S. Corinna Bille - Ländlicher Schmerz

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In diesem Buch vereinigt die Westschweizer Erzählerin fünfzehn Novellen und Kurzgeschichten, die unabhängig voneinander in ihrer ersten Schaffensperiode entstanden und l953 erstmals von der «Guilde du Livre» in Lausanne veröffentlich worden sind. Die meisten Erzählungen sind im älteren Wallis angesiedelt, das der Autorin noch vertraut ist aus ihrer eigenen Kindheit in Sierre. Eine natur- und traditionsgebundene Welt mit einfachen Lebensformen, denen die katholische Kirche verbindliche Massstäbe setzt, ein Dorf, eine in sich geschlossene, aber keine heile Welt, sind das Umfeld. Corinna Bille macht die Härten dieses Daseins bewusst. Von nostalgischer Verklärung ist nichts zu spüren. Ausgangspunkt jeder einzelnen Geschichte ist eine Begebenheit, die der Autorin zugetragen wurde, die sie miterlebt oder in einer Zeitungsnotiz gelesen hat. S. Corinna Billes Aufmerksamkeit und Liebe gilt den Einzelgängern, den Missverstandenen, den Verzweifelten, die mit ihrem Leid alleine sind oder es so lange verschweigen, bis ihr Unglück unvermeidbar geworden ist.

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Was wollte dieser Mann von ihr?

Aber das war ja kein Mann mehr, es war das Zerrbild eines Mannes, was da vor ihr stand, noch wortlos, aber so voll von Schreien, dass sie schmerzten, noch ehe man sie hörte. In den achtlos übergestrupften Kleidern hatte der Körper seinen gewohnten Platz nicht wiederfinden können, die Falten waren verrutscht, die Knopflöcher würgten die Knöpfe oder standen nutzlos offen, die Schnürsenkel hingen auf den Bo­den. Und über all dem das Gesicht … Wo sollte Schwester ­Damien den Mut hernehmen, es anzuschauen ? Lieber mit einer Wunde zu tun haben als mit ­diesem Gesicht: Sie besass kein Mittel, es zu heilen. Alles lief daran herunter, der Nasenschleim, die Tränen. Nur der lippenlose Mund blieb verschlossen, er allein hielt den Schmerz zurück.

Er war kein Fremder für Schwester Damien. Sie versuchte in diesem Wrack den Bergbauern wiederzuerkennen, den sie schon mehrmals gesehen hatte und dessen natürlicher Adel, dessen Zurückhaltung in Wort und Gebärde ihr jedes Mal Bewunderung abnötigte. Umsonst. Es war eine solche Veränderung mit ihm vorgegangen, ein solcher Bruch geschehen, dass sie dieselbe Angst überkam wie damals, als sie sich bemüht hatte, die zerbrochene Kapellenscheibe wieder zusammenzufügen, und dann an Stelle des schönen Evangelisten Johannes ein lendenlahmes, buckliges, grinsendes Ungeheuer entstanden war.

Sie schwieg noch immer.

Der Mann packte sie am Arm:

– Ihr habt sie mir getötet!

Er schüttelte sie heftig und wiederholte:

– Ihr habt sie mir getötet! Ihr habt sie mir getötet!

– Sagt nicht solches Zeug, fuhr ihn die Schwester an.

Sie hätte sich gerne anders ausgedrückt, ein Wort des Trostes für ihn gefunden, aber diese nackte und somit lächerliche Verzweiflung erschreckte sie und brachte sie aus der Fassung. Damals, fuhr es ihr durch den Sinn, als ich ins Kloster eintrat, hatte ich gemeint: Jetzt ist es aus für dich, das Leben dieser Welt, du wirst keine Männer mehr sehen, du gehörst nur noch dem Lieben Gott. Und alles habe ich noch kennenlernen müssen, die Nöte der Männer und der Frauen, nicht nur einzelner, sondern aller. Zu jeder Tages- und Nachtstunde musste ich für sie da sein. Und erst jetzt habe ich begriffen, worin das Leben dieser Welt besteht, von der ich mich lossagen wollte.

– Ihr habt sie mir getötet!

Er beschuldigte nicht nur diese reglose Frau, die es nicht zu verstehen schien. Seine Vorwürfe richteten sich an die ganze Welt, an Gott, an die Ärzte, an dieses Spital vor allem, dessen Wände mit blauen Blüten und Sternen bedeckt waren, dessen weicher, honigfarbener Linoleum seine Schritte dämpfte.

– Das ist alles, was ihr könnt! Und die Kleinen, die zurückbleiben, fünf kleine Kinder!

Er packte ihren Arm immer heftiger.

– Ihr wisst es ja …, flehte die Schwester. Sie ist zu spät gekommen … Die Operation ist nicht gelungen. Lehnt Euch nicht auf … Oh, lasst mich los!

Der Griff des Mannes lockerte sich. Er schrie nicht mehr. Sein Zorn ballte sich wieder in ihm zusammen. Dieses Spital! Ein Palast. Ein Hohn für die armen Leute. Wenn man weiss, wie es darin zugeht: die Auswürfe, die Fieberträume, die Todeskämpfe! Und alles ist heiter gestrichen, und die Schwestern segeln darin herum wie Sonntagsschiffe, und alles ist sauber, wie wenn der Tod hier keinen Zutritt hätte, der dreckige Tod mit seinem Fäulnisgeruch und seinen Wür­mern.

Plötzlich fiel sein Zorn zusammen. Er täuschte sich ja. Das war nicht der Ort. Das konnte nicht der Ort sein! Sein Kopf entleerte sich, sein Schmerz beruhigte sich. Er begriff jetzt, er sah klar: Er war betrunken. Er wusste schon, dass er getrunken hatte. Dann war es vielleicht gar nicht wahr … Er sagte:

– Ich bin besoffen.

Er wiederholte:

– Ich bin besoffen. (Er lächelte.) Dann …

Er bat die Nonne schüchtern, ihm seinen Irrtum zu bestätigen. Sie sollte ihm antworten: Das sind Einbildungen, Eure Frau ist nicht tot. Nein, sie konnte nicht tot sein. Und dann die Kleinen? Schon das war Beweis genug, dass sie nicht tot war.

Er stammelte nochmals:

– Der Beweis … Nicht wahr, ich habe mich getäuscht? Entschuldigung.

Schwester Damien wandte sich ab. Jetzt war es ihr peinlich, schauderhaft peinlich.

Und er, demütig, angstvoll:

– Entschuldigung.

Sie hoffte, er werde gehen. Mit dem freigegebenen Arm deutete sie in der Richtung des Ausgangs, wie um die Luft wegzuschieben, um eine Furche zu ziehen, durch die der Mann hinauskonnte.

Aber er rührte sich nicht. Er dachte nach. Plötzlich stiess er wieder auf die Wirklichkeit:

– Sie ist tot!

Diesmal schrie er. Mein Gott, man konnte ihn in den Krankensälen hören!

Was sollte er jetzt anfangen mit der Liebe, die er für seine Frau empfand? Ja, was sollte er damit anfangen? Diese Liebe war in ihm gewachsen wie ein Baum, mit den Wurzeln, dem Stamm, den Ästen und ihren Verzweigungen. Er war voll davon; es gab keinen Raum mehr in ihm, den dieser Baum der Liebe nicht ausfüllte. Und jetzt sollte er ihn ausreissen, umhauen. Und die Kinder, die fünf? Was sollte er mit ihnen anfangen? Was ihnen sagen, wenn sie nach ihrer Mutter verlangten? Sie hätten alle zusammen sterben sollen, alle …

Eine einzelne Erinnerung tauchte aus dem Gedächtnis auf, etwas, das seiner Frau lieb war:

– Sie kann nicht mehr in ihr Tal heraufkommen! Sie wird ihr Stübchen nicht wiedersehen! Sie, die so an ihrer kleinen Stube hing.

Aus der Tiefe dieser wirren Not stieg das Bild eines Wohnraums auf, der nach Lärchenholz roch, und ein Bett mit einem weissen Überwurf, von roten Fäden durchzogen.

Hartnäckig wie ein Betrunkener kam er immer wieder darauf zurück:

– Sie wird ihr Stübchen nie mehr sehen!

Er drohte nicht mehr. Wozu auch? Seine Frau würde ihm niemand zurückgeben. Ein Krankenwärter trat hinzu, nahm ihn bei der Hand. Der Mann liess es geschehen. Es war aus mit seiner Kraft.

Schwester Damien stand wieder allein im Korridor. Sie blieb nachdenklich. Wenn sie einmal gestorben war, würde niemand so nach ihr verlangen, niemand würde von einem geliebten Stübchen reden … Denn sie besitzt ja nichts auf Erden, sie gehört zu niemandem.

Aber da kam ihr das Stübchen in den Sinn, das im Himmel auf sie wartete. Vielleicht gab es dort auch rosa Nelken vor den Fenstern und eine weiss gehäkelte Decke.

Wieder aufgeheitert ging Schwester Damien ihren Kranken nach, und ein sanfter Freudenwind rauschte durch die Flügel ihrer Haube.

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