Zwerghamster
Meine Rennmäuse und ich
Ein unterhaltsamer Ratgeber für unerfahrene Freunde der flinken Nager
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Zwerghamster Meine Rennmäuse und ich Ein unterhaltsamer Ratgeber für unerfahrene Freunde der flinken Nager Dieses ebook wurde erstellt bei
Ist Speedy Gonzalez das richtige Haustier für mich? - Überlegungen vor der Anschaffung
Ein Zuhause für die Rennmäuse - Die Suche nach dem idealen Heim für die quirligen Nager
Die Einrichtung des Käfigs - Die notwendige Aussteuer für Rennmäuse
Der richtige Standort des Käfigs - Wohin mit dem Rennmausheim?
Augen auf beim Rennmauskauf - Wo bekomme ich meine Nager her und worauf sollte ich achten?
Die Rennmäuse eingewöhnen - So klappt es mit der Freundschaft zwischen Mensch und Tier
Beschäftigung für Mensch und Tier - Mit den Rennmäusen spielen
Vom Heu bis zum Leckerbissen - Die richtige Ernährung der Rennmäuse
Gegen Hunger und Schmutz - Regelmäßige Pflegemaßnahmen
Auslauf für Rennmäuse - Die Nager erkunden die Wohnung
Zickenterror untereinander - Wenn Rennmäuse sich plötzlich beißen
Gesundheitliche Probleme - Eine kranke Rennmaus erkennen
Zeit des Abschieds - Wenn die Rennmaus stirbt
Impressum neobooks
Ist Speedy Gonzalez das richtige Haustier für mich? - Überlegungen vor der Anschaffung
Kindersendungen können für Veränderungen im Leben sorgen. Auf die Idee, mir Rennmäuse anzuschaffen, bin ich beim Schauen von “Speedy Gonzales” gekommen. Ich wollte anschließend meine eigenen tierischen Flitzer haben.
Ich hatte bislang nur Zwerghamster betreut. So sehr ich die kleinen Knuffel auch liebte, bei einer Lieblingsbeschäftigung, die “Schlafen” hieß, kam wenig Aktion auf. Eine Rennmaus ist da viel lebendiger. Und sie hat noch weitere Vorteile gegenüber anderen Nagetieren: Sie ist geselliger und wird älter als ein Hamster, riecht nicht so stark wie eine Farbmaus und braucht weniger Platz als ein Kaninchen. Außerdem wird sie sehr zahm und mag den Kontakt mit Menschen.
Bei aller Begeisterung musste die Anschaffung jedoch wie bei jedem neuen Tier gut überlegt werden, damit beide Seiten Freude am Zusammenleben haben würden.
Eine Maus allein reicht nicht ausZuerst stand fest: Mit einer Maus allein war es nicht getan. Die Mongolische Rennmaus ist ein sehr geselliges Tier, das einen Partner genauso braucht wie Luft und Nahrung. Der Mensch kann ihn nicht ersetzen. Rennmäuse brauchen einen Artgenossen zur Fellpflege, zum Kuscheln und auch zum Raufen. Einzelhaltung wäre also schlichtweg Tierquälerei. Das bedeutet jedoch nicht, dass man erwachsene Tiere wahllos zusammensetzen kann. Das wäre eher eine Garantie dafür, dass Blut fließt. Unbekannten Eindringlingen gegenüber reagieren Rennmäuse äußerst aggressiv. Es würde zu einer gnadenlosen Hetzjagd durch den gesamten Käfig kommen, und nach dem „Einfangen“ verbeißen sich die Nager ineinander. Das kann nicht nur zu schlimmen Verletzungen führen, sondern unter Umständen sogar mit dem Tod des unterlegenen Kämpfers enden. Ein geringes Risiko würde man eingehen, wenn man sich beim Händler oder Züchter Tiere aus einer schon bestehenden friedlichen Gruppe aussucht. Soviel war klar. Um noch ein Pünktchen mehr Sicherheit zu gewinnen, beschloss ich, mir zwei Babymäuschen anzuschaffen. Nicht nur, dass ich länger etwas von ihnen haben würde. Im Kindesalter, also unter acht Wochen, haben Rennmäuse dazu noch keinen Eigengeruch. Niemand kann also „fremd“ riechen, und ein Vergesellschaftungsversuch auch zwischen Rennmäusen aus verschiedenen Familien würde nicht zu schlimmen Beißereien führen. Das Pärchen sollte außerdem gleichgeschlechtlich sein. So unerfahren wie ich war, wollte ich nicht gleich mit einer Zucht beginnen und womöglich für eine Mäuseplage im ganzen Haus sorgen. Auf die Vermutung, dass es keinen Nachwuchs mehr gibt, sobald eine gewisse „Bevölkerungsdichte“ im Käfig erreicht ist, mochte ich mich lieber nicht verlassen. Immerhin war sie nicht eindeutig belegt, und ich hatte bereits gelesen, dass einige Rennmaushalter anderes berichteten. Nachdem ich mich entschieden hatte, wie viele Tiere mein Leben bereichern sollten, galt es zu prüfen, ob sie mit mir als Halterin überhaupt einverstanden wären. Feindschaften mit anderen HaustierenAuch mit anderen Haustieren wird die Rennmaus eine bissige Feindschaft verbinden. Nicht einmal fremde Nager duldet sie in ihrer Nähe. Später werde ich erfahren, dass sie sogar Hamsterheime anspringt, um den „Käfiginsassen“ zu beißen. (Aber dazu mehr im Kapitel „Auslauf für Rennmäuse“.) Allerdings sind die Mäuse nicht immer die aggressiven Angreifer. Für einige Haustiere gelten sie auch als ein besonderes Leckerli. Vor allem bei Katzen ist Vorsicht geboten. Sie wird den kleinen Nager als Beutetier betrachten. Da schützt auch das Gehege nicht zuverlässig. Denn gewitzte Stubentiger sind durchaus in der Lage, eine Käfigtür zu öffnen. Auch Hunden kann man nicht immer beibringen, dass die Mäuse Familienmitglieder sind. Die Tiere sollten deshalb nie in freien Kontakt miteinander kommen. Es versteht sich von selbst, dass fleischfressende Reptilien, Frettchen oder größere Vögel wie Papageien ebenfalls nicht zu den Rennmäusen gelangen dürfen. Da ich jedoch keine tierischen Feinde der flinken Nager zu Hause lauern hatte, würde also keine Gefahr bestehen. Rennmäuse wollen sich bewegenWie der Name schon sagt, brauchen Rennmäuse viel Auslauf. Das bedeutet nicht, dass man sie täglich durch die Wohnung fegen lassen muss. Aber Platz für einen entsprechend großen Käfig von mindestens 100x40x40 cm (Länge x Breite x Höhe) für zwei Tiere muss vorhanden sein. Nach dreimaligen Umrunden der Wohnung war ich der Meinung, dass sich die Möbel so verrücken lassen würden, dass genügend Raum für ein großzügiges Rennmausgehege geschaffen werden konnte. Rennmäuse und menschliche AllergienAls Nächstes stand das Thema Allergien auf meiner Checkliste. Man mag es kaum glauben, aber selbst so ein kleines Tier wie die Rennmaus kann eine Tierhaarallergie auslösen. Und nicht nur das: Auch auf Heu und Streu kann man allergisch reagieren. Aber ohne diese beiden Produkte kommt man bei der Rennmaushaltung nicht aus. Nun wusste ich wegen meiner Zwerghamster, dass mich nichts davon außer Gefecht setzen konnte. Wäre ich mir nicht sicher gewesen, hätte mir jedoch mein Hautarzt mit den entsprechenden Tests weitergeholfen. Tagaktivität und nächtliche RandaleRennmäuse sind tag- und nachtaktiv, was jedoch nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Gerade Schichtarbeiter wie ich haben somit zu jeder Zeit was von ihren Hausgenossen. Man muss nur darauf achten, dass die Nachtruhe nicht gestört wird. Denn Rennmäuse, die bis zum Morgengrauen randalieren, sind leider keine Seltenheit. (Mehr dazu unter dem Punkt „Der richtige Standort des Käfigs.“) Urlaub und WochenendausflügeDa ich gern verreise, musste auch eine Urlaubsbetreuung für die Mäuse sichergestellt sein. Nur gut, dass meine Oma hart im Nehmen war und weder beim Anblick von langen Schwänzen noch von spitzen Nagerzähnen aus der Fassung geriet. Außerdem ist toll, dass Rennmäuse pflegeleichte Zöglinge für „Ausflügler“ sind. Solange man nicht auf wochenlange Reise geht, spricht nichts dagegen, sich den Tieren eine Zeitlang selbst zu überlassen. Man kann sie problemlos vorversorgen. Genügend Futter und Wasser in den Käfig gegeben, und sie kommen ein (langes) Wochenende ohne den Betreuer aus. Checkliste für den angehenden RennmaushalterIm Allgemeinen gelten Rennmäuse als relativ anspruchslos. Deshalb konnte ich schließlich jeweils ein Häkchen hinter den folgenden Punkten auf meiner Checkliste machen:
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