatten oder in tieferen Wasserschichten verschwindet.

Das heißt die Flügel anwinkeln, den Luftstrom, der dich trägt, abreißen lassen. Du stürzt herab, pfeilschnell, ein gefiedertes Geschoß, kaum hat die Forelle Zeit zu reagieren – schafft sie es? Eilig streckst du deine Fänge vor, kescherartig gespreizte Klauen durchschlagen die Wellen, greifen zu, schließen sich – ins Leere? – Du musst abbremsen, hochwuchten, unbedingt wieder an Höhe gewinnen, mit oder ohne Fisch, und das Wasser schäumt und spritzt auf, Wasserperlen schießen umher, und aus den diesmal heftigen Kreiswellen hebt sich, knapp an drei Krallen gefangen, die Forelle und peitscht mit sich windendem Rücken um sich.

Aber sie hängt, sie hängt an deinen Klauen, und du nimmst im Aufflug den zweiten Fuß zur Hilfe und packst sie fester, und jetzt hast du sie richtig im Griff mit beiden Klauen, und ihre Zuckungen lassen nach und du fliegst davon, um sie an einem sicheren Ort zu kröpfen.

картинка 9

Wir entfernten uns immer weiter vom Horst. Und mit jeder Flugschleife, die neue Distanz zwischen uns und das vertraute Nest legte, vergrößerte sich auch unser innerer Abstand von der Kinderstube. Wir wurden unternehmungslustiger und kreisten in immer weiterer Entfernung. Dabei sah das Fliegen wesentlich virtuoser aus als das Landen. Wenn wir irgendwo auf einem Ast oder am Boden niedergingen, sahen wir uns ziemlich hilflos um und liefen unbeholfen auf dem Ast oder im Gras hin und her. Meist schwangen wir uns nach kurzer Zeit wieder auf, weil wir uns in der Luft, die wir doch erst seit so kurzer Zeit erobert hatten, wohler und sicherer fühlten. So begann eine Rastlosigkeit in uns aufzukommen, die uns zum Winter hin zu Vagabunden machen sollte, bis wir ein eigenes Revier finden würden. Eine harte Wanderzeit, eine Zeit der Heimatlosigkeit sollte für uns beginnen.

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