Vincent O. Carter - Meine weisse Stadt und ich

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1944/45 hatte er als umjubelter GI Europa befreit, als er Jahre später wiederkommt, um sich als Schriftsteller niederzulassen, will man ihm nicht mal ein Zimmer vermieten. 1953 lässt er sich in Bern nieder, wo er als Schriftsteller und Englischlehrer arbeitet. Verlässt er das Haus, ist er immer auf die ihm verhasste Frage gefasst: Warum bist du nach Bern gekommen?
Und so macht sich Carter in seinem Buch auf, diese Frage, die an seinen «Grundfesten rüttelt», zu bewältigen. In immer neuen Anläufen erzählt er, warum er nicht in Paris, Amsterdam oder München geblieben ist, er erzählt Kindheitserinnerungen aus Kansas City und vor allem von Begegnungen in Bern, wo ihn alle anstarren – Männer, Frauen, Kinder, Hunde, Katzen … –, von Geldsorgen, Liebesgeschichten, Reisen, Wohnungssuche. Mit so unzerstörbarem Humor wie hartnäckigem Engagement und voller Ambivalenz geht er dem Rassismus auf den Grund, der Verschiedenheit der Menschen, dem Fremdsein des Individuums in der Gesellschaft. Und ganz nebenbei zeichnet er ein scharf beobachtetes Porträt seiner Zeit, seiner Gesellschaft und seiner Stadt.

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Es war nicht mein Freund, sondern Rufus Grey, ein anderer Student aus meinem College, den ich fast vergessen hatte.

‹Du!›, rief ich erstaunt.

Er öffnete die Tür ganz und sah mich an, vorsichtig, zögernd, ehe er mich hereinbat. Nachdem er mich eine Zeitlang gemustert hatte, schien er mich wiederzuerkennen. Er stieß einen Seufzer aus und sagte: ‹VO, Mann›, denn alle nannten mich VO nach den Initialen meines Namens. ‹Was machst du denn hier?›

Grey hatte sich stark verändert, wie ich sah, nachdem ich die Wohnung betreten hatte. Er war drei- oder vierunddreißig, ein ehemaliger Soldat, klein gewachsen, muskulös und kräftig. Aber er war auch sehr feinfühlig und ernst. Er hatte dunkelrote Sommersprossen, direkt unterhalb der runden kleinen Augen, was dem ernsten Gesicht einen komischen Touch gab. Seine Ohren waren geradezu lächerlich klein und eng an den runden Kopf gedrückt. Er trug einen schlichten braunen Anzug, der dringend gebügelt werden musste, obwohl er ziemlich neu und modisch geschnitten war.

‹Komm rein, komm rein›, sagte er.

Ich betrat den Raum und fragte mich, was hier los war. Er wirkte nervös. Sein Gesicht war müde und angespannt, die Augen rot unterlaufen und feucht, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Ich fragte ihn, wo mein Freund wäre, und setzte mich auf den Platz in der Nähe des Fensters, den er mir mit einer Geste angedeutet hatte. Verzweifelt breitete er die Arme aus.

‹Sieh dich doch mal um …› Er zeigte auf das schmutzige ver­wahrloste Zimmer. Es sah so aus, als hätte jemand in aller Eile gepackt und war dann verschwunden. Überall lag schmutzige Wäsche herum. In einer Ecke stapelten sich verstaubte Bü­cher. Der ausgebleichte Linoleumboden war mit Staubflusen und schmutzigen Papierresten übersät. In der Mitte lag ein Haufen Glasscherben neben einer leeren Weinflasche, und auf dem Tisch standen mehrere mit Essensresten verkrus­tete Teller, mitsamt Messern, Gabeln und Löffeln.

‹Was ist passiert?›, fragte ich.

‹Ich dachte, ich werde noch verrückt …›, sagte er leise und ein wenig abwesend, während er sich auf eine Holzkiste setzte, die als Nachttisch diente. ‹ Aber ich werde nicht verrückt!› Dann sah er mich an, als wäre ihm gerade ein verwirrender Gedanke gekommen. ‹Warum bist du hier?›

Ich erklärte ihm, dass ich meinen Freund besuchen wollte, daran gedacht hatte, mich in München niederzulassen und erstaunt sei, ihn nicht anzutreffen. Ein bitterer Ausdruck flog über Greys Gesicht.

‹Du hast sie wohl nicht mehr alle! Sie haben ihn verjagt. Es ist die Hölle hier!›

‹Was soll das heißen?›

‹Die Leute hier, Mann. Sieh dir das Zimmer an. Es kostet hundertfünfzig Mark im Monat. Zwei Mark extra für ein Bad! Kein fließendes Wasser. Angeblich wird es geheizt, aber da kannst du lange warten, Mann.›

‹Kann man sich nicht bei den amerikanischen Behörden beschweren?›

‹Ha! Denen ist das egal, Mann. Die Vermieterin ist ein Miststück. Und man kann nichts tun. Sie machen uns fertig …›

Allmählich erfuhr ich von Rufus Grey, dass das Leben in München alles andere als angenehm war. Er meinte, die Professoren und Studenten an der Universität seien abweisend, ja sogar feindselig, und dass man in einer fremden Sprache studieren musste, mache alles nur noch schlimmer. Er sagte, sie würden die ganze Zeit angestarrt und ausgelacht, und die meisten Frauen wollten nichts mit ihnen zu tun haben. Seiner Ansicht nach waren die Leute verbittert und nachtragend, wegen des Krieges. ‹Der Nationalsozialismus ist alles andere als tot›, erklärte er.

‹Mag sein, dass ich Komplexe habe›, fügte er nachdenklich hinzu. ‹Manchmal habe ich das Gefühl, ich sei noch immer in Georgia.› Dann sagte er in einem ziemlich zynischen Ton, dass mein Freund, um dessentwillen ich so weit gereist war, wahrscheinlich auch welche gehabt hatte, denn er habe es hier nicht mehr ausgehalten. ‹Er ist auseinandergefallen wie eine feuchte Brezel. Er hat sich in den Hurenhäusern volllaufen lassen und sein Studium vernachlässigt. Er ist zu ei­nem dreckigen, vulgären und schlampigen Penner geworden, Mann.›

Ich war sprachlos. Zu Hause hatte mein Freund nie getrunken, er war ein pflichtbewusster Student gewesen, viel gewissenhafter als ich, da ich immer dazu neigte, aufs Geratewohl die Bibliothek zu durchforsten, sodass ich oft die Verbindung zu den Themen verlor, auf die ich mich für mein Studium hätte konzentrieren sollen. Ich war derjenige, der ihn gelegentlich überredet hatte, ins Kino zu gehen oder sich einen Tag freizunehmen. Grey erzählte mir auch, dass mein Freund in letzter Zeit sehr arrogant und anmaßend gewesen sei.

‹Man konnte einfach nicht mehr mit ihm zusammenleben. Nicht mal ich oder seine anderen amerikanischen Freunde. Mehrere davon sind Juden. Wir wohnen alle hier in derselben Pension. Gestern hat er dann das Fass zum Überlaufen gebracht, als er völlig betrunken einem der jüdischen Studenten eine Flasche auf dem Kopf zertrümmerte. Seit Wochen hält er jeden weißen Mann, der ihm in Deutschland über den Weg läuft, für einen Nazi … Sie haben sich übel geprügelt. Natürlich hatte der Junge was dagegen, eins über die Rübe zu kriegen. Vor allem von einem ‘Nigger’, wie er es ausdrückte. Das war ein großer Fehler. Aber er war stinksauer. Sie bewarfen sich mit Tellern. Und als wäre das alles nicht schlimm genug, versammelten sich die Nachbarn vor der Haustür und auf der Straße und lachten sich krumm, weil zwei Amerikaner, ein weißer und ein schwarzer, nicht einmal dann miteinander auskamen, wenn sie nicht in Amerika waren. Ekelhaft!›

Ich fand es sehr traurig und beunruhigend, dass mein Freund sich so sehr verändert hatte. Doch wenn ich es mir recht überlege, kann ich nicht behaupten, dass das, was ihm passiert war, ungewöhnlich ist; ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es oft zu derartigen Szenen kommt, vor allem in größeren Städten, wenn alte Erinnerungen an die Heimat hochkommen oder wenn mich jemand bittet, einem Euro­päer die Rassenprobleme in Amerika zu erklären. Die Minderheiten, die von der Mehrheit unter Druck gesetzt werden, egal, wo sie leben oder arbeiten, bekämpfen sich manchmal gegenseitig, sei es aus Selbsthass, aus Angst oder, was noch erbärmlicher und zugleich auf geradezu perverse Art schön ist, aus der gewalttätigen und komplizierten Leidenschaft ei­ner unaussprechlichen Liebe heraus. Vermutlich ist das eine von mehreren Erklärungen für das rätselhafte ‹Problem›, das Weiße und Schwarze im Süden Amerikas miteinan­der haben, wie es beispielsweise ein oder zwei amerikanische Schriftsteller, Mr. Faulkner und Mr. Caldwell gelegentlich bezeichnen. Aber wie schwer fällt es diesen Herren und den wenigen anderen, aber auch mir selbst, diese Wahrheit zu akzeptieren.

Kurz nach dem Streit, der offensichtlich am Abend zuvor stattgefunden hatte, war mein Freund aus Deutschland verschwunden. Grey erzählte, er habe nur eine kühle, unpersönliche Notiz gefunden, in der mein Freund ihm mitteilte, dass er weg sei. Und das erklärte zweifelsohne den Zustand, in dem ich Grey vorgefunden hatte, tief verzweifelt und einsam in einem offensichtlich unfreundlichen Land.

Die beiden mussten gut befreundet gewesen sein, wenn er so darunter litt! Ob mein Freund sein Studium in Amerika wieder aufgenommen hat oder nicht, kann ich nicht sagen. Nachdem ich München verlassen hatte, habe ich Grey nicht mehr geschrieben. Aber ich weiß, dass er inzwischen verheiratet ist und einen Sohn und eine Tochter hat. Das erfuhr ich von einem Freund, der mir später schrieb und ihn zufäl­lig erwähnte.

Seltsam, dass es so gekommen ist, dachte ich niederge­schla­gen, als ich mich von Grey verabschiedete, der noch im­mer auf der Kiste saß. Mein Freund war so ein guter Student gewesen. Er hatte sich so sehr darauf gefreut, in Europa zu stu­dieren und ein großartiger Arzt zu werden.

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