Vincent O. Carter - Meine weisse Stadt und ich

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1944/45 hatte er als umjubelter GI Europa befreit, als er Jahre später wiederkommt, um sich als Schriftsteller niederzulassen, will man ihm nicht mal ein Zimmer vermieten. 1953 lässt er sich in Bern nieder, wo er als Schriftsteller und Englischlehrer arbeitet. Verlässt er das Haus, ist er immer auf die ihm verhasste Frage gefasst: Warum bist du nach Bern gekommen?
Und so macht sich Carter in seinem Buch auf, diese Frage, die an seinen «Grundfesten rüttelt», zu bewältigen. In immer neuen Anläufen erzählt er, warum er nicht in Paris, Amsterdam oder München geblieben ist, er erzählt Kindheitserinnerungen aus Kansas City und vor allem von Begegnungen in Bern, wo ihn alle anstarren – Männer, Frauen, Kinder, Hunde, Katzen … –, von Geldsorgen, Liebesgeschichten, Reisen, Wohnungssuche. Mit so unzerstörbarem Humor wie hartnäckigem Engagement und voller Ambivalenz geht er dem Rassismus auf den Grund, der Verschiedenheit der Menschen, dem Fremdsein des Individuums in der Gesellschaft. Und ganz nebenbei zeichnet er ein scharf beobachtetes Porträt seiner Zeit, seiner Gesellschaft und seiner Stadt.

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‹Tanz mit Tania›, drängte er.

‹Es ist zu voll›, erklärte ich und sah Tania entschuldigend an. Sie hatte ‹Tanz mit Tania›, nicht aber meine Ausrede verstanden. Deshalb interpretierte sie meinen Blick als Aufforderung und stand auf. Widerstrebend tanzte ich mit Tania.

Sie war rund und weich und trug ein elegantes rotes Kleid mit nichts darunter. Die Tanzfläche war so überfüllt, dass wir dicht aneinandergepresst wurden. Ich versuchte, ihren Körper auf Abstand zu halten, doch es war aussichtslos. Ihr Arm legte sich um meinen Hals, und meiner umschlang unwillkürlich ihre Taille. Ich versuchte, mich von dem Maler wegzu­bewegen, doch der Raum war so voll, dass es unmöglich war. Und so wanden wir uns auf engstem Raum wie nackte Würmer in einem heißen Eimer.

Ich erinnerte mich an die wilde, leidenschaftliche Tania, die ich am Abend in ihrer Wohnung kennengelernt hatte. Ich sah die Frauen mit den übereinandergeschlagenen Beinen in den Schaufenstern an der Gracht. Ich schwitzte. Benebelt schwankte ich von einer Seite auf die andere, als die Band ein langsames Stück spielte. Gelegentlich warf ich dem Maler einen Blick zu und lächelte. Er erwiderte mein Lächeln mit einem seltsamen, belustigten Ausdruck. Tania verlor sich in der Wärme, in der Hitze der Musik und in meinen Armen …

Wir kehrten sehr spät nach Hause zurück. Kaum hatten wir die Wohnung betreten, riss Tania sich die Kleider vom Leib. Ich murmelte heiser Gute Nacht und verzog mich hastig in das Zimmer nebenan. Ich versuchte, die Schiebetür zu schließen, aber sie klemmte. Dann zog ich mich in der dunkelsten Ecke aus, legte mich auf die Couch und betete darum, schnell einzuschlafen.

Kurz darauf erlosch das Licht im anderen Zimmer, und der Albtraum begann. Die Geräusche des Liebespaars hallten durch die Dunkelheit. Sie verhielten sich so, als wären sie ganz allein auf der Welt. Mir kam es vor, als kristallisierte sich mit jedem Stöhnen, das aus dem Nebenzimmer kam, die ganze Leidenschaft der Welt und tanzte im Dunkeln nackt vor meinen Augen. Das lebendige Ungeheuer lachte und machte sich lustig über mich. Es teilte sich in unzählige Variationen auf, sodass mir der Schweiß unter den Achseln ausbrach und auch mein Gesicht von Schweiß überströmt war. Bis zum Morgengrauen machte es mit seinen glühenden Zangen jeden Versuch zu schlafen zunichte.

Als sich das erste rosige Licht durchs Fenster stahl, zog ich mich hastig an und verließ auf Zehenspitzen die Wohnung. Ich wanderte an den Grachten entlang, bis ich nicht mehr konnte. Dann setzte ich mich auf die Stufen einer Metzgerei und sah erschöpft und neidisch zu, wie die Stadt langsam aus dem Schlaf erwachte. Als ich wieder in die Wohnung zurückkam, war Tania zur Arbeit gegangen, und der Maler schlief noch. Ohne mich auszuziehen, fiel ich voll bekleidet auf die Couch und schlief tief bis in den späten Nachmittag.

Die nächsten Wochen verbrachte ich damit, tagsüber in der Wohnung zu schlafen und nachts durch die Straßen zu ir­­ren. Es erübrigt sich zu sagen, dass ich mir alle Mühe gab, ein Zimmer zu finden. Meine Suche führte mich auch zu anderen Mitgliedern der kleinen Künstlergruppe, für die mein Bekannter in Paris mir das Empfehlungsschreiben mitgegeben hatte.

Eines Tages landete ich bei einer schönen jungen Frau, deren Mann nicht da war. Sie war Dichterin, und er – wie alle behaupteten – ein großartiger Schriftsteller. Er war nach England gegangen, um Englisch zu lernen, damit er auf Englisch schreiben, ein größeres Publikum erreichen und so der Zensur der Kirche entgehen konnte, die seiner Ansicht nach die künstlerische Kreativität in Holland behinderte. Seine Frau war erst drei- oder vierundzwanzig, wirkte aber vollkommen erwachsen, selbstsicher und kontrolliert. Sie war sehr feminin, klein, mit einer Fülle von weichem braunem Haar. Ihre Augen waren groß, ruhig und blau. Sie zu betrachten war wie vom Gipfel eines Hügels zu einem klaren Himmel emporzuschauen oder Musik zu hören. Nachdem ich ihr meine Geschichte erzählt und mein Empfehlungsschreiben gezeigt hatte, sagte sie, es tue ihr leid, dass sie kein Zimmer für mich hätte, aber sie wolle mir bei der Suche helfen. Kurz darauf klingelte es unten an der Tür, und ich hatte einen Augenblick Zeit, mich umzusehen.

Ich saß in einem großen sonnendurchfluteten Zimmer mit einer relativ niedrigen Decke, die von schweren Eichenbalken getragen wurde. Sie waren sorgfältig lackiert und gehörten zum Dekor. An der Wand stand ein bequemes Sofa, auf dem eine fein gewebte Decke lag. Sie schien sehr alt zu sein. An den Wänden hingen gerahmte Gedichte und Bilder. An der Wand gegenüber der Tür stand eine altmodische Vitrine mit Glastüren. Sie war überfüllt mit allen möglichen Bü­chern, vergilbten Zeitungen und Papieren, die wie Ma­nuskripte aussahen. Durch ein Fenster gegenüber dem Sofa strich eine leichte Brise ins Zimmer. Die Fensterläden standen offen.

Mit einem Mal sprang ein riesiger, wild aussehender hellbrauner Kater auf die Fensterbank und von da auf den großen runden Tisch in der Mitte des Raums. Er hob träge den Kopf, sah mich gleichgültig an und machte dann einen lässigen Satz auf den Sessel seiner Herrin, wo er sich zusammenkauerte. In dieser Stellung starrte er auf einen glühenden Sonnenbalken, der den blankpolierten Boden versengte.

Dann kehrte meine Gastgeberin mit mehreren jungen Männern zurück. Ich hatte sie schon einmal gesehen, im Café am Leidseplein. Wir begrüßten uns, und ich war froh, dass alle ein bisschen Englisch sprachen. Als sie erzählte, dass ihr Mann in England war und weshalb, äußerte ich Mitgefühl, weil er die Mühe auf sich nehmen musste, in einer fremden Sprache schreiben zu lernen.

‹Wir – sind daran gewöhnt›, entgegnete sie.

Verdutzt sah ich sie an. ‹Das verstehe ich nicht.›

‹Wir sind nun einmal anders, und deswegen hassen sie uns.›

Jetzt war ich noch verdutzter. Wen meint sie mit wir, fragte ich mich. Wäre sie schwarz gewesen, hätte ich schneller verstanden. Während des Schweigens, das folgte, dachte ich kurz über dieses Rätsel nach. Ich versuchte, mich an alles zu er­innern, was ich erlebt hatte, seit ich nach Holland gekommen war, um herauszufinden, worauf sie anspielte. Ihre Freun­de waren ausnahmslos sehr nett zu mir gewesen. Und jetzt kam es mir vor, als stünden sie sich alle sehr nahe.

‹Schade, dass das junge Paar, das ich in Paris kennengelernt habe, nicht hier ist. Ich hätte mich gern mit ihnen ange­freundet›, sagte ich.

‹Familienprobleme›, sagte einer der jungen Männer lächelnd. Er war schäbig gekleidet und sonst eher mürrisch. Auf seine Bemerkung hin wechselten die anderen vielsagende Blicke.

‹Wie gefällt dir Holland?›, fragte der ältere, anprechendere junge Mann. Er trug eine Brille und sah aus wie ein ernster Philosophiestudent. Später erfuhr ich, dass er Professor für alte Sprachen an der Universität war und sein mürrischer Be­­gleiter Bildhauer. Der dritte im Bund wirkte weder jung noch alt. Er saß mit übereinandergeschlagenen Beinen still und aufrecht auf seinem Stuhl und sagte kein Wort.

‹Oh, ganz gut. Ich bin zwar noch immer auf der Suche nach einem Zimmer … Und ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, wie mich die Leute hier die ganze Zeit anstarren.› Dann erzählte ich ihnen von meinen Erfahrungen in Paris und warum ich von dort weggegangen war. Ich schloss mit der Klage über die missliche Lage des Schwarzen, der wie ein mutterloses Kind durch die Welt wandert, weit weg von der Heimat.

‹Aus meinen Eltern haben sie Seife gemacht.› Ich sah die hübsche junge Frau an, die das gesagt hatte. Ihr Blick war fest, ihr Ausdruck ruhig. Ihre Hände lagen leicht verschränkt in ihrem Schoß. Plötzlich tauchte der wild aussehende Kater auf, wie aus dem Nichts, und sprang auf ihren Schoß. Liebevoll streichelte sie seinen Kopf.

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