Rebecca Netzel - Das Echo des Adlerschreis

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Ein Autounfall auf einem Highway im Norden der USA ist der Ausgangspunkt einer Reise zur eigenen Identität. Das Unfallopfer, ein junger Tourist, wird durch Reanimierung ins Diesseits zurückgeholt. Doch was er im Flashback der Seele erlebt hat, getraut er sich nicht zu erzählen, aus Angst, er könnte für verrückt erklärt werden. Doch seine Aufzeichnungen enthüllen Spektakuläres …
Der Roman schildert in eindringlichen Bildern das Leben des Protagonisten als Adler aus deren Perspektive ebenso wie sein Dasein in früherer Zeit als Indianer in den nordischen Wäldern – eine fremdartig-schöne Lebenswelt voller Geheimnisse. Bezaubernde Landschaftsbilder im «indian summer» und aufregende Begegnungen mit der nordamerikanischen Tierwelt führen den Leser in eine Welt, deren Reste es zu erhalten gilt – ein flammender Appell für den Naturschutz, im Sinne der ökologischen Weisheit der Indianer.

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DAS BUCH ADLER

Zuerst keimst du auf dem Dotter und dann keimt in dir dein Bewusstsein und du - фото 6

Zuerst keimst du auf dem Dotter, und dann keimt in dir dein Bewusstsein, und du schwimmst auf dem Dotter und wirst immer größer. Dann bist du so gewachsen, dass du die Eischale ganz ausfüllst und den Dottersack unter deinem Bauch wie einen Wasserbeutel zusammenpresst, und er reduziert sich immer mehr, das fein blutigrote Geäder zieht sich in deinen Bauch zurück, die roten Verästelungen schrumpfen. Du merkst das daran, dass du nicht mehr schwebst. Irgendwann trägt dich dein Dotterkissen nicht mehr, und mit dem herrlichen Gefühl des eingekapselten Schwebens ist es vorbei. Du spürst zum ersten Mal dein Körpergewicht. Du merkst, dass du ein Eigengewicht hast, und das ist ungewohnt, und du beginnst zu zappeln. Du strampelst, aber in nunmehr beklemmender Enge, und du spürst, dass es nun Zeit ist. Du spürst, wie sich dein Gehäuse mit dir dreht, weil deine Mutter das Ei wendet. Du registrierst zum ersten Mal die Außenwelt. Es ist Zeit.

Dein Körper ist zusammengekrümmt, dein Hals an die Wölbung der Eischale gedrückt. Du versuchst dich zu strecken. Vor deinem Schnabel gibt es eine feine Membran. Dahinter ist Luft. Du durchschlägst die Membran mit deinem Schnabel, und es ist, als ob man einen Erste-Hilfe-Kasten einschlägt, um an die Notausstattung hinter der Glasscheibe zu gelangen. Jetzt läuft die Zeit. Denn der Luftvorrat in der Kammer ist begrenzt.

Mit aller aufflammenden Unruhe presst du dich jetzt gegen die Schale, ritzt mit dem Eizahn; eingeschlossen, feucht, verklebt, beengt. Die Kalkschale ist hart, sie hat dich gut geschützt. Jetzt darf sie dir nicht zum Sarg werden.

Es bröckelt. Die Eimembran ist zäh. Du ritzt und hackst weiter. Plötzlich stößt dein Schnabel durch die Wand. Du bekommst den Kopf frei, drängst, kippst, wackelst – aber der Kopf ist draußen, befreit, du kannst die Außenluft atmen und eine kurze Pause machen, um dich von deinen ersten Anstrengungen in dieser Welt zu erholen.

Doch nicht lange dauert dein Ruhen, Unrast treibt dich weiter. Du musst der Erste sein. Du musst als Erster fressen. Der Zweite zählt nur im Adlernest, wenn dem Ersten etwas zustößt. Du weißt nicht, ob du der Erste bist. Du hast es eilig.

Als du dich freigekämpft hast, machst du dich im Nest breit mit dem ganz selbstverständlichen Egoismus, der Tieren zueigen ist. Du hast keine Mordgelüste. Du willst leben, das ist alles. Tatsächlich findest du dich im Nest augenblicklich als einziger Jungvogel vor. Über dir steht ein riesenhafter Schatten auf knallgelben Hornfüßen – und neben dir liegt, vibrierend und manchmal heftig schaukelnd, ein zweites Ei.

Aber das Bild ändert sich binnen kurzer Zeit. Denn auch das zweite Ei bricht auf, und du bekommst Konkurrenz. Verständnislos starrst du den neben dir an. Er ist feucht, hell und rosig. Dass er so aussieht wie du, weißt du nicht. Du stürzt dich auch nicht in wilder Aggression auf ihn. Du weißt nur, dass du ihm das Futter vor dem Schnabel wegschnappen wirst – ehe er es tut.

Inzwischen hat der Wind deine feuchten Federn getrocknet. Du wirst flaumig. Das spürst du daran, dass dir jeder Windhauch jetzt auf dem Kopf, an Hals und Rücken kribbelt. Auch der neben dir wird flaumig. Aber erst später als du. Dann ist auch er weiß und weich, der Wind spielt in seinen Flaumfedern, und Schnabel und Beine sind trocken und rosig.

Ein frisch geschlüpftes Adlerküken ist keine Schönheit. Der mürrische Schnabel wirkt noch seltsam weich, besonders um die Schnabelwinkel. Das Gefieder ist so weiß wie Greisenhaar, es sieht so ohne Farbe irgendwie unfertig aus. Der dünne, zittrige Hals kann den großen Kopf noch kaum tragen, Kropf und Bauch sind nur ein großer, unförmiger Sack, und die später mal mächtigen Flügel, noch ohne Schwungfedern, nichts weiter als lächerliche Häkchen.

Aber du wirst wachsen. Kaum bewegt sich der Schatten über dir – deine Mutter? dein Vater? – Da hebst du den Kopf und sperrst gierig den Schnabel auf, in der Panik, etwas zu versäumen. Auch der neben dir sperrt seinen Schnabel auf, und eure Köpfe pendeln auf den dünnen Hälsen wie Blumen im Wind.

Du frisst vom ersten Moment an Fleisch. Oder, wenn du ein Seeadler bist, Fisch. Ich war bereits beides, aber an mein vorletztes Leben als Seeadler erinnere ich mich, bedingt durch den Unfall, wesentlich besser, weil ich es als Bilderfolge noch einmal gesehen habe, du weißt schon. Aber diese Bilder wiederum haben weitere Erinnerungen nach sich gezogen, hervorgebracht wie durch einen Sog, ein Strudel, der nach oben kommt und aus ungeahnter Tiefe längst Vergessenes emporwirbelt. Seitdem weiß ich, dass ich noch viel mehr war als nur ein Goldadler oder ein Weißkopf-Seeadler; ich weiß nunmehr, dass ich auch ein Luchs war und ein Puma, ein Büffel und ein Hirsch, auch war ich eine Reihe von ganz anderen Tieren in ganz anderen Ländern; ich war ein Rabe in Norwegen und ein Tiger in Indien, ich war Krokodil in Ostafrika und Schildkröte auf den Seychellen, Schwertfisch im freien Ozean und vieles andere mehr. Auch Wurm war ich und Insekt, und Orang-Utan in den Wäldern Borneos, aber auch Steppenlilie und Mammutbaum und Farn in den grauen Nebelwäldern. Dazu noch in früheren Zeiten Saurier und Säbelzahntiger.

Ich glaube, wohl die meisten Seelen waren zuvor schon vielerlei, doch die wenigsten erinnern sich daran. Dazwischen liegen Styx und Lethe. Bei mir wurde es ja auch erst durch jenen Unfallschock ausgelöst. Da begann ich, mich an frühere Existenzen zu erinnern. Ich war also schon vielerlei. Aber erzählen werde ich jetzt nur von meinem vorletzten Leben, weil ich davon die Bilder gesehen habe, und da war ich eben ein Seeadler gewesen.

Vor dir hängt etwas. Du weißt, dass es Nahrung ist. Du hast noch nie Fisch gesehen, aber niemand muss es dir sagen. Sofort hackst du danach. Die Mutter als Spenderin ist unwichtig. Geduldig hält sie mit dem Schnabel den Fisch hin, genau vor dich. Oder besser: genau vor euch beide. Denn auch der andere braucht keinerlei Erklärungen und hackt frenetisch auf den gummiartigen Fisch ein. Ihr streitet euch zum ersten Mal. Es ist eher ein elendes Piepsen, und doch ist es bitterböse.

Die Mutter wird ungeduldig und schwenkt den Fisch im Schnabel. Der tote Fisch schlenkert hin und her und knallt euch mit seiner Schwanzflosse wie Ohrfeigen um die Köpfe. Ihr seid verblüfft, und dein Bruder sperrt den Schnabel auf und der Fischschwanz hängt ihm zufällig in den Schlund, und sofort beginnt der Bruder, gierig zu schlucken und zu würgen. Aber der Fisch ist zu groß, um ihn im Ganzen zu schlucken. Wutentbrannt schlägst du deinen kleinen Hakenschnabel in den Fischleib und ziehst ihn mit einem Ruck dem Bruder wieder aus dem Rachen, aber du bist selber auch noch nicht richtig fit und fällst mitsamt Fisch hintenüber und kannst ihn gar nicht so schnell fressen. Schließlich zehrt noch jede Bewegung von deinen Dotterresten im Blut.

Doch ehe Brüderchen wieder zuschnappen kann und neuer Streit beginnt, zerreißt die Mutter den Fisch, indem sie sich mit einem Fuß daraufstellt und mit ihrem riesigen Hakenschnabel daran zerrt. Nun hält sie euch mundgerechte Stückchen vor, und es entbrennt ein erbitterter Wettkampf darum, wer sie bekommt. Du drängst den Bruder weg, und er prallt mit seinem Kopf gegen deinen und versetzt dir einen Stoß, und du versuchst, nach ihm zu hacken. Aber irgendwie werden beide satt.

Dann liegt man erschöpft hechelnd im Horst, und innen ist es mäßig weich, aber der Horstrand ist hart und holzig und wie eine Festung aus dicken Ästen und Zweigen, stabil miteinander verkantet. Der Horst ist schon sehr alt und von deinen Eltern und Großeltern und sicher schon deren Eltern benutzt worden, und jeder hat ein wenig daran herumgebastelt und repariert und dazugebaut. Im Sommer füllt er sich recht rasch mit Zecken und Milben und anderen unangenehmen Parasiten, und es liegen wohl auch Fischgräten herum und der Nestrand wird beschmutzt, weil man gerade über den Rand macht; aber die Winterregen waschen alles wieder ab, und der Horst ist für das nächste Jahr blank und sauber. Im Frühjahr wird das Nest dann von den balzenden Adlerpaaren frisch mit grünen Zweigen geschmückt.

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