Rebecca Netzel - Das Echo des Adlerschreis

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Ein Autounfall auf einem Highway im Norden der USA ist der Ausgangspunkt einer Reise zur eigenen Identität. Das Unfallopfer, ein junger Tourist, wird durch Reanimierung ins Diesseits zurückgeholt. Doch was er im Flashback der Seele erlebt hat, getraut er sich nicht zu erzählen, aus Angst, er könnte für verrückt erklärt werden. Doch seine Aufzeichnungen enthüllen Spektakuläres …
Der Roman schildert in eindringlichen Bildern das Leben des Protagonisten als Adler aus deren Perspektive ebenso wie sein Dasein in früherer Zeit als Indianer in den nordischen Wäldern – eine fremdartig-schöne Lebenswelt voller Geheimnisse. Bezaubernde Landschaftsbilder im «indian summer» und aufregende Begegnungen mit der nordamerikanischen Tierwelt führen den Leser in eine Welt, deren Reste es zu erhalten gilt – ein flammender Appell für den Naturschutz, im Sinne der ökologischen Weisheit der Indianer.

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Da liegst du also und hechelst, und weil ihr beide satt seid, herrscht auch momentan Frieden im Nest. Das merkt auch eure Mutter und hört auf, euch zu beobachten. Sie streckt ihren weißen Kopf vor und beäugt den Himmel. Es naht etwas.

Plötzlich rauscht es heftig, und man hört den dumpfen Aufprall von schweren Tritten. Die Zweige und Stöckchen am Nestrand ächzen. Ein zweiter Schatten fällt auf euch, ihr liegt jetzt wie unter einer großen gefiederten Kuppel: Der Vater ist zum Horst gekommen.

Eine Weile sehen beide Altvögel vertraut und entspannt aneinander vorbei oder besser: sie haben sich jeweils seitlich im Blick. Ihre bernsteingelben Augen leuchten, von stilettförmigen schneeweißen Federn umkränzt. Der heftige Frühjahrswind zerrt beiden Altvögeln im Nackengefieder und sträubt es wie eine Federhaube. Man braucht aber nur den Kopf drehen, und derselbe Wind streicht das Gefieder glatt. Die beiden tun es.

Eine Weile zupft sich die Mutter mit dem Schnabel einige Federn an den Schultern glatt, dann gibt sie sich plötzlich einen Stoß und wirft sich in die Luft. Sie gleitet davon, und ihr vergesst sie sogleich. Aber es ist ja noch einer da, und das beruhigt.

Der Vater hat damit gerechnet, dass die Mutter fortfliegt; er ist gekommen, um sie am Nest abzulösen, und bleibt daher ruhig sitzen. Sonst ist es immer unheimlich ansteckend für einen Vogel, einen anderen fortfliegen zu sehen, und meist fliegt er hinterher.

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Es war ein gutes Jahr. Sogar Brüderchen wuchs heran, obwohl er bedeutend schwächer und leichtgewichtiger blieb als ich, weil ich ihm alle Fische aus dem Schnabel zu ziehen versuchte und es oft auch schaffte. Aber es gab letztlich doch Fische genug, und auch der Sommer war klimatisch günstig, kein Fluss führte Niedrigwasser und der Spätsommer war so mild, als hätte der Winter beschlossen, noch lange hinter dem Horizont im Norden zu warten.

Uns sprossen dunkle Federn im hellen Flaum, und das sah ganz merkwürdig aus. Schließlich bekamen wir lange graue Schäfte an den Armen, in die noch die Schwungfedern für unsere künftigen Flügel eingeschlossen waren. An den Schultern hatten wir bereits richtige Federdecken, man sah so deutlich wie nie wieder in unserem späteren Leben, mit welchem System unser Federkleid von der Natur angelegt war. Nach und nach schoben sich die weißen Babydaunen, von den neuen Federn verdrängt, nach oben und flatterten wie Wollflöckchen auf dem neuen glatten Kleid hin und her, bis sie schließlich vom Wind davongetragen wurden. Auch unsere flaumigen Kröpfe verschwanden unter dem spiegelnden dunklen Federkleid, das uns ganz neue Konturen gab.

Wie ich mich erinnere, so hatten wir Jungvögel noch nicht die leuchtend schneeweißen Federn am Kopf wie unsere Eltern, sondern sie waren dunkel. Aber wie lange unsere Köpfe dunkel blieben, weiß ich nicht mehr, es war doch etwas zu viel, was ich in der Rückblende alles gesehen habe, um sich noch an alle Details erinnern zu können. Ich weiß nur, dass ich nach vier Wintern voller blendend weißen Schneeflocken ebenfalls einen weißen Kopf hatte, oder waren es fünf Winter? Jedenfalls für den ganzen Rest meines Adlerlebens erinnere ich mich deutlich an meinen weißen Kopf, dessen Federn ich mähnenartig sträuben konnte, nur für meine Jugendzeit weiß ich es eben nicht mehr zu sagen.

Ebenso weiß ich nicht mehr, ob die Mutter uns anfangs den Fisch vorwürgte oder ihn stets frisch vor uns ablegte und uns dann mit den abgerupften Stückchen fütterte, ich erinnere mich mit Sicherheit nur an Letzteres. Wie gesagt, es war einfach zu viel in der Rückblende, und zu Verblüffendes, als dass ich mir alles hätte merken können. Wenn es nicht ein so gefährlicher Anlass gewesen wäre, hätte ich Lust, eine solche Rückblende mehrmals zu sehen.

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Überhaupt, das Sehen. Du siehst und erlebst alles anders als Adler, als Tier. Ich habe nicht die Landschaft so gesehen wie heute, als Mensch. Die grandiose Weite Nordamerikas war für mich als Adler ohnehin eine völlig normale Dimension. Ich sagte mir auch nicht, schau, dort hinten ist eine Bergkette und, oh, wie schön grün die Tannen sind. Sondern alles, was zählte, war die Bewegung. Der See, wellenüberlaufen, bewegte sich – also war er interessant. Bäume und Sträucher, Wiesen und Felsen – alles war nur Kulisse für das, was sich darauf bewegte. Dafür entdeckte ich mit scharfem Auge Dinge, die dem Menschen für immer verborgen bleiben. Entfernung spielte fast keine Rolle. Auf einen Kilometer Entfernung sah ich die kleinste Regung. Sobald es etwas Lebendiges zu sehen gab – ich erspähte es, und wenn es dicht am Horizont oder tief unter mir war. Fast hätte ich geschrieben, in Schwindel erregender Tiefe unter mir, aber das wäre falsch. Adler sind schwindelfrei.

Ich erlebte auch die starken, borkigen Äste, auf denen ich saß, und die kiesigen Ufer der Seen und Flüsse viel intensiver als die Plätze, auf denen ich heute sitze, und die Straßen, auf denen ich heute gehe. Denn jeder Ast und jeder Uferstreifen waren anders, man musste sich mit ihnen auseinandersetzen – wo konnte man laufen und umherklettern? – Und es gab so viel zu entdecken, einen höher gelegenen Ast oder Felsen, auf den man flattern konnte, einen neuen Rundumblick über das Gelände … Meine heutige Welt ist viel gleichförmiger.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie ich als Adler Farben empfunden habe. Mir kam alles jedenfalls irgendwie farbenverschoben vor. Manches, was ich heute bunt sehe, war für mich damals beißendes Grau – für andere Farbwerte von damals fehlen mir heute die Worte. Viele Farben waren für mich zudem unerheblich. Was sollte mir das Blau des Himmels sagen, wenn ich die gute Thermik auch so unter meinen Schwingen spürte? Wichtig war vielmehr die grandiose Vogelperspektive – buchstäblich, die totale Rundum-Schau und atemberaubende Scharfsichtigkeit, die mir aus großer Ferne noch die kleinste Bewegung verriet.

Was ich auch noch genau weiß, ist, dass der Fisch fest war und fast gummiartig elastisch, so wie er es nur lebend oder ganz frisch sein konnte. Woran ich eine intensive Erinnerung bewahrt habe, ist das dumpfe „Plopp“, mit dem sich die Krallen in die straff angespannte Schuppenhaut bohrten, in den Rücken des springenden Lachses, in die Flanken der voranschnellenden Forelle.

Ich kenne den Ruck, mit dem das Eigengewicht der Beute nach unten zieht und an den Klauen lastet, wenn man mit dem Fisch in den Fängen durchstartet und mächtig mit wuchtigem Flügelschlag rudern muss, um dann nach oben zu ziehen und mit dem zuckenden Klumpen in den geschlossenen Klauen, schwer durchhängend, pendelnd, nach oben wuchtet, an Höhe gewinnt und sich dann aufschwingt, die Krallen stählern geschlossen, eingekrallt, eingedolcht in die Beute, ohne Sarkasmus, ohne bittere Freude, nur mit der Zufriedenheit eines geglückten Fanges, nur aus der Notwendigkeit heraus, fressen zu müssen.

Ich erinnere mich, wie das Zucken, das krampfartige Drehen der Beute zwischen den Klauen nachlässt und du an Höhe gewinnst, und wie sich die Beute jetzt auch besser tragen lässt, und wie du dir jetzt genügend Auftrieb errudert hast und deine Klippe auf den Rockys ansteuerst.

Weißt du, wie man landet? Natürlich hast du schon Vögel landen gesehen. Aber versuch‘ doch mal, dir das Landen ganz genau vorzustellen, so als ob du das wärst, der da landet. Es will dir nicht gelingen? Nun gut, ich beschreib‘ dir, wie sich das anfühlt für einen Adler. Also, wenn du landest, dann gibst du das flache Liegen auf der Luft, die dich trägt, auf und bäumst dich auf und drehst deine Flügelflächen in einen steilen Winkel nach vorn, um zu rütteln, um abzubremsen und dabei nicht zu stürzen. Du denkst nicht nach darüber, du tust es einfach, so wie du als Mensch nicht über jeden Schritt nachdenkst, den du tust. Aber du spürst es, du spürst, wie die Luft nicht mehr unter dir wie ein weiches Kissen liegt, sondern dir von vorn wie eine Wand oder besser: ein schwerer Vorhang gegen die Flügel prallt, und deine Tragflächen tragen nicht mehr, sondern bremsen, und du spürst den Bremswiderstand in allen Spitzen deiner Schwungfedern, die in deiner Haut stecken, und in den Handschwingen spürst du es straff und in den Armschwingen schwach, und der Wind pfeift durch deine gespreizten Daumenfittiche. Der Luftstrom darf dabei nicht abreißen, also fährst du die Daumenfittiche aus wie Landeklappen. Das Schwanzgefieder fächerst du automatisch in dem leise kribbelnden Stress, und die ausgefächerten Schwanzfedern sind in dem Moment die einzige Tragfläche. Du rüttelst heftig mit den steilgestellten Flügeln, so verlierst du nicht an Höhe, und im selben Augenblick nutzt du deinen Schwung vom Landeanflug und schwingst die Beine mit der schweren Beute nach vorne durch bis auf das Felsensims, und dann rüttelst du noch einmal stark mit den Schwingen und klappst sie ein, während du auf deiner Beute herumbalancierst. Dann glättest du dein Schwanzgefieder und rückst vielleicht noch einmal die eine Handschwinge zurecht, weil die Federn am Ellbogen nicht richtig liegen, und dann stehst du da mit deiner Beute auf dem Felsensims.

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